Verantwortung in Beziehungen Reproduktion als besonderes Feld der Verantwortung?
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- Minna Rosenberg
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1 Verantwortung in Beziehungen Reproduktion als besonderes Feld der Verantwortung? TOP Talente Symposium: Verantwortung im Film März 2017, Rom Dr. phil. Solveig Lena Hansen, Universitätsmedizin Göttingen
2 Einleitung Kampagne der Stadt Rostock und des Landes Mecklenburg-Vorpommern, 2016,
3 Verantwortung eine kurze Begriffsanalyse jemand rechtfertigt sich für eine Handlung gegenüber jemandem unter Berufung auf normative Standards einer Instanz Subjekt Instanz ist z.b.: - Recht - Peer Group - Gewissen - Gott Norm Instanz Verantwortung Objekt Bayertz, 1995; Werner, 2006; Schicktanz & Schweda, 2012
4 Weitere Kennzeichen von Verantwortung relational entsteht in Beziehungen Verantwortlich sind Personen, keine Ereignisse Tadeln wir Personen für Handlungen, die sie nicht verantworten (können), ist dies ungerecht Verantwortung kann retrospektiv oder prospektiv übernommen werden Bayertz, 1995; Werner, 2006; Schicktanz & Schweda, 2012
5 Reproduktive Verantwortung? Objekt kann sich nicht artikulieren (Embryo) bzw. lernt dieses erst (Kind) > wir entscheiden stellvertretend Wir prägen Verantwortungsinstanzen Kinder sind selbst nur eingeschränkt verantwortlich Besondere (leiblich gespürte) Beziehung Prospektive Verantwortung bekommt durch Techniken (z.b. PND) eine neue Dimension, aber sie entsteht nicht erst durch sie Jonas, 1987; Wiesemann, 2006; Haker, 2011
6 Neue Technik neue Verantwortung? Ärzt_innen obliegt besondere Verantwortung: Unterstützung und ergebnisoffene Vermittlung komplexer Informationen Pflicht: sog. therapeutisches Missverständnis vermeiden, Wahrung des Rechts auf Nicht-Wissen Klarstellen, wozu mehr Information (z.b. genetisch) dienen und welche Konsequenzen dies haben kann medizinisch-technische Informationen können nicht die Instanz für unsere Verantwortung sein Wir dürfen (und müssen) die Instanz frei wählen Beauchamp & Childress, 2013
7 Fallbeispiel Nur eine Handvoll Leben (ARD, 2016) Geschichte um ein gut situiertes Paar mit zwei Kindern aus erster Ehe. Beim gemeinsamen Kind wird eine Trisomie 18 (Edwards-Syndrom) festgestellt. Nach einer langen, schwierigen Entscheidungsphase entschließt sich das Paar, das Kind nicht abzutreiben.
8 Ethik: Diskutieren über Verantwortung Was tun, wenn sich Personen auf andere Instanzen/Normen berufen? > ABER: ist das wirklich der ganze Konflikt? Instanz (und Normen) der Verantwortung klar benennen. Sicher stellen, dass alle Betroffenen berücksichtigt werden und niemand übergangen wird. Reflektieren, wie weit die eigenen Möglichkeiten reichen, Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung für bereits Geborene nicht vergessen. Selbst Objekt der Verantwortung sein dürfen.
9 Referenzen Bayertz, Kurt (1995): Eine kurze Geschichte der Herkunft der Verantwortung. In: Kurt Bayertz (Hg.): Verantwortung. Prinzip oder Problem? Darmstadt: WBG, Beauchamp, Tom L.; Childress, James (2013): Principles of Biomedical Ethics. 7. Aufl., New York, NY [u.a.] : Oxford Univ. Press. Haker, Hille (2011): Hauptsache gesund?: ethische Fragen der Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik. München: Kösel. Jonas, Hans (1987): Technik, Medizin und Ethik: zur Praxis des Prinzips Verantwortung. Frankfurt (Main): Suhrkamp. Schicktanz, Silke; Schweda, Mark (2012): The diversity of responsibility: The value of explication and pluralization. Medicine Studies, 3, Werner, Micha H. (2006): Verantwortung. In: Marcus Düwell, Christoph Hübenthal, Micha H. Werner (Hg.): Handbuch Ethik. 2. Aufl., Stuttgart/Weimar: Metzler, Wiesemann, Claudia (2006): Von der Verantwortung, ein Kind zu bekommen: eine Ethik der Elternschaft. München: Beck.
10 Danke für Ihre/eure Aufmerksamkeit! ut für Ethik und Geschichte in der Medizin
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