Isabella Dicker Dr.- Robert-Sieger-Straße 17/ Graz Mobil: /

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1 Isabella Dicker Dr.- Robert-Sieger-Straße 17/ Graz Mobil: / Abteilung für internationale Beziehungen Neue Stiftingtalstraße 2/ Graz Bericht Auslandsfamulatur Sri Lanka Februar 2016 Schon immer war ich sehr neugierig auf fremde Länder und Sitten. Als ich zu Beginn des Studiums von der Möglichkeit erfuhr eine Famulatur im Ausland zu absolvieren war ich begeistert. Nicht nur konnte ich nun ein Land aus touristischer Sicht kennenlernen, nein, nun bot sich mir auch die Gelegenheit die Medizin in einem anderen Land kennenzulernen. In einem zufälligen Gespräch erfuhr ich, dass auch zwei meiner liebsten Studienkolleginnen so dachten, und wir begannen über ein Ziel der Reise nachzugrübeln. Südasien war von Anfang an eines meiner favorisierten Ziele. Als wir hörten, dass das Gesundheitssystem in Sri Lanka auf der englischen Sprache basiert, war unsere Entscheidung schon fast gefallen. Zusätzlich waren wir alle drei sehr neugierig auf die ayurvedischen Lehren, die in Sri Lanka praktiziert werden. Das Organisatorische Nachdem wir mit der medizinischen Fakultät der Universität Ruhuna in Galle im Südwesten des Landes Kontakt aufgenommen hatten, schickten wir unsere Bewerbungsunterlagen Anfang Juli 2015 ab. Anfang August bekamen wir die erste Rückmeldung und im Oktober dann die fixe Zusage. Wir haben uns für drei verschiedene Fächer beworben: General Medicine (=Sozialmedizin), Medicine (=Innere), und Pädiatrie. Ende September haben wir den Flug gebucht, da wir nicht warten wollten bis die Preise in die Höhe stiegen. Im Endeffekt haben wir insgesamt 540 bezahlt (München Muskat Colombo und retour). Von der Universität bekamen wir den Kontakt zu Rohini, einer netten Frau die gemeinsam mit ihrem Mann Laki Zimmer für StudentInnen vermietet. Das ganze Obergeschoss des schönen Hauses ist für StudentInnen reserviert, es steht eine Küche, einen Aufenthaltsraum und ein Bad zur Verfügung. Gleichzeitig kann man sich hier wunderbar mit anderen AuslandsfamulantInnen austauschen. Wir buchten ein Dreibettzimmer für drei Wochen. Pro

2 Nacht bezahlt man 7$ und man kann direkt dort auch Wasser von ihnen kaufen, was sehr praktisch ist, denn das Haus liegt etwas auf einem Hügel. Das Visum zu beantragen war eine kleine Hürde. Seit Jänner 2016 muss man das Visum über die Website ETA beantragen (Link steht unten). Im Endeffekt hatten wir dann doch alle das Visum in der Tasche und konnten losstarten. Für Reisen innerhalb Sri Lankas kann ich die Züge und Busse sehr empfehlen. Das ist eine wirklich günstige Alternative zu dem Tuktuks und Taxis, und man sieht einiges von der Landschaft. Die Famulatur selbst Unseren ersten Tag verbrachten wir am Institut für General Medicine. Eine Ärztin erzählte uns viel über das Medizinsystem. Es gibt öffentliche und private Krankenhäuser. Ist man in Sri Lanka krank bekommt man in den öffentlichen Krankenhäusern kostenlos die Behandlung und Medikamente. Besonders gut ist das System für Mother and Child Care ausgebaut. Die (werdenden) Mütter werden die ganze Schwangerschaft hindurch medizinisch betreut und beraten. Viele Tage verbrachten wir auch in auswärtigen Institutionen wie zum Beispiel in einem Altenheim, ein SOS Kinderdorf, einer Ayurvedaklinik, pränatale Diagnostik für schwangere Frauen in der Peripherie. Der letztgenannte Ausflug war deshalb sehr spannend, da nicht standardmäßig einen Ultraschall gemacht wird, sondern es gibt einen Trichter zum Auskultieren des fetalen Herzschlags.

3 Des Weiteren zeigten uns die Ärzte wie man die Fundushöhe tastet. Eine andere Exkursion führte uns in eine Schule für Kinder mit Behinderungen, in der wir herzlichst als Spielkameradinnen aufgenommen wurden. Die Uni in Sri Lanka legt großen Wert darauf den ausländischen StudentInnen nicht nur das Gesundheitswesen und den Krankenhausbetrieb näher zu bringen, sondern auch die sozialen Aspekte des Arztberufes kennenzulernen. Für den Krankenhausbetrieb ist es ratsam sich ein kleines Fläschchen Desinfektionsmittel mitzubringen, denn auf den Stationen ist derartiges nicht vorhanden. Auch Handschuhe gibt es nicht. Auffallend waren die vielen Besucher. Besonders auf der Kinderstation waren ständig Mütter anwesend und kümmerten sich um ihre Kleinen (auch wenn diese nicht schwer krank waren). Die Gruppe bei der Visite war immer sehr groß, da die einheimischen Studierenden während des Studiums im Krankenhaus arbeiteten. Die Lehre läuft parallel zum Klinikalltag ab, erst Visite, dann Notfallkurse und Seminare in einem Raum gleich neben der Station. Alle StudentInnen tragen weiße Kittel, Ärzte Hemd, Krawatte und Hose und Ärztinnen oft Saris. Der Standard ist hoch gesetzt, und die einheimischen Studierenden werden mit Fragen während der Visite gefordert. Etwas befremdlich waren für uns die ab und zu durch das Krankenhaus streunenden Tiere. Nach der Famulatur An den Wochenenden und freien Nachmittagen gingen wir zum Strand schwimmen oder surfen, erkundeten das historische Fort von Galle (noch aus Kolonialzeit, hat den Tsunami überlebt!), machten einen Ausflug mit einer Gruppe Studierender zu einem nahegelegenen Regenwald, und so weiter. Es gibt genug zu tun in Galle. Sei es Souvenirs kaufen, durch den Obst- und Gemüsemarkt schlendern oder einfach mal was gutes Essen gehen. Gecko im Sinharaja Regenwald

4 Nachdem wir unsere Famulatur nach drei Wochen beendet hatten, begonnen wir durchs Land zu reisen. Unsere Route führte über Colombo, wo wir eine Vollmondprozession anschauten, über Anuradhapura, der Hauptstadt Sri Lankas in der Antike, Habarana, Polonaruwa und Kandy. In Anuradhapura und Polonaruwa kann man mit dem Fahrrad die alten Ruinen und Tempelanlagen besichtigen. Wichtig ist hier aber: keine Kopfbedeckung tragen und die Schuhe ausziehen. Buddastatuen in Colombo, der Hauptstadt Sri Lankas Essen und Trinken Es gibt viele Restaurants und viele Stände an den Straßen. Traditionellerweise wird viel Reis gegessen ( ein guter Singhalese ist dreimal am Tag Reis ), ganz klassisch ist Rice and Curry. Auf einem Teller bekommt man Reis serviert, und dazu mindestens 3-4 Currys. Welche Currys das sind wechselt von Tag zu Tag und von Restaurant zu Restaurant. Am Abend haben wir oft Kottu gegessen, das ist eine Art Gemüsepfanne mit Fladenbrotstreifen. Von der Konsistenz her etwas gewöhnungsbedürftig für Europäer, denn alles wird gemeinsam zerhackt. Wer gerne Obst isst, kann dieses entweder im Supermarkt zu festgelegten Preisen kaufen, oder an den Straßenständen handeln.

5 Abendessen im Sari nach unserem letzten Famulaturtag Nützliche Links Rohini: Visum: Uni in Sri Lanka: