DIN Krankenhaus-Klimatisierung. Rentschler-Air. Im Gemminger Feld Eppingen-Kleingartach. Tel.:

Transkript

1 DIN Krankenhaus-Klimatisierung Rentschler-Air Im Gemminger Feld Eppingen-Kleingartach Tel.: Mail: Webseite:

2 INHALTSVERZEICHNIS Einleitung... 2 RLT-Anlagen im Gesundheitswesen... 3 DIN RAUMKLASSEN NACH DIN STRÖMUNGSPRINZIPIEN VON RLT-ANLAGEN... 7 MISCHSTRÖMUNG... 7 TURBULENZARME VERDRÄNGUNGSSTRÖMUNG LAMINAR FLOW

3 EINLEITUNG Luft und Sauerstoff sind für den Menschen lebensnotwendig. Unter Umständen kann dieses Gut jedoch auch lebensbedrohlich werden. Wer unsaubere oder gar kontaminierte Luft einatmet, kann sich leicht mit gefährlichen Keimen und Bakterien infizieren. Man spricht hier von aerogenen Infektionen. Damit werden Erkrankungen bezeichnet, die über den Luftweg (aerogen) übertragen werden. In der Luft befindliche Bakterien, Viren und Schmutzpartikel, können von einem gesunden Menschen in der Regel problemlos verkraftet werden. Kranke Patienten jedoch, deren Immunsystem gestört ist, können sich regelrecht zu Tode atmen. Es liegt auf der Hand, dass die Gefahr von aerogenen Infektionen eben dort am höchsten ist, wo sich viele kranke Menschen aufhalten. Dies ist besonders in Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen der Fall. Das Krankenhaus gehört daher zu den komplexesten und anspruchsvollsten Disziplinen in der Raumlufttechnik. TGA-Planer, Anlagenbauer und Komponentenhersteller benötigen nicht nur reichlich Erfahrung und Kompetenz, sondern auch eine genaue Kenntnis der einschlägigen Vorschriften und Regelwerke. In dieser Publikation möchten wir Ihnen die wichtigste Norm für raumlufttechnische Anlagen im Gesundheitswesen vorstellen: DIN Als Spezialist für Raumlufttechnische Anlagen im Gesundheitswesen stehen wir Ihnen gerne für alle Fragen rund ums Thema Klimatechnik zur Verfügung. Mehr Informationen über unser Familienunternehmen finden Sie auf unserer Webseite: Mit herzlichen Grüßen, Ihr Team von Rentschler-Air 2

4 RLT-ANLAGEN IM GESUNDHEITSWESEN In keiner anderen Einrichtung ist Hygiene und Sicherheit so von Bedeutung, wie im Gesundheitswesen. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Luft. Um diese keimfrei und sauber zu halten und somit aerogene Infektionen und Wundkontaminationen auszuschließen, benötigt es bestimmte raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen). Diese erfüllen im Allgemeinen folgende Aufgaben: Sie begrenzen den Luftkeimpegel und minimieren die Raumluftkontamination. Sie dämmen Geruchsstoffe, Narkosegase und Staub ein und führen diese kontrolliert ab. Sie gewährleisten die Einhaltung der Raumluftzustände (Temperatur, Feuchte und Raumdruck) und stellen den notwendigen Luftaustausch sicher. Explizit werden die Anforderungen an raumlufttechnische Anlagen in Krankenhäusern und Gebäuden und Räumen des Gesundheitswesens in der DIN geregelt. Diese Norm gilt sowohl für die Planung und den Bau, als auch für die Abnahme raumlufttechnischer Anlagen im Gesundheitswesen. 3

5 DIN Die DIN regelt die Mindestanforderungen, die an die Raumlufttechnik im Gesundheitswesen gestellt werden. Sie richtet sich an die folgenden Institutionen: Krankenhäuser Tageskliniken Eingriffsräume in Arztpraxen Ambulante Operationszentren und Einrichtungen Dialysezentren Einrichtungen für interne und externe Dienstleistungseinheiten für die Aufbereitung von medizinischen Produkten Betroffen sind Räume, in denen medizinische Behandlungen, Untersuchungen und Eingriffe an Personen vorgenommen werden. Ebenso Flure und Räume, die mit den aufgezählten Räumlichkeiten in unmittelbarer Verbindung stehen. Ziel der DIN ist die Prävention von aerogenen Infektionen und die Minderung des Risikos von postoperativer Wundinfektion. Historische Daten belegen, dass die mikrobiellen Kontaminationen durch entsprechende Belüftungsanlagen reduziert werden können. Raumlufttechnische Anlagen müssen dabei die folgenden Faktoren gewährleisten können: 4

6 Vermeidung der äußeren Eindringung von Partikeln und Erregern in den Operationssaal Sicherstellung von angemessenen klimaphysiologischen Arbeitsbedingungen bezüglich der Luftbewegung, Feuchtigkeit, Temperatur und Luftreinheit Schutz des Patienten und des Instrumententisches vor Kontamination und Auskühlung Sicherstellung der Schutzdruckhaltung vom Operationssaal zu den angrenzenden Räumlichkeiten Dabei gelten die folgenden Richt- und Grenzwerte: Mikrobielle Luftreinheit der Zuluft: Richtwert: 4 KBE/m³, Grenzwert: 10 KBE/m³ Partikelbelastung der Zuluft: Richtwert: 400/m³, Grenzwert: 10000/m³ Optimaler Temperaturbereich: Grad Relative Luftfeuchte: % Luftgeschwindigkeit: maximal 0,2 m/s CO²-Gehalt: <0,1 Vol.-% 5

7 RAUMKLASSEN NACH DIN Nach DIN müssen medizinisch genutzte Räume in verschiedene Raumklassen eingeteilt werden, die von den Anforderungen an die Keimarmut abhängen. Raumklasse I bezieht sich auf Operationssäle und gliedert sich in die Kategorien a und b. Diese hängen von den geforderten Strömungsprinzipien der RLT-Anlage ab. Alle übrigen medizinisch genutzten Räumlichkeiten entsprechen der Raumklasse II. Ziel der raumlufttechnischen Anlagen in Krankenhäusern ist es, die Konzentration luftgetragener Teilchen so gering wie möglich zu halten. Dabei bedient sich die RLT-Anlage verschiedener Strömungsprinzipien. Grundsätzlich unterscheidet man in einem OP-Saal zwischen turbulenter Mischlüftung oder auch Mischströmung und turbulenzarmer Verdrängungsströmung (TAV), mit sogenanntem Laminar Flow. 6

8 STRÖMUNGSPRINZIPIEN VON RLT-ANLAGEN MISCHSTRÖMUNG Die Mischströmung verdrängt die Partikelkonzentration eines Raumes, indem die gefilterte Reinluft durch Verwirbelung in den Raum eingeführt wird. Die Zuluft wird dabei über kleine Deckenfelder eingeleitet und am Boden abgeführt. Dadurch entsteht eine Vermischung der Raumluft mit der nahezu keimfreien Zuluft, was zu einer Verdrängung eventueller Partikelkonzentrationen führt. Dieses Strömungsprinzip findet lediglich in OP-Sälen Anwendung, in denen keine direkten Operationen stattfinden und kein Instrumententisch vorhanden ist. TURBULENZARME VERDRÄNGUNGSSTRÖMUNG LAMINAR FLOW Räumlichkeiten mit hohem Kontaminationsrisiko, wie beispielsweiße septische Operationsäle, werden mit einer turbulenzarmen Verdrängungsströmung (TAV) belüftet. Durch eine besondere Form der Zuluftführung (Laminar Flow), wird ein Schutzbereich über dem OP-Tisch und dem Instrumentarium geschaffen. Die Reinluft wird dabei über große Deckenfelder vertikal in den Raum eingeführt und kann auf der gegenüberliegenden Fläche durch einen perforierten Doppelboden entweichen. Eine Aufwirbelung wird dabei vermieden, so dass vorhandene Partikel wie Keime oder Staub direkt aus dem Raum hinausgeschwemmt und die Luft mit Hochleistungsfiltern gereinigt werden kann. Die zurückbleibende sterile Luft verhindert eine Kontamination sensibler Arbeitsbereiche und Maschinen und gewährleistet somit Hygiene und Sicherheit im Schutzbereich. 7