1. Theoriensteckbrief: Neo-Funktionalismus
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- Jasper Lange
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1 1. Theoriensteckbrief: Neo-Funktionalismus Bausteine I Definition Was II Prozess Wie III Endziel, Leitbild Wohin IV Akteure Wer V Akteursinteressen/- verhalten VI Institutionen Womit Politische Integration: Prozess, in dem politische Akteure überzeugt werden, ihre Loyalitäten, Erwartungen und Aktivitäten auf ein neues Zentrum zu übertragen, dessen Institutionen Autorität gegenüber den Nationalstaaten ausüben Spill-over Erreichung eines gemeinsames Ziels in einem bestimmten Bereich erfordert gemeinsames Handeln in anderen Bereichen (funktionale Interdependenz). a.) Staaten delegieren Entscheidungskompetenzen auf ein neues Zentrum (sharing and delegation) b.) Politische und sozio-ökonomische Eliten übertragen ihre Loyalitäten auf ein neues Zetnrum Politische Föderation (Haas) Politische Gemeinschaft (Lindberg) 1. Politische Eliten 2. wirtschaftliche Eliten 3. gesellschaftliche Eliten formieren pressure group. Wohlstandsgewinne, die sich effektiver auf supranationaler Ebene erzielen lassen Senke Kosten der Integration und erleichtern gemeinsame Entscheidungen/Aktionen (upgrading of the common interest) Fördern positive Erwartungen von Akteuren nach mehr Integration 1
2 2. Hypothesen über das Zustandekommen regionaler Integration Unter welchen Bedingungen geben Staaten freiwillig unilaterale Handlungsfähigkeit auf? - Industriestaaten, deren Märkte in die Weltwirtschaft integriert sind - Pluralistische Demokratien Unter welchen Bedingungen kommt es zu einer Vertiefung und Ausweitung regionaler Integration? Spill over setzt ein, wenn - supranationale Institutionen ausreichend spezifizierte und expansiv angelegte Kompetenzen haben - Staaten ein kontinuierliches Interesse am Integrationsprozess haben (funktionaler Problemdruck, politischer Druck) Unter welchen Bedingungen scheitert/stagniert regionale Integration? Staaten haben kein Interesse (mehr) an der Integration (Erstarken nationaler Handlungsfähigkeit oder Wiederaufkommen nationalistischer Ideologien) 2
3 1. Theoriensteckbrief: Intergouvernmentalismus Bausteine I Definition Was II Prozess Wie Gemeinsame Ausübung von nationalen Hoheitsrechten (pooling of sovereignty) vs. Transfer von Hoheitsrechten Internationale (zwischenstaatliche) Kooperation Entscheidungen auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner (Interessenkonvergenz der großen Staaten), die auf Gipfeltreffen und Regierungskonferenzen getroffen und in intergouvernmentalen Ausschüssen vorbereitet werden III Endziel, Leitbild Wohin IV Akteure Wer V Akteursinteressen/- verhalten VI Institutionen Womit Internationale Organisation; Staatenbund/Konföderation Nationalstaaten/Regierungen (innerstaatliche Akteure) Machterhalt, Souveränität Sicherheit Balance of Power; Wohlstand (Festung Europa) Erleichtern die Kooperation nationaler Interessen (Senkung von Informations- und Transaktionskosten) 3
4 2. Hypothesen über das Zustandekommen regionaler Integration Unter welchen Bedingungen geben Staaten freiwillig unilaterale Handlungsfähigkeit auf? Staaten geben Hoheitsrechte nur unter Zwang auf! gemeinsame Ausübung von Hoheitsrechten, wenn es um die Verwirklichung gemeinsamer Interessen geht -Struktur des internationalen Systems (anarchisch, d.h. keine zentrale Sanktionsgewalt): ökonomische Interdependenz; Machtausgleich - Innerstaatliche Interessen (liberaler Intergouvernmentalismus) Unter welchen Bedingungen kommt es zu einer Vertiefung und Ausweitung regionaler Integration? Vertiefung unwahrscheinlich Ausweitung abhängig von internationalen bzw. innerstaatlichen Faktoren (unterspezifiziert!) 4
5 Unter welchen Bedingungen scheitert/stagniert regionale Integration? Staaten haben kein Interesse (mehr) an zwischenstaatlicher Kooperation, weil z.b. fundamentale nationale Interessen geopfert werden müssen (de Gaulle) Statisches Modell, keine Dynamik 5
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