How To Map A Biotope
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1 B I O T O P I N V E N T A R Gemeinde: Weerberg Bezirk: Schwaz Biotopnummer: / /32 interner Key: 938_26240_6 938_26252_32 Biotopname: Bäche und bachbegleitende Gebüsche sowie Hangwälder Biotoptypen: Bachbegleitende naturnahe Gehölze (WWB) Fläche (ha): 9,91 Länge (m): - Flächenanzahl: 38 Linienanzahl: - Seehöhe: m Kartierung: Mag. David Paternoster und interne ID: 3503 Artenlisten: 2 Vegetationsaufn.: - KURZDIAGNOSE An den Bächen von Weerberg sind häufig bachbegleitende Gebüsche ausgebildet. Sie sind wertvolle gliedernde Landschaftselemente. Seite 1 von 8
2 1. BESCHREIBUNG Entlang der unverbauten Bäche am Weerberg sind meist schmale bachbegleitende Gebüschreste ausgebildet. Sehr oft reicht aber der Fichtenwald bis ans Bachbett. An lichteren Bereichen können sich bachbegleitende Gehölze etablieren. Die Bäche weisen oft noch einen natürlichen Verlauf auf. Das Bachbett ist steinig und teilweise tief eingeschnitten, das Wasser fließt über Kaskaden und kleine Wasserfälle, Totholz liegt im Wasser. Mitunter treten mächtige Uferanrisse infolge von Hochwasserereignissen auf, so z. B. in Außerweerberg. In den Spritzwasserbereichen siedeln Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara), Sumpfdotterblume (Caltha palustris) und verschiedene feuchteliebende Moose. Aufgrund der großteils tief eingeschnittenen Bachläufe, die teilweise Schluchtcharakter haben, ist keine typische Auwaldvegetation vorhanden. In den bachbegleitenden Gehölzen sind vor allem Grauerle (Alnus incana), () und Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) in wechselnden Anteilen dominierend. Hinzu kommen Hängebirke (Betula pendula) und Bergulme (Ulmus glabra). Teilweise kommen auch Fichten (Picea abies) im Bachbegleitgehölz vor bzw. wurden anthropogen eingebracht. In der Strauchschicht herrschen Schwarzer Holunder (Sambucus nigra), Hasel (Corylus avellana) und verschiedene Weiden vor. Den Unterwuchs bilden Behaarter Berg-Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum), Geißfuß (Aegopodium podagraria), Goldnessel (Lamiastrum galeobdolon) und Hochstauden. Die Weiße Pestwurz (Petasites albus) wächst häufig an kleineren Hanganrissen, auch der Geißbart (Aruncus dioicus) ist zu finden. Als Besonderheit ist das Vorkommen des Knotenfußes (Streptopus amplexifolius), sowie des Eisenhutblättrigen Hahnenfußes (Ranunculus aconitifolius) und des Straußfarnes (Matteuccia struthiopteris) zu sehen. In aufgelichteten Bereichen kann das Große Springkraut (Impatiens noli-tangere) größere Bestände aufbauen. Ebenso ist das florenfremde Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) regelmäßig in der Bachbegleitvegetation vorhanden. An einigen Stellen wurde der Baum- und Strauchbestand an den Bächen entfernt. Im Uferbereich dieser frei fließenden Bachabschnitte finden sich neben Hochstauden wie Mädesüß (Filipendula ulmaria), Behaartem Berg-Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum) und Kohldistel (Cirsium oleraceum) viele lichtliebende Pflanzen von Feuchtstandorten. Beispiele sind Wasserminze (Mentha aquatica), die Glanzfrüchtige Binse (Juncus articulatus) und Sumpfdotterblume (Caltha palustris). Teilweise wird bis an das Ufer gemäht. Meist finden sich noch vereinzelte Sträucher und Bäume. Mancherorts, wie z. B. im Bereich Innerweerberg, konnten sich die Bachbegleitgehölze des Offenlandes im Vergleich zu 1995 ausdehnen. Teilweise grenzen auch Grauerlenhangwälder an die Gewässer bzw. gehen die Bachbegleitgehölze mancherorts hangaufwärts in Grauerlenhangwälder über. Neben der Grau-Erle (Alnus incana) kommen Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) und () häufig vor. Ein relativ großflächiger Bestand östlich von Außerweerberg am linken Ufer des Lahnstreifbaches wird temporär beweidet und weist daher eine lückige Krautschicht mit Trittschäden auf. 2. SCHUTZINHALT 2.1 Schutzbegründung Gerade die Gebüsche an Fließgewässern sind für viele Pflanzen und Tiere wichtige Lebensräume. Sie sind ein charakteristischer Teil des Ortsbildes und haben überdies eine Funktion als ressourcengetönte Korridore. 2.2 Schutzdetails Geschützte Pflanzenarten Vierkantiges Weidenröschen (Epilobium tetragonum ssp. tetragonum) Gelber Eisenhut (Aconitum vulparia agg.) Hohe Schlüsselblume (Primula elatior) Schutzkategorie gg Anl2,d,45 tg Anl3,b,4 tg Anl3,b,19 Erklärung der Schutzkategorie nach der Tiroler Naturschutzverordnung 2006: gg: gänzlich geschützt, tg: teilweise geschützt, Anlage 1-3, Kapitel a-d, laufende Nummer im Kapitel Seite 2 von 8
3 Gefährdete Pflanzenarten Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus) Vierkantiges Weidenröschen (Epilobium tetragonum ssp. tetragonum) Winterlinde (Tilia cordata) 3. NUTZUNG/PFLEGE 3.1 Historische/Aktuelle Nutzung Es wird vor allem Einzelstammentnahme vorgenommen. Einzelne Flächen werden auch gerodet. Besonders schmale Galeriewälder in leicht bringbaren Lagen werden regelmäßig auf Stock gesetzt. 3.2 Gefährdung Die vollständige Rodung der Gehölze und die Umwandlung in Monokulturen zur Holzgewinnung, Nährstoffeinträge aus Nachbarflächen, Ausbreitung/Einwanderung invasiver Neophyten, Materialablagerung sowie die Verrohrung der Bäche sind die wesentlichen Gefahren. Teilweise wird Mähgut, Astmaterial und Erdaushub in den tief eingeschnittenen Gräben abgelagert. 3.3 Pflegeempfehlung Es ist keine Pflege notwendig. Nach Möglichkeit sollte den bachbegleitenden Gehölzen eine Ausbreitung gestattet werden. Totholz sollte im Bestand belassen werden. 4. SCHUTZSTATUS Bestehender Schutz Objekt WWB Tiroler Naturschutzgesetz 2005 Naturschutzverordnung 2006 Rote Liste Wald-/Gebüschgesell. 8 eindeutig 3 nicht eindeutig Erklärungen: eindeutig / Beispiel: In der Biotopkartierung werden Lindenwälder zusammengefasst zum Biotoptyp nicht "WLTM". Nach TNSchVO 3 ist nur der Linden-Kalkschutthalden-Wald geschützt. Zum eindeutig Biotoptyp "WLTM" zählt jedoch auch der nicht geschützte Silikat-Blockhalden-Lindenwald. Wenn der Biotoptyp "WLTM" kartiert wurde, ist also nicht sicher, ob auf der Fläche ein Linden-Kalkschutthalden-Wald vorkommt. In diesem Fall ist der Schutzstatus nicht eindeutig. Ohne Überprüfung kann keine abschließende Aussage gemacht werden. Rote Liste Klosterhuber & Hotter, 2001: Rote Liste der Wald- und Gebüschgesellschaften Nord- und Osttirols. Im Auftrag der Abt. Umweltschutz, Amt der Tiroler Landesregierung Innsbruck 1 von vollständiger Vernichtung bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet R selten - potenziell gefährdet G Gefährdung anzunehmen 5. LITERATURHINWEISE Gefährdungsgrad r r r Erklärung des Gefährdungsgrades nach der Roten Liste (Niklfeld et al. 1999): 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet 4 potenziell gefährdet r in Tirol regional gefährdet i.d. Stufen 0-3 r! Zusatz zu 1-4: in Tirol stärker gefährdet WILLNER, W. & G. GRABHERR (2007): Die Wälder und Gebüsche Österreichs. 2 Tabellenband. Spektrum Akademischer Verlag, München Seite 3 von 8
4 WILLNER, W. & G. GRABHERR (2007): Die Wälder und Gebüsche Österreichs. 1 Textband. Spektrum Akademischer Verlag, München MUCINA, L, G. GRABHERR & S. WALLNÖFER (1993): Die Pflanzengesellschaften Österreichs. Teil III Wälder und Gebüsche. Gustav Fischer Verlag, Jena ESSL, F., G. EGGER, M. POPPE, I. RIPPEL-KATZMAIER, M. STAUDINGER, S. MUHAR, M. UNTERLERCHER & K. MICHOR (2008): Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen Österreichs. Binnengewässer, Gewässer- und Ufervegetation, Technische Biotoptypen und Siedlungsbiotoptypen. Umweltbundesamt, Wien ESSL, F., G. EGGER, G. KARRER, M. THEISS & S. AIGNER (2004): Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen Österreichs. Grünland, Grünlandbrachen und Trockenrasen, Hochstauden- und Hochgrasfluren, Schlagfluren und Waldsäume, Gehölze des Offenlandes und Gebüsche. Umweltbundesamt, Wien ESSL, F., G. EGGER, T. ELLMAUER & S. AIGNER (2002): Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen Österreichs. Wälder, Forste, Vorwälder. Umweltbundesamt, Wien ANHANG ARTENLISTE 1: Auswahl aus den häufig vorkommenden Arten der bachbegleitenden Gebüsche Baumschicht: Acer pseudoplatanus Alnus incana Betula pendula Picea abies Populus tremula Prunus avium Prunus padus Quercus robur Robinia pseudacacia Salix caprea Sorbus aucuparia Tilia cordata Ulmus glabra Strauchschicht: Acer pseudoplatanus Alnus incana Berberis vulgaris Betula pendula Corylus avellana Crataegus monogyna Picea abies Populus tremula Prunus avium Quercus robur Robinia pseudacacia Rosa sp. Rubus caesius Rubus fruticosus agg. Rubus idaeus Salix caprea Berg-Ahorn Grauerle Hänge-Birke Fichte Zitterpappel Vogel-Kirsche Trauben-Kirsche Stiel-Eiche Robinie Sal-Weide Eberesche Winterlinde Berg-Ulme Berg-Ahorn Grauerle Berberitze Hänge-Birke Hasel Eingriffliger Weißdorn Fichte Zitterpappel Vogel-Kirsche Stiel-Eiche Robinie Rose Auen-Brombeere Brombeere Himbeere Sal-Weide Seite 4 von 8
5 Salix cinerea Salix nigricans Salix purpurea Sambucus nigra Sorbus aucuparia Tilia cordata Ulmus glabra Viburnum opulus Krautschicht: Aconitum vulparia agg. Aegopodium podagraria Ajuga reptans Alchemilla vulgaris agg. Anthriscus sylvestris Aruncus dioicus Athyrium filix-femina Caltha palustris Carex brizoides Carex sylvatica Chaerophyllum hirsutum Chrysosplenium alternifolium Cirsium arvense Cirsium oleraceum Crepis paludosa Dactylis glomerata Deschampsia cespitosa Dryopteris carthusiana Dryopteris filix-mas Epilobium montanum Epilobium tetragonum ssp. tetragonum Filipendula ulmaria Fragaria vesca Galium mollugo agg. Geranium robertianum Geum urbanum Impatiens glandulifera Impatiens noli-tangere Impatiens parviflora Juncus conglomeratus Juncus effusus Lamiastrum galeobdolon agg. Luzula luzuloides Lysimachia nummularia Matteuccia struthiopteris Myosotis nemorosa Myosoton aquaticum Oxalis acetosella Petasites albus Phragmites australis Poa trivialis Grau-Weide Schwarz-Weide Purpur-Weide Schwarzer Holunder Eberesche Winterlinde Berg-Ulme Gemeiner Schneeball Gelber Eisenhut Giersch Kriechender Günsel Gemeiner Frauenmantel Wiesen-Kerbel Wald-Geißbart Frauenfarn Sumpfdotterblume Zittergras-Segge Wald-Segge Behaarter Kälberkropf Wechselblättriges Milzkraut Acker-Kratzdistel Kohldistel Sumpf-Pippau Wiesen-Knäuelgras Rasenschmiele Gewöhnlicher Dornfarn Männlicher Wurmfarn Berg-Weidenröschen Vierkantiges Weidenröschen Mädesüß Wald-Erdbeere Wiesen-Labkraut Stinkender Storchschnabel Echte Nelkenwurz Drüsiges Springkraut Großblütiges Springkraut Kleinblütiges Springkraut Knäuel-Binse Flatter-Binse Gold-Nessel Weiße Hainsimse Pfennigkraut Straußfarn Hain-Vergissmeinnicht Wassermiere Sauerklee Weiße Pestwurz Schilf Gewöhnliches Rispengras Seite 5 von 8
6 Prenanthes purpurea Primula elatior Ranunculus nemorosus Salvia glutinosa Scrophularia nodosa Senecio fuchsii Silene dioica Stachys sylvatica Stellaria graminea Streptopus amplexifolius Taraxacum officinale agg. Trifolium pratense Trollius europaeus Urtica dioica Hasenlattich Hohe Schlüsselblume Wald-Hahnenfuß Klebriger Salbei Knotige Braunwurz Fuchs' Greiskraut Kuckucks-Lichtnelke Wald-Ziest Gras-Sternmiere Knotenfuß Wiesen-Löwenzahn Wiesen-Klee Trollblume Brennnessel ARTENLISTE 2: Bach südlich Zweifelhäuser (Innerweerberg) Baumschicht: Acer pseudoplatanus Alnus incana Sorbus aucuparia Strauchschicht: Acer pseudoplatanus Alnus incana Prunus padus Rubus idaeus Salix cinerea Sorbus aucuparia Krautschicht: Alchemilla vulgaris agg. Anemone nemorosa Athyrium filix-femina Caltha palustris Crepis paludosa Dactylis glomerata Deschampsia cespitosa Epilobium tetragonum ssp. tetragonum Equisetum palustre Equisetum sylvaticum Geum reptans Glechoma hederacea Juncus conglomeratus Luzula luzuloides Lysimachia nummularia Poa nemoralis Poa trivialis Ranunculus aconitifolius Scirpus sylvaticus Berg-Ahorn Grauerle Eberesche Berg-Ahorn Grauerle Trauben-Kirsche Himbeere Grau-Weide Eberesche Gemeiner Frauenmantel Busch-Windröschen Frauenfarn Sumpfdotterblume Sumpf-Pippau Wiesen-Knäuelgras Rasenschmiele Vierkantiges Weidenröschen Sumpf-Schachtelhalm Wald-Schachtelhalm Gletscher-Nelkenwurz Gundelrebe Knäuel-Binse Weiße Hainsimse Pfennigkraut Hain-Rispengras Gewöhnliches Rispengras Eisenhutblättriger Hahnenfuß Waldsimse Seite 6 von 8
7 Sedum maximum Taraxacum officinale agg. Große Fetthenne Wiesen-Löwenzahn Zusätzliche schützenswerte Arten Salix triandra Mandel-Weide Seite 7 von 8
8 FOTOS Von Grauerle dominiertes Bachbegleitgehölz 450 Meter südwestlich der Mandlaste; Blick Richtung Osten. Aufnahmedatum: Bachbegleitgehölz 500 Meter südlich der Mandlaste; Blick Richtung Südosten. Aufnahmedatum: Seite 8 von 8
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