Messung von Qualität im Gesundheitswesen
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- Nikolas Boer
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1 Messung von Qualität im Gesundheitswesen Hat die Gesundheitspolitik einen Plan? Eva-Maria Baumer 11. Oktober 2010
2 Welche Aufgabe hat das BIQG?» Gesundheitsqualitätsgesetz» Unterstützung des Ministers bei der Wahrnehmung der Aufgaben : Entwicklung, Umsetzung, regelmäßige Evaluierung» Prinzipien: Patientenorientierung, Transparenz, Effektivität, Effizienz» GÖG Gesetz» Allgemeine Vorgaben und Grundsätze» Standards und Indikatoren» Dokumentation» Qualitätsregister» Qualitätsberichte» Vereinbarung gem. Art. 15a B VG» Aufbau, Weiterentwicklung, Sicherung und Evaluierung: bundeseinheitlich, bundesländer-, sektoren-, berufsgruppenübergreifend» Ergebnisqualität. Verbesserung der Methodenarbeit. Entwicklung von Indikatoren, Referenzgrößen, Meldepflichten
3 Qualitätsregister / Qualitätsmessung» Rechtsgrundlagen» Vereinbarung gemäß Artikel 15a B-VG» Österreichischer Strukturplan Gesundheit (ÖSG)» Bundesgesetz über Kranken- und Kuranstalten (KAKuG)» Bundesgesetz zur Qualität von Gesundheitsleistungen (Gesundheitsqualitätsgesetz GQG)» Medizinproduktegesetz (MPG)» Bundesgesetz über die Gesundheit Österreich GmbH (GÖGG)
4 Novelle des GÖGG» 15 a (1) Die GÖG ist berechtigt zum Zweck der Statistik als Grundlage für Planung, Qualitätssicherung und Qualitätsberichtserstattung in Zusammenhang mit bestimmten Indiktionen und Behandlungsmethoden Qualitätsregister zu führen.» 15 a (2) Verarbeitung folgender Datenarten:» Patientenidentifikation» Daten über die behandelnde Gesundheitseinrichtung» Relevante klinische Daten zur Anamnese, aktuellen Gesundheitszustand und Indikation» Technische, klinische, organisatorische und zeitliche Daten zum Versorgungsprozess und zur Nachsorge» Daten zur Ergebnismessung (Outcome)» 15 a (3) Der BM für Gesundheit hat die Einrichtung eines Qualitätsregisters und die spezifischen Datensätze durch Verordnung festzulegen.» 15 a (4) Die Träger von Krankenanstalten sind ermächtigt, die für die Zwecke der Registerführung benötigten Daten der GÖG personenbezogen auch online zu übermitteln.
5 Ergebnisqualitätsregister» Ergebnisqualität ist Zielerreichungsgrad der an PatientInnen erbrachten Leistungen und der daraus resultierenden Patientenzufriedenheit» Ein EQ-Register ist eine systematische Sammlung von patienten- und qualitätsrelevanten Daten, die strukturiert und umfassend zum Zweck der Qualitätssicherung ausgewertet werden.» Ergebnisqualitätsregister ermöglichen» Patientendaten fallbezogen zusammenzuführen» Fallgruppen für spezifische Fragestellungen zu bilden» Risikostratifizierte Auswertungen zu erstellen und einen Vergleich zwischen den teilnehmenden Abteilungen vorzunehmen» Internationale Vergleiche anzustellen
6 Ziel und Nutzen von Ergebnisqualitätsmessungen» dienen zur vergleichende Darstellung der erzielten Behandlungsergebnisse der Teilnehmer» Gegenüberstellung der aggregierten Ergebnisqualitätsparameter & Vergleich mit den Besten (Best Practice)» Grundlage, um wirkungsvolle Verbesserungsmaßnahmen zu ermitteln» Einleitung von Maßnahmen zur Optimierung der Qualität durch die KH selbst» Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung» Verbesserung der Patientensicherheit
7 Grundsätze und Rahmenbedingungen der EQ- Register» Freiwilligkeit der Teilnahme der Krankenanstalten (BASIS GÖGG)» Kein Ranking der Krankenanstalten» Teilnehmer auf Positivliste» Keine Weitergabe von zentrumsspezifischen Daten an Dritte» Enge Kooperation mit den Fachgesellschaften» Einrichtung eines medizinischen Expertengremiums (berät die GÖG/BIQG auch bei der Interpretation der Auswertungsergebnissen und Festlegung von Referenzbereichen)» Zur Verfügungstellung einer webbasierte Interneteingabemaske» Plausibilitätsprüfung und Vollständigkeit der Datensätze
8
9 Qualitätsregister Standardauswertungen Vergleich von demografischen Daten und vorbestehenden Diagnosen der eigenen Krankenanstalt mit dem österreichweiten Durchschnitt» Jährlicher Bericht mit Auswertungen für Auftraggeber» wissenschaftliche Auswertungen aus den Gesamtdaten Benchmarking-Auswertungen Vergleich von Ergebnisqualitätsindikatoren auf Krankenanstalten-Ebene inkl. österreichweitem Durchschnitt» nur für die jeweilige Krankenanstalt ersichtlich» Nicht zur Veröffentlichung bestimmt» Zentrumseigene Rohdaten können für individuelle Berechnungen heruntergeladen werden» Auswertungen tagesaktuell ersichtlich» Interpretation der Auswertungen durch das Expertengremium inkl. Festlegen von Referenzbereichen
10 Benchmarking-Veranstaltungen» Teilnehmer: Ärztl. Leiter und med. Personal» Benchmarking= Vergleichen und vom Besten lernen» Diskussion der Datenauswertungen» Erfahrungsaustausch zwischen den KH-Abteilungen und Möglichkeit zur Weitergabe von erprobten Qualitätsverbesserungsmaßnahmen» krankenhausinternes Arbeiten mit Ergebnissen wird angeregt» Kontrolle, ob eine Veränderung eingetreten ist Kein Ziel von Benchmarking-Veranstaltungen ist die Erarbeitung von konkreten Maßnahmenplanungen für die einzelnen Krankenanstalten.
11 Bestehende Qualitätsregister» Herzchirurgie» Kinderkardiologie» Lungen- & Pleurakrebs» Qualitätsicherung in der Chirurgie» Stroke-Unit» Hüftendoprothetik» Knieendoprothetik» Herzschrittmacher-, ICD- und Loop-Recorder
12 Qualitätsmessung und Qualitätsmanagement mit Routinedaten Nutzung von Routinedaten für die Qualitätsmessung Routinedaten in Österreich - Datenquellen Stationärer Bereich Ambulanter Bereich Ansätze zur QMR in Österreich Gesundheitsplanung (ÖSG) und Qualitätssicherung Beispiel: Mindestfrequenzen und Ergebnisqualität Routinedaten versus Ergebnisqualitätsregister
13 Nutzung von Routinedaten für die Qualitätsmessung Routinedaten in Österreich - Datenquellen
14 Nutzung von Routinedaten für die Qualitätsmessung Gesundheitsplanung (ÖSG) und Qualitätssicherung Leistungsangebotsplanung Vorgabe von Leistungsmengen pro Region (Rahmen: z.b. +/- 25 %) Regionale Versorgungshomogenität Bindung bestimmter medizinischer Leistungen an Qualitätskriterien Einheitliche Strukturqualität (OP, Personal, Geräte,...) Verpflichtende Teilnahme an Ergebnisqualitäts-Registern Bindung bestimmter medizinischer Leistungen an Mindestfrequenzen Mindestfrequenzen (ausreichende Erfahrung/Routine Referenzzentren )
15 Nutzung von Routinedaten für die Qualitätsmessung Beispiel: Mindestfrequenzen und EQ (Eingriffe am Pankreas)
16 Nutzung von Routinedaten für die Qualitätsmessung Beispiel: Mindestfrequenzen und EQ (Eingriffe am Pankreas) Conclusions: The data on hospital volume and mortality after PR are too heterogeneous to perform a meta-analysis, but a systematic review shows convincing evidence of an inverse relation between hospital volume and mortality and enforces the plea for centralization. The 10-year lasting plea for centralization among the surgical community did not result in a reduction of the mortality rate after PR or change in the referral pattern in the Netherlands.
17 Nutzung von Routinedaten für die Qualitätsmessung Ausblick Ansätze im Rahmen der QMR:» Intramurale (postoperative) Mortalität» Verweildauer im Akut-Krankenhaus» %-Anteil und Länge der Aufenthalte auf Intensiveinheiten» Re-Operationen binnen 3 Wochen» Wiederaufnahmerate» QM-Ergebnisse, z.b. via Spitalskompass? Vorab zu klären:» Daten-Qualitätssicherung» Problembewältigung Confounding» Altersstandardisierung» Risikoadjustierung (z.b. Co-Morbidität)»
18 Qualitätsstrategie» Verbesserung der Datenlage» Vergleichbare, valide Dokumentation basierend auf Routinedokumentation» Rückmelde- und Benchmarkingsysteme» Risikoadjustierung» Prinzip des kontinuierlichen Lernens» Transparenz zu Angebot, Erbringung u. Ergebnis der Leistungen» Laufende Evaluierung wird zum Prinzip» Qualitätsberichte aus allen Sektoren» Patientensicherheit
19 Kontakt Eva-Maria Baumer Stubenring Vienna, Austria T: F: E: eva.baumer@goeg.at
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