Finanzierung und Betrieb effizienter Straßenbeleuchtung an den Beispielen Nauen und Dillenburg
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- Tobias Gärtner
- vor 8 Jahren
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1 SWARCO V.S.M. GMBH Fachtagung Energieeffiziente Straßenbeleuchtung in Kommunen Potsdam, 16. Januar 2013 Dr.-Ing. Matthias Hessling Finanzierung und Betrieb effizienter Straßenbeleuchtung an den Beispielen Nauen und Dillenburg
2 Wer ist SWARCO V.S.M.? Tochter der SWARCO-Gruppe von Manfred Swarovski First in Traffic Solutions weltgrößter Hersteller von LSA, Branchenführer bei LED-Signaltechnik, adaptiver Verkehrssteuerung und Fahrbahnmarkierungen umfassendes Angebot an Produkten, Systemen und Dienstleistungen im Verkehrs- und Beleuchtungsmanagement Ziel ist Umsatzverdopplung der Gruppe in 5 Jahren auf über 1 Mrd. Schwerpunkt dabei: Beleuchtung SWARCO V.S.M. ist das Kompetenzzentrum der SWARCO-Gruppe für herstellerunabhängiges Beleuchtungsmanagement 1
3 Aktivitäten der SWARCO V.S.M. Massiver Ausbau der Aktivitäten der SWARCO V.S.M. GmbH seit Anfang 2011 Seitdem Gewinn einer Vielzahl von Betriebsführungen (inkl. unterschiedlich strukturierter Modernisierungsmaßnahmen) Contracting-Projekten Lieferung und Montagen von Leuchten verschiedener Hersteller (insbesondere im Rahmen von Förderprogrammen) sowie Beratungsprojekten (z.b. Erstellung umfassender Beleuchtungskonzepte) für kommunale und private Kunden 2
4 Typische Rahmenbedingungen der öffentlichen Beleuchtung häufig veraltete Anlagen Investitionsstaus nur teilweise durch Fördermittel zu beheben rapider technologischer Fortschritt (Energieeffizienz, LED, Steuerungsmöglichkeiten, Zusatznutzen wie WLAN, Ladestationen für Elektrofahrzeuge etc.) steigende Energiekosten + hoher Anteil an Gesamtkosten EU-Vorgaben zur Energieeffizienz kurzfristiger Auslauf ineffizienter Lampen und Komponenten (2015: alle Quecksilberdampf-Hochdrucklampen) Konsequenz ist ein erheblicher Investitionsbedarf in eine modernisierte, energieeffiziente Straßenbeleuchtung 3
5 Typische Kostenverteilung in der öffentlichen Beleuchtung Kapitalkosten 25% häufig deutlich geringer (bis zu 0%) Wartung / Instandhaltung bzw. Betrieb 25% Energie 50% steigend, wenn keine Modernisierung erfolgt 4
6 Modelle zur Leuchtenfinanzierung und betrieblichen Optimierung Nutzung zukünftiger Förderprogramme ( Auslauf des Bundesförderprogramms!) Nutzung zinsgünstiger Investitionskredite für energieeffiziente Straßenbeleuchtung ( KfW) Contracting neuer Anlagen Outsourcing der Betriebsführung inkl. der Investitionstätigkeit (PPP- oder ÖPP- Modelle) 5
7 Betriebsführungs- bzw. PPP-Modell Fördermittel Entgelt Stadt * vertragliche Verpflichtungen Eigentümerin der Anlagen strategische Ausrichtung Controlling Betriebsführer Betriebsführung, Wartung & Instandhaltung Investitionen in Modernisierung + Neuanlagen * oder städtische Gesellschaft Vorfinanzierung (unter Einbindung einer Bank) optional: Energieversorgung 6
8 Vergleichmäßigung des Finanzbedarfs der Kommune Ausgaben für die Beleuchtung Jahr Zahlungen durch die Kommune Jahr 7
9 Flexible Ansätze bei Betriebsführungsbzw. PPP-Modellen Großer Gestaltungsspielraum, z. B. hinsichtlich der Eigentumsfrage (Gefahr bei Veräußerung verdeckte + teuere Kreditaufnahme) Vertragslaufzeit (sinnvoll: > 10 a zur Finanzierung der Modernisierungsinvestitionen) Abgrenzung des Dienstleistungsumfangs Einbeziehung von Energielieferungen Verpflichtung zu Energieeinsparungen (Garantie, Bonus-/Malus-Regelung etc.) Investitionsverpflichtungen Mitwirkung der Kommune Einbindung lokaler Arbeitsplätze und Unternehmen Gewichtung der Zuschlagskriterien (sinnvoll: Preis < 100%) 8
10 Einspar-Contracting (Laufzeitmodell) Energiekosten Einsparungen (zur Finanzierung nutzbar) Ist- Kosten zukünftige Kosten nach Investition in neue Infrastruktur Investitionszeitpunkt z.b. 5 Jahre 9
11 Einspar-Contracting (Beteiligungsmodell) Energiekosten Ist- Kosten sofortige Kostenentlastung Einsparung (zur Finanzierung nutzbar) zukünftige Kosten nach Investition in neue Infrastruktur Investitionszeitpunkt z.b. 10 Jahre 10
12 Contracting mit kommunaler Forfaitierung Contractor / Betreiber Finanzierung der Investitionen Teilabtretung von Forderungen gegenüber der Kommune Bank Investment (+ Betrieb) Entgelt / Contractingrate * garantierte Rate ** Kommune * für nicht forfaitierte Forderungen ** forfaitierte Forderungen mit Einredeverzicht 11
13 Bewertung des Contractings Fokus auf Finanzierungsfunktion Betrieb kann in eigener Verantwortung (bzw. beim beauftragten Betriebsführer) verbleiben optionale Betriebsführung durch den Contractor günstige Finanzierungskonditionen durch kommunale Forfaitierung eingeschränkte Nutzungsmöglichkeit von Förderprogrammen dadurch aber auch Technologieoffenheit 12
14 Straßenbeleuchtung der Stadt Nauen 2010: Ausschreibung der Betriebsführung inkl. Modernisierungsinvestitionen über 5 Jahre Ausgangspunkt: rd Lichtpunkte davon rd. 45% mit HQL-Lampen rd. 55% mit NAV-Lampen hoher Anteil dekorativer Leuchten, insbesondere Pilzleuchten ausschließlich konventionelle Vorschaltgeräte überwiegend ohne Dimmung in verkehrsarmen Zeiten 13
15 Straßenbeleuchtung der Stadt Nauen Zielsetzungen: kompletter HQL-Austausch Energiekosteneinsparung von mind. 40% Begrenzung des Investitionsbedarfes Besonderheiten: Beteiligung des Betriebsführers an den Betriebskosteneinsparungen zu 50% Malus bei Unterschreitung der Mindesteinsparung Bewertungskriterium: Preis (Betriebsführung inkl. investive Maßnahmen) 14
16 Straßenbeleuchtung der Stadt Nauen Hauptangebot des erfolgreichen Bieters: Optimierung der vorhandenen Pilzleuchten durch elektronische Vorschaltgeräte und effiziente Leuchtmittel Austausch ineffizienter technischer Leuchten Dimmung in verkehrsarmen Zeiten Energieeinsparung 43% geringster Gesamtpreis (u.a. wegen rel. geringem Investitionsvolumen) 15
17 Straßenbeleuchtung der Stadt Nauen Nebenangebot des erfolgreichen Bieters: Austausch aller Pilzleuchten mit HQL-Bestückung durch moderne Pilzleuchten nochmalige Verbesserung der Energieeffizienz erhöhter Investitionsbedarf Energieeinsparung 47% bei (vorgegebener) 5-jähriger Laufzeit höherer Gesamtpreis, daher Zuschlagserteilung 2011 auf das Hauptangebot 16
18 Straßenbeleuchtung der Stadt Dillenburg 2011: Ausschreibung der energetischen Sanierung über Einspar-Contracting Ausgangspunkt: ca Lichtpunkte davon rd. 73% HQL rd. 27% NAV überwiegend technische Leuchten keine Dimmung in verkehrsarmen Zeiten 17
19 Straßenbeleuchtung der Stadt Dillenburg Zielsetzung: kompletter HQL-Austausch Betriebskosteneinsparung von mind. 30% Vergleichmäßigung der Kosten für Modernisierungsinvestitionen über max. 12 Jahre Besonderheiten: mehrstufiges Vergabeverfahren (Teilnahmewettbewerb/Grobanalyse/Vorvertrag/Feinanalyse) zulässiger Forderungsverkauf (70% der Grundvergütung) an ein Finanzierungsinstitut ( kommunale Forfaitierung mit Einredeverzicht ) dreiseitige Vereinbarung erforderlich (AG / AN / Bank zzgl. Zustimmung der Kommunalaufsicht) Partizipation der Stadt an zusätzlichen Einsparungen ( 30%) Angebotsbestandteil 18
20 Straßenbeleuchtung der Stadt Dillenburg modellbedingter Anreiz zur zügigen Modernisierung Bewertungskriterien: komplexe Matrix mit Schwerpunkten bei Haushaltsentlastung und Investitionshöhe, aber auch Bewertung der Partizipation an zusätzlichen Einsparungen sowie qualitativer Kriterien 19
21 Straßenbeleuchtung der Stadt Dillenburg Angebot des erfolgreichen Bieters: überwiegender Austausch + teilweise Umrüstung von rd Leuchten optimales Verhältnis von Energieeinsparung/Investitionsbedarf durch neue technische Leuchten mit Halogen-Metalldampflampen neue LED-Leuchten neue Pilzleuchten mit Kompaktleuchtstofflampen Umrüstungen weiterer dekorativer Leuchten mit elektronischen Vorschaltgeräten und effizienten Lichtquellen Dimmung in verkehrsarmen Zeiten Energieeinsparung 52% 20
22 Straßenbeleuchtung der Stadt Dillenburg Angebot des erfolgreichen Bieters: hohe Beteiligung der Stadt an zusätzlichen Einsparungen Ausschöpfung der maximalen Laufzeit (12 Jahre) günstige Finanzierungskosten durch Forderungsverkauf ( kommunale Forfaitierung mit Einredeverzicht ) Einspar-Garantievertrag läuft seit September 2012 Realisierung der Modernisierung in ersten drei Monaten 21
23 Fazit Nauen und Dillenburg sind Beispiele für höchst unterschiedliche Modelle zur umfassenden Modernisierung von Straßenbeleuchtung Die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen und Wünsche für die zukünftige Beleuchtung erfordern die Erarbeitung maßgeschneiderter Modelle Ergebnis werden immer eine wesentliche Haushaltsentlastung, darin enthaltene, vergleichmäßigte Kapitalkosten für die Modernisierung und eine Verbesserung der Beleuchtungsqualität sein Dies kann auch ohne staatliche Förderprogramme erreicht werden 22
24 Ihr Ansprechpartner bei SWARCO V.S.M. Dr.-Ing. Matthias Hessling Vorsitzender der Geschäftsführung T F M E. SWARCO V.S.M. GmbH Verkehrstechnik Service Montage Beleuchtung Sickingenstraße D Berlin 23
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