VON DER SPEICHGRIFFKIPPE ZUR OBERARMKIPPE AM BARREN

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1 VON DER SPEICHGRIFFKIPPE ZUR OBERARMKIPPE AM BARREN Creative-Commons-Lizenz Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) Autoren: Alex Plenker Seite 1

2 Übersicht Unterrichtsidee Stundenverlauf o Aufwärmphase I o Aufwärmphase II o Hauptphase: Hinführung zur Speichgriffkippe Verlaufsplan Weiterführung zur Oberarmkippe o Mit Hilfestellung in den Grätschsitz o Ohne Hilfestellung in den Grätschsitz Videos o Hochstützeln durch den Barren (1) o Vor- und Rückgrätschen (2) o Eingeforderte Körperhaltung (3) o Abwärtsstützeln durch den Barren (4) o Stützeln im Handstand (5) o Dehnungsübungen (6) o Zugkippe am Boden (7) o Speichgriffkippe mit Erklärung (8) o Speichgriffkippe im Profil (9) o Oberarmkippe (10) Quellenverzeichnis Seite 2

3 Unterrichtsidee Um eine Übung am Barren turnen zu können, bedarf es zunächst einer Aufgangsmöglichkeit. Für den schulischen Bereich ist die Speichgriffkippe besonders geeignet, da sie schnell zu erlernen ist und einen für Schülerinnen und Schüler (SuS) angemessenen Schwierigkeitsgrad aufweist. Als Weiterführung zu diesem Aufgang eignet sich die Oberarmkippe, die ähnlich wie die Speichgriffkippe ausgeführt wird. Das Ziel der im Folgenden aufgeführten Stunde ist das Erlernen der Speichgriffkippe. Die Hinführung in der Unterrichtsmethode gliedert sich in drei Phasen, deren Schwierigkeitsgrad sich fortschreitend erhöht. Mittels Gruppenarbeit soll die Speichgriffkippe durch Vorübungen am Boden bis hin zum Aufgang am Barren durchgeführt werden. Stundenverlauf Aufwärmphase I Ziel Aufwärmung der Armmuskulatur Gewöhnung an das Turngerät Die Übungen an den Stationen werden paarweise durchgeführt, damit sich die SuS gegenseitig Hilfestellung und Korrekturhinweise geben können. Wichtige Partneraufgabe ist die Kontrolle der Beinhaltung im Stützelement sowie das Sichern an den kleinen Barren. 1-5 Aufwärmphase II Abb. 1: Stationsaufbau der Aufwärmphase I Ziel Dehnung bestimmter, im weiteren Unterrichtsverlauf besonders beanspruchter, Muskelgruppen Verletzungen werden vermieden! Verbesserung der Körperspannung Seite 3

4 Hauptphase: Hinführung zur Speichgriffkippe Übung Erläuterung und Illustration Zugkippe in 3er-Gruppen Die Zugkippe am Boden muss mit zwei Helfern durchgeführt werden. Hinweis: Gesichert wird an den Händen mit dem Hand-Hand-Griff. Während der Kippimpuls für Schwung nach vorne sorgt, unterstützen beide Helfer den Turner, indem sie an den Händen ziehen. Die Helfer begleiten den Turner, bis er im sicheren Stand verweilt. Achtung: Ein häufiger Fehler besteht in zu frühem Aufklappen, sodass der Impuls zu weit nach oben gelenkt wird. Klappt er zu spät, verpufft der Impuls und der Turner bleibt am Boden liegen Seite 4

5 Übung Erläuterung und Illustration Speichgriffkippe mit Hilfestellung in den Grätschsitz Die Speichgriffkippe wird ganzheitlich eingeführt, jedoch vorerst mit Hilfestellung: Der Turner umgreift die Holme im Speichgriff und hängt sich in den Kipphang. Die eine Hand der Helfer befindet sich am Schulterblatt und die andere an der unteren Wirbelsäule. Während des Kippimpulses unterstützen beide Helfer den Impuls nach vorne oben in den Grätschsitz Seite 5

6 Übung Erläuterung und Illustration Speichgriffkippe ohne Hilfestellung in den Grätschsitz Hierbei befindet sich der Körper am Holmende im Kipphang. Wichtig: Maximales Beugen der Hüfte. Der Kopf bleibt die ganze Zeit auf der Brust liegen. Es folgt eine schnellkräftige Hüftstreckung nach vorne und gleichzeitig nach oben, die abrupt abgebremst wird. Die Beine werden dabei gegrätscht. Durch Zug und Druck auf die Holme unterstützen die Arme die Bewegung. Die Hände werden umgesetzt und Stützen im Grätschsitz hinter dem Körper Seite 6

7 Verlaufsplan Phase/Zeit Motorik im Unterrichtsgeschehen Feinstziel Methodisch-didaktische Unterrichtsgestaltung Organisation/ Material Einstieg (2 min) Begrüßung und Einführung in die Stunde Innenstirnkreis sitzend Aufwärmphase (8 min) Stützen, laufen, halten und klettern Die SuS klettern durch die Barren, dabei erlernen sie Körperspannung. Bewegungsanweisung "Klettert durch die Barren. Vorwärts oder rück wärts, der Partner kontrolliert eure Haltung." Schülerdemonstration Übungsphase I (7 min) Bodenkippe mit Hilfestellung Die SuS führen mit zwei Partnern die Bodenkippe durch. Lehrer-Schüler-Demonstration "Legt euch auf den Rücken in die Kipplage und schlagt die Beine impulsartig nach vorne oben." Bodenbahnen 3er Gruppen "Beide Helfer unterstützen den Turner im richtigen Moment." Übungsphase II (7 min) Speichgriffkippe mit Hilfestellung Die SuS führen mit zwei Partnern die Speichgriffkippe am Parallelbarren aus. Lehrer-Schüler-Demonstration "Hängt euch zuerst in den Sturzhang, um an schließend sicher in den Kipphang zu kommen. Schlagt dann die Beine nach vorne oben und grätscht auf die Barrenholme." Parallelbarren mit Matten ausgelegt 3er-Gruppen "Beide Helfer helfen im richtigen Moment und lassen nicht los, bis der Turner wieder sicher am Boden steht." Seite 7

8 Phase/Zeit Motorik im Unterrichtsgeschehen Feinstziel Methodisch-didaktische Unterrichtsgestaltung Organisation/ Material Übungsphase III (7 min) Speichgriffkippe ohne Hilfestellung Die SuS führen die Speichgriffkippe am Parallelbarren ohne Hilfe durch. Bewegungsanweisung "Führt die Speichgriffkippe nun ohne Helfer durch. Achtet dabei auf Körperspannung und eine fehlerfreie Ausführung." Parallelbarren mit Matten ausgelegt Reflexion (5 min) Lehrer-Schüler-Gespräch "Erläutert, ob ihr die Speichgriffkippe am Ende umsetzen konntet." Innenstirnkreis sitzend Seite 8

9 Weiterführung zur Oberarmkippe Mit Hilfestellung in den Grätschsitz Eine sinnvolle Hinführung ist eine in Dreiergruppen durchgeführte Übung mit Hilfestellung. Hier unterscheidet sich die Hilfestellung kaum von der der Speichgriffkippe. Es ist wichtig, dass die Helfer unter den Holmen knien, um mit den Armen einen möglichst großen Impuls auf den Turner ausüben zu können. 10 Abb. 2: Oberarmkippe aus dem Stand in den Grätschsitz mit Hilfe Ohne Hilfestellung in den Grätschsitz Eingeleitet wird die Bewegung ähnlich wie beim Hüftaufschwung am Reck. Das Schwungbein holt zunächst nach hinten aus und schlägt anschließend nach vorne oben durch. Im Unterarmstütz schwingt der Turner mit maximaler Beugung der Hüfte hoch in die Kipplage bis zur vollständigen Streckung. Anschließend wird die Hüfte schnellkräftig vor-hoch gestreckt und der Beinschwung abrupt blockiert. Gleichzeitig unterstützen die nahezu gestreckten Arme durch Druck auf die Holme die Bewegung nach vorne oben in den Grätschsitz. Die Fußspitzen und Beine bleiben während der gesamten Bewegung gestreckt. 10 Abb. 3: Oberarmkippe aus dem Stand in den Grätschsitz ohne Hilfe Seite 9

10 Quellenverzeichnis Abbildung / Foto Nummer Urheber Titelbild, 2, 3 Studenten der Universität Koblenz-Landau; Campus Koblenz; Institut für Sportwissenschaften 1 Alex Plenker, Christopher Fußhöller, Janina Rinker Video Nummer Urheber 1-10 Studenten der Universität Koblenz-Landau; Campus Koblenz; Institut für Sportwissenschaften Urheber des Beitrages Autor Berater Institution Alex Plenker/ Lehramtsstudierende Minnich, Marlis Institut für Sportwissenschaft, Universität Koblenz- Landau, Campus Koblenz Seite 10