Neue Zeitung. UNGARNDEUTSCHES WOCHENBLATT 53. Jahrgang, Nr. 43 Preis: 150 Ft Budapest, 23. Oktober 2009

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1 Neue Zeitung UNGARNDEUTSCHES WOCHENBLATT 53. Jahrgang, Nr. 43 Preis: 150 Ft Budapest, 23. Oktober 2009 Bücher machen Leute Frankfurter Buchmesse 2009 Regelmäßig kommen die Busse an, gießen ihren Inhalt in die Hallen, beim Einlaß werden Taschen kontrolliert, Taschenmesser und kleine Scheren in Sicherheitstüten aufbewahrt, Besucher abgetastet. Dann in den Hallen das ständige Auf und Ab, elegante und sportliche Fachbesucher mit ihren rollenden Koffern, Tausende von bunten Broschüren, fast unübersehbare Flut von Büchern, Neuerscheinungen und antiquarischen, Leseproben, Kalender, Angebote, Veranstaltungen, Medientreffen, Gespräche. Am Ende des Tages schmerzende Füße und bleierne Müdigkeit. Doch geht s am nächsten Tag von vorne los: Das ist die Frankfurter Buchmesse. Die Frankfurter Buchmesse ist die weltweit größte und bedeutendste Fachmesse für Bücher und Medien. Sie wurde 1949 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels gegründet und fand dieses Jahr zum 61. Mal statt (14. bis 18. Oktober). Zur diesjährigen Buchmesse wurden etwa Besucher erwartet. Auf 13 Hallenebenen präsentierten sich rund Aussteller aus 100 Ländern mit mehr als Büchern und Medien, darunter mehr als Neuerscheinungen. Ehrengast China präsentierte seine pulsierende Kulturlandschaft unter dem Motto Tradition & Innovation. Für den chinesischen Staat und das zuständige Amt für Presse und Publikationen, die mit 50 Autoren und 600 weiteren Delegierten nach Frankfurt gekommen sind, war der Buchmesse-Auftritt ein Experiment zur chinesischen Meinungsfreiheit. Sie wirkten zum ersten Mal an einer Kulturveranstaltung mit, die sie nicht selbst unter Kontrolle hatten. Neben den 300 Veranstaltungen des offiziellen Programms des Reichs der Mitte sollen sich 250 weitere Veranstaltungen auf oft kritische Weise mit China beschäftigen verwies Buchmessendirektor Jürgen Boos vor der Eröffnung darauf. Trotzdem war es nicht die offizielle Präsentation aus der Volksrepublik China, die dieses Jahr die gigantische Bücher- und Medienschau zu einem wahren, einem ganz besonderen Ereignis machte, sondern der Auftritt der rumäniendeutschen Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller. In ihrem neuesten Roman Atemschaukel hat Herta Müller die (Fortsetzung auf Seite 4) Die Ungarndeutschen sind Brückenbauer der ersten Stunde Innenminister Heribert Rech hielt den Festvortrag im Rathaus von Gerlingen Foto: I. F. Vielen Dank für die Einladung zur 30. Kulturtagung der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn. Die Kulturtagung ist ein fester Bestandteil im Kalender der landsmannschaftlichen Veranstaltungen in unserem Land, sie ist schon Tradition geworden. Zugleich ist sie ein beeindruckendes Bekenntnis zu Ihrer Herkunft, Ihren Wurzeln, Ihrer Heimat und Ihren Traditionen. Das sagte der baden-württembergische Landesbeauftragte für Vertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler, Innenminister Heribert Rech, am 17. Oktober bei der Kulturtagung der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn in Gerlingen. Gockelschlagen in Altglashütten Keramik statt lebendigem Gockel Mehr als hundert neugierige Altglashüttener und Gäste von nah und fern kamen zusammen an diesem winterlich kalten Oktobersonntag, um die alte Tradition des Gockelschlagens wiederzubeleben. Gespannt warteten die Zuschauer auf den Wettstreit der Männer, welcher einst jedes Jahr ausgetragen wurde. Vor etwa acht, neun Jahren hat man uns verboten, lebendige Gockel zu schlagen, informiert Maria Heim, Organisatorin des Dorffestes. Deswegen entschlossen sich die Altglashüttener, um die Tradition nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, Nach dem Zweiten Weltkrieg hätten viele Ungarndeutsche ihre Heimat verlassen müssen und damit ihr Hab und Gut, ihre Wurzeln und ihren Halt verloren. Der überwiegende Teil von ihnen sei nach Baden-Württemberg gekommen, viele davon nach Gerlingen. Der Anfang in der neuen Heimat sei schwer gewesen. Die Neubürger seien nicht überall mit offenen Armen aufgenommen worden. Aber mit der ihnen eigenen Schaffenskraft, ihrem Erfindungsreichtum, ihrem Fleiß und ihrem ungebrochenen Willen hätten sie die Herausforderung angepackt und sich (Fortsetzung auf Seite 4) Die Burschen gehen mit Akkordeonbegleitung ins Haus, um den Gockel zu holen anstatt der lebendigen von nun an Keramikgockel zu nehmen, ansonsten aber alles wie früher zu machen. (Fortsetzung auf Seite 4) Aus dem Inhalt Mit der Beilage Ungarndeutsche Christliche Nachrichten Internationales Parlamentsstipendium Seit 1990 bietet der Deutsche Bundestag politisch interessierten Hochschul- und UniversitätsabsolventInnen in Ungarn die Möglichkeit, das deutsche parlamentarische System und die politischen Entscheidungsprozesse kennenzulernen und praktische Erfahrungen zu sammeln. Seite 2 Ausstellung beim Mädchenmarkt in Petschwar Kastanien mit Weißwein gespritzt und über offenem Feuer gebacken gehört zu den leckersten Traditionen der Petschwarer Gegend. Seite 2 Monika Ambach Hauptpreisträgerin Die Jury zur Vergabe des Donauschwäbischen Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg hat die Preisträger des Jahres 2009 im Bereich Darstellende Kunst (Theater, Film und Medien) ermittelt. Der mit Euro dotierte Hauptpreis wird an Monika Ambach vergeben. Seite 3 Jubiläumskonzert des Wandorfer Chors In der Bergkirche feierte der Wandorfer Chor sein zehnjähriges Bestehen. Seite 3 Partnerschaft erneuert Auf Einladung des Kreistages weilte am Wochenende eine 40köpfige Delegation aus dem Partnerkomitat Tolnau im Landkreis Bautzen. Ziel war es, die nun schon seit Jahren bestehende erfolgreiche Partnerschaft zu erneuern. Seite 3 Klimawandel und die Herausforderungen für die Minderheiten Etwa 60 Jugendliche aus ganz Europa kamen mit der Fähre auf die wunderschöne nordfriesische Insel Föhr, um an dem Youth Leader Seminar der JEV vom 13. bis zum 18. Oktober teilnehmen zu können. Seite 13

2 2 B E R I C H T E NZ 43/2009 Neue Zeitung Ungarndeutsches Wochenblatt Chefredakteur: Johann Schuth Adresse/Anschrift: Budapest VI., Lendvay u. 22 H 1062 Telefon Sekretariat: +36 (06) 1/ (06) 1/ Fax: +36 (06) 1/ Mobil: +36 (06) 30/ neueztg@hu.inter.net Internet: Verlag: Magyar Közlöny Lap- és Könyvkiadó Kft Budapest VlII., Somogyi Béla u kozlony@mhk.hu Internet: Verantwortlich für die Herausgabe: Dr. László Kodela Vorstandsvorsitzender/Generaldirektor Druckvorlage: Comp-Press GmbH Druck: Magyar Közlöny Lap- és Könyvkiadó Lajosmizsei Nyomdája Verantwortlicher Leiter: Burján Norbert Index: 25/646.92/0233 HU ISSN Anzeigenannahme direkt in der Redaktion Mitglied der weltweiten Arbeitsgemeinschaft Internationale Medienhilfe (IMH-NETZWERK) Unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos werden weder aufbewahrt noch zurückgeschickt Gedruckt mit Unterstützung der Stiftung für die Nationalen und Ethnischen Minderheiten Ungarns Vertrieb unserer Zeitung Zu bestellen nur bei: Magyar Közlöny Lap- és Könyvkiadó Kft Budapest, Somogyi Béla u Bp. Pf. 361 Telefon: , Fax: kozlony@mhk.hu Internet: Jahresabo: 7056 Ft Einzelpreis: 150 Ft Direktbestellungen im Ausland: über die Neue-Zeitung-Stiftung Budapest, Lendvay u. 22 H neueztg@hu.inter.net Jahresabonnement 2009: Deutschland: 110 Euro Österreich: 100 Euro Schweiz: 170 sfr DEUTSCHLAND: KUBON UND SAGNER ABT. ZEITSCHRIFTENIMPORT D München Internationales Parlamentsstipendium Seit 1990 bietet der Deutsche Bundestag zusammen mit der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Technischen Universität Berlin politisch interessierten Hochschul- und UniversitätsabsolventInnen in Ungarn die Möglichkeit, das deutsche parlamentarische System und die politischen Entscheidungsprozesse kennenzulernen und praktische Erfahrungen zu sammeln. Durch die Zusammenarbeit mit den Abgeordneten können die Jugendlichen in die Arbeit des deutschen Parlaments einblicken und später ihre Erfahrungen im Heimatland anwenden. Am Programm nehmen insgesamt 28 Länder teil, so fahren jedes Jahr 120 StipendiatInnen nach Deutschland. Dieses Jahr wurden wieder fünf Jugendliche ausgewählt, die im Frühjahr 2010 nach Deutschland fahren können, um da 15 Wochen zu verbringen. Das Stipendium enthält eine monatliche Zuwendung von 450 Euro, freie Unterkunft und Kranken-, Unfall- sowie Haftpflichtversicherung. Außerdem werden die Kosten der An- und Abreise übernommen. Voraussetzungen fürs Stipendium sind: abgeschlossenes Universitätstudium, ausgezeichnete Deutschkenntnisse, zu Beginn des Stipendiums ein Alter unter 30 Jahren. Vorteil ist, wenn die BewerberInnen in Zukunft im Bereich des öffentlichen Lebens ihres Heimatlandes arbeiten möchten. Laut der deutschen Abgeordneten Dr. Margit Wetzel sind die ungarischen StipendiatInnen immer sehr gut vorbereitet, haben gute Ideen und nutzen ihre Möglichkeiten gut. Das hat auch Parlamentsvizepräsident László Mandur bestätigt. Seit 2008 funktioniert dieses Programm als Austausch zwischen Ungarn und Deutschland, so können jedes Jahr drei junge Deutsche nach Ungarn kommen. Sie hören an der Andrássy-Universität theoretische Vorträge über das ungarische parlamentarische System, lernen die Staatsstruktur und die öffentlichen Institutionen kennen und können an verschiedenen Veranstaltungen teilnehmen. Die ehemaligen StipendiatInnen haben im Jahre 2001 den Verein Bundestag 90 gegründet. So können sie ihre Erfahrungen miteinander austauschen und ein Netzwerk ausbauen. Vereinsvorsitzender Gábor Iván sagte, daß die Mitglieder bestrebt seien, die persönlichen Kontakte mit den StipendiatInnen aus anderen Ländern aufrechtzuerhalten. Nikolett Haász Kastanien und Wein Ausstellung beim Mädchenmarkt in Petschwar Kastanien mit Weißwein gespritzt und über offenem Feuer gebacken gehört zu den leckersten Traditionen der Petschwarer Gegend. Diese Köstlichkeit wird beim alljährlichen Herbstrummel in Petschwar auch den von weither angereisten Gästen angeboten. Tanz, Musik und gute Laune von früh bis spät charakterisieren den Mädchenmarkt in Petschwar von Jahr zu Jahr, und all das wird mit der Kastanienerntezeit verbunden. In diesem Jahr fiel die Kastanienernte ziemlich mager aus, durch die Hagelstürme und das schlechte Wetter gibt es nur wenig Kastanien, und selbst die sind kleiner als sonst. Deswegen ist der Preis für Kastanien sehr hoch in diesem Jahr, doch dem Duft der frisch gebackenen Kastanien konnten wenige widerstehen. Dazu noch ein köstlicher Wein, auch mal ein Glühwein in diesen kalten Tagen, ist das beste nach dem Abendessen zum Naschen in trauter Familienrunde oder im Freundeskreis. Wie und womit früher die beiden Haupterträge der Gegend, Kastanien und Trauben, geerntet wurden, kann man sich in einer kleinen Ausstellung im Kulturhaus von Petschwar anschauen, die am ersten Tag des diesjährigen Mädchenmarktes eröffnet wurde. Gezeigt werden altes Werkzeug, Körbe, ein Faß und vor allem viele Fotos über die frühere Ernte, die Weinberge und die Kastanienwälder rund um Petschwar. Die Frauen lesen da noch in Tracht die Trauben und auch alte Preßhäuser sind auf den Fotos zu sehen. Der Verband der Burgfreunde sammelt jedes Jahr Ausstellungsgegenstände, um den Gästen des Festes die Besonderheiten der Gegend zu zeigen. Im Kulturhaus, nahe dem Zentrum des dreitägigen bunten Treibens, war diese Ausstellung auf dem besten Platz und lockte viele Zuschauer an. Chr. A. Josef Wekerle Zeitzeuge eines Jahrhunderts Eine markante Persönlichkeit der Deutschen aus Ungarn ist von uns gegangen. Am 1. Oktober verstarb in Greding Dipl.-Ing. Josef Wekerle mit 96 Jahren. Josef Wekerle wurde als Sohn eines Schlossermeisters 1913 in Budapest geboren. Der Vater stammte aus der Batschka und heiratete in eine Budapester Handwerkerfamilie ein. Seine Schlosserei erblühte um die Jahrhundertwende, als in der Hauptstadt große Prachtbauten mit imperialen schmiedeeisernen Zäunen umgeben wurden. Darauf hatte sich der Vater spezialisiert und lieferte sogar nach Wien und Prag. Das gutgehende Geschäft ermöglichte es dem Vater, seine beiden Söhne, Josef und dessen Bruder, nach der Matura auf eine halbjährige Westeuroparundreise zu schicken, damit sie ihren kulturellen Horizont erweitern. Nach seiner Rückkehr erwarb Josef Wekerle an der Technischen Universität in Budapest sein Ingenieur-Diplom. Nach seiner ungarischen Militärzeit im Zweiten Weltkrieg gelangte er mit seiner Frau Ende November 1944 nach Görlitz und von dort in die Nürnberger Gegend. Nachdem seine erste Frau Maria (geb. Rauschenberger) vor gut zehn Jahres starb, heiratete Josef Werkerle nochmal und verbrachte bis vor zwei Jahren die Winterzeit auf den Balearen und unternahm in Begleitung seiner zweiten Frau Seereisen bis zum Südpol. Während seiner Studentenzeit schloß sich Josef Wekerle der deutschen Studentenschaft in Budapest, der von Jakob Bleyer patronierten Suevia Budapestina, an. Schon damals begann er sich mit den bedeutenden Persönlichkeiten der neueren ungarischen Geschichte zu befassen und stellte fest, daß sehr viele väter- oder mütterlicherseits deutscher oder österreichischer Abstammung waren. Dieses Thema wurde dann auch sein Forschungsgebiet, worüber er viele Aufsätze verfaßte, so z. B. Deutsche Kulturleistungen in Ungarn und Abstammung und Kultur. Josef Wekerle, der mit seinem unverwechselbaren Budapester Akzent die Aufmerksamkeit stets auf sich zog, war ein engagierter Ungarndeutscher. Als diskussionsfreudiger Mensch fiel er bei den Tagungen der Suevia Pannonica, die er nie versäumte, schnell auf und sparte nicht mit Kritik an der ungarischen Minderheitenpolitik. J. Till

3 NZ 43/2009 G E M E I N S C H A F T E N D E R U N G A R N D E U T S C H E N 3 Der baden-württembergische Landesbeauftragte für Vertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler, Innenminister Heribert Rech, begrüßte die Entscheidung der Jury und hob hervor, daß sich die Preisträger durch ihre Arbeiten eindrucksvoll zu ihren donauschwäbischen Wurzeln und zu ihrer Kultur bekennen würden. Mit der Hauptpreisträgerin Monika Ambach werde eine Persönlich- Donauschwäbischer Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg vergeben Monika Ambach Hauptpreisträgerin Die Jury zur Vergabe des Donauschwäbischen Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg hat die Preisträger des Jahres 2009 im Bereich Darstellende Kunst (Theater, Film und Medien) ermittelt. Der mit Euro dotierte Hauptpreis wird an die in Budapest lebende ungarndeutsche Publizistin, Moderatorin und Autorin Monika Ambach (Foto) vergeben. Förderpreise, die mit je Euro dotiert sind, erhalten der in Agram/Kroatien lebende Historiker Dr. Vladimir Geiger und der in der donauschwäbischen Siedlung Entre Rios in Brasilien geborene Publizist Stefan Teppert aus Meßstetten. Austausch der Partnerschaftsurkunden Partnerschaft erneuert keit geehrt, die sich im ungardeutschen Kulturleben vielseitig engagiere. Monika Ambach habe vor allem mit ihren Filmserien, die in der TV-Reihe Unser Bildschirm über ungarische Fernsehstationen die Geschichte und die Situation der Ungarndeutschen dokumentierten, große Breitenwirkung erzielt. Beeindruckend sei die Dokumentation über das Dorf Ratka in Nordost-Un- Foto: Bajtai László garn. Die Jury würdigte als besonders verdienstvoll ihre Fähigkeit, mit Mut und mit kenntnisreicher Einbeziehung historischer Fakten auch geschichtsverfälschten Trends entgegenzutreten. Dr. Vladimir Geiger habe mit seinen Forschungsarbeiten und seinem Auf Einladung des Kreistages weilte am Wochenende eine 40köpfige Delegation aus dem Partnerkomitat Tolnau im Landkreis Bautzen. Ziel war es, die nun schon seit Jahren bestehende erfolgreiche Partnerschaft zu erneuern. Ein weiteres Ziel war das Kennenlernen des durch die neue Kreisreform vergrößerten Landkreises, der jetzt dem Gebiet des Saarlandes entspricht. Der Freitagvormittag gehörte den Sorben, so wurden der Kindergarten und die Grund- und Mittelschule in Ralbitz besucht. Die Kinder boten den Gästen ein eindrucksvolles Programm und gaben ihnen dergestalt einen Einblick in die Traditionen der Sorben. Erfreulich in diesem Zusammenhang ist die in diesem Jahr entstandene fruchtbringende Partnerschaft zwischen der sorbischen Gemeinde Radibor und Kokesch/Kakasd, wo noch viele Ungarndeutsche leben. Am Nachmittag ging die Fahrt nach Radeberg in die Exportbrauerei mit Weltruf und in die Fleischfabrik Korch, wobei es auch eine leckere Verkostung gab. Am Abend kam es dann in Lehndorf in der Gaststätte Zur Linde zu einem feierlichen Festakt und zur Unterzeichnung des erneuerten Partnerschaftsvertrags durch den Landrat Michael Harig und den Vorsitzenden des Tolnauer Komitatstages Dr. Imre Puskás. Am Sonnabend hieß das Ziel die Region um Hoyerswerda. Am Geierwalde-See bestaunten die Ungarn das neu entwickelte schwimmende Holzhaus und bekamen einen Eindruck von der entstehenden Seenlandschaft, erfuhren aber auch von den damit verbundenen Problemen. Es folgte ein Abstecher zum Sornoer Kanal, und wer wollte, konnte auch den Aussichtsturm Rostiger Nagel erklimmen. Ein weiterer interessanter Anlaufpunkt war das Informationszentrum vom Kraftwerk Schwarze Pumpe. Den Ausklang dieses anspruchsvollen Tages bildete der Besuch im Findlingspark in Nochten. Ein gemeinsames Abendbrot im Burgtheater beschloß dieses für beide Seiten nützliche Programm. Der 43jährige Dr. Puskás zog eine positive Bilanz des Besuches: Wir sind stolz, im Landkreis Bautzen solch einen kompetenten Partner zu besitzen. Wir werden jetzt durch die Erneuerung des Vertrages unsere Beziehungen um einige Bereiche erweitern, und ich denke, es werden sich neue private Freundschaften bilden. Dies scheint mir in unseren Beziehungen sehr wichtig. Heinz Noack Jubiläumskonzert Auftreten für die Wahrheitsfindung über die Geschehnisse vor und nach dem Zweiten Weltkrieg im ehemaligen Jugoslawien die Medien auf sich aufmerksam gemacht. Schwerpunkt seiner Arbeit sei die Geschichte und Kultur der Donauschwaben und ihr Zusammenleben mit anderen Ethnien im ehemaligen Jugoslawien, besonders auf dem Gebiet des heutigen Kroatiens/Slawoniens. Mit seinen Werken sei es ihm gelungen, jahrzehntelange Tabus aufzubrechen und die Gesellschaft für einen offenen und ehrlichen Dialog zwischen den Völkern im Sinne eines freiheitlichen Europas zu öffnen. Der donauschwäbische Publizist Stefan Teppert arbeite an der Herausgabe einer auf sechs Bände angelegten Donauschwäbischen Anthologie. Drei Bände mit jeweils Seiten seien bereits erschienen. Die Jury hob die geschliffene Sprache hervor, in der die Werke verfaßt seien. Mit dem Förderpreis würdige das Patenland Baden-Württemberg das Schaffen von Stefan Teppert. Die Preisträger haben sich mit ihrem Schaffen in herausragender Weise um den Erhalt und die Pflege donauschwäbischer Kultur und Geschichte sowie der Verständigung zwischen Donauschwaben und ihren Nachbarn in den Herkunftsländern verdient gemacht, sagte Rech, der die Preise am 2. November im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen überreichen wird. * Die Jury setzt sich zusammen aus Mitgliedern, die vom Innenministerium, der Künstlergilde Eßlingen, der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn, der Landsmannschaft der Banater Schwaben und der Landsmannschaft der Donauschwaben benannt sind. In der Bergkirche von Wandorf/Sopronbánfalva feierte der Wandorfer Chor sein zehnjähriges Bestehen. Die Zahl der Mitglieder hat sich seit der Gründung verdoppelt. Der Chor probt wöchentlich unter der Leitung von Tormáné Bakody Noémi und besteht aus Lokalpatrioten, die das gemeinsame Singen, die Traditionspflege und die örtlichen Werte für wichtig halten. Der Chor tritt bei jeder bedeutenden Veranstaltung von Wandorf in der traditionellen Tracht auf. Foto: Németh Péter

4 4 G E M E I N S C H A F T E N D E R U N G A R N D E U T S C H E N NZ 43/2009 Die Ungarndeutschen sind Brückenbauer der ersten Stunde (Fortsetzung von Seite 1) Gockelschlagen in Altglashütten Keramik statt lebendigem Gockel (Fortsetzung von Seite 1) Zuerst gingen damals die jungen Burschen mit Akkordeonbegleitung durch das Dorf, um einen Gockel für den Wettbewerb zu verlangen. So taten das auch diesmal vier, fünf junge Männer und gingen mit Musikbegleitung in ein nahegelegenes Haus. Im Stall von Maria Heim wartete bereits ein Gockel, um die Sache zu beschleunigen in einer Kiste eingefangen, auf sein Schicksal. Früher jagten die Männer den Gockel im Stall herum, bis sie ihn fangen konnten. Mit dem ergatterten Gockel gingen dann die Männer, einst und auch jetzt, zum Hauptplatz, um dort ein Loch zu graben. Doch im Zeitalter des Tierschutzes setzte man diesmal den lebendigen Gockel zurück in die Kiste, und ein Double, nämlich ein Keramikgockelkopf, machte für ihn beim Wettstreit weiter. Die Männer gruben gemeinsam ein Loch und platzierten den Keramikkopf. Dann wurde der sieben bis acht Meter lange Stock, mit dem man den Gockelkopf treffen sollte, eindrucksvoll herumgetragen, und die ersten Freiwilligen durften sich schon melden. Früher, wie auch heute, mußte man für jeden Versuch bezahlen, die Männer taten das Jahr für Jahr, um die Gunst der Frauen zu ergattern. Um die sowieso schon schwere Aufgabe noch spannender zu machen, wurden den Männern die Augen verbunden und sie vor dem Schlagen noch ordentlich gedreht, damit sie durcheinanderkommen. Dann begann das Schlagen, und mit Jubeln sowie richtungsweisenden Zurufen, mal in die richtige, mal in die falsche Richtung, sollte der junge Mann gelenkt werden. Nach einigen jungen Burschen versuchte auch ein erfahrener Gockelschläger sein Glück und traf prompt den Keramikkopf! Früher hat man solange probiert, den Gockel zu treffen, bis durch einen gezielten Schlag dessen Kopf blutete, diesmal schlug man solange, bis vom Keramikkopf ein Stückchen runterbrach. Früher machte ich auch öfters mit, als man noch den lebendigen Gockel schlagen mußte, so der Nadascher József Czékmány, der nach seinem Treffer den bisher verschonten lebendigen Gockel als Preis erhielt. Einst bekamen die Burschen den Gockel, der getroffen wurde, und gleich danach Ein fast gelungener Schlag wurde daraus ein Paprikasch gekocht für die Freunde. Um auch die Zuschauer, die bis dahin lautstark alle anfeuerten und trotz der eisigen Kälte ausharrten bis zum Trefferschlag, zu belohnen, wurde jetzt ebenfalls ein großer Kessel Paprikasch gekocht. Die Tradition des Gockelschlagens von Altglashütten war einst weit bekannt, und weil das letzte Originalgockelschlagen noch nicht so lange her ist, erinnern sich auch die 20jährigen daran. Die wenigen jungen Männer der Ortschaft werden natürlich auch nächstes Jahr versuchen, den Gockel zu treffen, auch wenn es nur eine Attrappe ist. Aber das macht die Tradition keinesfalls weniger unterhaltsam, ganz im Gegenteil! eine neue Existenz geschaffen. In der neuen Heimat hätten sie sich früh organisiert und bereits 1949 die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn gegründet. Sie leiste ihren Landsleuten eine große Hilfe bei der Eingliederung. Trotz der eigenen Schwierigkeiten hätten die Heimatvertriebenen nie ihre in Ungarn verbliebenen Landsleute und ihre alte Heimat vergessen. Die Deutschen aus Ungarn wurden so zu Brückenbauern, die sich auch zu Zeiten des Eisernen Vorhangs nicht von den Barrieren zwischen den politischen Blöcken abschrecken ließen, so der Minister. Nach der politischen Wende sei es wieder möglich geworden, über die Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Ein ganz wichtiger Punkt seien die Patenschaften gewesen, aus denen schließlich Partnerschaften entstanden seien. Partnerschaften basieren auf dem Versöhnungsgedanken. Sie helfen dabei, alte Feindbilder aufzubrechen und abzubauen. Durch persönliche Begegnungen der Menschen über alle politischen und geographischen Grenzen hinweg leisten sie einen Beitrag zur internationalen Entspannung, sagte Rech. Die Ungarndeutschen seien im zusammenwachsenden Europa wichtige Mittler zwischen den Ländern. Die Ungarndeutschen spannten Brücken, die in eine gemeinsame Zukunft in Europa weisen würden und die ihre Wurzeln in der gemeinsamen Geschichte habe. Wenn ich an unser Europa denke, kann ich das nicht, ohne an die Charta der Heimatvertriebenen aus dem Jahr 1950 zu denken. Mit der Charta haben Sie einen ersten Stein der Brücke in ein gemeinsames Europa gesetzt, betonte Rech. Die Heimatvertriebenen und mit ihnen die Ungarndeutschen seien nicht nur Europäer der ersten Stunde, sondern auch die Brückenbauer der ersten Stunde. Alte Heimat Neues Zuhause, heißt die Broschüre, die die Stadt Gerlingen zu 40 Jahre Patenschaft über die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn herausgegeben hat. Patenonkel Georg Brenner, Bürgermeister der heimlichen Hauptstadt der Ungarndeutschen in Süddeutschland, konnte über vielfältige Aktivitäten des Patenschaftsrates berichten. Er erinnerte an die Männer der ersten Stunde, an die Verdienste des damaligen Bürgermeisters Wilhelm Eberhard, der bezeichnenderweise Vili bácsi genannt wurde. Die Ungarndeutschen hätten sich aktiv am Aufbau des neuen Deutschland beteiligt, sagte der aus Elek stammende Prof. Paul Strifler, Ehrenvorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn. Sie hätten ja nach zehn Generationen überwiegend in die Heimat ihrer Vorfahren zurückkehren müssen. Vor allem die Kirchen leisteten trotz Koalitionsverbot der Alliierten wichtige Integrationsmaßnahmen. In der Caritas-Flüchtlingshilfe wurde Ludwig Leber aktiv, der bereits daheim im Volksbildungsverein tätig war. Er setzte sich für die Entlassung der Gefangenen im berüchtigten Lager Tiszalök ein. Im Evangelischen Hilfskomitee in München arbeitete Friedrich Spiegel-Schmidt am Aufbau einer landsmannschaftlichen Organisation. In den Referaten wurden immer wieder die über 120 Städte- und Gemeindepartnerschaften zwischen Baden-Württemberg und Ungarn genannt, die überwiegend von den Ungarndeutschen initiiert wurden. Auch der neue Direktor des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in Tübingen, Prof. Dr. Reinhard Johler, sprach darüber in seinem Vortrag Die Ungarndeutschen im alten und neuen Europa. Perspektiven Ziele Aufgaben. Zu den guten Traditionen der seit 20 Jahren von Klaus Loderer moderierten Kulturtagung gehört, daß Referenten aus Ungarn eingeladen werden. Diesmal war es der junge Geschichtslehrer am Berzsenyi-Lyzeum in Ödenburg, Gábor Gonda, der seine Forschungsergebnisse über die Tätigkeit der Dreierkommissionen im Komitat Tolnau präsentierte, welche die Ungarndeutschen auf Individualschuld überprüfen sollten. Man darf gespannt sein auf die Doktordissertation über diesen gescheiterten Versuch. Über wiederbelebtes Brauchtum, neue Feste und Rituale der Ungarndeutschen nach der Wende sprach Csilla Schell vom Johannes- Künzig-Institut für ostdeutsche Volkskunde in Freiburg. sch Bücher machen Leute Frankfurter Buchmesse 2009 (Fortsetzung von Seite 1) Vergangenheit ihrer Mutter und das Schicksal vieler Rumäniendeutscher aus dem Banat, die die Sowjets in ihre Lager sperrten, geschildert. Aber es ist vor allem die Geschichte ihres alten Dichterfreundes Oskar Pastior, der während der Buchmesse 2006 starb. In einem rührenden Gespräch eines der Messefernsehstudios wurde Herta Müller über Ruhm, Wirkung, Diktatur, Zuflucht und Sprache gefragt. Sie war ruhig, geduldig, lächelte und wurde sehr ernst, als sie die Fragen hörte. Es dauert noch ein paar Tage, dann ist alles wieder vorbei; die anderen sind aufgeregter als ich, sagte sie auf die Frage über den Jubel um den Preis. Wirkung? Was ist Wirkung? fragte sie mutig und ehrlich den Moderator zurück. Nicht die Sprache, sondern die ausländische Aufmerksamkeit habe ihr Schutz bedeutet, erklärte sie bei der nächsten Frage. Und sie hoffe darauf, daß den chinesischen Autoren, die Bücher schreiben, die dem chinesischen Regime nicht gefallen, auch die ausländische Aufmerksamkeit Schutz bedeuten werde. Herta Müllers überragendes Werk Atemschaukel galt auch vor der Nobelpreisverleihung schon als Favorit für den Deutschen Buchpreis, der dem einen besten Roman des Jahres verliehen wird. Die Gewinnerin des diesjährigen Deutschen Buchpreises ist Kathrin Schmidt. Sie erhielt die Auszeichnung für ihren Roman Du stirbst nicht. In diesem Buch geht es auch um Freiheit, es ist ein Buch über eine Krankheit selbst und auch so etwas wie Versöhnung mit ihr in der Kunst und als Kunst. Die Autorin schreibt wie sie ist: unsentimental, aber nicht gefühllos. Auch mit dieser Anerkennung blieb auf dieser Buchmesse die Frage nach der Freiheit der Literatur im Mittelpunkt des Interesses. Das war für viele auch das Bindeglied zwischen China und Herta Müller. Zoltán Guth

5 NZ 43/2009 G E S C H I C H T E N 5 I ch war so beschäftigt, sagt er, als wisse er erneut, woran ich gerade gedacht habe, dass ich kaum zur Besinnung kam und nur äußerst selten Zeit blieb, mich an Maria oder Ludwig Klages zu erinnern. Das half mir, mich zu fangen. Gleichzeitig musste ich mir eingestehen, dass meine ersten Versuche, mich zu habilitieren, misslungen waren. Heute glaube ich, man wollte mein Fortkommen verhindern, weil ich durch das, was ich bis dahin auf Versammlungen oder in Artikeln geäußert hatte, bereits für einen Rebellen gehalten wurde, der keinen Einfluss gewinnen sollte. Ein gnädiges Geschick oder wurde ich diesmal vielleicht von dem, der uns, wenn er es möchte, vorm Schlimmsten bewahren kann, hilfreich gelenkt? ebnete mir zu guter Letzt doch noch einen Weg, den ich erfolgreich beschreiten konnte. Er spricht, weiß ich, von Thomas Mann, dem er in München begegnete. Durch ihn wurde er bei seinen Schwiegereltern, dem gastfreundlichen Ehepaar Pringsheim, eingeführt. In ihrem Haus scheint Lessing auch deshalb beliebt gewesen zu sein, da sie sein Buch Schopenhauer, Wagner, Nietzsche mochten, das aus den Dresdner Vorträgen entstanden war. Als Alfred Pringsheim, ein bekannter Mathematiker, erfuhr, was sein häufiger Besucher anstrebte, empfahl er ihn, unterstützt durch zwei weitere einflussreiche Befürworter, an die Technische Hochschule in Hannover. Bei der Probevorlesung, die Lessing halten musste, war er so überzeugend, dass man noch am selben Tag den Beschluss fasste, ihm die Habilitation als Privatdozent für Pädagogik und Philosophie zu ermöglichen. Eigentlich wäre er viel lieber nach Göttingen oder München gegangen, aber es sah nicht danach aus, dass sich sein Wunsch in absehbarer Zeit verwirklichen ließe, und so hielt er wohl oder übel den Sperling in der Hand für besser als die Taube auf dem Dach. Nachdem die erste Freude verflogen war, begriff er, dass seine Stellung ihn materiell kaum absicherte. Insgeheim wartete er darauf, an eine Universität berufen zu werden. Doch seine Hoffnung erfüllte sich nicht, und da Technische Hochschulen über keinen eigenen Lehrstuhl für Philosophie verfügten, kam er sich wie auf dem Abstellgleis vor. Bei langen Spaziergängen durch vertraute Straßen und Anlagen suchte er einen Ausgleich wie früher. Nur die Stellen, wo er öfter mit Ludwig Klages gewesen war, mied er beharrlich. Ganz sesshaft wurde er erst, als er Ada, seine zweite Frau, kennen lernte. Sie gab ihm fortan die Wärme, die er lange vermisst hatte, und als später ihre Tochter zur Welt kam, die sie Ruth nannten, fühlte er sich glücklich wie lange nicht mehr. Um seine Familie ernähren zu können, war er nun noch stärker als bisher auf Nebeneinnahmen angewiesen. Da es ihm weder an Fleiß noch Können mangelte, boten sich genügend Möglichkeiten: Er gab Privatunterricht und schrieb für mehrere Zeitungen. Auch im Prager Tagblatt, das deutsch erschien, konnte er regelmäßig veröffentlichen. Eigentlich, fährt er, ohne mich noch zu überraschen, da fort, wo ich in Gedanken angekommen bin, hätte ich dankbar und zufrieden sein müssen, dass es uns besser ging, als sich voraussehen ließ. Doch du weißt ja: Wenn s dem Esel zu wohl ist,... Er bricht mitten im Satz ab und schweigt eine Weile, ehe er weiterspricht: Nein, es war kein ungestümer Übermut, der mich zu jenem törichten Verhalten verleitete, das mir letztlich nur Schande eingebracht und wichtige, mühsam aufgebaute Beziehungen zerstört hat. Mein Handeln entsprang, weiß ich heute, armseliger Missgunst, einem peinlichen, unreifen Neid auf andre, die, verglichen mit mir, von einem unverdienten Geschick begünstigt schienen. Mit meinem untauglichen Versuch, es zu ändern, beging ich den gleichen Fehler wie einst, als ich, von Ludwig Klages Freunden entschieden abgelehnt, die einzige Gegenwehr im fruchtlosen Sarkasmus sah. Erinnerst du dich? Er hätte, denke ich, aus jener Erfahrung lernen müssen. Doch wenn die Unzufriedenheit in einem nagt, scheint man bei seinem Vorgehen die wahrscheinlichen Folgen im blinden Eifer zu übersehen. Lessing glaubte, die Erfordernis, mit Tagesschriftstellerei für sich und seine Familie zu sorgen, habe ihn gehindert, ein gültiges, weithin anerkanntes Stefan Raile Der Rebell 4. Fortsetzung Drillingsgeschichten Kindlicher Fleiß Hauptwerk zu schaffen. Er erfasste damals noch nicht, dass gerade der Zwang, für Zeitungen arbeiten zu müssen, seine eigentliche Begabung, die ihn zum vielseitigen Publizisten befähigte, geweckt hatte. Sonst wäre er wohl kaum auf den unseligen Gedanken gekommen, sich mit unlauteren Mitteln bei Leuten, die in der Literaturszene Rang und Namen besaßen, ins rechte Licht zu rücken, um vielleicht von jemand protegiert zu werden. Für seinen perfiden Plan suchte er nach einem Opfer und meinte, der Kritiker Samuel Lublinski eigne sich am besten als öffentliche Zielscheibe. Lessing veröffentlichte in Siegfried Jacobsohns Schaubühne einen Beitrag, in dem er vortäuschte, das von dem Ausgewählten verfasste, bereits vor Jahren erschienene, Buch Bilanz der Moderne zu besprechen. In Wirklichkeit aber ging es ihm darum, auf infame Weise den Autor anzugreifen, wobei er auch Privates, das ihm einst vertraulich mitgeteilt worden war, bedenkenlos für seine Zwecke missbrauchte. Er schreckte nicht einmal davor zurück, den Angefeindeten als espritjüdischen Typus zu bezeichnen, obwohl er, genauer besehen, damit ebenso sich selbst schmähte, und alle, die ihn kannten, vermuten mussten, er wisse nicht, wohin er gehöre. Zwar hielt sich Lublinski, wie erwartet, zurück; aber für ihn sprang Thomas Mann ein, der sich dem Gedemütigten wegen dessen verständnisvoller Kritik der Buddenbrooks verpflichtet fühlte. In seiner unerwartet heftigen Erwiderung ließ er keinen Zweifel daran, wie sehr er den lästerlichen Schreiber auf Grund Wenn man vierjährige Kinder im Haus hat, überlegt man sich zweimal, welche Arbeit man vor den Augen der Kinder ausübt, denn natürlich wollen sie bei jeder Arbeit mitmachen, und sie sind in diesem Alter fest davon überzeugt, auch alles zu können. Fensterputzen, Kuchenbacken, Staubsaugen oder Einkaufen werden durch die Hilfe der Drillinge zu einem erlebnisreichen Kraftakt. Einerseits, weil es viel länger dauert, mehr kostet, und dabei dem Eifer so manches zum Opfer fällt. Das Putzwasser landet in Opas Sonntagsschuhen, der Kuchenteig kann einem so intensiven Rühren niemals standhalten und schrumpft auf die Hälfte, der Staubsauger muß als Bulle zum Reiten herhalten, und auch die Brieftasche wird erheblich mehr strapaziert, wenn Kinder mit dabei sind. Doch irgendwie müssen sie ja Erfahrungen sammeln, so läßt man sie eben ab und zu mitmachen. Die richtige Arbeit und den entstandenen Schaden versucht man dann in der Zeit zu erledigen, wo sie eben nicht zu Hause sind. Wenn sie in das Alter kommen, wo sie es schon machen könnten, wollen sie eh nicht mehr helfen so tröstet mich meine Mutter und beruft sich auf eigene Erfahrungen. Christina Arnold seines rüden, klatschhaften Tons verachtete. Um ihn am wundesten Punkt zu treffen, nannte er ihn den alternden Nichtsnutz, der an der Technischen Hochschule in Hannover als Privatdozent geduldet würde. Der zielsicher ausgeteilte Hieb traf Lessing so hart, dass er nichts schuldig bleiben wollte und versuchte, nun auch Thomas Mann gnadenlos zu verletzen, indem er ihn als ein feines, blasses Bürgerprinzchen bezeichnete, das keine übliche Geburt erlebt habe, sondern von der lieben Mama bei Wertheim in der Abteilung für feine kunstgewerbliche Raritäten billig und mit Geschmack alt-eingekauft worden sei. Als beide nach einer Weile erkannten, dass sie durch ihre unnachgiebige Streitsucht nichts gewinnen, sondern nur verlieren konnten, stellten sie den Kampf ein, blieben sich aber dauerhaft gram. Die aus niederen Beweggründen gegen Lublinski begonnene Hetzjagd brachte auch andre gegen Lessing auf und führte zu einer Art öffentlicher Ächtung. Obwohl seine Tätigkeit in Hannover dadurch stark erschwert wurde, kam es nach Jahren wie bei einem Wiederholungstäter zu einem folgenschweren Rückfall: Ohne erkennbaren Grund griff er Siegfried Jacobsohn auf ähnlich boshafte Weise wie Lublinski an. Der Angefeindete zog seine Konsequenz und trennte sich endgültig von ihm. Dadurch verspielte Lessing die Möglichkeit, weiter in der Schaubühne zu veröffentlichen, und später blieb ihm auch die Mitarbeit an der Weltbühne verwehrt, obwohl seine Texte sehr gut in das Blatt gepasst hätten. Ich hatte, sagt er, und seine Stimme scheint nun von links, wo der Nebel noch dichter wirkt, zu dringen, in beiden Fällen keine glückliche Hand. Manchmal meine ich, der Leibhaftige selbst habe mich zu den verwerflichen Übergriffen verführt. Oder verbarg sich ganz tief in mir ähnlich wie bei meinem Vater lange eine dunkle Seite, die mich zu den Schändlichkeiten drängte? Zu meiner Verteidigung gibt es, muss ich kleinlaut eingestehen, nichts vorzubringen. Dafür kann ich jedoch sagen, dass mich ein Ereignis, das bald folgte, gründlich für immer geläutert hat. Ich spreche von dem gottverdammten Krieg, der nach den Schüssen von Sarajevo ausbrach. Ich brauche dir nicht zu erzählen, was draußen im Feld an unvorstellbar Schrecklichem geschah. Andre haben das eindringlich in ihren Büchern, Schriften oder Schauspielen getan, und viele ganz gleich, ob sie verkrüppelt oder körperlich unversehrt zurückkehrten hatten an ihren Seelen solchen Schaden genommen, dass sie meinten, einer verlorenen Generation anzugehören, und es ihnen nie mehr vergönnt sein würde, so zu empfinden wie vorher. (Fortsetzung folgt)

6 6 A U S S T E L L U N G NZ 43/2009 Münchens Auswirkungen auf ungarische Kunststudenten Die Entwicklung der Kunst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus einem bisher weniger untersuchten Gesichtspunkt erforscht die Ungarische Nationalgalerie mit der Ausstellung München auf ungarisch. Ungarische Künstler in München , die bis zum 10. Januar 2010 zu sehen ist. Der kunsthistorischen Forschung ist es bekannt, daß während dieser Periode beinahe alle ungarischen Kunststudenten nach München reisten, um das Fehlen der heimischen Bildung durch das Studium an der dortigen Akademie der bildenden Künste aufzuholen. Bisher wurde weniger untersucht, inwiefern die Akademie oder die Stadt als Kunstzentrum auf die Studenten wirkte. In der Ausstellung wird aufgezeigt, welche Momente, Charakteristika und eindeutigen Züge in der Entwicklung der zweiten Hälfte des Jahrhunderts es sind, die sich mit der bayrischen Metropole verknüpfen lassen, die die ungarischen Maler/Bildhauer geprägt haben, und die in der Herausbildung der Nagybánya-Bewegung, d. h. in der modernen ungarischen Malerei und Kunst, eine unmittelbare Rolle spielten. Die ungarischen Künstler kamen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in mehreren Wellen nach München. Seit Ende der 1850er Jahre galt die Historienmalerei als Stil unserer Künstler. Die drei bekanntesten Meister Sándor Wágner, Sándor Liezen-Mayer und Gyula Benczúr waren auch als Professoren an der Münchner Akademie tätig. Zu dieser Gruppe zählt auch Bertalan Székely. Ebenfalls in diesem Jahrzehnt, jedoch mit anderen künstlerischen Ansätzen, begannen an der Akademie Pál Szinyei Merse oder Géza Dósa zu studieren; ihre Tätigkeit bedeutet bereits den Anfang der Freilichtmalerei. Vom Ende der 1860er bis zur ersten Hälfte der 1880er Jahre dauerte jene Periode, die durch den aus Paris kommenden, jedoch eigenartigen Münchner Realismus/Naturalismus gekennzeichnet war. Die bekanntesten Vertreter dieser Epoche waren u. a. Gyula Aggházy, Ottó Baditz. Aber Mihály Munkácsy oder László Mednyánszky begannen ihre Laufbahn ebenfalls in München. Während der 1880er Jahre verkehrten besonders viele Ungarn in der bayrischen Hauptstadt. Seit dem Auftreten von Simon Hollósy waren die um ihn vereinten jungen Künstler im Geiste des ebenfalls aus Paris bekannten Naturalismus tätig. Bis zur Mitte der 1890er Jahre bildete sich aus diesem Freundeskreis jene Gemeinschaft heraus, die schließlich 1896 in dem ungarischen Ort Nagybánya (heute Rumänien) eine Künstlerkolonie gründete, um die moderne ungarische Malerei zu schaffen. Die- Gyula Benczúr: Madame Dubarry ses Datum bedeutete allerdings nicht, daß die Ungarn im weiteren nicht mehr nach München reisten: Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges war eine fortdauernde ungarische Anwesenheit in der Stadt zu beobachten, sowohl an der Akademie als auch in den Ausstellungen der sich ständig vermehrenden Privatgalerien. In den letzten beiden Jahrzehnten rückte die Untersuchung der Münchner Akademie und des Kunstzentrums in der kunsthistorischen Forschung der ostmitteleuropäischen Staaten immer mehr in den Vordergrund. Die Aktualität des Themas wird dadurch unterstrichen, daß die Königliche Akademie der bildenden Künste zu München 2008 ihr 200jähriges Jubiläum feierte. Anläßlich der Feier wurde im Haus der Kunst eine große Ausstellung veranstaltet, begleitet von einem monumentalen wissenschaftlichen Katalog. Die ungarische Kunst wurde in der Ausstellung durch neun Werke vertreten und war damit die größte Sektion. In der Ausstellung sind mehrere Schlüsselwerke aus verschiedenen Museen Frankreichs und Deutschlands zu sehen, bzw. wird ein ansehnliches Material aus der besonders reichen Sammlung des Museums der Schönen Künste in Budapest präsentiert. Durch diese Werke kann man die ungarischen Tendenzen mit den Erscheinungen der europäischen Malerei vergleichen. Der graphische Teil der Ausstellung bietet in erster Linie einen Einblick in den akademischen Unterricht. Hier kann man sich nicht zuletzt auch von den zeichnerischen Fähigkeiten der einzelnen Künstler ein Bild verschaffen. München auf ungarisch. Ungarische Künstler in München Geöffnet bis zum 10. Jänner 2010 in der Ungarischen Nationalgalerie, Gebäude A, Ofner Burg Kuratoren der Ausstellung: Zsuzsanna Bakó, Orsolya Hessky, Enikô Róka Archäologische Entdeckung in Temeswar Die Mitarbeiter des Banat-Museums in Temeswar (Rumänien) haben eine sehr interessante Entdeckung gemacht und darüber im Rumänischen Kulturinstitut in Budapest berichtet. Während Grabungen im Innenhof des Museums wo die Museologen täglich verkehren, nur einen halben Meter tief unter der aktuellen Erdschicht, sind ganz unerwartet die Grundmauern eines mittelalterlichen Gebäudes ans Tageslicht gekommen. Nach Meinung der Fachleute handelt es sich um den viereckigen Wohnturm des Königs Károly Róbert I., errichtet um Wie die junge Archäologin Zsuzsanna Kopeczny in ihrer Präsentation erklärte, ist das Schloß Hunyadi welches heutzutage das Museum beherbergt das älteste Denkmal der Stadt und blickt auf eine sieben Jahrhunderte lange Geschichte zurück. Der Begründer des ungarischen Anjou-Hauses Károly Róbert I. hat hier ab 1307 ein Schloß bauen lassen, wo er mit der ganze Familie samt Hof zwischen 1315 und 1323 wohnte, bis er wieder nach Plintenburg/Visegrád zurückkehren konnte. Er mußte diesen Schritt wegen seiner heftigen Auseinandersetzungen mit dem mächtigsten ungarischen Oligarchen in der Landesmitte tun, weil er im Banat unter den königstreuen Aristokraten hochadelige Unterstützung fand. Dieser viereckige Turm diente nicht nur als Wohnung, sondern auch als Verteidigung, war gleichzeitig königlicher Landessitz und Machtzentrale, ein Kern des ganzen Schloßgebäudes. Wegen den das Schloß schützend umgebenden Kanälen des Flusses Temesch und dem sumpfigen Boden es hatte Pfeilerfundierung aus Eichenholz, genau wie die Paläste in Venedig haben auch speziell hierher eingeladene, erfahrene italienische Fachleute am Bau teilgenommen. Die quadratigen Ziegelmauern waren je elf Meter lang und etwa zwanzig Meter hoch, was drei-vier Stockwerke bedeutete. Genauere Hinweise haben leider die Fachleute bisher nicht gefunden, da die zeitgenössischen Darstellungen mehr dekorativ als architektonisch richtig sind. Dies trifft auch auf die detaillierte und kolorierte Zeichnung des ungarischen Aristokraten Ferenc Wathay zu, obwohl er die ganze Umgebung sehr gut kennenlernen konnte, weil er hier lange Zeit in türkischer Gefangenschaft verbrachte. Eine spätere multiplizierte Kopie widmete József Ponori Thewrewk dem Herren Mór Stokinger, diplomierten Rechtsanwalt und Parlamentsabgeordneter der freien königlichen Stadt Temeswar, als Zeichen seiner patriotischen Hochachtung. Die damaligen Eichenpfeiler sind im Laufe der Jahrhunderte vermodert, an ihrer Stelle sind im Boden gleichgroße Löcher zurückgeblieben, und so können jetzt die Fachleute den Originalzustand rekonstruieren. Bei der Kalkulierung des Alters der Funde sind z. B. die Münzen, wie der Silberdenar des Königs Károly Róbert I. aus dem Jahre 1330, behilflich. Weitere sehr interessante Objekte sind Fragmente der gotischen Architekturdekorationen und Ofenziegel, Keramikgläser und Fayenceteller oder Steinpfeifen ebenso wie aus Knochen geschnitzte Flöten und Nadeln. Neben Funden aus dem Alltagsleben und den Festlichkeiten der friedlichen Zeiten gibt es nicht wenige sozusagen Zeitzeugen der heftigen Schlachten zwischen christlichen Truppen und den Osmanenheeren. So die Bronzescheide eines Schwertes oder mehrere Dutzend Pfeilspitzen. Alle Grabungen sind von Anfang an für die Besucher ständig zugänglich, sogar Fachführungen für organisierte Gruppen gesichert. Die wichtigsten von den gefundenen Objekten werden nach der Konservierung und wissenschaftlichen Untersuchung in die ständige Ausstellung der Historischen Abteilung des Banat-Museums integriert. István Wagner

7 NZ 43/2009 U N G A R N D E U T S C H E C H R I S T L I C H E N A C H R I C H T E N 11 Ungarndeutsche Christliche 417 Nachrichten Verstehen Jesus spricht zu Petrus: Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber später begreifen. (Joh 13,7) In der letzten Woche mußten wir in unserem Dorf einen jungen Mann beerdigen, der keine 21 Jahre alt geworden war. Über Nacht war er gestorben und unerwartet. In so einem Fall fällt es auch einem Pfarrer sehr schwer, Worte zu finden zumal solche, die Trost geben können. Was kann man denn dazu noch sagen? Ein erster Gedanke: nichts. Vielleicht kann man nichts anderes tun als mit den Hinterbliebenen zu schweigen und zu weinen, und tatsächlich fiel es meiner Frau und mir schwer, bei der Bestattung nicht zu weinen. Aber es ist ja die Aufgabe des Pfarrers, in solchen Momenten die Worte zu sagen, die andere nicht sagen können, der Trauer stellvertretend Ausdruck zu verleihen und in der Heiligen Schrift nach Möglichkeiten des Trostes zu suchen. Denn wir wissen, daß Gott uns nie allein läßt, auch und gerade nicht in so schweren Momenten. Ein solches helfendes Wort findet sich im Johannesevangelium, als Jesus von seinen Jüngern Abschied nimmt, um für sie und für uns ans Kreuz zu gehen: Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber später begreifen. Denn was wir im Leben nicht verstehen, was uns quält, schmerzt und Angst macht, das ist deswegen nicht unbedingt völlig sinnlos. Es könnte sein, daß wir es nur (noch) nicht verstehen können. Wir überblicken nur einen kleinen Teil des Lebens, auch des eigenen. Das bedeutet nicht, daß wir uns nur zusammenreißen sollen, daß unser Schmerz nicht wichtig ist aber es kann uns davor bewahren, kurze und falsche Schlüsse zu ziehen und zu schnell aufzugeben. Denn das Leben ist immer mehr, als wir wahrnehmen und die Zukunft kennen wir nie sie liegt in Gottes Hand. Ebenso wie unsere Toten. Ich wünsche uns allen, daß wir darauf vertrauen können. Ihr Pfarrer Michael Heinrichs Tomka zufolge zerfällt der frühere Ostblock heute in religiöser Hinsicht in zwei Welten. Kroatien, Moldawien, Polen, Rumänien und die Slowakei bildeten einen Halbmond, in dem die Menschen ausgesprochen religiös seien; dabei sei Rumänien das religiöseste Land Europas. In Ostdeutschland, Slowenien, Tschechien und Ungarn hingegen seien die Menschen deutlich weniger religiös, was damit zusammenhängen mag, daß diese Anläßlich des Gerhardsfestes am 26. September in der Felsenkapelle am Budapester Gellértberg (NZ 41/2009) hielt Prof. Dr. Gabriel Adriányi die Predigt. Wir veröffentlichen eine Kurzfassung der Predigt. Über das Leben und den Märtyrertod des hl. Gerhards berichten uns zwei mittelalterliche Legenden. Die erste, kürzere legenda minor stammt vielleicht aus der Feder seines Mitarbeiters, des Meisters Walter. Die zweite, ausführlichere legenda maior entstand im 13. Jahrhundert. Beide Quellen erzählen anschaulich und lebendig über den ersten ungarländischen Märtyrerbischof. Gerhard wurde um 980 in Venedig in einer vornehmen Familie geboren. Da die Eltern lange Zeit keinen Nachwuchs hatten, wandten sie sich um Fürsprache des hl. Georgs. Sie gelobten, das erste Kind Gott Volksfrömmigkeit war gestern, Privatreligion ist heute Eine zunehmend kämpferisch antireligiöse Haltung bei bildungsfernen Schichten macht Miklós Tomka von der Ungarischen Religionssoziologischen Forschungsstelle Budapest seit den gesellschaftlichen Umbrüchen von 1989 aus. Es sei kaum noch etwas übrig geblieben von der früheren Volksfrömmigkeit, die zuvor in Ungarn gerade für diese Bevölkerungsgruppe kennzeichnend gewesen sei, sagte der Wissenschaftler während des dreitägigen Symposium Religion und Wende in Ostmittel- und Südosteuropa in Wien. Zu Entwicklungen in Ungarn nach 1989 äußerte sich auch der Politikwissenschaftler Zoltán Balázs von der Corvinus Universität in Budapest. Länder stärker industrialisiert sind. In Ungarn beobachtet Tomka eine religiöse Polarisierung, die es so vor 1989 nicht gegeben habe. Sonntags besuchen heute gerade noch zehn Prozent aller Ungarn einen Gottesdienst. Nach 1989 habe sich dagegen noch mit Recht von der Wiedergeburt eines christlichen Ungarns träumen lassen, weil zumindest Menschen über 50 damals noch regelmäßig in die Kirche gingen. Zugenommen habe immerhin zu weihen. So wurde Gerhard geboren und auf den Namen Georg getauft. Mit fünf Jahren kam er als Oblate in die Obhut der Benediktinerabtei San Giorgione (hl. Georg). Erwachsen, durften die Oblaten zwischen dem Kloster und dem Leben in der Welt wählen. Georg wählte die Abtei, bekam den Namen Gerardo (Gerhard), lernte Theologie und wurde zum Priester geweiht. Zum Weiterstudium schickte ihn sein Abt zur Universität nach Bologna. Heimgekehrt, wurde der begabte und studierte Gerhard später zum Abt gewählt. Etwa 35jährig, entschloß er sich 1015, mit Gefährten die Abtei zu verlassen und als Missionar zu den Muslimen ins Heilige Land zu reisen. Unterwegs hielt ihn aber ein Seesturm in Zara, Dalmatien, fest. Da begegnete ihm der Abt von St. Martinsberg (heute Pannonhalma), und dieser überredete ihn, mit ihm nach Ungarn zu kommen. In Fünfkirchen die Zahl derer, die sich für religiös halten, ohne etwa regelmäßig in die Kirche zu gehen. Am stärksten ausgeprägt scheine diese private Religiosität bei Menschen mit mittlerer Reife oder Matura. Wenig geändert habe sich im Vergleich zu den Jahrzehnten vor 1989 bei der intellektuellen Elite, deren Haltung zur Religion nach wie vor skeptisch bis ablehnend ist. Balázs bestätigte Tomkas Befund, daß Religion heute für mehr Menschen ein Thema ist als noch vor Schließlich habe sich nach der Verabschiedung des Gesetzes über Religionsfreiheit im Jahre 1990 eine Fülle von Religionsgemeinschaften gegründet, deren Zahl sich heute auf über 150 belaufe. Anders als Tomka geht Balázs jedoch davon aus, daß die Gesellschaft immer stärker von religiösen Traditionalisten bestimmt werde. Denn die katholische Kirche habe seit 1989 sehr an Macht gewonnen und sich dabei zu einer Institution entwickelt, die oftmals noch deutlich konservativere Ansichten vertrete als Rom. K.B. Auf den Spuren des heiligen Gerhards wandern baten ihn die Bischöfe Astrik (Ascherik) und Maurus, als Missionar in Ungarn zu bleiben. So kam er auch zum hl. Stephan, der ihm sagte: Verzichte auf deinen Plan, zu den Heiden ins Heilige Land zu ziehen. Lieber verkünde Gottes Wort meinem Volke. So blieb Gerhard mit seinen Gefährten im Lande und war acht Jahre hindurch Erzieher des Thronfolgers, des hl. Emmerich. Danach, von 1023 bis 1030, lebte Gerhard als Eremit in Bakonybél und widmete sich der theologischen Schriftstellerei. Ein Werk blieb von ihm erhalten, die Deliberatio. Im Jahre 1030 ernannte ihn König Stephan zum Bischof von Csanád-Marosvár. Dies war erst dann möglich, nachdem Stephan den Aufruhr des Stammesfürsten Ajtony mit Hilfe des Fürsten Csanád niedergerungen hatte und dort am Sitz des gestürzten Ajtony ein Kloster zur Ehre des (Fortsetzung auf Seite 12)

8 12 U N G A R N D E U T S C H E C H R I S T L I C H E N A C H R I C H T E N NZ 43/2009 Auf den Spuren des heiligen Gerhards wandern (Fortsetzung von Seite 11) hl. Georgs und eine Kirche erbaut wurden. Gerhard widmete sich nunmehr der Seelsorge und der Organisation seines Sprengels. Viele Helfer, auch Siedler, bekam er aus verschiedenen Nationen, so Deutsche, Polen, Tschechen und Franzosen. Als sein Meister, Walter, die Arbeit nicht mehr alleine schaffte, kamen Maurus und der deutsche Heinrich dazu. Besonders freute sich Gerhard, daß vornehme Ungarn 31 ihrer Söhne zum Studium zu ihm schickten. Diese Einheimischen wurden dann seine ersten Domkapitulare. Die politischen Wirren nach dem Tode des hl. Stephans (1038), die Regierungszeit des Peter Orseolo ( ) und des ihn gestürzten Sámuel Aba ( ) mündeten ins Chaos und in einen Heidenaufstand unter der Leitung des Fürsten Vatha ( ). Bischöfe, viele Priester und Mönche fielen dem Aufstand zum Opfer. Kirchen und Klöster wurden zerstört. Um die Ordnung wieder herzustellen, rief man die Arpadenherzöge Endre, Béla und Levente aus dem Exil ins Land. Sie kamen im September 1046, und eine bischöfliche Delegation ging ihnen entgegen. Während die Herzöge schon am Pesther Donauufer standen, wurde die bischöfliche Gesandtschaft auf der gegenüberliegenden Seite bei der Fähre zu Ofen von Heiden überfallen. Drei Bischöfe und ihre Begleitung wurden ermordet, unter ihnen auch Gerhard. Er wurde auf eine Karre gezerrt und vom Kelenberg (heute Gellérthegy) heruntergestürzt, und da er noch lebte, mit einer Lanze durchbohrt und sein Kopf auf einem Stein zerquetscht. Begraben wurde Gerhard in der Kirche zu Tabán. Zwei Jahre später überführte man seine Überreste in seine Bischofskirche nach Marosvár (Csanád). Sein Grab war bis zur Türkenzeit als nationales Heiligtum verehrt. Die genannten Legenden erzählen, Gerhard war kleinwüchsig also noch kleiner als die Ungarn und brauchte bis zu seinem Tode einen Dolmetscher. Was sagt uns das Leben des hl. Gerhards heute? Er wurde gerufen! Er kam nicht aus Karrieresucht oder gar aus Eroberungsdrang. Er setzte sich für ein Land ein. Aus Dank wurde Undank. Auch die deutschen Siedler des Mittelalters und der Neuzeit wurden gerufen. Von den Königen und den Herrschaften. Die Deutschen kamen nicht aus Eroberungslust, sondern um aus den von Türken verwüsteten Orten eine blühende Landschaft zu schaffen. Der Dank dafür war oft Undank, sogar Vertreibung. Doch auch der hl. Gerhard betete vor seiner Hinrichtung wie einst der erste Märtyrer, der Diakon Stephan; Herr, verzeihe ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Viele Heimatvertriebene sind heute Wohltäter ihrer früheren Gemeinden. So bitten wir den hl. Gerhard, unseren Schutzpatron, in unserem Leben auf seinen Spuren wandern zu können. Seelsorgeeinheit Elz-Neckar auf großer Fahrt Die mehr als 900 km lange Fahrt entpuppte sich dank der bequemen Sitze des Reisebusses und der kurzweiligen und informativen Reiseleitung durch Hans-Dieter und Resi Schiemer als nicht geahnt kurzweiliger Einstieg in eine erlebnisreiche Woche in Budapest und Umgebung. Ungarndeutsche Christliche Nachrichten erscheint zweiwöchentlich als Beilage der Neue Zeitung herausgegeben von der Stiftung Friede in Gerechtigkeit Modell Pilisszentlélek in Zusammenarbeit mit der Neue-Zeitung-Stiftung. Gegründet von Dr. Franz Szeifert Nytsz: B/EL/53/P/1990 Die Reisegruppe vom süddeutschen Neckartal im Deutschen Haus in Hidikut Als die mit profunden Kenntnissen über die Donaumetropole agierenden Organisatoren auch noch die Unterstützung von dem in Budapest weilenden Pfarrer Dr. Stefan Rencsik erhielten, blieb keine denkbare Frage über Stadt, Land und Geschichte unbeantwortet. Mit Ungarisch als Muttersprache und seiner langjährigen Erfahrung als Hochschullehrer in Budapest kennt der Pfarrer der Seelsorgeeinheit jeden Winkel der Stadt, jedes geschichtliche und kirchengeschichtliche Ereignis ebenso gut wie die besten Lokale der ungarischen Hauptstadt natürlich auch die Kirchen an seinem ehemaligen Wirkungsort, in denen er Gottesdienste mit der Reisegruppe feierte. Daß das Ehepaar Schiemer die Fahrt perfekt vorbereitet hatte, war täglich neu zu erfahren. Die Führung im ungarischen Parlament startete ebenso pünktlich wie die sich anschließenden, vorher vereinbarten Besichtigungsziele in der an Sehenswürdigkeiten reichen Stadt. Immer geleiteten die Schiemers die Reisegruppe sicher an das gewünschte Ziel, auch bei den Fahrtzielen außerhalb der Stadt: Sei es in die durch seine Künstler berühmte Stadt Sanktandrä oder in das am Donauknie gelegene Gran mit seinem mächtigen und geschichtsträchtigen Dom, seien es die Fahrten in den Wallfahrtsort Maria Einsiedl oder die Besichtigung des deutsch-ungarischen Soldatenfriedhofs bei Wudersch. In der Mosbacher Partnerstadt Hidikut war eine Begegnung im Deutschen Haus mit Bekannten, Freunden und Verwandten vieler heute im Bereich der Seelsorgeeinheit lebender Vertriebener vereinbart. Dankbar waren die Reiseteilnehmer über die freundliche Aufnahme und die erwiesene Gastfreundschaft. Gastgeschenke der Stadt Mosbach wurden an den dortigen stellvertretenden Bürgermeister überreicht. Claus-Peter Jordan Gottesdienste in deutscher Sprache Agendorf In der Evangelischen Kirche jeden Sonntag um Uhr. Baja Jeden 1. und 3. Sonntag um Uhr in der Stadtkirche. Bonnhard/Bonyhád am ersten Sonntag jeden Monats um 7.30 Uhr in der innenstädtischen Katholischen Kirche. Jeden dritten Sonntag um 10 Uhr in der evangelischen Kirche Budapest St. Elisabeth deutschsprachige Katholische Gemeinde, I., Fô u. 43, Tel./Fax: , Anschrift: Budapest, Pf. 76, 1255, st.elisabeth@hu.inter.net, Webseite: www. elisabeth.hu, Gottesdienste: jeden Sonnund Feiertag 10 Uhr in der Szt.-Ferenc-Sebei-Kirche, I., Fô u. 43, werktags: jeden Mittwoch Uhr im Gemeindezentrum. Deutschsprachige Evangelisch-Reformierte Gemeinde, V., Alkotmány u. 15. Erdgeschoß l/a. Tel.: Gottesdienst und Kindergottesdienst jeden Sonntag und an Festtagen um 10 Uhr im Gemeindesaal. Deutschsprachige Evangelische Gemeinde Budapest, Pfarrer Andreas Wellmer, Logodi utca 5-7, H-1012 BUDAPEST Tel./Fax: , evangelischekirche@t-online.hu Gottesdienst mit heiligem Abendmahl an Sonnund Feiertagen um 10 Uhr in der Evangelischen Kapelle am Bécsi kapu tér (Wienertor Platz, Táncsics Mihály Str. 28). Fünfkirchen In der Innenstädtischen Kirche jeden Sonntag um 9.30 Uhr. Güns In der Herz-Jesu-Kirche jeden Sonntag um 7.30 Uhr zweisprachige Messe. In der Evangelischen Kirche jeden Mittwoch um 18 Uhr Gottesdienst. Hajosch Jeden Sonntag um Uhr Mohatsch In der Zárdatemplom jeden 1. Sonntag im Monat um Uhr. Nadwar/Nemesnádudvar In der römisch-katholischen Kirche Dienstag und Donnerstag jeweils um 17 Uhr, Samstag um 8 Uhr. Zweisprachiger (deutsch-ungarischer) Gottesdienst Sonntag um 9 Uhr. Ödenburg In der Evangelischen Kirche jeden Donnerstag um 8 Uhr Wochenpredigt und jeden Sonntag um 9 Uhr Gottesdienst. Raab Katholische Messe jeweils am letzten Sonntag im Monat um 18 Uhr in der Kirche Rákóczi Ferenc út 21. Evangelischer Gottesdienst jeweils am zweiten Sonntag des Monats um 17 Uhr in der Alten Kirche am Petôfi tér. Sankt Iwan bei Ofen Jeden Sonntag um 8 Uhr. Schaumar Jeden Sonntag um 10 Uhr. Sende In der Katholischen Pfarrei am letzten Sonntag um 10 Uhr. Szekszárd In der Evangelischen Kirche jeden 2. Sonntag um 9.30 Uhr Andacht. In der Deutschen Katholischen Gemeinde Szekszárd Neustadt jeden 2. Sonntag um 18 Uhr. Wandorf Sonntags um Uhr Weindorf In Weindorf/Pilisborosjenô jeden letzten Samstag im Monat um 18 Uhr. Werischwar In der Katholischen Kirche jeden Sonntag um 10 Uhr. Wesprim Am 3. Sonntag um 11 Uhr in der Sankt-Ladislaus-Kirche. Wieselburg In der Wieselburger Pfarrkirche am zweiten Mittwoch des Monats um 18 Uhr. Wudigeß/Budakeszi Jeden zweiten Sonntag um 10 Uhr in der Pfarrkirche

9 NZ 43/2009 G J U G E M E I N S C H A F T J U N G E R U N G A R N D E U T S C H E R 13 Klimawandel und die Herausforderungen für die Minderheiten Etwa 60 Jugendliche aus ganz Europa kamen mit der Fähre auf die wunderschöne nordfriesische Insel Föhr, um an dem Youth Leader Seminar der JEV vom 13. bis zum 18. Oktober teilnehmen zu können. Das Thema des Seminars war Klaar Kimming die Herausforderung des Wandels. Klaar Kimming heißt auf nordfriesisch klarer Horizont. Als Schwerpunktthema des Seminars wurden der Klimawandel und dessen Auswirkungen und die Herausforderungen für die Minderheiten behandelt. Am ersten Tag wurden die Seminarteilnehmer in Rahmen der offiziellen Eröffnung in Alkersum im Saal des Grethjens-Gasthof von friesischen Persönlichkeiten aus Föhr sowie Politikern begrüßt. Dem folgte eine Führung durch das Museum Kunst der Westküste. Dank der Führung durch die Sammlung der nordfriesischen Malerei bekamen die Teilnehmer einen Einblick in die kulturellen Besonderheiten und Lebenswelten der Nordseeküste, die auf vielfältige Weise dargestellt wurden. Die Inselrundfahrt zu den Gemeinden und Sehenswürdigkeiten der Insel Föhr brachte die Kultur und Lebensweise der friesischen Bevölkerung näher. Als Einführung in das Workshopthema hat jede Organisation eine Präsentation über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Region, wo die eigene Minderheit angesiedelt ist, vorbereitet. Im Rahmen des YLS haben die Arbeitsgruppen der JEV (Politik, Erweiterung, Kommunikation) ihre Sitzung gehalten. Parallel dazu lief der Workshop Klimawandel gleich Kulturwandel unter der Mitwirkung der Seminarteilnehmer. Im Rahmen der Diskussionsrunde Klimawandel im Wattenmeer, Endzeit oder Herausforderung? hatten die Seminarteilnehmer die Möglichkeit bekommen, mit der Problematik des Klimawandels für die friesische Nordseeküste und besonders für die Insel Föhr und Hallig Hooge konfrontiert zu werden. Eine Schiffstour über das unter Naturschutz stehende Wattenmeer führte auf die Hallig Hooge. Diese Insel gehört zu jenen, die von Überflutungen am meisten betroffen ist. Die Organisatoren sorgten mit Programmen wie Exchange- Market oder Schnitzeljagd außer für gute Stimmung auch dafür, daß die Teilnehmer einander und ihre Minderheit besser kennenlernen konnten. Die Abschlußveranstaltung des Seminars wurde mit dem Konzert der friesischen Rockband Lembeck gekrönt. GJU Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher Präsident: Emil Koch; ifa-twin: Sarolta Fogarasi Budapest, Lendvay u , Tel./Fax: 06/ buro@gju.hu, twin@gju.hu; Internet-Adresse: Geschäftszeiten: Montag, Dienstag, Mittwoch: und Uhr Donnerstag: Uhr; Freitag: Uhr Verantwortlich für die GJU-Seite: Sarolta Fogarasi Ausschreibung für das Multiplikatorensystem der GJU Im Jahre 2006 hat die GJU ihr Multiplikatorensystem ins Leben gerufen. Multiplikatoren sind eine aktive Gruppe von GJU-Mitgliedern, die bei der Verwirklichung und Durchführung von GJU-Programmen mitwirken. Sie haben eine gewisse Vermittlerfunktion zwischen dem Präsidium, dem Büro und den GJU-Mitgliedern beziehungsweise den GJU-Freundeskreisen ungarnweit. Die Multiplikatoren vertreten die Organisation an unterschiedlichen Foren im In- und Ausland. Ziel des Multiplikatorensystems ist es, engagierte Mitglieder der GJU bei ihren Aktivitäten in der Organisation zu unterstützen und zu fördern. Dabei werden regelmäßig Fortbildungen und Seminare angeboten sowie eigene Projektideen unterstützt. Die Multiplikatoren werden jeweils für ein Jahr gewählt, dies kann aber auch verlängert werden. Melde du dich auch als Multiplikator an, wenn: du die GJU mit deiner Tätigkeit weiterhin aktiv unterstützen möchtest du regelmäßig an Programmen der GJU teilnimmst du dich für Jugendarbeit und Minderheitenfragen interessierst du inhaltlich und organisatorisch die GJU unterstützen möchtest du Teil des GJU-Teams sein möchtest Bewerbe dich bis zum 13. November 2009 mit Motivationsschreiben unter buro@gju.hu Einladung zur außerordentlichen Delegiertenversammlung Das Präsidium der GJU beruft die Delegiertenversammlung für Sonntag, den 22. November 2009, um 9.30 Uhr ein. Termin: , 9.30 Uhr Tagungsort: Fünfkirchen/Pécs, Valeria-Koch-Schülerwohnheim Teilnehmer: Präsidium, Delegierte der Freundeskreise, Geschäftsführung, eingeladene Gäste 9.30 Uhr: Eröffnung und Grußworte Prüfung der Zahl der Anwesenden, der Zahl der Stimmrechte, Überprüfung der Beschlußfähigkeit Wahl der Stimmenzähler (2 Personen) Wahl des Protokollführers (1 Person) Wahl der Protokollbegläubiger (2 Personen) Tagesordnungspunkte 1. Bilanz und Perspektiven Auswertung des Multiplikatorensystems 3. Wahl des Vizevorsitzenden 4. Der neue Kleinbus 5. Programme 2009/ Aktivitäten der JEV 7. Sonstiges Budapest, den 20. Oktober 2009 Im Namen des Präsidiums Emil Koch Präsident 55 Jahre Werischwarer Tanzgruppe Das Ungarndeutsche Volkstanzensemble aus Werischwar/Pilisvörösvár lädt am 31. Oktober um Uhr zur Jubiläumsveranstaltung anläßlich des 55jährigen Bestehens der Tanzgruppe ein. Mitwirkende: die ungarndeutschen Tanzgruppen aus Saar und Maan, die Kapellen Bravi Buam und Werischwarer Burschen, die ungarndeutsche Blaskapelle aus Werischwar, Solistin Anna Peller sowie die Kinder-, Jugend- und Erwachsenengruppe aus Werischwar. Ab 20 Uhr: Ball zur Musik der Werischwarer Burschen. Weitere Informationen: tanzgruppe.werischwar@gmail.com

10 14 J U G E N D - S P E Z I A L NZ 43/2009 Kräftemessen, ohne große Gefahren, ohne lila Flecken am Ende, und mit einem klaren Sieger. Das sollte es doch öfters geben, vor allem unter Jugendlichen könnte man in Streitfällen dadurch überschüssige Energie abtragen. Doch erst seit den 80ern kam diese sportliche Betätigung in Mode, nach einem Hollywoodfilm mit Sylvester Stallone: Over the Top. Diese Sportart kann überall ausgetragen werden, wo man einen Tisch findet: im Stehen oder im Sitzen legt man dabei den Ellbogen auf die Tischplatte und greift die Hand des Gegners. Einzige Regel ist, daß der Ellbogen auf jeden Fall auf der Tischplatte bleiben muß. Am Ende gewinnt, wer den Arm des Gegners auf die Tischplatte drücken konnte. Armwrestling heißt diese Sportart im Englischen, schon seit vielen Jahren werden unter diesem Namen sogar Weltmeisterschaften ausgetragen. Im Gegensatz zu der allgemeinen Meinung zählt beim Armdrücken nicht nur die Kraft, Technik und Taktik sind ebenso wichtig. Wem aber dieses Kräftemessen doch etwas zu maskulin ist, der darf sein Glück mit einem Finger versuchen. Fingerhakeln heißt diese Sportart (Foto), sozusagen die kleine Schwester vom Armdrücken, dies wird meist in Bayern praktiziert. Die Gegner sitzen einander gegenüber an einem Tisch, hakeln die Finger ein, entschieden Spiele für groß und klein Armdrücken wird beliebig, welche Finger im Kampf antreten, und dann müssen die Gegner einander an den Fingern ziehen. Beim offiziellen Sportwettbewerb wird eine Art Gummiring eingehakelt, beim inoffiziellen Kräftemessen kann man einfach an den Fingern ziehen. Der Gewinner kann mit seiner Fingerkraft den Gegner über den Tisch ziehen. Dabei ist natürlich die Kraft fast schon nebensächlich, viel mehr zählen Ausdauer und Technik. Bei den zwei Sportarten Fingerhakeln und Armdrücken gilt, bei besonderer Anstrengung kann man sich schmerzliche Dehnungen, Nervenverletzungen und sogar Knochenbrüche zuziehen. Als Alternative könnte man diese Sportarten bei den Teenagern anwenden, um Streitigkeiten zu entscheiden, um Aggressionen abzubauen und Streitfragen aus dem Weg zu schaffen. So manche Arbeitskollegen könnten auch mal eine Runde Armdrücken verkraften in der Pause, um die aufgestaute Wut auf den Chef so abzubauen. Christina Arnold Kinoecke Pink Pink (Hannah Herzsprung) schreibt Gedichte und wird dafür von allen geliebt. Bei den Lesungen der Punk- Dichterin stehen ihre Verehrer nicht nur bildlich, sondern gleich auch wörtlich Schlange. An diesem Abend sind es, wie schon so oft, Carlo (Guntram Brattia), ein erfolgreicher Geschäftsmann, Georg (Florian Panzner), ein aalglatter Verleger, und Balthazar (Cornelius Schwalm). Nach der Lesung warten sie, jeder einen Originaltitel: Pink 82 Minuten Regie: Rudolf Thomes Schauspieler: Hannah Herzsprung, Guntram Brattia, Florian Panzner, Cornelius Schwalm Blumenstrauß in der Hand, einträchtig auf Pink und machen sich dabei Hoffnungen. Pink hat inzwischen die Stimme Gottes gehört, und die hat ihr gesagt, daß sie sich endlich entscheiden muß. Nach genauen Überlegungen fällt ihre Wahl auf Carlo. Und schon bald läuten die Hochzeitsglocken. Doch an den Spruch und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage ist bei diesem ungleichen Märchenpaar nun wahrlich nicht zu denken. Alles, was in Pink geschieht, die Hochzeiten und die Affären, ein Selbstmord und eine Beerdigung, die Enttäuschungen und das Glück, geschieht ganz und gar beiläufig. Thomes verzichtet auf jede dramatische Überhöhung. Selbst wenn Pink zur Pistole greift und so ihren zweiten Ehemann, der sie betrogen hat, aus der Wohnung jagt, oder wenn der nach der Trennung untröstliche Carlo sich in seinem Büro über den Dächern Berlins erhängt, passiert das einfach nur so. Das Außergewöhnliche ist in dieser erstaunlich realistisch wirkenden Märchenwelt genauso selbstverständlich wie das Gewöhnliche. M. H. Der deutsche Sänger Roger Cicero läßt sich von s e i n e n Fans inspirieren. Da er bemerkt hatte, daß seine Fans bei den Konzerten die Texte auswendig singen, ist er auf die Idee gekommen, einige weibliche Fans auf die Bühne zu holen. Für jedes Konzert seiner Tour sucht er eine Gesangspartnerin aus der jeweiligen Stadt, die mit ihm auf der Bühne ein Duett singt. Die Aktion nennt sich star for a day. Dabei will er Frauen auf die Bühne holen, die toll singen oder deren Auftreten außergewöhnlich ist. Der Sänger ist bis Ende Februar 2010 auf Tour. Geplant sind 47 Konzerte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg. Der deutsche Fernsehsender ZDF hat den Verdacht zurückgewiesen, daß ein Kandidat bei Wetten, dass...? geschummelt haben könnte. Der 47jährige Grafiker Thomas Schuster hatte gewettet, daß er am Geruch getragener Gummistiefel die Trägerin erkennen würde. 23 Frauen einer Aerobicgruppe hatten darin zuvor getanzt. Er ordnete vier Stiefel richtig zu und gewann die Wette. Zweifel an diesen Fähigkeiten äußerte ein Hals- Nasen-Ohren-Facharzt, seines Erachtens sei ein Mensch nicht in der Lage, die feinen Unterschiede eines Schweißgeruchs zu erriechen. Filmstar Moritz Bleibtreu genießt seine Vaterrolle auf der Leinwand und auch im richtigen Leben. In seinem aktuellen Kinofilm Lippels Traum spielt der 38jährige seine erste Vaterrolle. Und gerade, als er angefangen hatte zu drehen, erfuhr er, daß er Papa wird. Sein Sohn ist inzwis c h e n schon zehn Monate alt. Der Schauspieler erzählte Schlagzeilen in einem Interview, er freue sich schon tierisch darauf, eines Tages mit ihm Fußball zu spielen. Susan Sideropoulos, die seit acht Jahren als Verena Koch in der deutschen Serie Gute Zeiten, schlechte Zeiten mitspielt (Foto), ist schwanger. Die 28jährige ist im fünften Monat und freut sich schon auf ihr Baby, obwohl sie zur Zeit ziemlich launisch ist, wie es bei vielen Schwangeren der Fall ist. Ihre Schwangerschaft soll aber auch in ihre Rolle bei GZSZ übernommen werden. Da dürfen die Fans schon spekulieren, wer wohl beim turbulenten Liebesleben von Verena in der Serie der Vater des Babys sein wird. Udo Kier ( F o t o ) wurde am 14. Oktober 65 Jahre alt. Der deutsche Schauspieler spielte in zahlreichen Hollywood-Filmen geheimnisvolle und finstere Rollen. Mit seinen blaßgrünen Augen und seinem boshaftem Auftreten ist Kier ein gefragter Darsteller, wenn auch meist nur für Nebenrollen. International bekannt wurde er durch die Warhol-Filme, in denen er Frankenstein und Dracula spielte. In Deutschland drehte er Filme wie Bolwieser, Lili Marleen und Berlin Alexanderplatz. Mónika Óbert

11 NZ 43/2009 W I R E M P F E H L E N 15 DEUTSCHSPRACHIGES RADIOPROGRAMM LANDESWEIT! Die deutschsprachige Radiosendung von Radio Fünfkirchen ist landesweit zu hören. Treffpunkt am Vormittag meldet sich täglich von 10 bis 12 Uhr. Sonntags können die werten Zuhörer das beliebte Wunschkonzert hören. Zweiwöchentlich werden deutschsprachige Messen übertragen. Das Programm wird auf zwei Mittelwellenfrequenzen ausgestrahlt. In Südungarn und bei Budapest hören Sie die Sendungen auf MW/AM 873 khz, über Marcali und Szolnok wird das Programm auf MW/AM 1188 khz ausgestrahlt. Hören Sie zu! Wir sprechen Ihre Sprache! MR4, der Minderheitensender des Ungarischen Rundfunks hat eine Web-Seite. Man kann im Internet die deutschsprachige Sendung live hören und gesendete Magazine herunterladen deutschesendung@fre .hu Telefon Live: DEUTSCHSPRACHIGES FERNSEHPROGRAMM UNSER BILDSCHIRM Die deutschsprachige Fernsehsendung von Studio Fünfkirchen des Ungarischen Fernsehens Unser Bildschirm meldet sich dienstags um Uhr im mtv. Wiederholung donnerstags um 9.30 Uhr im m2. Tel./Fax: Adresse: 7626 Pécs, Alsóhavi u. 16. Telefon: Fax: ubpecs@mtv.hu Die Heimatzeitung der Deutschen aus Ungarn up@schwabenverlag.de Anzeigenannahme: Redaktion Neue Zeitung Tel.: Fax: neueztg@hu.inter.net Ungarndeutsche Publikationen können Sie bequem übers Internet bestellen: hu/publikationen Dr. Zoltán Müller Facharzt für HNO-Krankheiten Wechseljahre Arterien sind durch Verkalkung gefährdet Die Bevölkerung in den europäischen Ländern, so auch in Ungarn, wird immer älter. Der Anteil der Frauen in der älteren Population wird immer höher. Deshalb muß man sich immer häufiger mit vermehrten Problemen der Wechseljahre beschäftigen. Außer Schweißausbrüchen, Hitzewallungen oder depressiver Stimmung, den typischen Symptomen der Wechseljahre, sollte man auch andere Erscheinungen nicht unterschätzen. Bis zu etwa vierzig Jahren sind die Frauen durch die weiblichen Hormone vor allgemeiner Arterienverkalkung geschützt. Doch wenn der Hormonwert aufgrund der Wechseljahre zurückgeht, nimmt die Gefahr drastisch zu. Überschüsssige Kalkund Fettpartikel bleiben in den Arterien kleben. Solche Ablagerungen dringen in das Gewebe ein und verhärten die Gefäßwand. Das Blut fließt nur noch schwer hindurch und kann nicht mehr ausreichend Nährstoffe sowie genügend lebenswichtigen Sauerstoff in Gewebe und Organe transportieren. Die Folge sind Herz- und Kreislauferkrankungen. Das Wachstum der Ablagerungen soll möglichst im Anfangsstadium unterbunden und die Neubildung verringert werden. Die fettarme Ernährung und viel körperliche Bewegung sind die wichtigen Maßnahmen, dem Fortschreiten der Gefäßverkalkung entgegenzuwirken. Vor allem die Ausdauersportarten wie Schwimmen, Laufen, Radfahren und Jogging sind zu empfehlen. Man soll reichlich Flüssigkeit zu sich nehmen. Auf Rauchen soll man verzichten. Lisztomania wurzelbedacht und zukunftsweisend Mit dem Liszt-Zentrum Raiding und dem Franz-Liszt-Konzertsaal wurde 2006 neben dem Liszt-Geburtshaus ein Zentrum zur internationalen Liszt- Pflege und ein akustisch ausgezeichneter hochrangiger Konzertsaal geschaffen. Das Gebäude hält architektonisch und auch funktionell optimal den Kriterien des Liszt-Festivals sehen-hören-erleben stand. Die Intendanten des Liszt-Festivals, die Brüder Eduard und Johannes Kutrowatz, Helmut Bieler, Kulturlandesrat des Burgenlandes, und Dr. Josef Wiedenhofer, Geschäftsführer des Liszt-Festivals, sprachen bei einer Pressekonferenz in der österreichischen Residenz zu Budapest über Konzeption, Programmplanung und Wichtigkeit des Liszt-Festivals in Raiding. Der Geburtsort Franz Liszts ist bemüht, mit dem niveauvollen und attraktiven Kulturprogramm die Wurzeln des berühmten Kosmopoliten-Komponisten aufgreifend zukunftsweisend mit modernen Inhalten seinen 200. Geburtstag im Jahre 2011 zu feiern. Weltbeste Lisztinterpreten, internationale Stars der klassischen Musik konnten für das reichhaltige Programm gewonnen werden. Das Liszt-Festival soll Internationalität, verbunden mit der Verwurzeltheit, und Zukunftsvisionen, modernste Trends aufzeigen. Ende Januar 2010 steht die freundschaftliche Verbindung von Schubert zu Liszt im Fokus. Mitte März steht der Aufbruch, das Neue im Vordergrund, im Juni soll das Sommerfest-Modul auch den Reiz und Charme Raidings zeigen. Im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe im Herbst steht der Geburtstag Liszts (22. Oktober). Diese Vier-Jahreszeiten-Struktur wird auch für das Jahr 2011 beibehalten gab Intendant Kutrowatz bekannt. Musikliebhabern steht ein reichhaltiges Programm zur Auswahl: von 2010 bis 2012 wird das gesamte Orchesterwerk Liszts gezeigt, und zwar mit historisch recherchierter, authentischer Orchesterbesetzung werden im Rahmen des Projektes The Sound of Weimar alle 13 symphonischen Dichtungen Liszts in acht Konzerten in Raiding gespielt. Auch die einzige Liszt-Oper, die er mit 13 bis 14 Jahren komponiert hat, wird im November 2011 zu erleben sein. Die Organisatoren hoffen, erneut eine regelrechte Lisztomanie auslösen und Liszt für die Zukunft der Musik erneut entdecken zu können. Weitere Informationen, Preise und Konzertangebote finden Sie unter A. K. Galaprogramm der Region Nord Der Verband der Deutschen Selbstverwaltungen in Nordungarn e. V. lädt zum 10. Galaprogramm der Ungarndeutschen der Region Nord ein. Dabei werden die Auszeichnungen Für das Ungarndeutschtum der Region Nord feierlich übergeben. Ort der Veranstaltung: PEMÜ Sporthalle, 2083 Solymár, Tersztyánszky-Str. 89 Zeitpunkt: 14. November (Samstag) um 15 Uhr Sucht der Woche Künstler Künstler: jmd., der Kunstwerke schafft; jmd., der ein Werk der Literatur od. Musik künstlerisch darstellt, Sänger, Musiker, Schauspieler usw. Oft unterhalten wir uns darüber, daß die echte Kunst aus unserem Leben fast verschwunden sei. Auch Klügere als wir unterhalten sich darüber im Fernsehen natürlich in Sendungen zu so später Nachtzeit, daß man Verdacht schöpfen muß, es handle sich um Alibi-Programme: man bringt was, was hoffentlich keiner mitkriegt... Dann hört man wieder ein traumhaftes Konzert, sieht eine wirklich gute Vorstellung und die Welt scheint für eine Weile in Ordnung zu sein. Die Erinnerungen an sie verblassen allerdings bald, denn man wird überschüttet mit wertlosem Zeug. Man freut sich dann, wenn bei irgendeinem Wettbewerb Talente auftauchen, und kann nur hoffen, daß sie auch überleben. Es tauchen bei solchen Veranstaltungen aber nicht nur Talente auf: Bei der Auswahl erscheinen dutzendweise selbsternannte Künstler/innen, über die man nicht einmal lachen kann, denn es ist einfach peinlich, was von ihnen gebracht wird. Peinlich ist auch die maßlose Selbstsicherheit, mit der sie auftreten. Und sie treten nicht nur öffentlich auf, sie drängen sich auch in unser Privatleben ein. Erfährt die Verkäuferin im Laden um die Ecke, daß man etwas mit Schreiben zu tun hat, bringt sie prompt ihre Gedichte. Stellt sich heraus, daß man aus einer Künstlerfamilie kommt, kann man kaum verhindern, daß der Postbote auf der Schwelle eine Arie von sich gibt. Es wimmelt nur so von Künstlern in unserer Welt ich weiß wirklich nicht, warum wir uns beklagen. An sich sollte man sich freuen, daß diese Menschen nicht saufen oder ähnlich schädliche Hobbys haben, es ist aber nicht leicht, sie zu ertragen. Es reicht nämlich nicht, daß sie überzeugt sind, Künstler zu sein, nein, sie nehmen auch noch diese unerträgliche Wir unter uns -Haltung an, von der man nur Gänsehaut kriegt: Sie setzen sich mit wirklichen Größen gleich. Mich stört es nicht, wenn sie mir von oben herab kommen, wenn sie aber glauben, mit Ady, Bartók oder der Callas im gleichen Club zu spielen, kommt einem echt die Galle hoch. Ähnlich, wie in dem Fall jener Fans, die die Künste wahllos fressen, der selbsternannten Insider, die die ehrlichen Namen echter Künstler damit besudeln, daß sie über sie per Der Ferike, Die Marika oder gar Mein Schatz Józsika reden. judit

12 16 W I R E M P F E H L E N NZ 43/2009 Fortbildung des Ungarndeutschen Pädagogischen Instituts Für DeutschlehrerInnen der Grundschule Kompetenzförderung in den 5. u. 6. Klassen der Grundschule. Eine Fortbildung von 120 Stunden zum fächerübergreifenden Unterricht Referenten: Experten von Önkonet und UDPI 1. Termin: November 2. Termin: Dezember 3. und 4. Termin: Februar 2010 Ort: Fünfkirchen/Pécs, UDPI Anmeldung bis zum 3. November Ungarndeutsches Pädagogisches Institut H-7624 Pécs, Mikes Kelemen u. 13., Anschrift: 7601 Pécs, Pf. 6. Tel: / Fax: / info@udpi.hu Internet: Wettbewerb Weihnachtskarte 2009 Erstmalig in diesem Jahr sucht das Haus der Ungarndeutschen ein geeignetes künstlerisches Motiv für eine Weihnachtskarte und schreibt zu diesem Zweck einen Preis von Ft. aus. Teilnahmevoraussetzungen: Es können Vorschläge der Formate Malerei, Fotografie und Grafik eingereicht werden, die als Quer- oder Hochkantformat für eine Din A5- große Karte verwendet werden können. Die eingereichten Vorschläge müssen sich künstlerisch oder gestalterisch eindeutig mit dem Thema Weihnachten auseinandersetzen und als Motiv für eine Weihnachtskarte geeignet sein. Der eingereichte Vorschlag kann in Schwarz/Weiß oder in Farbe sein. Er muß in einem JPEG-Format per bis zum 1. November 2009 an untenstehende -Adresse versandt werden. Wettbewerbsbeiträge, die nicht den oben genannten Kriterien entsprechen, können leider nicht berücksichtigt werden. Die eingereichten Vorschläge werden von den im Haus der Ungarndeutschen ansässigen Verbänden bewertet. Es wird ein Vorschlag ausgewählt, der als Weihnachtskarte an Freunde und Förderer des Hauses verschickt wird. Informationen: Anne Südmeyer, ifa-kulturmanagerin Haus der Ungarndeutschen Lendvay u. 22, Budapest Tel.: ; info@hdu.hu; Komitat Branau Veranstaltungen im November 2., Montag, Uhr: Totentag. Deutschsprachige Gedenkveranstaltung beim neuen Vertriebenendenkmal. Magotsch/Mágocs 6., Freitag, Uhr: Festveranstaltung zur Ehrung von Professor Dr. Gerhard Seewann anläßlich seines 65. Geburtstages. Fünfkirchen 7., Samstag, Uhr: Martinikirmes und Tag der Senioren in Feked. Die traditionelle Kirmes wird neu belebt. Deutsche Messe, Aufmarsch der Kirmesbuben, Auslosung des Kaschmirtuches, Kulturprogramm. 8., Sonntag, 9.30 Uhr: Deutschsprachige heilige Messe. Fünfkirchen, Innenstädtische Kirche. Mitwirkende: Lerchenchor aus Gereschlak/Geresdlak 11., Mittwoch, Uhr: Martinstag: Lichterumzug. Ratzpetr/Újpetre , Freitag Sonntag: Treffen der Leiter der Deutschen Volksgruppen aus Südosteuropa. Fünfkirchen, Valeria-Koch-Schülerwohnheim. Die Leiter der Landesorganisationen der Deutschen Volksgruppen aus den Ländern Rumänien, Serbien, Kroatien, Ungarn, Slowenien und Südtirol treffen sich in Fünfkirchen, um gemeinsame Ideen zu entwickeln. 14., Samstag, Uhr: Tag der Senioren. Litowr/Liptód 14., Samstag, Uhr: Martinstag: Lichterumzug (von der Grundschule durch die Kellerreihe bis zum Nußbaumplatz). Danach Verkostung des Neuweins und von Gänsegerichten. Willand/Villány 14. u. 15., Samstag, Sonntag: Martinikirmes mit Kirmesbaumstellen. Großnarad/Nagynyárád 21., Samstag, Uhr. Kirmesball. Boschok/Palotabozsok, Kulturhaus 22., Sonntag, 9.30 Uhr: Deutschsprachige heilige Messe. Fünfkirchen, Innenstädtische Kirche. Mitwirkende: Gemischtchor aus Kleindorog/Kisdorog Haus der Ungarndeutschen Batschkaer Kulturabend Der Verband der Deutschen Minderheitenselbstverwaltungen des Komitats Batsch-Kleinkumanien und die Deutsche Komitatsselbstverwaltung laden zum Batschkaer ungarndeutschen Kulturabend ein. Im Rahmen der Veranstaltung wird die Auszeichnung Für das Ungarndeutschtum im Komitat Bács-Kiskun an Josef Ollmann verliehen. Ort: Kumbai/Kunbaja, Kulturhaus (Bajcsy-Zsilinszky-Str. 2) Zeitpunkt: 14. November (Samstag) 18 Uhr Kontakt: Regionalbüro H-6500 Baja, Szabadság u. 23. Tel.: 79/ ; Fax: 79/ rb.baja@index.hu Buchvorstellung Budapest VI., Lendvay Str. 22 Franz Greszl ( ): Tausend Jahre deutsches Leben im Karpatenraum Vortrag von Dr. Wendelin Hambuch 29. Oktober (Donnerstag) um 18 Uhr Haus der Ungarndeutschen, Budapest Sie sind herzlich zum Vortrag über das Werk von Greszl eingeladen. Der Verfasser des Buches, Pfarrer Franz Greszl aus Promontor-Budafok, bis zur Vertreibung aus der Heimat Pfarrer in Großkowatsch/Nagykovácsi bei Budapest, ist einer der prominentesten Ungarndeutschen, die in treuer Volksverbundenheit von Jugend auf im Dienste des Volkes stehen, dem sie entstammen. Er gehörte zum engsten Vertrauens- und Mitarbeiterkreis von Jakob Bleyer und war stets unerschrockener Verfechter seiner Ideen. Er verfaßte religiöse Abhandlungen für das Sonntagsblatt und wissenschaftlich fundierte Aufsätze in Unsere Post, Unser Hauskalender und Gerhardsbote. Er war einer der besten Kenner der ungarndeutschen Kirchengeschichte. Zipser Abend Die Neue Zeitung lädt herzlich zum Zipser Abend ein. Ort: Haus der Ungarndeutschen (Budapest VI., Lendvay u. 22) Zeitpunkt: 5. November (Donnerstag) 19 Uhr Referenten: Dr. phil. Maria Tischler, Historikerin (München) Paul Tischler M.A., Schriftsteller (München) Dr. Miklós Czenthe, Direktor des Evangelischen Landesarchivs (Budapest) Moderator: Johann Schuth Maria und Paul Tischler stammen aus Metzenseifen bei Kaschau (Slowakei) und leben in München. In ihrer Tätigkeit und in ihren Publikationen beschäftigen sie sich oft mit der Geschichte und Kultur der Zips. Maria Tischler referiert über Mitglieder der berühmten Zipser Familie Genersich, die in Käsmark und Leutschau seit dem XVI. Jahrhundert eine führende Rolle spielten. Paul Tischler legte 2000 eine Monografie vor mit dem Titel Johann Genersich Pionier der Zipser Romandichtung. Darin werden Leben und Werk des Professors beschrieben, der im Lyzeum von Käsmark unterrichtete und 1820 zum Professor der Protestantischen Theologie in Wien ernannt wurde. Miklós Czenthe stellt den historischen evangelischen Friedhof in Leutschau vor und berichtet über Initiativen, den zerfallenden Zipser Parthenon zu retten. Einige Mitglieder der Familie Genersich wurden in der NZ vorgestellt. Dr. Paul Tischler übernimmt am 7. November an der Semmelweis- Universität in Budapest den Genersich-Antal-Preis Sponsoren: Institut für Auslandsbeziehungen, Stuttgart, und die Dr. Genersich-Antal-Stiftung, Budapest

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