Wieviel Macht hat die Pflege? Viele Menschen erleben. Wirtschaftskrise und Wertewandel. Wertewandel Gesellschaft. Ansprüche der Menschen
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- Friederike Geisler
- vor 5 Jahren
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1 Wieviel Macht hat die Pflege? Christine Bauer-Jelinek Wirtschaftscoach und Psychotherapeutin Macht-Analytikerin und Autorin 1 2 Wirtschaftskrise und Wertewandel Viele Menschen erleben ständig wachsenden Druck und Stress Unsicherheit und Vertrauensverlust geringe Planbarkeit wenig Anerkennung und Würde Abnahme von Loyalität und Solidarität Zunahme von Egozentrik und Aggression Ansprüche der Menschen Gerechtigkeit, Transparenz Authentizität, Freiheit Sicherheit, Fürsorge Respekt, Selbstverwirklichung Beziehungen und Zusammenhalt Wertewandel Gesellschaft wachsender Individualismus zerfallende Gemeinschaften/Familien hohe Komplexität wenig Sinnstiftung, hoher Angstpegel Konsum als Ersatz (Schnäppchen) viele Illusionen: Alles ist möglich Mediengesellschaft: Alles ist öffentlich 1
2 Ausweitung der Kampfzonen Gesellschaft: Kampf um Werte Volkswirtschaften: Kampf um neue Märkte (auch militärisch) Unternehmen: Kampf um Marktanteile und Investoren MitarbeiterInnen: Kampf um Arbeitsplätze Pflege: Kampf Ressourcen Darum wird Macht-Kompetenz immer wichtiger. Sie ist der tabuisierte Teil der Sozialkompetenz. 8 Macht-Kompetenz M = W & W Macht ist das Vermögen, einen Willen gegen einen Widerstand durchzusetzen zwingt zur Reflexion der Ziele und der Werte erhöht die Chancen auf friedliche Austragung von Konflikten vermeidet unnötige Kämpfe und Gewalt reduziert den Kraftaufwand Wer nicht weiß, was er selbst will, muss wenigstens wissen, was die anderen wollen. Robert Musil Die Kaiserfrage Ja, dürfen s denn das? 11 2
3 Legitimation und Verantwortung äußere Legitimation: gesetzlicher Rahmen gesellschaftliche Normen innere Legitimation: persönliche Ethik Gewissen 13 Acht Quellen der Macht 1. Materie 2. Herkunft 3. Mehrheit 4. Wissen 5. Gefühle 6. Funktion 7. Kontakte 8. Überzeugung 14 Schauplätze der Macht Das Haus Der Markt Die Burg Der Tempel 15 3
4 Werte und Schauplätze Spielregeln auf den Schauplätzen unterschiedlich Erfolgreiche Strategien nicht übertragbar Heute rascher Wechsel zwischen den Schauplätzen Kenntnis und Flexibilität gefordert 20 Die M.E.K-Strategie Macht-Eskalations-Kontrolle strategischer Einsatz von Machtformen und -instrumenten Realitätsprüfung drei friedliche Formen der Macht zwei kämpferische Formen Versöhnung nachhaltigen Frieden herstellen 21 Drei friedliche Formen der Macht gezielte Information Ziele, Grenzen, Absichten konstruktive Verhandlung Verzicht auf Teilbereiche nützliche Angebote machen/erhalten geordneter Rückzug Schonung der Ressourcen Zeitgewinn 22 Zwei kämpferische Formen 1. unkontrollierter Kampf ungeplant, ohne Strategie durch Emotionen ausgelöst verbrannte Erde, Siegesrausch 2. kontrollierter Kampf bewusste Entscheidung, strategisch geplant Gefühle laufend kontrollieren (Selbstdisziplin) Lösungswille statt Vernichtungswille
5 Nachhaltige Beziehungen Einen Sieg zur konstruktiven Verhandlung zurück führen: Versöhnung: Bereitschaft zum Nachgeben und Vergeben Kontrolle: Verhalten des Gegners beobachten Vertrauen: bei Bewährung Kontrolle reduzieren Macht und Ohnmacht der Pflegeberufe Erwartungen der Kunden an die Pflege professionelle Betreuung liebevolle ruhige Fürsorge Angstabbau, Beratung, Trost, Zuwendung persönliche Integrität höchste Belastbarkeit Vertrauenswürdigkeit, Vorbildfunktion Erwartungen der Politik an die Pflege professionelle Arbeit wachsenden Bedarf abdecken steigende Leistungsanforderungen erfüllen Flexibilität und Belastbarkeit alle Sparvorgaben umsetzen keine Unruhe erzeugen 5
6 1. Grund für Ohnmacht Pflegeberufe leisten einen enorm wichtigen Dienst für die Gesellschaft und an den Menschen. Sie müssten hoch angesehen und bestens bezahlt sein. Warum ist das nicht so? 31 Verdrängung: Fast jeder hat Angst davor, pflegebedürftig zu werden oder pflegen zu müssen >> daher will keiner hinschauen 2. Grund für Ohnmacht Geschichte: Pflege war unbezahlte Leistung von Frauen und Klöstern im Verborgenen >> daher will keiner davon etwas hören 3. Grund für Ohnmacht Medien und Politik: Pflege erzeugt hohe Kosten, ist unproduktiv, peinlich, Ekel erregend, Ergebnis ist nicht herzeigbar >> daher will keiner berichten oder entscheiden 4. Grund für Ohnmacht Psychologie der Pflegepersonen: Sachzwang und Verantwortung Die Menschen müssen jeden Tag betreut werden Man kann sie nicht im Stich lassen Man darf sie nicht für die eigenen Ziele missbrauchen Deshalb fühlen sich Pflegepersonen: wenig wertgeschätzt und ignoriert unterbezahlt und überlastet unter Druck haben Pflegepersonen keine Zeit und keine Instrumente um ihre Macht einzusetzen 6
7 Bewusst machen Machtbewusstsein und Machtstrategien für Pflegeberufe Der Pflegebereich ist einer der mächtigsten Bereiche in der Gesellschaft und für die Menschen: Stellen Sie sich mal vor, Sie würden alle BewohnerInnen nach Hause schicken ist auf dem Marktplatz angekommen: was man nicht fordert und erkämpft, bekommt man nicht Wertewandel thematisieren Illusionen aufgeben: Wir leben zurzeit in einer Konkurrenz-Gesellschaft Spielregeln des Systems erkennen, verstehen und für sich nutzen Diskussionen durchsetzen: soll/kann Pflege Gewinne abwerfen? Wer finanziert sie? Macht-Kompetenz zusätzlich zur Sozialkompetenz ausbauen Neue Machtstrategien Finanzen und Finanzierung: Wer etwas will/braucht, ist bereit zu zahlen Digitalisierung: Wer Technologien nutzt statt fürchtet, gewinnt Zeit und Kraft Öffentlichkeitsarbeit: Wer Imagepflege und Statusmanagement beherrscht und Kampfbereitschaft zeigt, wird ernst genommen Die Berufsvertretung muss gestärkt werden und braucht mehr Macht- Kompetenz Einige Tipps aus dem Coaching für Pflegende 7
8 Argumentieren statt moralisieren Kampfansagen erkennen: Angriff auf die Werte der Person Vorwurf Selbsterhöhung Besserwissen Hierarchie-Ebenen beachten Hierarchietyp definieren Verantwortung im Rahmen halten Ziele der Organisation umsetzen 43 Nutzen vermitteln statt sich rechtfertigen Was hat mein Gegenüber davon, dass ich so klug, fleißig, sozial bin? dieses Projekt so kreativ, innovativ ist? diese Idee so sinnvoll ist? Funktion und Person trennen Ich bin nicht als ganzer Mensch gemeint Ich bin austauschbar Ich bin Repräsentantin der Organisation Mentale Klarheit schaffen Leistungsbeziehungen von Herzbeziehungen unterscheiden Professionelle Distanz üben Perfektionismus ablegen Harmoniebedürfnis relativieren Kooperation, Kampf und Versöhnung im stetigen Wechsel akzeptieren 47 Notfallplan für Lebens-Piloten 8
9 Sanfte Landung Held/in Urheberrecht und Nutzung Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass die vorliegenden Texte und Unterlagen aus Publikationen von Christine Bauer-Jelinek stammen. Diese sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nicht - auch nicht auszugsweise - vervielfältigt oder gewerblich genutzt werden. Selbstverständlich können Sie die Inhalte gerne mit Zitat der Quelle weiter verwenden. Für aktuelle Informationen melden Sie sich für den Newsletter an. Publikationen von Christine Bauer-Jelinek Weiterführende Literatur Machtwort Angst, Wut und Ohnmacht überwinden, Wien, 2016 Die helle und die dunkle Seite der Macht Die geheimen Spielregeln der Macht und die Illusionen der Gutmenschen (Jahresbestseller) Business-Krieger. Überleben in Zeiten der Globalisierung Der falsche Feind Studie zur Geschlechtergerechtigkeit kostenloser Download: Watzlawick, Paul: Vom Schlechten des Guten oder Hektates Lösungen, München 2008 Schulz von Thun, Friedemann: Miteinander reden (Band 1-3), Hamburg
10 Impressum cbj-coaching Christine Bauer-Jelinek Wirtschaftscoach und Macht-Analytikerin 1150 Wien, Europaplatz 2/1/2 Web: Tel.:
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