Stakeholdermanagement mal anders Persönlichkeitstypologien im Projektmanagement Torsten Otto
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- Anna Lorentz
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1 Stakeholdermanagement mal anders Persönlichkeitstypologien im Projektmanagement Torsten Otto
2 Agenda für den heutigen Workshop Kurzvorstellung Haufe Akademie Stakeholdermanagement im klassischen Sinne Einführung: Was sind Persönlichkeitstypologien? Das Riemann-Thomann-Modell Praxis: Selbst- vs. Fremdeinschätzung nach dem RT- Modell Einsatz des Riemann-Thomann-Modells in der Praxis Diskussion Haufe Campus, Freiburg Page 2
3 Kurzvorstellung Haufe Akademie Page 3
4 Zahlen, Daten Fakten Wir gehören zu den führenden Trainings- und Qualifizierungsanbietern für Fach- und Führungskräfte in Deutschland. über 30 Jahre Erfahrung in der Kompetenzentwicklung 160 Mitarbeiter über 750 aktive Trainer, Coaches und Berater über 690 Themen Offene & Inhouse Seminare, Entwicklungsprogramme, Beratung Übersicht unserer Arbeit im letzten Jahr über Teilnehmer über offene Seminare über Inhouse-Aufträge über Inhouse Teilnehmer Page 4
5 Stakeholdermanagement im klassischen Sinne Page 5
6 Effektive Kommunikation mit den Stakeholdern ist ein sehr wirksamer Hebel zur Risikominimierung im Projektmanagement 135 Mio. US$ im Risiko (je 1 Mrd. US$ in Projektinvestitionen) 56% davon (75 Mio. US$) aufgrund ineffektiver Kommunikation Quelle: PMI s 2013 Pulse of the ProfessionTM: THE HIGH COST OF LOW PERFORMANCE: THE ESSENTIAL ROLE OF COMMUNICATIONS Page 6
7 Ziele des Stakeholdermanagements Motivieren Sie alle Stakeholder Ihr Projekt zu unterstützen Versuchen Sie eine Zielübereinstimmung zu erreichen Projektziele Stakeholderziele Widerstand Projektziele Stakeholderziele Neutralität Übereinstimmende Ziele Unterstützung Page 7
8 Stakeholder und deren Interessen managen Macht und Einfluss hoch integrieren Person A Zielergänzung Person A aktivieren (Auftraggeber) mittel Firma B gering beobachten Gruppe C regelmäßig informieren negativ neutral positiv Einstellung und Motivation Page 8
9 Persönlichkeits- Typologien als sinnvolle Ergänzung Page 9
10 Was sind Persönlichkeitstypologien? Eine Definition Persönlichkeit steht für die Gesamtheit dessen, was Gemüt und Charakter eines Individuums ausmacht. In der Psychologie bezieht der Begriff sich auf die relativ zeitstabilen Verhaltensbereitschaften eines Menschen entsprechend seiner Persönlichkeitseigenschaften. (Quelle: wikipedia) Typologie (v. griech. typos Urbild, Vorbild )) steht für eine Wissenschaft, die Lehre von den psychologischen Typen die Festlegung von Gruppenzuordnungen (Klassifikation) in der Psychologie bezeichnet der Begriff eine seit der Antike verbreitete Ansicht, dass Menschen auf der Basis ihrer körperlichen oder psychologischen Merkmale in Gruppen eingeteilt werden können. (Quelle: wikipedia) Persönlichkeitstypologie steht für eine Klassifikation unterschiedlicher Persönlichkeitstypen Page 10
11 Was sind Persönlichkeitstypologien? Einige Beispiele diverse Persönlichkeitstypologien finden in Lehre und Praxis Verwendung verschiedene Unterscheidungskriterien für die einzelnen Persönlichkeitstypen unterschiedliche Anwendungsfälle für die einzelnen Typologien Beispiele für Persönlichkeitstypologien sind: Psychologische Typen nach C.G. Jung Insights Discovery-Modell Myers-Briggs-Typindikator (MBTI) nach Katharine Briggs und Isabel Myers Team Management Systems nach Margerison/McCann Ich-Du-/Ich-Es-Modell Enneagramm Riemann-Thomann-Modell nach Fritz Riemann und Christoph Thomann Page 11
12 Das Riemann-Thomann- Modell Page 12
13 Das Riemann-Thomann-Modell - Grundlagen Von Fritz Riemann in seinem Buch Grundformen der Angst entwickelt Stark psychologischer Hintergrund mit Entstehungsgeschichte der Typen und Beispielen aus der Praxis Einschätzung der Persönlichkeit von Menschen hinsichtlich ihrer Ausprägung in einer räumlichen und einer zeitlichen Dimension Räumlich: Nähe vs. Distanz Zeitlich: Dauer vs. Wechsel Extremformen der Grundtendenzen als Krankheitsbilder beschrieben Nähe-Tendenz -> Depression Distanz-Tendenz -> Schizophrenie Dauer-Tendenz -> Zwangsneurose Wechsel-Tendenz -> Hysterie Page 13
14 Das Riemann-Thomann-Modell - Grundlagen Durch Christoph Thomann/Friedemann Schulz von Thun hinsichtlich der Anwendung auf Beziehungen weiterentwickelt Sehr gut geeignet für die Einschätzung und das Verstehen des Kommunikationsverhaltens von Menschen Häufiger erfolgreicher Einsatz in der Paartherapie und bei Konflikten im beruflichen Kontext Wichtiger Hinweis: Typologien und Persönlichkeitsmodelle sind immer eine Vereinfachung der Wirklichkeit und erleichtern dem Anwender die Einordnung und das Verstehen komplexer Sachverhalte Den Menschen mit der Nähe-Grundtendenz gibt es nicht! Jede Mensch vereint alle Grundtendenzen in unterschiedlicher Ausprägung in sich und wird je nach Situation, Umfeld und persönlichem Empfinden mal diese und mal jene Grundtendenz stärker zeigen Page 14
15 Das R-T-Modell Die grafische Abbildung Dauer Erstarrung Kontrollsucht Sturheit Nähe Distanz Abwechslungswünsche Unzuverlässigkeit Flucht Wechsel Quelle: Thomann/Schulz von Thun, S. 178 Page 15
16 Das R-T-Modell Die Charakteristiken der Typen Verlässlichkeit Bodenständigkeit Prinzipien Angst vor dem Unbekannten Ordnung Regeln Dauer Sicherheit Planung Verantwortung Risikoaversität Einfühlungsvermögen Bindung Nähe Harmonie Selbstlosigkeit Gefühle Soziale Interessen Freiheit Intellekt Individualität Abgrenzung Distanz Einmaligkeit Unabhängigkeit Geborgenheit Liebe Selbständigkeit Nein-Sagen Ablenkung Charme Freiheitsliebe Aufgeschlossenheit Risikofreude Herausforderung Wechsel Begeisterung Spontanität Page 16
17 Das R-T-Modell Typische Weltanschauungen Nähe-Grundtendenz Im Grunde genommen braucht jeder Mensch so viel Nähe und Zärtlichkeit wie ich, nur merken es die anderen nicht. Die Menschen sind von Grund auf gut. Die Gefühle sind das Wichtigste, sie sind der Motor der Welt. Distanz-Grundtendenz Die Welt ist schlecht. Die Menschen sind im Grunde genommen schlecht. Man kann anderen nicht helfen, nur sich selber. Dauer-Grundtendenz Sicherheit ist alles. Ohne System, Planung, Konzept, Organisation und Ziel erreicht man nichts. Wechsel-Grundtendenz Man darf seine Meinung jederzeit ändern. Das Leben ist eine Bühne. Die Menschen sind die Schauspieler. Page 17
18 Selbst- vs. Fremdeinschätzung nach dem RT-Modell Page 18
19 Praxis: Stakeholdermanagement nach dem RT-Modell Aufgabe: Bitte stufen Sie sich in dem ausgeteilten Formular selbst hinsichtlich Ihrer Persönlichkeit im Riemann-Thomann-Modell ein und überlegen Sie sich zwei Begründungen für Ihre Einschätzung. Im Anschluss denken Sie an einen anderen Stakeholder (Sponsor, Mitarbeiter, Projektleiter) aus einem aktuellen Projekt, schätzen ihn nach dem Riemann-Thomann- Modell ein und überlegen sich zwei Begründungen für Ihre Einschätzung. Zeit: 5 Min. für die Einschätzung 5 Min. für den Gedankenaustausch Fragen zur Diskussion: Was sagt Ihre Einschätzung über Ihre Zusammenarbeit? Was könnten Sie mit dem Wissen über das Riemann-Thomann-Modell tun, um die Zusammenarbeit eventuell zu verbessern? Wie könnten Sie das R-T-Modell in Ihr Stakeholder-Management integrieren? Was hält Sie vielleicht davon ab, dies zu tun? Page 19
20 Das R-T-Modell in der Projektpraxis Page 20
21 Einsatz des Riemann/Thomann-Modells in der Praxis Projektauftrag: Aufbau eines neuen Bereichs im Investment-Banking für eine Bank mit Standorten in USA und im europäischen Ausland Zentrale Ergebnistypen: Erstellung/Dokumentation/Abstimmung der Geschäftsmodelle Definition/Dokumentation/Etablierung der notwendigen Prozesse Abstimmung mit den Aufsichtsbehörden Aufbau der notwendigen Infrastruktur Externe Begleitung: Coaching der fachlichen Projektleitung wegen neuer Rolle und Aufgabe Methodische Unterstützung im Projekt- und Prozessmanagement Page 21
22 Einsatz des Riemann/Thomann-Modells in der Praxis Mögliche Massnahmen abgeleitet aus dem R-T-Modell in der Projektpraxis Anpassung der Aufgabenzuordnung je nach Grundtendenz (z.b. konzeptionelle/strukturierende Aufgaben eher für Kollegen mit Dauer-Tendenz, Motivation von Teilteams eher durch Kollegen mit Wechsel-Tendenz) Reduktion der Komplexität von Aufgaben Anpassung des Kommunikationsverhaltens gegenüber den Stakeholdern (verbal u. nonverbal) Justierung des Reporting in Inhalt, Form, Struktur und Intervall Auswahl der Meetingstrukturen Anpassungen des Projektmanagement-Handbuchs für das Projekt Auswahl der Teammitglieder für ein Projekt in Abhängigkeit von den Projektzielen Page 22
23 Indirekter Beitrag des R-T-Modells zum Projekterfolg Ständige Verbesserung der Kommunikation im Projektteam durch Nutzung des Riemann-Thomann-Modells Erfolgreiches Coaching der fachlichen Projektleitung und Schaffung von Begeisterung für die neue Rolle Projekt wurde in time abgeschlossen Ein Großteil des geplanten Projektbudgets wurde zurückgegeben Reduktion des Projekt-Scopes um technische Infrastruktur Stakeholder waren mit Projektergebnissen sehr zufrieden Aufsichtsbehörden haben Ausbau der Aktivitäten genehmigt Page 23
24 Einsatz des R-T-Modells in der Praxis - Fazit Unterstützung bei der Hypothesenbildung Erleichterung der Einschätzung des Kommunikationsverhaltens der beteiligten Personen Einstellung und Justierung des eigenen Kommunikationsverhaltens gegenüber den Stakeholdern Schaffung von Vertrauen bei der fachlichen Projektleitung und Vorbereitung für die Übernahme der Aufgabe Etablierung einer vertrauensvollen Zusammenarbeit im Projektteam Sinnvoller und wertschöpfender Einsatz von Ressourcen in der Projektarbeit Wirkungsvolles Medium zum Verständnis und zur Klärung von Konflikten Das Riemann-Thomann-Modell hat sich bei seinem Einsatz im Rahmen der Stakeholder-Analyse in Projekten mehr als bewährt. Page 24
25 Fragen? Page 25
26 Literatur PMI s 2013 Pulse of the ProfessionTM: THE HIGH COST OF LOW PERFORMANCE: THE ESSENTIAL ROLE OF COMMUNICATIONS Riemann, Fritz: Grundformen der Angst Thomann, Christoph / Schulz von Thun, Friedemann: Klärungshilfe 1 Page 26
27 Sprechen Sie uns an! Torsten Otto, PMP, verfügt über 13 Jahre Erfahrung als Berater, Coach und Trainer für Projekt- und Prozessmanagement-Themen in den Branchen Finanzdienstleistungen und Automotive. Er ist heute Leiter des Competence Centers für Projekt-, Prozess- und Change-Management bei der Haufe Akademie. Page 27
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