B I O T O P I N V E N T A R
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- Frieda Pfeiffer
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1 Gemeinde: Gallzein Bezirk: Schwaz interne ID: 5509 Biotopnummer: /29 interner Key: 911_26251_29 Biotopname: Magerwiesen südlich und östlich von Wahrbichl Biotoptypen: Landwirtschaftliche Extensivfläche (MLE); Magere Flachlandmähwiesen (MLEA); Magerrasen auf Karbonatgestein (MMRK) Fläche (ha): 1,02 Länge (m): - Artenlisten: 1 Flächenanzahl: 5 Linienanzahl: - Vegetationsaufn.: - Seehöhe: m Kartierung: Christoph Langer KURZDIAGNOSE B I O T O P I N V E N T A R Etwa 150 bis 300 m südlich und östlich von Wahrbichl befinden sich mehrere artenreiche Magerwiesen und Halbtrockenrasen mit zahlreichen gefährdeten und geschützten Pflanzenarten. Seite 1 von 7
2 1. BESCHREIBUNG Auf einer Wiesenfläche 150 bis 300 m südlich und östlich von Wahrbichl, nahe der Gemeindegrenze zu Schwaz, liegen randlich mehrere extensiv genutzte Wiesenbereiche. Es handelt sich dabei um artenreiche Magerwiesen und Halbtrockenrasen. Die westlichste Teilfläche befindet sich unmittelbar an der Gemeindegrenze zu Schwaz, südwestlich eines Gehöfts mit Streuobstwiese. Im Gegensatz zu den umliegenden Wiesenflächen liegt dieser Bereich auf einem steileren, inhomogenen Hangbereich, welcher nach Westen und Norden exponiert ist. Es handelt sich bei dieser Fläche um einen Halbtrockenrasen. Häufige Gräser sind Aufrechte Trespe (Bromus erectus), Zittergras (Briza media), Glatthafer (Arrhenatherum elatius) und Gemeines Ruchgras (Anthoxanthum odoratum). Aber auch Gräser der umliegenden Fettwiesen sind teilweise beigemischt. Weitere Arten der Krautschicht sind Berg-Klee (Trifolium montanum), Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum), Silberdistel (Carlina acaulis), Zweifarbiges Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) und Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa). Während auf dem westexponierten steileren Hangbereich Arten der Halbtrockenrasen häufig sind, treten in der Geländemulde mehr Nährstoffzeiger auf. Nordwestlich des Gehöfts befindet sich eine weitere extensiv genutzte Magerwiese, die jedoch weniger artenreich ist. 100 m nordöstlich des Gehöfts befindet sich am Waldrand ein Bienenhaus. Um dieses Haus liegt auf dem steilen, südostexponierten Hang eine weitere extensiv genutzte Magerwiese. Hier sind Glatthafer (Arrhenatherum elatius) und Gemeines Ruchgras (Anthoxanthum odoratum) die häufigsten Gräser. Die Krautschicht ist sehr blütenreich mit Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum), Wiesen- Margerite (Leucanthemum vulgare agg.), Pfirsichblättriger Glockenblume (Campanula persicifolia), Feuer-Lilie (Lilium bulbiferum) und Großer Bibernelle (Pimpinella major). Ein einzelner Kirschbaum steht hier. Nördlich davon setzt sich die Glatthaferwiese auf flachen Bereichen entlang dem Waldrand fort. Eine weitere große Magerwiese liegt im Südosten des Gefhöfts auf nordwestexponierten relativ steilen Hangbereichen nahe dem Waldrand. Auch hier ist die Wiese artenreich. Es mischen sich zu den typischen Arten der Magerwiesen auch einige Feuchtezeiger bei, wie zum Beispiel Hirse-Segge (Carex panicea), Sumpf-Pippau (Crepis paludosa) und Trollblume (Trollius europaeus). 2. SCHUTZINHALT 2.1 Schutzbegründung Die Magerwiesen südlich und östlich von Wahrbichl sind sehr artenreich. Eine Vielzahl von geschützten und gefährdeten Pflanzenarten kommt hier vor. Das Landschaftsbild ist reich strukturiert und abwechslungsreich. 2.2 Schutzdetails Geschützte Pflanzenarten Feuer-Lilie (Lilium bulbiferum) Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata) Langspornige Händelwurz (Gymnadenia conopsea) Gemeines Fettkraut (Pinguicula vulgaris) Schwarze Akelei (Aquilegia atrata) Kartäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum) Maiglöckchen (Convallaria majalis) Arznei-Schlüsselblume (Primula veris) Süßer Tragant (Astragalus glycyphyllos) Schutzkategorie gg Anl2,d,18 gg Anl2,d,27 gg Anl2,d,27 gg Anl2,d,34 tg Anl3,b,1 tg Anl3,b,11 tg Anl3,b,12 tg Anl3,b,18 tg Anl3,b,25 Erklärung der Schutzkategorie nach der Tiroler Naturschutzverordnung 2006: gg: gänzlich geschützt, tg: teilweise geschützt, Anlage 1-3, Kapitel a-d, laufende Nummer im Kapitel Gefährdete Pflanzenarten Gefährdungsgrad Feuer-Lilie (Lilium bulbiferum) 3 Schwärzliche Teufelskralle (Phyteuma nigrum) 3 Zweifarbiges Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) 3 Seite 2 von 7
3 Erklärung des Gefährdungsgrades nach der Roten Liste (Niklfeld et al. 1999): 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet 4 potenziell gefährdet r in Tirol regional gefährdet i.d. Stufen 0-3 r! Zusatz zu 1-4: in Tirol stärker gefährdet 3. NUTZUNG/PFLEGE 3.1 Historische/Aktuelle Nutzung Die Flächen werden einmal (teilweise ev. zweimal) pro Jahr gemäht. 3.2 Gefährdung Eine Gefährdung stellt die Intensivierung oder Aufgabe der Nutzung dar. 3.3 Pflegeempfehlung Die extensive Nutzung der Flächen mit einmaliger Mahd (teilweise ev. zweimähdig) im Spätsommer sollte beibehalten werden. Düngung soll in keinem Fall stattfinden. 4. SCHUTZSTATUS Bestehender Schutz Objekt MLE MMRK Tiroler Naturschutzgesetz 2005 Naturschutzverordnung 2006 Rote Liste Wald-/Gebüschgesell. 3 nicht eindeutig 3 eindeutig Erklärungen: eindeutig / Beispiel: In der Biotopkartierung werden Lindenwälder zusammengefasst zum Biotoptyp nicht "WLTM". Nach TNSchVO 3 ist nur der Linden-Kalkschutthalden-Wald geschützt. Zum eindeutig Biotoptyp "WLTM" zählt jedoch auch der nicht geschützte Silikat-Blockhalden-Lindenwald. Wenn der Biotoptyp "WLTM" kartiert wurde, ist also nicht sicher, ob auf der Fläche ein Linden-Kalkschutthalden-Wald vorkommt. In diesem Fall ist der Schutzstatus nicht eindeutig. Ohne Überprüfung kann keine abschließende Aussage gemacht werden. Rote Liste Klosterhuber & Hotter, 2001: Rote Liste der Wald- und Gebüschgesellschaften Nord- und Osttirols. Im Auftrag der Abt. Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung Innsbruck 1 von vollständiger Vernichtung bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet R selten - potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen ANHANG ARTENLISTE 1: Magerwiesen südlich und östlich von Wahrbichl Baumschicht: Prunus avium Strauchschicht: Berberis vulgaris Krautschicht: Achillea millefolium Aegopodium podagraria Anemone nemorosa Vogel-Kirsche Berberitze Gemeine Schafgarbe Giersch Busch-Windröschen Seite 3 von 7
4 Anthoxanthum odoratum Anthyllis vulneraria Aquilegia atrata Arenaria serpyllifolia Arrhenatherum elatius Astragalus glycyphyllos Avenella flexuosa Betonica officinalis Briza media Bromus erectus Calluna vulgaris Campanula barbata Campanula patula Campanula persicifolia Carex caryophyllea Carex flacca Carex pallescens Carex panicea Carlina acaulis Centaurea jacea Centaurea scabiosa Cerastium holosteoides Convallaria majalis Crepis biennis Cynosurus cristatus Dactylis glomerata Dactylorhiza maculata Dianthus carthusianorum Equisetum arvense Euphorbia cyparissias Festuca pratensis Festuca rubra Fragaria vesca Galium album Galium lucidum Geranium sylvaticum Gymnadenia conopsea Helianthemum nummularium Hieracium pilosella Holcus lanatus Juncus articulatus Knautia arvensis Knautia dipsacifolia Koeleria pyramidata Laserpitium latifolium Leontodon hispidus Leucanthemum vulgare agg. Lilium bulbiferum Linum catharticum Lotus corniculatus Luzula luzuloides Gemeines Ruchgras Wundklee Schwarze Akelei Quendel-Sandkraut Glatthafer Süßer Tragant Drahtschmiele Echter Ziest Zittergras Aufrechte Trespe Besenheide Bärtige Glockenblume Wiesen-Glockenblume Pfirsichblättrige Glockenblume Frühlings-Segge Blaugrüne Segge Bleiche Segge Hirse-Segge Silberdistel Wiesen-Flockenblume Skabiosen-Flockenblume Gemeines Hornkraut Maiglöckchen Wiesen-Pippau Kammgras Wiesen-Knäuelgras Geflecktes Knabenkraut Kartäuser-Nelke Acker-Schachtelhalm Zypressen-Wolfsmilch Wiesen-Schwingel Rot-Schwingel Wald-Erdbeere Wiesen-Labkraut Glanz-Labkraut Wald-Storchschnabel Langspornige Händelwurz Zweifarbiges Sonnenröschen Kleines Habichtskraut Wolliges Honiggras Glanzfrüchtige Binse Wiesen-Witwenblume Wald-Witwenblume Pyramiden-Schillergras Breitblättriges Laserkraut Rauer Löwenzahn Wiesen-Margerite Feuer-Lilie Purgier-Lein Gemeiner Hornklee Weiße Hainsimse Seite 4 von 7
5 Lychnis flos-cuculi Melampyrum sylvaticum Mercurialis perennis Orobanche gracilis Phyteuma nigrum Phyteuma orbiculare Pimpinella major Pinguicula vulgaris Polygala comosa Polygonatum verticillatum Potentilla erecta Primula veris Prunella vulgaris Quercus robur Ranunculus acris Rhinanthus glacialis Rumex acetosa Scabiosa columbaria agg. Silene nutans Stellaria graminea Thelypteris limbosperma Thesium alpinum Thymus pulegioides Tofieldia calyculata Tragopogon orientalis Trifolium medium Trifolium montanum Trifolium pratense Trifolium repens Trollius europaeus Veronica officinalis Vicia sepium Kuckucks-Lichtnelke Wald-Wachtelweizen Wald-Bingelkraut Zierliche Sommerwurz Schwärzliche Teufelskralle Kugel-Teufelskralle Große Bibernelle Gemeines Fettkraut Schopfige Kreuzblume Quirlblättrige Weißwurz Blutwurz Arznei-Schlüsselblume Gemeine Brunelle Stiel-Eiche Scharfer Hahnenfuß Schmalblättriger Klappertopf Sauerampfer Tauben-Skabiose Nickendes Leimkraut Gras-Sternmiere Berg-Lappenfarn Alpen-Bergflachs Arznei-Thymian Kelch-Simsenlilie Bocksbart Mittlerer Klee Berg-Klee Wiesen-Klee Weiß-Klee Trollblume Wald-Ehrenpreis Zaun-Wicke Seite 5 von 7
6 FOTOS Südwestlichste Fläche der Magerwiesen südlich von Wahrbichl. Aufnahmedatum: Magerwiese am Waldrand südöstlich von Wahrbichl. Aufnahmedatum: Seite 6 von 7
7 Südlichste Fläche der Magerwiesen südlich von Wahrbichl. Aufnahmedatum: Seite 7 von 7
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