DER ERWERB VON RELATIVSÄTZEN

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1 DER ERWERB VON RELATIVSÄTZEN TZEN Deutsch Hebräisch Corinna Koch & Magdalena Wojtecka Erstspracherwerb aus krosslinguistischer Perspektive Prof. Dr. Petra Schulz WS

2 Übersicht Rückblick auf die Hypothesen Ein Experiment Relativsatzerwerb im Deutschen Relativsatzerwerb im Hebräischen Fazit

3 HYPOTHESEN Allgemein: Verständnis von Relativsätzen vor Produktion Beginn mit restriktiven Relativsätzen Objektrelativsätze schwerer als Subjektrelativsätze

4 HYPOTHESEN Sprachvergleichend: Im Hebräischen SVO-Abfolge im Haupt- und Nebensatz Erkennen der Subordination erschwert Relativsätze evtl. später als im Deutschen Im Hebräischen keine syntaktischen Unterschiede von Relativsätzen und anderen Nebensatztypen bzgl. Komplementiererposition in C gleichförmiger Erwerb der subordinierten Sätze im Hebräischen leichter als im Deutschen

5 HYPOTHESEN Nur ein Relativpronomen im Hebräischen Relativsätze daher evtl. leichter als im Deutschen Resumptives Pronomen (Hebräisch) Objekt-RS dadurch leichter als im Deutschen evtl. Übergeneralisierung von resumptiven Pronomen in Subjekt-RS Hat Frequenz der RS im Deutschen/Hebräischen Einfluss auf den Spracherwerb?

6 HYPOTHESEN SSES vs. sprachunauffällige Kinder: Beginn der Relativsatzproduktion in der SSES- Gruppe verzögert Objektrelativsätze in SSES-Gruppe schlechter als bei altersgematchten sprachunauffälligen Kindern

7 EIN EXPERIMENT

8 Deutsch Studie 1 Verstehen (Grimm & Wintermantel, 1975)

9 GRIMM & WINTERMANTEL (1975) Probanden: - 19 Kinder von 4;0 5;4 (Ø 4;6) und - XX Kinder von 6;0 7;4 Methode: Ausagieren und Fragen beantworten Material: SS: Der Elefant, der i t i den Hasen streichelt, tritt den Esel. OS: OO: SO: Der Bär beißt den Igel, der i t i den Vogel streift. Die Kuh haut die Katze, die i der Vogel t i anstößt. Die Giraffe, die i der Hase t i packt, beißt die Ente.

10 GRIMM & WINTERMANTEL (1975) Probanden: - 19 Kinder von 4;0 5;4 (Ø 4;6) und - XX Kinder von 6;0 7;4 Methode: Ausagieren und Fragen beantworten Material: SS: Der Elefant, der i t i den Hasen streichelt, tritt den Esel. OS: OO: SO: Der Bär beißt den Igel, der i t i den Vogel streift. Die Kuh haut die Katze, die i der Vogel t i anstößt. Die Giraffe, die i der Hase t i packt, beißt die Ente.

11 SUBJEKTRELATIVSATZ IM DEUTSCHEN

12 OBJEKTRELATIVSATZ IM DEUTSCHEN

13 GRIMM & WINTERMANTEL (1975) Ergebnisse: SS OO OS SO, aber nur SS > SO und OO > SO signifikant Fehlertyp SS OO OS SO Keine oder inadequate Reaktion Erste NP im Satz ist Agens (für beide Handlungen) Objektvertauschung + richtige Reaktion 5% 10% 14% 27% - 40% 46% 50% - 64% 13% 25% Annahme: Kinder verwenden die Strategie 1% 20% 4% 8% Erste NP = Agens, d.h. Relativpronomen = Subjekt

14 Deutsch Studie 2 Verstehen (Arosio et al., 2009)

15 AROSIO ET AL. (2009) 2 Experimente zum Verstehen von RS Probanden: 48 Kinder, Durchschnittsalter: 7;6 Methode: Picture Choice Ziel: - Helfen Kasus und Numerus bei der Disambiguierung von RS? Wenn ja, was hilft besser?

16 AROSIO ET AL. (2009) Material: Zeig mir... 1)die Frau, die die Kinder gesehen hat,... 2)die Frau, die die Kinder gesehen haben,... 3)die Frau, die den Clown gesehen hat,... 4)die Frau, die der Clown gesehen hat,...

17 AROSIO ET AL. (2009) Material: 1)die Frau, die die Kinder gesehen hat 1)die Frau, die die Kinder gesehen haben Experiment: 1 Disambiguierung durch Kongruenz 1)die Frau, die den Clown gesehen hat 1)die Frau, die der Clown gesehen hat Experiment 2: Disambiguierung durch Kasus

18 AROSIO ET AL. (2009) Ergebnisse: Subjekt-RS signifikant besser als Objekt-RS (p < )

19 AROSIO ET AL. (2009) Ergebnisse: Kasus signifikant besser als Kongruenz (p < )

20 FAZIT: VERSTEHEN RS mit Subjekt-Relativpronomen werden besser verstanden als solche mit Objekt-Relativpronomen Funktion des Nomens im Matrixsatz scheint keinen klaren Einfluss zu haben Kasus ist bessere Hilfestellung als Kongruenz, um Funktion des Relativpronomens zu verstehen Objekt-RS auch mit 7;6 noch schwierig

21 Deutsch Studie 3 Produktion Brandt, Diessel & Tomasello (2005)

22 PRODUKTION Erste Relativsätze mit 2;2 Produktion vor Verständnis! Beginn mit intransitiven RS Bis 2;5 70% V2-Relative, später mehr Verb-End- Sätze Übergang von semantischen einfachen Konstruktionen zu Komplexeren: NP+Rel Kopularkonstruktionen OBJ, OBL Gen?

23 PRODUKTION Funktion des Relativpronomens: hauptsächlich NOM

24 Hebräisch Studie 1 Verstehen (Friedmann & Novogrodsky, 2004)

25 PROBANDEN SYNTAKTISCHE SSES-KINDER n=10 Alter: 7;3-11;2 (Durchschnittsalter: 9;0) Keine lexikalisch-semantischen und phonologischen Beeinträchtigungen Beeinträchtigung der Syntax KONTROLLGRUPPEN 6-jährige sprachunauffällige Kinder (n=10) 4-jährige sprachunauffällige Kinder (n=10)

26 METHODE Material: Einfache SVO-Sätze (20) The grandmother is kissing the girl. Subjektrelativsätze (20) This is the grandmother that is kissing the girl. Objektrelativsätze (20) This is the grandmother that the girl is kissing. Bilder Satz-Bild-Zuordnungs-Aufgabe

27 CONJOINED CLAUSE ANALYSIS (Tavakolian, 1981) Angenommen für sprachunauffällige Kinder bis zum 5. Lebensjahr Eingebettete Sätze werden so interpretiert, als ob sie miteinander koordiniert wären SR: This is the grandmother that AND is kissing the girl. Zufallsrate OR: This is the grandmother that AND the girl is kissing. oberhalb der Ratewahrscheinlichkeit

28 LINEAR ORDER ANALYSIS (Caplan, 1983) Interpretation von thematischen Rollen von Argumenten basiert auf der linearen Wortstellung: Die erste NP: Agens Die zweite NP: Thema SR: This is the grandmother i [ CP O i that t i is kissing the girl]. AGENS THEMA oberhalb der Ratewahrscheinlichkeit OR: This is the grandmother j [ CP O j that the girl is kissing t j ]. AGENS THEMA unterhalb der Ratewahrscheinlichkeit

29 SPURENTILGUNGSHYPOTHESE (Grodzinsky, 1995)

30 ERGEBNISSE n. s. n. s. n. s. *** *** 4-Jährige: SVO & SR > OR 6-Jährige SVO = SR = OR SSES: SVO & SR > OR

31 SCHLUSSFOLGERUNG Kinder mit syntaktischer SSES verstehen die Objektrelativsätze nicht Strategie von SSES-Kindern: Spurentilgungshypothese SR: oberhalb der Ratewahrscheinlichkeit OR: zufällige Leistung Syntaktisches Defizit unabhängig von den phonologischen bzw. den lexikalisch-semantischen Beeinträchtigungen Indikation: Beeinträchtigung des Verstehens von anderen Strukturen, die mit Bewegung erzeugt werden

32 Hebräisch Studie 2 Verstehen (Friedmann & Novogrodsky, 2007)

33 FRAGESTELLUNG Ist die Beeinträchtigung des Verstehens von OR auf die Tilgung von Spuren oder auf ein Defizit in der Übertragung von thematischen Rollen durch die Kette an die bewegte NP zurückzuführen?

34 PROBANDEN SYNTAKTISCHE SSES-KINDER n=15 Alter: 9;3 14;6 (Durchschnittsalter: 11;7) KONTROLLGRUPPEN n=25 im Durchschnittsalter von 9;8 Jahren n=25 im Durchschnittsalter von 11;8 Jahren

35 METHODE Vorlesen von Sätzen mit Nomen-Verb heterophonischen Homographen Danach Paraphrasieren Heterophonische Homographen: Wörter, die gleich geschrieben aber anders ausgesprochen werden Die richtige Lesart erfordert die Analyse der syntaktischen Position des Homographs Beispiel: MDBR Medaber (V: talks) Midbar (N: desert)

36 MATERIAL Objektrelativsätze Homograph als Nomen gelesen semantisch & syntaktisch angemessen Ha-shofet 1 she-ha-ish ciyer t 1 medaber b-a-televizia The-judge 1 that-the-man drew t 1 talks in-the-television Kontrollsätze Ähnlich lang wie Testsätze Keine Bewegung Ha-talmid ha-xadash b-a-kita medaber be-zman ha-she urim The-student the-new in-the-class talks in-time the-lesson

37 HYPOTHESEN H1 Wenn die Probanden die Spur identifizieren, wird die richtige Lesart des Verbs erwartet. H2 Wenn die Probanden die Spur nicht identifizieren, wird die falsche Lesart des Homographs als Objekt des eingebetteten Verbes erwartet.

38 ERGEBNISSE:VORLESEN n. s. n. s.

39 ERGEBNISSE: PARAPHRASIEREN ObjektRS *** *** Keine signifikanten Unterschiede zw. den Altersgruppen für SSES & TD

40 FEHLERANALYSE* Signifikanter Unterschied im Anteil der Fehler in them. Rolle * Nur für die korrekt vorgelesenen ObjektRS

41 SCHLUSSFOLGERUNG Bestätigung der Ergebnisse aus den vorherigen Studien Defizite im Verstehen von Objektrelativsätzen sind nicht auf die Spurentilgung zurückzuführen Korrektes Vorlesen von Homographen SSES-Kinder haben ein Defizit in der Übertragung von thematischen Rollen durch die Kette an die bewegte NP

42 Hebräisch Studie 3 Produktion (Novogrodsky & Friedmann, 2006)

43 Probanden: S-SSES-Kinder: n=18; Alter: 9;3 14;6 (Durchschnittsalter: 12;6) TD-Kinder: n=28; Alter: 7;5-11;0 Methode: Präferenzaufgabe Bildbeschreibung Fragestellung: Können S-SSES-Kinder Relativsätze produzieren? Haben S-SSES-Kinder Defizite in der Struktur oder in der Bewegung?

44 ERGEBNISSE * *** *** *** SSES-Kinder: signifikant mehr SR als OR

45 SCHLUSSFOLGERUNG S-SSES-Kinder produzieren keine fehlerhaften Strukturen Inkorrekte Antworten von S-SSES-Kindern: Fehler in thematischen Rollen Falsche Zuweisung von thematischen Rollen Weglassung einer thematischen Rolle Defizite von S-SSES-Kindern lassen sich auf die Beeinträchtigung in der Zuweisung von thematischen Rollen auf ein bewegtes Element zurückführen. Die Ergebnisse der Produktionsstudie Die Ergebnisse der Verstehenstudien

46 Hebräisch Studie 4 Verstehen (Friedmann, Belletti & Rizzi, 2009)

47 METHODE Probanden: n=22 Alter: 3;7-5;0 (Durchschnittsalter:4;6) sprachunauffällig Methode: Satz-Bild-Zuordnung oder Satz-Szenario-Zuordnung

48 METHODE Vier Experimente: Verstehen von SR & OR (wie Studie 1) Verstehen von OR mit resumptiven Pronomen Show me the monkey i [O i that the boy is hugging him i ]. Verstehen von Relativsätzen mit einem Wh-Operator als Intervenierer Show me [who i that t i is wetting the boy]. Show me [who i that the boy is wetting t i ]. Verstehen von OR mit einem impersonalen pro als Subjekt Show me the horse i [O i that someone is brushing t i ].

49 Experiment 2: ERGEBNISSE & SCHLUSSFOLGERUNG Objektrelativsätze mit resumptiven Pronomen nicht signifikant besser verstanden als Objektrelativätze ohne resumptive Pronomen Experimente 3 & 4: Objektrelativsätze werden signifikant besser verstanden, wenn das intervenierende Element nicht von gleicher Art ist wie das bewegte Element

50 FAZIT

51 FAZIT Deutsch Hebräisch Produktion vor Verständnis??? Objekt-RS schwieriger als Subjekt-RS?????? Häufigster Fehlertyp: Agens first Resumptive Pronomen sind keine Hilfe Objekt-RS schwieriger als Subjekt-RS wg. intervenierendem Subjekt? Asymmetrie bei SSES- Kindern noch stärker Häufigster Fehlertyp: Agens first

52 DISKUSSION Was erwartet ihr für die deutschsprachigen SSES-Kinder?

53 DANKE FÜR F R DIE AUFMERKSAMKEIT!

54 LITERATUR Arosio, F., Yatsushiro, K. & Forgiarini, M. (2009). The influence of memory resources on the effectiveness of morphological information in the comprehension of German Relative Clauses. Talk presented at 32nd GLOW Colloquium, Acquisition Workshop. Nantes. Caplan, D. (1983). Syntactic competence in agrammatism a lexical hypothesis. In: M. Studdert-Kennedy (ed.), Psychobiology of language. Cambridge, MA: MIT Press. Brandt, S., Diessel, H. & Tomasello, M. (2005). The acquisition of German relative clauses: A case study. Journal of Child Language 34, S Diessel, H. & Tomasello, M. (2005). A A new look at the acquisition of relative clauses. Language 81, S Friedmann, N., Belletti, A. & Rizzi, L. (2009) Relativized relatives: Types of intervention in the acquisition of A-bar dependencies. Lingua 119, S

55 LITERATUR Friedmann, Naama & Novogrodsky, Rama (2004). The acquisition of relative clause comprehension in Hebrew: a study of SLI and normal development. Journal of Child Language 31, S Friedmann, Naama & Novogrodsky, Rama (2007). Is the movement deficit in syntactic SLI related to traces or to thematic role transfer? Brain and Language 101, S Grimm, H. & Wintermantel, M. (1975). Über das Verstehen von Relativsatzstrukturen. In H. Grimm, H. Schöler & M. Wintermantel (Hrsg.), Zur Entwicklung sprachlicher Strukturformeln bei Kindern. Weinheim: Belz. Grodzinsky, Yosef (1995). A restrictive theory of agrammatic comprehension. Brain and Language 50, S

56 LITERATUR Novogrodsky, R. & Friedmann, N. (2006): The Production of Relative Clauses in syntactic SLI: A Window to the Nature of the Impairment. Advances in Speech-Language Pathology, 8, S Rothweiler, M. (1993). Der Erwerb von Nebensätzen im Deutschen. Eine Pilotstudie. Tübingen: Max Niemeyer. Tavakolian, S. L. (1981). The conjoined-clause analysis of relative clauses. In S. L. Tavakolian (ed.), Language acquisition and linguistic theory. Cambridge, MA: MIT Press.

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