TURNEN ALS GANZKÖRPER- TRAINING

Transkript

1 TURNEN ALS GANZKÖRPER- TRAINING Creative-Commons-Lizenz Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) Autoren: Marius Christ, Philipp Salscheider, Vadim Seltenreich, Kilian Willems Seite 1

2 Übersicht Unterrichtsidee Bewegungsvorbereitung o Dynamische Waage o Ausfallschritt mit Oberkörperdrehung o Stützeln in den Liegestütz vorlings und rücklings Stundenverlaufsplan Arbeitsmaterial o Station 1: Armbeugen und Stützeln (1) o Station 2: Standwaage (2) o Station 3: Hebe die Beine (3) o Station 4: Zieh dich hoch (4) o Laufzettel (5) Videos o Impuls (1) o Dynamische Waage (2) o Ausfallschritt mit Oberkörperdrehung (3) o Stützeln in den Liegestütz vorlings und rücklings (4) o Dips am Barren mit Widerstandsband (5) o Dips am Barren (6) o Stützeln am Barren (7) o Standwaage am Schwebebalken (8) o Standwaage am Schwebebalken mit leichtem Medizinball (9) o Standwaage am Schwebebalken mit schwerem Medizinball (10) o Beinheben mit gebeugten Knien an den Ringen (11) o Beinheben mit gestreckten Knien an den Ringen (12) o Kippwende aus dem Stand (13) o Horizontaler Klimmzug (14) o Vertikaler Klimmzug mit Widerstandsband (15) o Vertikaler Klimmzug (16) Quellenverzeichnis Seite 2

3 Unterrichtsidee Um das Gerätturnen erfolgreich meistern zu können, ist es -neben der Beweglichkeiterforderlich, seine Kraft effizient einzusetzen. Da beim Turnen nicht nur einzelne Muskelpartien, sondern der ganze Körper beansprucht wird, soll diese Stunde als Vorbereitung auf die vielfältigen Herausforderungen des Turnens dienen. An den vorgegebenen Stationen werden zwar einzelne Muskelpartien stärker beansprucht als andere, jedoch muss man bei jeglichen Bewegungsanforderungen Spannung im ganzen Körper aufbringen. Das Ziel der Stunde beruht dabei nicht auf dem Leistungs- und Wettkampfgedanken, sondern auf der Selbsteinschätzung und korrekten Ausführung der vorgegebenen Übungen. An den jeweiligen Stationen befinden sich Bewegungsanforderungen von unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Der Fokus liegt dabei auf der korrekten, an den Stationskarten vorgegebenen Ausführung. Hierfür ist es besonders wichtig sich als Schüler richtig einzuschätzen und sich nicht mit der Bewegungsaufgabe zu überfordern, da die Ausführung sonst unter der fehlerhaften Eigenwahrnehmung leiden würde. Sowohl im ersten als auch im zweiten Durchlauf der Stationsarbeit gilt es, partnerweise die Stationen zu meistern. Der Partner achtet hierbei auf die saubere Ausführung, korrigiert seinen Partner und gibt ihm, wenn möglich, Hilfestellung. Ziel des ersten Durchgangs ist es, sich seiner Fähigkeiten bewusst zu werden und an jeder Station die Übungsvariation für sich so auszuwählen, dass sie der eigenen Leistung gerecht wird. Im zweiten Durchlauf sollen nun in einer Art Fähigkeitsüberprüfung die Stationen überquert werden. Im Vordergrund sollte nicht der Wettkampfgedanke stehen. Wichtiger ist die korrekte Ausführung der Bewegungen. Überprüft und korrigiert wird diese vom Partner. Im Anschluss an die Stationsarbeit bittet der Lehrer die Schüler zu sich, die die Stationen am besten bewältigt haben. Diese führen dann vorgegebene Turnelemente aus und erkennen die Verbindung zwischen dem Ganzkörpertraining und dem Gerätturnen. In der Reflexion schildern die SuS ihre Erfahrungen an den Stationen. Dabei sollen sie erkennen, dass das Ganzkörpertraining auch auf andere Sportarten übertragbar ist Seite 3

4 Bewegungsvorbereitung 1. Dynamische Waage Bewegungsbeschreibung Korrekte Ausführung 1. Die Arme werden vor dem Körper zusammengeführt und das Knie angehoben (Ausgangsposition) 2. Durch das Strecken des zuvor gebeugten Beins nach hinten gelangt man in die Position einer Standwaage. Die Arme werden dabei seitlich ausgestreckt. 3. Aus der Standwaage geht man wieder in die Ausgangsposition zurück. Diese Bewegung wird wiederholt Seite 4

5 2. Ausfallschritt mit Oberkörperdrehung Bewegungsbeschreibung Korrekte Ausführung 1. Die Ausgangsposition ist der Ausfallschritt. Der Winkel im vorderen Bein sollte dabei ungefähr 90 betragen. 2. Der dem hinteren Bein entgegengesetzte Arm wird nach hinten rotiert. Dabei folgt der Blick diesem Arm. Der andere Arm wird stabilisierend über den Kopf gestreckt Seite 5

6 3. Stützeln in den Liegestütz vorlings und rücklings Bewegungsbeschreibung Korrekte Ausführung 1. Stützelnd in die Liegestützposition gelangen 2. Aus der Liegestützposition dreht man sich in dem man einen Arm vom Boden löst und diesen hinter dem Körper aufsetzt. 3. Liegestützposition rücklings 4. Durch Lösen und Rotieren des gestreckten Armes wieder in die Liegestützposition gelangen und diese halten. 5. Nach hinten stützeln und sich langsam, Wirbel für Wirbel, aufrichten Seite 6

7 Stundenverlaufsplan Motorisches Feinziel: Die SuS sind in der Lage durch Ganzkörpertraining, ihre Turnfähigkeiten zu verbessern. Phase/Zeit Motorisches Unterrichtsgeschehen Feinstziele Methodisch-didaktische Unterrichtsgestaltung Organisation/ Material Impuls 5 min Hüftaufzug Liegehangposition rücklings Klimmzug am Reck SuS erkennen Parallelen zwischen Ganzkörperübungen und Turnübungen Lehrerdemonstration 1 Innenstirnkreis 2x Reck Lehreranweisung "Schildert mir, was ihr beobachten konntet." "Nennt mir Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede zwischen den demonstrierten Bewegungen." Aufwärmphase 10 min Handlauf Standwaage Ausfallschritt nach vorne/ellbogen zum Fuß Ausfallschritt nach hinten mit Drehung SuS lernen Formen des aktiven Dehnens in Bezug auf das Turnen kennen Lehrerdemonstration 2-5 Lehreranweisung "Führt die von mir demonstrierten Übungen aus." Bodenmatte Reihen mit gleich großer Teilnehmerzahl Kognitive Phase 5 min SuS kennen den weiteren Ablauf der Stationsarbeit Lehrerdemonstration Innenstirnkreis Ringe Seite 7

8 Phase/Zeit Motorisches Unterrichtsgeschehen Feinstziele Methodisch-didaktische Unterrichtsgestaltung Organisation/ Material Stationenlernen 20 min Dips Stützeln Standwaage Knie- und Beinhub Kipphang Liegehangposition SuS erlernen Elemente des Ganzkörpertrainngs Lehreranweisung "Führt die Arbeitsanweisung auf dem Stationszettel aus. Wechselt die Station auf meine Anweisung." Gerätelandschaft Stoppuhr Kleingruppen an 4 Stationen Musik Stationskarten rücklings Laufzettel Klimmzug 1-5 Kognitive Phase 10 min Schülerdemonstration SuS erkennen die Bedeutung des Ganzkörpertrainings für das Turnen Lehreranweisung "Ich bitte die Schüler, die die meisten Punkte in der jeweiligen Gerätelandschaft Innenstirnkreis Station gesammelt haben, zu mir." "Probiert nun die von mir vorgegeben turnerischen Elemente aus." Schülerdemo Schwingen am Barren Aufzug am Reck Seite 8

9 Phase/Zeit Motorisches Unterrichtsgeschehen Feinstziele Methodisch-didaktische Unterrichtsgestaltung Organisation/ Material Reflexion 10 min Inwiefern war eure Selbsteinschätzung realistisch? Wieso ist das Ganzkörpertraining Innenstirnkreis sinnvoll für das Turnen? Beschreibt, warum das Ganzkörpertraining in allen Sportarten sinnvoll ist Seite 9

10 Station 1: Armbeugen und Stützeln 1 Halte deinen Körper immer aufrecht! 1 Punkt Lege dein Knie in das Band hinein. Führe deine Ellenbogen eng am Körper entlang nach hinten, um nach unten zu gelangen. 2 Punkte Führe die Bewegung ohne das Band aus. 3 Punkte Stützele mit den Händen von der einen auf die andere Seite Seite 10

11 Station 2: Führe die Standwaage aus 2 Halte Standbein und Oberkörper gestreckt! 1 Punkt Berühre den Balken mit der Hand. 2 Punkte Berühre den Balken mit dem kleinen Medizinball. Medizinball. 3 Punkte Berühre den Balken mit dem großen Medizinball Seite 11

12 Station 3: Hebe die Beine 3 Halte deine Arme gestreckt! 1 Punkt Kniehub zur Brust mit gestreckten Armen 2 Punkte Beine gestreckt in die Waagerechte bringen 3 Punkte Körper in den Kipphang bringen. Beine befinden sich parallel zum Boden. Arme und Beine sind gestreckt Seite 12

13 Station 4: Zieh dich hoch 4 Das Kinn auf Höhe der Stange ziehen! 1 Punkt Halber Klimmzug aus dem Liegestand rücklings. 2 Punkte Lege dein Knie in das Band und führe einen Klimmzug aus. 3 Punkte Führe einen Klimmzug aus Seite 13

14 Trainingsprotokoll 5 Führt die Bewegungen an den Stationen aus. Notiert in Partnerarbeit eure erreichte Punktzahl. Kontrolliert gegenseitig die Bewegungsausführung. Station/Name Punktzahl Schüler 1 Punktzahl Schüler 2 Punktzahl Schüler 3 Punktzahl Schüler 4 Station 1 Buckeln am Barren Station 2 Schuften am Schwebebalken Station 3 Schaffen an den Schaukelringen Station 4 Rackern am Reck Gesamtpunktzahl Regeln Achte darauf, die Bewegung korrekt auszuführen. Punkte zählen nur, wenn die Bewegung korrekt ausgeführt wurde. Zähle die Punkte deines Partners Seite 14

15 Quellenverzeichnis Abbildung/Foto Nummer Urheber 1-20 Marius Christ, Philipp Salscheider, Vadim Seltenreich, Kilian Willems Video Nummer Urheber 1-16 Marius Christ, Philipp Salscheider, Vadim Seltenreich, Kilian Willems Urheber des Beitrages Autor Berater Institution Marius Christ, Philipp Salscheider, Vadim Seltenreich, Kilian Willems/ Lehramtsstudierende Minnich, Marlis Institut für Sportwissenschaft, Universität Koblenz- Landau, Campus Koblenz Seite 15