Aufgaben und Methoden des modernen Strafvollzugs unter besonderer Betonung der Resozialisierung - Panel 3-

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1 Professor Dr. Thomas Feltes M.A., Lehrstuhl für Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum Aufgaben und Methoden des modernen Strafvollzugs unter besonderer Betonung der Resozialisierung - Panel 3- Expertengespräch der Konrad-Adenauer-Stiftung Modernisierung des Strafvollzuges am 5./6. Juli 2005 in Beijing Resozialisierung? Gefangene sind keine Feinde Gefangene haben Menschenrechte Gefangene sind Bürger

2 Eine Gefängnis ist eine zivile, bürgerschaftliche Einrichtung, keine staatliche oder militärische Institution Wer landet im Gefängnis?

3 Entwicklung registrierter und nicht-registrierter Straftaten in Bochum 1975 und Veränderung in % Polizeilich registrierte Straftaten 865 1, % Nicht der Polizei gemeldete Straftaten 6,214 6, % Zusammen 7,079 8, % Verhältnis registrierter zu nicht-registrierten Delikten 1 : : 3.4 Source: Schwind u. aet al.: Kriminalitätsphänomene im Langzeitvergleich am Beispiel einer deutschen Großstadt. Bochum , Neuwied, Kriftel: Luchterhand 2001, p: Sind Gefängnisse notwendig? Weltweit fast 9 Millionen Gefangene, davon 2.2 Mio. In den USA Gefangenenrate USA: 702 USA: 5% der Weltbevölkerung, 23% aller Gefangenen weltweit

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5 2 Strafvollzugsgesetz (Deutschland) Wer sagt, hier herrscht Freiheit, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht (Erich Fried) Im der Freiheitsstrafe soll der Gefangene fähig werden, künftig in sozialer Verantwortung ein Leben ohne Straftaten zu führen (sziel). Der der Freiheitsstrafe dient auch dem Schutz der Allgemeinheit vor weiteren Straftaten. 3 StVollzG Deutschland (1) Das Leben im soll den allgemeinen Lebensverhältnissen soweit als möglich angeglichen werden. (2) Schädlichen Folgen des Freiheitsentzuges ist entgegenzuwirken. (3) Der ist darauf auszurichten, daß er dem Gefangenen hilft, sich in das Leben in Freiheit einzugliedern.

6 Umsetzung sziele: Sicherheit Resozialisierungsziele festlegen Umsetzung Auswertung Entwicklung eines Zielsystems für den Strafvollzug

7 Strategische Ziele Ökonomische Ziele Zielsystem Interne Ziele Externe Ziele Strategische Ziele Zielsystem Sichere Unterbringung Ausbrüche und Entweichungen vermindern Straftaten und Nichtrückkehr aus Urlaub vermindern Gewalt gegen Personen vermindern Suizide, Selbstverletzungen, Brandstiftungen vermindern Zielsystem Wirksame Behandlungsangebote Schulische und berufliche Aus- und Fortbildung intensivieren Soziales Training intensivieren Therapeutische Einzel- und Gruppenangebote Sozialtherapie splanungen und Fortschreibung

8 Zielsystem Ökonomische Ziele Bessere Kostendeckung Kostensenkung Einnahmeerhöhung Hohe Beschäftigungsquote Beschäftigung erhöhen Gefangene qualifizieren. Zielsystem Externe Ziele Wirksame Öffentlichkeitsarbeit Offensive Öffentlichkeitsarbeit Anerkennung der sarbeit Ehrenamtliche Mitarbeit

9 Interne Ziele Zielsystem Gemeinsames Lernen In einer angenehmen Betriebskultur eine lernende Organisation werden Menschenwürdiger Gesetzmäßige Unterbringung Materielle Grundversorgung Ideelle Grundversorgung Effektiver Personaleinsatz Hohe Personalpräsenz Motiviertes Personal Qualifiziertes Personal. Grundgedanken aktueller skonzepte Veränderung des Resozialisierungsgedankens: die Eigeninitiative der Inhaftierten steht im Vordergrund Inhaftierten werden nur dann unterstützt, wenn sie sich eigeninitiativ und selbstverantwortlich um ihre Resozialisierung bemühen und am sziel mitarbeiten z.b. durch an den Stromkosten bzw. Haftkosten Orientierung auf Sicherung: Einteilung nach Sicherheitsstufen abgesicherte Entscheidungen zur Gewährung von slockerungen bzw. Verlegungen in den offenen Orientierung an den vorhandenen finanziellen Mitteln

10 Verhaltensändernde Angebote 1. Einzelbetreuung und -therapie 2. Gruppentraining und therapie 3. Soziales Training 4. Suchtberatung 5. Anti-Aggressions-Training 6. Sportangebote 7. Schuldnerberatung 8. Täter-Opfer-Arbeit 9. Entlassungsvorbereitung Helfende Angebote 1. Arbeitstherapie 2. Alphabetisierung 3. Deutsch für Ausländer 4. Sport 5. Freizeitangebote (s. nächste Folie)

11 Beispiel: Die Bochumer Haftgruppe (Fernseh-Video, 5 Min.)