Brancion. 2. Name Erste Nennung 927 Brancidunum ; möglicherweise von gallisch brigantione aus briga (Gebirge), ebenso wie Briançon.

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1 Dép. Saône-et-Loire Brancion -1- Brancion Blick auf Brancion rechts der Donjon, links Kirche Saint Pierre 1. Lage Région Bourgogne, Dép. Saône-et-Loire; Gemeinde Martailly-lès-Brancion. N 6 bzw. A 6 Tournus D 14: 12 km W Michelin-Atlas S. 195 BW 52 Strategisch wichtige Lage: Pass Col de Brancion über die Monts du Mâconnais (Bergkette mit N-S-Achse zwischen Saône-Tal mit Tournus, Macon und Grosne-Tal mit Cluny). 2. Name Erste Nennung 927 Brancidunum ; möglicherweise von gallisch brigantione aus briga (Gebirge), ebenso wie Briançon.

2 Dép. Saône-et-Loire Brancion Geschichte v. Chr v. Chr. Vor- und Frühgeschichte Brancion am Kreuzungspunkt zweier Wege: O-W (Saône-Grosne- Tal) und N-S (Kamm der Bergkette); Gebiet möglicherweise schon von Neanderthaler besiedelt Neolithikum: Menhir des Nobles SW von Brancion Bronzezeit: zeitweise Besiedelung; Keramikfunde 6. Jh. v. Chr. Ende Hallstattzeit: zeitweise Besiedelung seit Jh Jh. 924 um Anfang 12. Jh. 12. Jh. 13. Jh. Mittelalter Zeit der Merowinger: ständige Besiedelung des Hügels In Nähe der Kirche Funde: Friedhof und Gebäude aus Stein und Holz Brancidunum : erste Erwähnung einer Kirche von Brancion in Aufzeichnungen des Klosters Cluny Bau eines Herrensitzes auf der Spitze des Hügels; Mauerreste mit opus spicatum-mauerung (ähren- bzw. fischgrätförmig vermauerte Ziegelsteine als Innenteil eines Schalenmauerwerkes, typisch für Jh.) Burg im Besitz der Herren von Brancion (Beiname Gros ) Häufige Auseinandersetzungen mit Kloster Cluny, erhebt Anspruch auf unrechtmäßige Steuereinnahmen Ausbau zum Château seigneurial: Erkertürmchen als Latrine, Donjon am N-Teil und ein quadratischer Turm im NO; Gebäude am Eingang zur Burg Bau der Kirche Saint Pierre weiterer Ausbau des Herrensitzes; zwei runde Türme am Eingangsgebäude 1259 Verkauf durch Henri II Gros an Hugo IV. (Hugues IV de Bourgogne, Herzog von Burgund ), um die Schulden seines Vaters zu begleichen

3 Dép. Saône-et-Loire Brancion Besitz des Haus Bourgogne; gräfliche Burgvogtei (Châtellenie ducale), ständige Garnison; Vergrößerung und Verstärkung der Burganlage (strategisch wichtiger Zugang zum Herzogtum Burgund); zwischen Donjon und Rechteckturm aus 12. Jh. repräsentativer Neubau, Saal im Obergeschoss durch außenliegende Wendeltreppe erreichbar Jh. Ort deutlich größer als heute (Funde mehrerer großer gemauerter Häuser) bis Neuzeit Bürgerkrieg der Armagnacs (Haus Orléans, Liga gegen Burgund) und Bourguignons(Anhänger Burgunds), Streit um Regentschaft für Charles VI (geisteskrank, regierungsunfähig) während 100jährigem Krieg: mehrere Plünderungen durch beide Parteien. Gebiet fällt mit Tod des Grafen Charles le Téméraire (letzter Graf der Bourgonge aus Linie Capétiens-Valois) an französische Krone; königliche Burgvogtei (Châtelain royal) Jean de Lugny: Titel Graf von Brancion Religionskriege: unter Jean de Saulx-Tavannes Widerstandszentrum der katholischen Liga (Vereinigung franz. Adliger gegen Hugenotten), Zuflucht für die Geistlichen von Tournus nach der Plünderung ihrer Kirche durch die Hugenotten. Epidemien (Pest), Hungersnöte. Einnahme, Brand und teilweise Zerstörung durch königliche Truppen unter Colonel Alphonse d'ornano; danach Beginn des Niederganges Übergang an die Familie La Baume-Montrevel (aus Bresse) Burg weitgehend Ruine, nur ein Teil dient als Gefängnis Erwerb durch Graf Victor de Murard de Saint-Romain 2005 Beginn der Restaurierung, Öffnung zur Besichtigung, kulturelle Veranstaltungen durch die Gesellschaft La Mémoire Médiévale (50jähriger Pachtvertrag mit der Besitzerfamilie Murard de Saint- Romain)

4 Dép. Saône-et-Loire Brancion Sehenswürdigkeiten 4.1. Gesamtanlage Auf Hügel gelegen; drei Befestigungsringe, im Inneren des dritten Ringes die Burg. Mehrere Türme im äußeren Ring (Tour de Beaufort, de la Chaul, de Longchamp u.a.). Äußerer Mauerring mit Eingangstor (14. Jh.) Schlossgebäude 4.2. Burg Burg mit Donjon (links) und Herrenhaus (rechts) Donjon: Am höchsten Punkt, innerhalb des dritten Mauerringes. Viereckiger Turm; Erdgeschoss blind, d.h. ohne Zugang von außen; drei Etagen. Bis 16. Jh. mit Zinnen und einem Spitzdach, ersetzt durch Terrasse. Gegenüber dem Donjon Ruine eines Herrschafthauses, erbaut im 15. Jh. auf Fundamenten aus dem 12. Jh.. Daneben zwei Türme des mittleren Befestigungsringes (Tour du Préau, Tour de la Gaîte). Südlich Reste von Mauern mit Fischgrätmauerwerk (vor 11. Jh.).

5 Dép. Saône-et-Loire Brancion Kirche Saint-Pierre Kirche Saint-Pierre 12. Jh.; unverändert erhalten. Erste Instandsetzungsarbeiten 1909, seit 1930 Restaurierung, insbesondere der Fresken, seit 2000 Programm zur stetigen Überwachung des Zustandes; ständiges Problem: Feuchtigkeit (kapillar aufsteigend im darunter liegenden Jura-Kalk, einsickernd durch Mauernritzen, Kondensation im Inneren, da nur wenige Öffnungen und dadurch nur sehr langsame Erwärmung). Mauern und Dach aus Bruchsteinen (Kalkstein aus Steinbrüchen am Saône-Ufer). Romanisch mit gotischem Einfluss von Cluny III (Spitztonnengewölbe). Aufbau typisch für frühe burgundische Kirchen: Mittelschiff (mit fünf Spitztonnengewölbebögen) und relativ hohe Seitenschiffe unter gemeinsamem Dach, keine Obergadenfenster (einfache Bauweise, geringes Risiko für die Gewölbe), dadurch wenig Licht (nef obscur); quadratischer Glockenturm. Saint-Pierre, Innenraum Photo: H. Stobinsky

6 Dép. Saône-et-Loire Brancion Wandmalereien: Im Auftrag von Odo IV. (Duc Eudes IV de Bourgogne, ; Herzog von Burgund ): Christus als Weltenrichter mit Evangelistensymbolen, den 12 Aposteln und den Auferstehenden; Pilger vor einer Kirche; Aufnahme der Seelen in Abrahams Schoß. Fresko Auferstehung der Toten Photo: H. Stobinsky Grabfigur (um 1250) möglicherweise Kreuzfahrer Josserand III. Gros (1214 Herr der Burg, Vetter Ludwig IX., mit ihm im 7. Kreuzzug 1250 in Schlacht von Mansourah gefallen) Halle Erbaut in der Zeit nach den Religionskriegen; Basen der Holzpfosten wiederverwendete hochmittelalterliche Kapitelle, Fundament auf Niveau der mittelalterlichen Straße. Brunnen davor nachträglich hinzugefügt. 5. Touristische Hinweise Informationstafeln zur Geschichte in der Halle. Quellen: pagesperso-orange.fr/toponymie%20bourgogne.htm 5. Michelin, Burgund und Jura ISBN