Jahresbericht Liebe KLV-Mitglieder
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- Frieder Lehmann
- vor 8 Jahren
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1 Jahresbericht 2014 Liebe KLV-Mitglieder Es ist vollbracht! Der neue Berufsauftrag wurde vom Kantonsparlament im September in zweiter Lesung verabschiedet. Er wird für Schülerinnen und Schüler und für uns Lehrkräfte einige Verbesserungen (vor allem Entlastungen) bringen. Doch dürfen wir darüber nicht vergessen, in welch schwierigem politischen Umfeld dieser neue, vom KLV geforderte Berufsauftrag zustande gekommen ist. Alleine die aktuelle Tendenz zunehmend mehr und mehr Aufgaben vom Kanton an die Gemeinden zu delegieren, zeigt, dass viele Kantonspolitiker Bildung nicht mehr als staatspolitische Aufgabe betrachten, sondern als unliebsamen Budgetposten. Zeichnung: Urs Tobler Der neue Berufsauftrag ist ein lang ersehnter, vom KLV erkämpfter und mit den Sozialpartnern ausgehandelter Konsens, in einem Land, wo der Kompromiss nicht das Ergebnis einer Debatte ist, sondern das von Anfang an vorgegebene Ziel. Oder um es etwas spitzfindig zu formulieren: In unserem Land steht der Kompromiss eben nicht am Ende, sondern bereits am Anfang. Darum gibt es in Bezug auf den neuen Berufsauftrag, trotz aller Erfolge, auch einige Wermutstropfen zu verkraften, auf die ich noch zu sprechen komme. Dass der grosse Wurf nicht gelungen ist, liegt vor allem daran, dass über all dem Verhandeln, Ausarbeiten, Diskutieren, Fordern und Kooperieren stets das Diktat der Kostenneutralität stand. Doch beginnen wir mit dem Positiven, zum Beispiel mit der Entlastung der Lehrpersonen:
2 Zeichnung: Urs Tobler Jahrelang hat die grosse Mehrzahl der Lehrkräfte durch die freiwillige Reduktion ihres Pensums notgedrungen eine Lohneinbusse in Kauf genommen, einfach deshalb, weil uns allen klar war, dass ein 100%- Pensum in einem immer komplexeren Umfeld mit immer höheren Anforderungen (was Unterricht, Schülerbegleitung, Elternarbeit, Schulentwicklung usw. angeht)... dass ein 100%-Pensum kaum mehr über längere Zeit unbeschadet zu bewältigen war. Obwohl also in den letzten Jahren ständig neue Aufgaben dazukamen, wurde das Pflichtpensum für Volksschullehrpersonen nie reduziert. Eine Arbeitsstudie des LCH aus dem Jahre 2009 musste zum Beispiel feststellen, dass wir Lehrkräfte bis zu vier Wochen pro Jahr unbezahlte Arbeit leisten. Die Entlastung der Lehrerinnen und Lehrer, aber auch der Schülerinnen und Schüler, war entsprechend eine zentrale Forderung des KLV und stand (mit) am Anfang der Debatte um den neuen Berufsauftrag. Was wurde erreicht? Neu müssen Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer für ein 100 %- Pensum nicht mehr wie bis anhin 28 Unterrichtslektionen leisten, sondern noch 27. Diese Entlastung (um eine Unterrichtslektion) geht zugunsten der Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern. Zudem sieht der neue Berufsauftrag für ein Vollpensum ab Sommer 2015 eine Reduktion der Jahresarbeitszeit auf 1906 Stunden vor, womit die Jahresarbeitszeit von uns Lehrerinnen und Lehrern endlich an jene aller andern Kantonsangestellten angepasst worden ist. Und letztlich soll der neue Berufsauftrag alle Aufgaben und Tätigkeiten einer Lehrperson abdecken - also auch Aufgaben, welche von uns Lehrkräften bis anhin einfach erledigt wurden, ohne dass sie zur
3 Arbeitszeit dazugerechnet werden konnten: das Betreuen von Schülerinnen und Schülern vor und nach dem Unterricht, das Erledigen von Nebenämtern, das Studium von Fachliteratur usw. Der neue Berufsauftrag gehorcht zweifellos dem Gebot der Zeit, ist aber auch sehr kompliziert: Zeichnung: Urs Tobler Die Arbeit wird neu in 4 Felder aufgeteilt. Auf eine detaillierte Auflistung aller Tätigkeiten pro Arbeitsfeld möchte ich an dieser Stelle verzichten. Eine entsprechende Darstellung findet sich auf der Website des Erziehungsdepartementes: schule.sg.ch Dennoch müssen einige Punkte angesprochen werden. Bei einem Vollpensum entfallen für Klassenlehrpersonen 88% auf das Arbeitsfeld Unterricht (wozu auch Exkursionen und Klassenlager zählen); 4 % entfallen auf das Arbeitsfeld Schülerinnen und Schüler (also Elterngespräche, die Zusammenarbeit mit Fachstellen, Schülerbeurteilungen, Zeugnisse usw.); und 3 % entfallen auf das Arbeitsfeld Lehrperson (worin sich zum Beispiel Selbstevaluation und individuelle Weiterbildung verbergen). - 5% entfallen auf das Arbeitsfeld Schule : Das entspricht 96 Stunden pro Jahr, was gegenüber den 2 mal 34 h, die wir heute dafür einsetzen müssen, 1/3 mehr zu sein scheint. Allerdings können über dieses Arbeitsfeld neben der Teilnahme an Sitzungen und Konventen auch Nebenämter, sowie die bisher unbezahlte Pausenaufsicht (von Kindergärtnerinnen und Lehrkräften), die administrative Arbeit und der Mailverkehr abgerechnet werden. Bei 10 Minuten pro Tag für das Lesen und Beantworten von Mails (in den meisten Fällen ist es allerdings wesentlich mehr), ergibt dies, über 39 Schulwochen gerechnet, doch immerhin knapp 33 Stunden. Da das neue Reglement vieles offen lässt, sei den lokalen Schulbehörden angeraten, dieses Arbeitsfeld nicht voll auszunützen: Es
4 sind bereits jetzt 1/3 der Lehrpersonen Burn-Out gefährdet. Ausserdem bietet sich den Schulgemeinden die Chance, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen und somit für Lehrpersonen, welche eine Stelle suchen oder mit einem Wechsel liebäugeln, selbst attraktiv zu werden. Fazit: Wir Lehrkräfte müssen innerhalb der Schulgemeinden deklarieren, was wir alles leisten. Ein gemeinsames und koordiniertes Vorgehen der einzelnen Teams ist hierbei unerlässlich. Zeichnung: Urs Tobler Der zweite Punkt, in welchem der neue Berufsauftrag eine klare Verbesserung verspricht, betrifft die Entlastung der Schüler und Schülerinnen. Die Stundentafel der künftigen 3.-Klässler reduziert sich um zwei Lektionen pro Woche, die der künftigen 4.-Klässler um eine Lektion pro Woche. Auf der Oberstufe wird der Freifachbereich um eine Lektion gekürzt. Von den anfangs angedachten 8 Lektionen sind also noch 3 übrig geblieben; der KLV ist klar der Meinung, dass auch die älteren Schüler und Schülerinnen eine Entlastung nötig gehabt hätten, insbesondere die 5.- und 6.-Klässler, welche ja bereits Englisch und Französisch erlernen, notabene in einem Alter, in welchem viele von ihnen noch nicht über die nötigen muttersprachlichen Grundfertigkeiten (also über die nötigen Fertigkeiten im Fach Deutsch) verfügen - Grundfertigkeiten, welche als Basis für den erfolgreichen Fremdsprachenerwerb aber unabdingbar sind. Allein, die von uns erteilten Lektionen wurden für einmal (von verschiedener Seite) als zu wertvoll erachtet, als dass man sich zu einer weiteren Reduktion hätte durchringen können. Der dritte erfreuliche Punkt des neuen Berufsauftrags ist das Wegfallen der vom Kanton vorgegebenen SLQ: der systematischen, lohnwirksamen Qualifikation. Anbei ein paar Anregungen, die euch helfen sollen, eure schriftliche SLQ-Arbeit einem neuen, sinnvollen Verwendungszweck zuzuführen.
5 Zeichnung: Urs Tobler Jahrelang hat man uns eingetrichtert, die SLQ sei in erster Linie ein Mittel zur Selbstreflexion, also zu unserem Nutzen. Alleine die Tatsache, dass auf Kantonaler Ebene immer wieder bemängelt wurde, es gäbe kaum Lehrkräfte, die die SLQ nicht bestünden, beweist, was die SLQ immer war: ein Führungs- und Steuerungsinstrument. Doch warum haben so viele Lehrpersonen die SLQ bestanden? Lag es tatsächlich an der mangelnden Wirksamkeit der SLQ? Mit einer guten SLQ-Arbeit erhielten die zu beurteilenden Schulräte und Schulrätinnen detaillierten Einblick in die Komplexität unseres Berufsalltags. Sie erfuhren zum Beispiel, welche pädagogischen Prinzipien für unseren Unterricht handlungsrelevant sind. Sie erkannten, mit welchem Gespür wir uns innerhalb des sozialen Klassengeflechts bewegen müssen, um möglichst allen Schülerinnen und Schülern (und Eltern) gerecht zu werden, wie kompetent wir Lernprozesse erkennen und im Idealfall unterstützen: Ja, die lokalen Behörden haben durch die SLQ viel gelernt. Vor ihrem meist wohl wollenden Urteil verblasste die Hoffnung der Kantonspoltiker, man könne mit der SLQ vielleicht ein paar Fränkli einsparen. Die am nächsten liegende Erklärung ist doch diese: Wir haben die SLQ bestanden, weil jene Politiker, die uns am nächsten sind, und die den umfassendsten Einblick in unsere Arbeit haben, erkennen mussten, dass die von uns tagtäglich erbrachte Arbeit gut, engagiert und wertvoll ist.
6 Zeichnung: Urs Tobler Neu sind die Gemeinden für das Qualifikationsverfahren zuständig. Doch vor Schnellschüssen sei gewarnt. Den Behörden sei gesagt: Für eine sinnvolle Reflexion des Berufsalltags reicht ein einfaches Mitarbeitergespräch (damit ist dem Controlling durchaus genüge getan) für ein Lob reicht sogar eine kurze Begegnung im Lehrerzimmer. Wir Lehrer und Lehrerinnen betreiben jeden Tag Selbstreflexion, bei der Vor- und Nachbereitung. Manchmal gehen wir mit der Selbstreflexion sogar ins Bett. Die Reaktion der Lernenden zeigt uns unmittelbar, was gut und was schlecht war und hilft uns unseren Unterricht zu korrigieren: Dazu brauchen wir keine schriftlichen Arbeiten! Ein weiterer Punkt muss auch noch erwähnt werden: Die Altersentlastung konnte im gleichen Rahmen wie bisher erhalten werden. (Man darf nicht vergessen, auch hierzu gibt es Politiker mit unflätigen Ideen). Wie bereits erwähnt, müssen wir in Bezug auf den neuen Berufsauftrag neben den positiven aber auch einige negative Aspekte in Kauf nehmen. Ich spreche von der Kürzung der Klassenlehrerzulage um 30 %. Nach hartnäckigen Verhandlungen gelang es dem KLV, die gesamte vorberatende Kommission davon zu überzeugen, dass es sinnvoll, angemessen und fair ist, den vom Klassenlehrer erbrachten Mehraufwand auch weiterhin im selben Umfang zu entschädigen. Nur Regierungsrat Stefan Kölliker, Chef des Bildungsdepartementes, votierte im Parlament dagegen, obwohl der KLV im Laufe der Debatte auch immer wieder Vorschläge unterbreitet und nach Wegen gesucht hatte, wie denn der Erhalt der Klassenlehrerzulage kostenneutral abgefedert werden könnte. Das Parlament aber folgte dem Antrag von Herrn Kölliker, entgegen der Empfehlung der vorberatenden Kommission.
7 Zeichnung: Urs Tobler Zuletzt möchte ich noch einige Punkte des neuen Berufsauftrags beleuchten, über die es sich lohnt, nachdenken: Das Ziel des neuen Berufsauftrags ist es unter anderem Arbeiten, welche einzelne Lehrkräfte für das Team erbringen, zeitlich abzugelten. Bereits besuchen Schulleitungen und Behördenmitglieder allerorts Veranstaltungen, die ihnen Klarheit verschaffen und Hilfe bieten sollen, wie denn der neue Berufsauftrag konkret umgesetzt werden könnte. So gibt es unter anderem Vorschläge, wie viele Stunden einer SHP- Lehrkraft für Koordinations-, und Planungsgespräche zugestanden werden müssten (was wiederum von der Anzahl der zu betreuenden Klassen abhängt) oder wie viel Arbeitszeit den Lehrpersonen mit Nebenämtern für ihre Dienste anzurechnen ist. Allein der Umfang dieser Aufgaben unterscheidet sich von Schulhaus zu Schulhaus und so muss eine konkrete Lösung zwischen den beteiligten Personen (also zum Beispiel zwischen Lehrmittelverwalterin, Schulleitung und Schulrat) jeweils vor Ort ausgehandelt werden. Insbesondere der Schulleitung obliegt nun die äusserst schwierige Aufgabe, die Arbeitslast, in Anrechnung von Pensum, von Ressourcen und von der persönlichen Lebenssituation der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen fair und gleichmässig auf alle Lehrpersonen zu verteilen eine Herkulesaufgabe, die viel Konfliktpotenzial in sich birgt: zum Beispiel die Gefahr der Willkür. Ausserdem wird damit der Keim des sinnlosen Wettbewerbs in die Schule eingepflanzt. Wo Arbeitszeit (auch nur in Teilen) verhandelbar wird, wird im Grunde genommen über den Lohn diskutiert. Wird am Ende tatsächlich jene Lehrperson profitieren, die sich am meisten für das Team engagiert oder jene, welche die kommunikative Klaviatur am besten beherrscht, welche ihr Engagement publikumswirksam in Szene
8 zu setzen vermag und welche glaubhaft versichern kann, sie mache mehr als alle anderen? Wie gross ist die Gefahr, dass unter den Lehrkräften eine Atmosphäre der Missgunst und des Neids entsteht? In diesem Punkt braucht es (sozial und menschlich!) sehr reife Lehrpersonen: Lehrinnen und Lehrer, die nie vergessen, worauf wir unseren Fokus zu richten haben. - Eine Lehrperson, die zum Beispiel auf ihre Kollegin neidisch oder wütend ist, weil diese mehr Unterstützung durch die SHP erhält, obwohl man es selbst doch ebenso nötig hätte, verkennt, was ihrem Problem zugrunde liegt: ein zu knapp bemessener Pensenpool. (vergleiche Bild!) - Eine Lehrperson, die anderen Materialien, Informationen oder Wissen vorenthält, um besser dazustehen, verhindert, dass möglichst viele Schüler und Schülerinnen davon profitieren können. Da sie sich im Wettbewerb mit anderen Lehrkräften wähnt, macht sie die Schule als Ganzes schlechter. - Eine Lehrperson, welche ihre Kolleginnen und Kollegen argwöhnisch beäugt, ob diese denn auch wirklich ausreichend Zeit für Schulentwicklung und Professionelle Lerngruppen (PLG) einsetzen, vergisst, dass das Controlling der Schulleitung oder dem Schulrat obliegt. Wir Lehrpersonen müssen untereinander solidarisch sein. Nicht unser Kollege oder unsere Kollegin ist unser Gegner, sondern ein finanziell chronisch unterdotiertes Bildungssystem, das nur wegen des Engagements von uns Lehrkräften funktioniert. (Im Übrigen hat der Kanton St. Gallen bei der letzten PISA-Studie sehr gut abgeschnitten und wenn uns in der Presse kaum jemand ein Kränzchen gewunden hat, dürfen wir das an dieser Stelle auch mal selbst tun: Wir Lehrerinnen und Lehrer waren an diesem guten Ergebnis sicher nicht ganz unbeteiligt.) Ein Blick über die Kantonsgrenze soll uns zum Schluss vor Augen führen, was uns bisher erspart geblieben ist. Hier noch ein kurzer Abriss zum Thema Führungskräfte.
9 Zeichnung: Urs Tobler Im Kanton Zürich ist es inzwischen nicht mehr notwendig, dass ein Schulleiter über eine pädagogische Qualifikation verfügt. Nicht nur, dass damit Dutzende von Arbeitsplätzen für Führungskräfte geschaffen wurden, die in anderen Berufszweigen als zu wenig kompetent erachtet wurden, dem Ganzen liegt auch (und das ist noch viel schlimmer) die Idee des New Public Management zugrunde, wonach es nicht darauf ankommt, ob man zum Beispiel ein Spital führt... oder einen Schlachthof. Die Gewinnmaximierung bei Firmen entspricht im Falle der Schule dem Ziel der maximalen Kosteneinsparung: Ist dieses Ziel erreicht, besteht ein breiter Konsens darüber, dass man den Betrieb gut geführt habe. Doch pädagogisch qualifizierte Schulleiter sind wichtig! Zeichnung: Urs Tobler Wird eine Führungskraft in ein ihr fremdes Umfeld versetzt, kann sie nicht mehr auf die bewährten, ihr bekannten und erfolgsversprechenden Handlungsmuster zurückgreifen. Ihr fehlt der Realitätsbezug. Was im Einzelfall zwar durchaus auch gut herauskommen kann ich räume ein,
10 es gibt Personen, die sehr lernfähig sind ist als Ganzes betrachtet für den Berufszweig der Pädagogik aber verheerend. Schule Halten und Schule Führen muss als hoch qualifizierte Arbeit angesehen werden. Wenn die Vorstellung geschürt wird, jeder könne eine Schule oder eine Klasse führen, nur weil er einmal die Volksschule besucht hat, ist man in nicht allzu ferner Zukunft vielleicht auch nicht mehr bereit, pädagogische Arbeit ausreichend zu entlöhnen. Darum, um unseren Berufsstand zu vertreten, und um gute Rahmenbedingungen für die Schule zu schaffen, braucht es den KLV. Gemäss neuem Lehrauftrag müssen / sollen / dürfen wir 1906 Arbeitsstunden pro Jahr tätig sein. Diese Zahl darf aber nicht nur eine Zahl auf einem Papier bleiben. Die vom KLV angestrebte und erkämpfte Entlastung muss für die Lehrkräfte spürbar sein. Sollten wir feststellen, dass dies nicht der Fall ist, so liegt eine Fehlinterpretation bei der Umsetzung vor. Die Entlastung der Lehrpersonen war ein zentraler Aspekt des mit den Sozialpartnern ausgehandelten neuen Berufsauftrags. Die Sozialpartnerschaft ist Teil unseres in der Schweiz üblichen demokratischen Prozesses. Bleibt am Ende nur die Kürzung der Klassenlehrerzulage, ohne dass wir eine Entlastung spüren, so wäre dies im gewissen Sinne auch anti-demokratisch. Zuletzt darf bei all der Diskussion um Jahresarbeitsstunden und Entlastung der Lehrpersonen aber nicht vergessen werden, dass Entlastung nicht Selbstzweck ist. Sie steht immer im Dienste einer guten Schule. Unser Beruf muss für Lehrerinnen und Lehrer leistbar sein, denn nur als motivierte und engagierte Menschen, die über genügend zeitliche Ressourcen verfügen, ist es möglich den Bildungs- und Erziehungsauftrag zur Zufriedenheit aller, insbesondere zum Wohle der Schülerinnen und Schüler, auszuführen. Ich danke für eure Aufmerksamkeit! Urs Tobler, 8. November, 2014
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