Die Masse machts oder Google, aber nicht nur Google. Aspekte der Massendigitalisierungsstrategie der Bayerischen Staatsbibliothek.
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- Dörte Bader
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1 Die Masse machts oder Google, aber nicht nur Google. Aspekte der Massendigitalisierungsstrategie der Bayerischen Staatsbibliothek Klaus Kempf
2 Agenda Einführung: Inhaltliche und Infrastrukturelle Voraussetzungen für die Massendigitalisierung an der BSB Inhouse-Massendigitalisierung (Industrielle) Massendigitalisierung mit Google 2
3 Bayerische Staatsbibliothek - Hauptgebäude 3
4 Bayerische Staatsbibliothek Daten & Fakten (Stand: Ende 2010) Gegründet 1558 Eine der großen universalen Forschungsbibliotheken Europas mit Sammlungen von Weltgeltung Zentrale Landes- und Archivbibliothek des Freistaates Bayern (Pflichtstückerecht seit 1663) 713 Beschäftigte Jahreshaushalt: 48,2 Mio. Öffnungszeiten von (112 Stunden in der Woche) Besuche im Hauptlesesaal: 1,2 Millionen Ausleihen & Dokumentlieferung: 2 Millionen 4
5 Fortsetzung: Bayerische Staatsbibliothek Daten & Fakten (Stand: Ende 2010) Bestand: Rund 10 Millionen Bände, darunter 89,000 Handschriften (Nr. 4 in der Welt) 20,000 Inkunabeln (Nr.1 in der Welt) 130,000 Frühdrucke (Größte Sammlung im dt..-sprachigen Raum) herausragende Sondersammlungen (Osteuropa; Orient; Ostasien; Karten + Bilder; Nachlässe; Musik) 5
6 Munich Digitization Center (MDZ) 6
7 Digital Collections 7
8 Institut für Buchrestaurierung (IBR) Gegründet 1963 z.zt. 16 Mitarbeiter (Buchrestauratoren) Fokus liegt auf präventivem Buchschutz Buchrestauratorenaus- und Fortbildung 8
9 Boutiquedigitalisierung versus Massendigitalisierung BSB praktiziert grundsätzlich beides: Sie digitalisiert das hochkarätige Einzelstück, z.b. im Rahmen einer Faksimilierung und sie strebt insbesondere im Rahmen von Drittmittelprojekten - gleichzeitig die Schaffung sog. kritischer Massen von digitalen Dokumenten zu Themen und/oder Sammlungen an, die das unmittelbare Interesse der Wissenschaft finden. Von Massendigitalisierung spricht man heute gemeinhin dann, wenn ein Vorhaben die Produktion > 1 Million digitalen Seiten mit unterschiedlicher Erschließungstiefe in begrenzter Zeit vorsieht. (Einzel)Digitalisierung erfolgt daneben auf gezielte Bestellung bzw. im Auftrag von Nutzern (gegen Bezahlung) oder aus konservatorischen Gründen (notfalls aus eigenen Mitteln). 9
10 Boutiquedigitalisierung versus Massendigitalisierung Ziel: Digitalisierung und open access-angebot im Internet von allen urheberrechtsfreien Werken im BSB-Bestand ~ das entspricht im Moment ca. 1,2 Millionen Bänden 10
11 ZEND=Zentrale Erfassungs- und NachweisDatenbank Eine MySQL, Apache Cocoon und SolR basierte, Eigenentwicklung Steuert und regelt den gesamten Digitalisierungsprozess in einem modular aufgebauten System der Produktionssteuerung (einschließlich Auftragsvergabe und Archivierung) Unbeschränkte Anzahl von externen Dienstleistern können z.b. für die Teilprozesse Scannen und Texterkennung an die ZEND angeschlossen werden bzw. ihre Daten dort bereitstellen. Workflowsteuerung beinhaltet auch qualitätssichernde Elemente Alle Digitalisierungsarbeit in der BSB oder im Auftrag der BSB erfolgen auf der gemeinsamen Plattform und mit dem gemeinsamen Tool ZEND Zeit- und Kostenersparnis durch konsequente Weiterentwicklung in allen Bereichen (Modulen) 11
12 ZEND-Module 12
13 Digitalisierungs-Workflow mit ZEND 13
14 Hardware-Ausstattung des Scan-Zentrums der BSB 14
15 Scannen Fakten & Daten Scannen im Scan-Zentrum der BSB Scannen mit kommerziellen Dienstleistern (inhouse oder aushäusig) Format der Vorlage/des Originals bis DIN A 0 (841 x 1189 mm) Scan-Qualität: dpi Archivdatenformat: TIFF uncompressed 15
16 Systematische Einbindung des IBR in den Scan-Prozess Konservatorische Überprüfung am Regal (vor oder beim Ausheben) Transport zum hauseigenen Scan- Zentrum Auswahl des scanners Schulung der Scan-Operatoren für schonenden Umgang mit seltenen und wertvollen Materialien Bereitstellung von speziellen Hilfsmaterialien (z.b. Münchner Finger) Mitarbeit der Konservatoren beim Scannen besonders wertvoller Materialien 16
17 Umgang mit besonders empfindlichen Objekten - zwei Konservatoren und ein Scan-Operator beim Einsatz 17
18 Aspekte des Google-Abkommens Public-Private-Partnership mit einem non disclosure agreement von 2007 Mehr als eine Million Bände (nach dt. Recht) urheberrechtsfreier Literatur werden in den nächsten Jahren von Google in eigener Regie und auf eigene Kosten digitalisiert sowie open access im Internet bereitgestellt. Die Auswahl und die Bereitstellung der zur Digitalisierung bestimmten Materialien obliegt der Entscheidung der BSB. Sie alleine bestimmt, ob aus konservatorischen Gründen ein Werk digitalisiert oder nicht digitalisiert wird. Mit der Entscheidung für eine Digitalisierung eines Werks stellt die BSB auch die dazu gehörige, gegebenenfalls zuvor korrigierte Titelaufnahme zur Verfügung Die BSB erhält eine eigene digitale Kopie aller digitalisierten Werken, mit der sie außer zu kommerziellen Zwecken nach Gutdüngen verfahren kann. Darüber hinaus werden ihr auch die u.u. erst nachträglich erstellten Volltextversionen zur Verfügung gestellt. 18
19 Out-of-Copyright Copyright Written Cultural Heritage approx Public Private Partnership Collection Development Manuscripts Incunabula Old and Rare Prints Digitization Current Collections & Licenses Google Digital Copy Library Digital Copy Indicating the URL and + Access to the digital image Fulltext Images 19
20 Anforderungen und Vorbereitungen für die (industrielle) Massendigitalisierung mit Google Über einjährige Vorbereitung mit intensiver Schulung der Projektteams und dem Aufbau der notwendigen Infrastruktur sowie Ausarbeitung und Festlegung der erforderlichen Workflows auf seiten Google und der BSB detaillierter Festlegung der Workflows und Programmierung einer eigenen Workflowdatenbank (WDB) auf seiten der BSB Logistische Herausforderung, den einzig die Logistik bestimmt das Vorgehen und das Tempo bei der Digitalisierung. Die Bereitstellung an Google erfolgt neben (und nicht zu Lasten!) des übrigen Tagesgeschäfts. Täglich werden so ca Bände bewegt. Bibliothekarische Herausforderung, d.h. vor allem von korrekten und eindeutig zuordenbaren Metadaten zu den jeweiligen zur Digitalisierung bestimmten Bänden Computerbasierte Steuerung des Projekts/Entwicklung einer eigenen Workflowdatenbank 20
21 21
22 Auswahl der Magazinbereiche Korrekturlisten erstellen Metadaten verbessern Auftragssätze vorbereiten Erzeugen von Auftragssätzen Auswahl des zu digitalisierenden Bereichs Aufträge drucken Prüfen am Regal Ausheben der Bände 22
23 Chargen bilden Bücher und Metadaten zu Google Scannen Google scannt Bücher Bücher und Metadaten zurück Abholen der Digitalisate 23
24 Digitalisate in den Katalogen nachweisen in der Workflow-Datenbank dokumentieren Archivieren Präsentieren 24
25 Langzeitarchivierung an der BSB: Technische Infrastruktur 25
26 LeibnizRechenzentrum (LRZ) in Garching Technischer Partner beim Datenhosting und der digitalen Langzeitarchivierung der BSB/BVB 26
27 Rosetta an der Bayerischen Staatsbibliothek 27
28 Datenmenge in der Langzeitarchivierung Rasant steigende Datenmengen 350,00 300,00 Terabyte gespeichert seit Mio. Dateien 290 TB Zuwachs von 5-10 TB/Monat 250,00 200,00 150,00 100,00 50,00 Jan 08 Mrz 08 Mai 08 Jul 08 Sep 08 Nov 08 Jan 09 Mrz 09 Mai 09 Jul 09 Sep 09 Nov 09 Jan 10 Mrz 10 Mai 10 Jul 10 Sep 10 Nov 10 Jan 11 Mrz 11 0,00 28
29 Jan 11 Mrz 11 Datenmenge in der Langzeitarchivierung Anzahl Dateien seit Sep 10 Nov 10 Jul 10 Jan 08 Mrz 08 Mai 08 Jul 08 Sep 08 Nov 08 Jan 09 Mrz 09 Mai 09 Jul 09 Sep 09 Nov 09 Jan 10 Mrz 10 Mai 10
30 Massendigitalisierungsprojekte an der BSB Zahl der Titel Zeitraum Seitenzahl (in Millionen) Stand: Ende Januar 2011 VD16-1 digital ~ 0.58 M 4234 Titel 580,058 Images VD16-2 digital VD16-3 digital 36, ~ 6,5 M Titel Images Inkunabeln ~ 8, ~ 1.66 M Titel Images Digi20 ~ 4, ~ 1.2 M Titel Images Public Private Partnership mit Google > 1 M > 250 M ~ 420,000 Titel ~ 10.5 M Images 30
31 online verfügbare Titel (Januar 2011): Mit E-Jahr bis 1600 = ~ 59,000 Ziel in den nächsten 4 bis 6 Jahren: Online-Angebot von ca. 1, 2 Millionen Buchtiteln 31
32 Kontakt: 32
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