Film-Downloads als Video-DVD brennen

Transkript

1 OPEN SOURCE Video-DVDs Film-Downloads als Video-DVD brennen Mit Open-Source-Programmen bringen Sie Film-Downloads, eigene Videos und TV-Aufnahmen auf DVD. Die selbst gebrannten Scheiben laufen samt Menüs und Untertiteln auf jedem DVD-Player. Kino am Rechner ist eine feine Sache. Doch mit DVD-Player und Fernseher oder Beamer macht Heimkino deutlich mehr Spaß. Da liegt es nahe, Film- Downloads und eigene Videos als DVD zu archivieren. Mit kostenlosen Tools wie Avidemux und GUI for dvdauthor von der Heft-CD und -DVD erstellen Sie im Handumdrehen eigene Film-DVDs mit ausgefeilten Menüstrukturen. Das Ausgangsmaterial Zunächst gilt es, die vorliegenden Videodaten zu sichten und zu entscheiden, ob sich diese zur Produktion einer Video-DVD eignen. Dazu empfiehlt sich die Installation des VLC Media Players ( kostenlos). Dieser Player spielt unzählige Audiosowie Videoformate und ist auch in der Lage, auf der Festplatte abgelegte Daten einer Video-DVD darzustellen. Informationen zu Kodierung, Auflösung und Bildformat liefert Media Info ( kostenlos). Das Tool mit deutscher Bedienoberfläche bietet zudem eine gute Windows-Integration mit Drag and Drop und eigenem Eintrag im Kontextmenü. Installieren Sie beide Programme von der Heft-CD oder -DVD beziehungsweise per Download aus dem Internet. Wählen Sie dann zunächst unter Start, (Alle) Programme, MediaInfo den Eintrag MediaInfo. Im Menü des Programms wählen Sie Language, Deutsch, um die deutsche Bedienoberfläche zu aktivieren. Ziehen Sie nun eine Videodatei Ihrer Wahl per Drag and Drop in das Programmfenster von Media Info. Daraufhin erscheinen Informationen zum verwendeten Container-Format, zu Auflösung und Format des Videostreams sowie zur Kodierung der Audiokanäle (Bild A). An diesen Werten lässt sich bereits ablesen, ob das Video zum Brennen auf DVD geeignet ist. 72 Das Computer-Magazin 7/2006

2 Video-DVDs OPEN SOURCE Steckbrief: Film-Downloads als Video-DVD brennen Kompakt Film-Downloads und Videodateien lassen sich meist nur am PC betrachten. Mit einer selbst erstellten Video-DVD laufen konvertierte AVI- und DivX-Filme auch auf handelsüblichen DVD-Playern. Mit der kostenlosen Software Avidemux und GUI for dvdauthor erstellen Sie eigene Film-DVDs. Software-Übersicht Programm Avidemux Avisynth 2.5.6a DVD Authoring Tools alpha GUI for dvdauthor 0.99 Beschreibung Konvertiert Videodateien ins MPEG-2-Format Frameserver zur Nachbearbeitung von Videos Tool-Paket zum Erstellen von DVD-Menüs Bedienoberfläche für die DVD Authoring Tools Seite 73 Inhalt Das Ausgangsmaterial S.72 Laden und schneiden S.73 Bildformat und Auflösung S.74 Konvertieren und enkodieren S.74 Avisynth und GUI for dvdauthor S. Filme und Menüs S. Testen und brennen S.76 Bildformate: Kino- und Fernsehfilme S.74 Tipp: Videodaten ans DVD-Format S. anpassen DVD-Video: Die Datenstruktur einer S.76 Film-DVD So geht s: Kinoformate in TV-Formate S.76 umwandeln DVD-Video: Die verschiedenen S.77 Auflösungen Weitere Infos Gute Tipps zur Produktion von Video-DVDs Normalerweise liegt die Auflösung des DVD-Video-Standards bei 720 x 576 oder 704 x 576 Bildpunkten (siehe Kasten DVD-Video: Die verschiedenen Auflösungen auf Seite 77). Ihr Videomaterial sollte sowohl in der Horizontalen als auch in der Vertikalen mindestens halb so viele Bildpunkte haben, also in einer Auflösung von 352 x 288 Pixel oder besser vorliegen. Neben der Auflösung ist auch die Bitrate entscheidend für die Qualität Ihrer Videodaten. Allerdings lässt sich anhand dieses Wertes nur schwer eine Aussage zur Bildqualität treffen. Eine DVD-Video arbeitet mit Bitraten von bis zu 9,8 MBit/s. Das weit verbreitete DivX-Format liefert allerdings schon bei 700 bis 800 kbit/s gute Qualität. Und eine H.264-Kodierung bringt bei ebenso hoher Bitrate bereits fast die gewohnte DVD-Qualität. Letztlich bleibt nur eine visuelle Prüfung des Videomaterials. Nutzen Sie dazu am besten den VLC Media Media Info Nero 6 Reloaded Nero 7 Premium Shrink To VLC Media Player 0.8.4a Player. Verwenden Sie dabei jedoch keine Vollbilddarstellung, sondern den Abspielmodus in Originalgröße, den Sie bei VLC über Video, Zoomen, 1:1 Original aktivieren. Laden und schneiden Ist das vorliegende Videomaterial gesichtet, müssen Sie es zunächst in ein Dateiformat konvertieren, das zur DVD-Produktion geeignet ist. Dabei gilt es, den Video- und Audiodatenstrom in geeigneter Weise zu kodieren und auch das Bildformat für die Darstellung am Fernseher aufzubereiten. Diese Aufgaben lassen sich zum Beispiel mit dem Programm Avidemux ( kostenlos) erledigen, das bei der Verarbeitung von AVI- und MPEG-Filmen sogar einfache Videoschnitte erlaubt. Windows-Anwender nutzen zum Setup von Avidemux am besten den komfortablen Installer, den Sie auf Heft-CD und -DVD finden. Nach der Installation star- Listet technische Details zu Audio- und Videodateien Brenn-Suite für DVD-Video und andere Formate Brenn-Suite für DVD-Video und andere Formate Schrumpft Video-DVDs auf Rohlinggröße Leistungsfähiger DVD-, Video- und Audio-Player Alle -Programme finden Sie auf Heft-CD und -DVD unter Open Source, Video-DVD und Open Source, Top 10. Media Info: Das kostenlose Programm liefert Informationen zur Auflösung und Bitrate sowie zur Kodierung Ihres Video- und Audiomaterials (Bild A) ten Sie das Tool über den Eintrag Avidemux unter Start, (Alle) Programme, Avidemux. Im Folgenden soll der Trickfilm Le Musicien (siehe auch Gratis: freie Filme auf Seite 68) für eine Video- DVD aufbereitet werden. Öffnen Sie das Video zunächst über File, Open in Avidemux. Bei diesem Film wird auch der Ton gleich mitgeladen, da dieser direkt in der Videodatei abgelegt ist. Ist die Tonspur als separate Audiodatei verfügbar, lässt sich diese mittels Audio, Main Track hinzufügen. Über den folgenden Dialog Select audio track laden Sie Tonspuren im WAV-, MPEG-2- oder AC3-Format. Avidemux verfügt über einfache Videoschnittfunktionen. Damit lässt sich etwa der sechs Sekunden dauernde Copyright-Hinweis am Beginn des Films herausschneiden. Steuern Sie dazu mit dem Schieberegler unterhalb des Videobildes an die entsprechende Schnittposition bei sechs Sekunden. Diese Position erreichen Sie auch, indem Sie links unten bei Frame den Wert 150 eingeben und mit der Eingabetaste bestätigen. Den Schnittpunkt setzen Sie nun über den Button mit dem Schnittsymbol und der Beschriftung A oberhalb der Time -Anzeige (Bild B). Wollen Sie stattdessen Sequenzen am Ende des Films entfernen, verwenden Sie den Schnitt Button B. Setzen Sie derartige Schnitte am Anfang des Films sekunden- Das Computer-Magazin 7/

3 OPEN SOURCE Video-DVDs genau. Nur dann lässt sich der Ton unter Audio mit der Option Shift wieder korrekt synchronisieren. In unserem Fall aktivieren Sie Shift und setzen den Wert auf 6 Sekunden. Bildformat und Auflösung Liegt Ihr Videomaterial im Bildformat oder 16:9 vor, lassen sich die grundlegenden Optionen zur Anpassung des Bildformats und der Auflösung sehr schnell über Auto, DVD einstellen. Das Video Le Musicien mit einer Auflösung von 360 x 288 Bildpunkten liegt im -Format vor. Allerdings wurde dieser Film bereits mit dem Letterbox- Verfahren aufbereitet (siehe Info-Grafik So geht s: Kinoformate in TV-Formate umwandeln auf Seite 76). Rechnet man die schwarzen Balken am oberen und unteren Bildrand ab, entspricht der Film mit 360 x 204 Punkten dem Bildformat 16:9. Deshalb soll dieses Video mit der anamorphen Kodierung aufbereitet werden, so dass es auf 16:9-Fernsehern optimal und ohne schwarze Balken dargestellt wird. Dazu ist es zunächst notwendig, diese schwarzen Balken zu entfernen: Klicken Sie auf Video, Filters und dann auf Add. Wählen Sie unter Transformation den Eintrag Crop und bestätigen Sie mit OK. Da die Letterbox-Balken in unserem Beispiel je 42 Pixel hoch sind, setzen Sie in den Crop Settings die Werte Crop Top und Crop Left jeweils auf 42, bevor Sie mit OK bestätigen. Nun gilt es nur noch, das Videobild auf die typische DVD-Auflösung von 720 x 576 Bildpunkten zu vergrößern. Dazu fügen Sie im Dialog Video Filters wiederum mit Add den Filter Bildformate: Kino- und Fernsehfilme In Film und Fernsehen gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Bildformate. Am gebräuchlichsten sind die folgenden vier: Cinemascope (2,35:1): Die Aufnahmen für das spektakulärste Kinoformat erfolgen auf 35-mm-Film im Format 21,3 x 18,2 Millimeter. Die seitlich gestauchte Aufnahme wird im Kino durch einen Objektivaufsatz auf die zweifache Breite gestreckt, so dass ein Bildformat von 2,35:1 entsteht. Widescreen (1,85:1): Dieses Kinoformat, auch Academy-Standard genannt, kommt dem menschlichen Sichtfeld am nächsten. Das Avidemux: Das kostenlose Konvertierungs-Tool erlaubt auch einfache Videoschnitte (Bild B) MPlayer resize aus der Rubrik Transformation hinzu. In dem folgenden Dialog wählen Sie für Source und Destination jeweils 16:9. Die Werte Width und Height geben Sie mit den DVD-Standardgrößen von 720 beziehungsweise 576 an, bevor Sie mit OK bestätigen. Entspricht die Bildrate des Videos nicht dem PAL-typischen Wert von 25 Bildern pro Sekunde, müssen Sie auch die Framerate anpassen. Nutzen Sie dazu den Filter Resample fps aus dem Bereich Transformation und setzen Sie die Bildrate auf 25. Bestätigen Sie mit einem Klick auf OK. Schließen Sie dann auch den Dialog Video Filters mit OK. 35-mm-Filmbild wird hier bei der Aufnahme oder im Kopierwerk im oberen und unteren Teil beschnitten. -Fernsehformat (1,33:1): Früher das Standardformat für Fernseher und Projektoren. 16:9-Fernsehformat (1,78:1): Das Heimkino- Format wurde Anfang der neunziger Jahre eingeführt und löst das -Format ab. Für 2006 wird für TV-Geräte mit 16:9-Format bereits ein Marktanteil von Prozent erwartet. Weitere Infos zu den unterschiedlichsten Filmformaten finden Sie in der Filmschule von unter Kamera. Konvertieren und enkodieren Die Einstellungen zum Konvertieren und Enkodieren der Video- und Audiodaten erledigen Sie über die Bereiche Video, Audio und Format am linken Rand des Avidemux-Fensters. Wählen Sie unter Video zunächst die Enkodierungsvariante DVD (lacv) und klicken Sie dann auf Configure. Im folgenden Dialog stellen Sie den Encoding Type auf Two Pass und bei Size (MByte) tragen Sie für eine herkömmliche DVD+/-R oder DVD+/- RW den Wert 4000 ein, damit Sie später noch genug Platz für Ihre DVD-Menüs haben. Als Maximum Bitrate wählen Sie 7000 und bei Aspect Ratio das gewünschte Bildformat, für unser Beispiel also 16:9. Mit einem Klick auf OK übernehmen Sie alle Werte. Für die Audiokodierung sollten Sie am besten das AC3-Format verwenden. Wählen Sie deshalb unter Audio den Eintrag FFm AC3, bevor Sie auf den darunter liegenden Button Configure klicken. Setzen Sie nun die Bitrate auf den Maximalwert von 384 kbits. Mode belassen Sie bei der Vorgabe Stereo. Ihre Änderungen übernehmen Sie wiederum mit OK. Zu guter Letzt wählen Sie unter Format den Eintrag MPEG PS A+V zum Produzieren einer MPEG-2-Datei mit Audio- und Videodaten. Sichern Sie alle Einstellungen über File, Save Project. Die Umwandlung des Films starten Sie anschließend über File, Save, 74 Das Computer-Magazin 7/2006

4 Video-DVDs OPEN SOURCE Save Video mit der Angabe eines Dateinamens, etwa lemusicien.mpg. Ein Info-Fenster informiert Sie nun über den Fortgang der Audio- und Videoumrechnung. Unter Phasis lässt sich erkennen, dass die Konvertierung in zwei Phasen stattfindet. In einem ersten Durchgang werden dabei alle Szenen des Films auf ihre Komplexität untersucht. Dabei berechnet der Encoder, wie viel Speicherplatz eine Szene voraussichtlich benötigt. Im zweiten Durchgang verteilt der Encoder dann den vorhandenen Speicherplatz optimal auf die einzelnen Szenen. Avisynth und GUI for dvdauthor Nachdem der Film nun in einem für eine Video-DVD geeigneten Format vorliegt, brauchen Sie nur noch eine Menüstruktur zu erstellen und für fremdsprachige Filme deutsche Untertitel einzubinden. Auch diese Aufgabe lässt sich mit Open-Source-Programmen meistern. GUI for dvdauthor ( kostenlos) eignet sich zur Produktion von Video- DVDs in den Formaten und 16:9 für die Fernsehnormen PAL und NTSC. Die grafische Bedienoberfläche nutzt zur DVD-Produktion die Open-Source- Programme DVD Authoring Tools ( kostenlos) und Avisynth ( kostenlos). Alle benötigten Komponenten lassen sich einzeln installieren. Für Einsteiger empfehlenswerter ist allerdings das Komplettpaket GUI_DVD author_xp_install.zip, das Sie auf Tipp: Videodaten ans DVD-Format anpassen Für eine DVD müssen Sie die Auflösung Ihrer Videos anpassen und gegebenenfalls schwarze Balken hinzufügen. Originalformat Heft-CD und -DVD oder im Internet unter finden. Das Paket enthält die zwei Dateien Set upavisynth.exe und SetupGFD.exe, die Sie zunächst ausführen müssen. Wechseln Sie dann zu Start, (Alle) Programme, GUI for dvdauthor und starten Sie GUI for dvdauthor. Im Menü des Programms wählen Sie zur Konfiguration Einstellungen, Intern und dann Deutsch als Sprache. Aktivieren Sie zudem die Option TV Safe Area anzeigen, bevor Sie zum Reiter Permanent wechseln. Tragen Sie hier unter Softplayer für DVD Vorschau den Pfad zum VLC Media Player ein, also beispielsweise C:\Programme\VideoLAN\VLC\vlc. exe. Aktivieren Sie zudem die Option Start mit VIDEO_TS Ordner, bevor Sie zum Reiter Projekt wechseln. GFD: Ein Klick mit der rechten Maustaste auf das Videosymbol führt zu den Vorschau-Einstellungen (Bild C) 16:9 1,85:1 2,35:1 Zielgröße 720 x x x x 432 Schwarze Balken nein nein ja ja Zur Produktion einer Video-DVD empfiehlt sich ein MPEG-2-Videostream mit einer Auflösung von 720 x 576 Bildpunkten. Dem Originalformat entsprechend vergrößern oder verkleinern Sie zunächst die Bildgröße des Videos auf die passende Zielgröße. Ist diese kleiner als 720 x 576, füllen Sie den Rest oben und unten mit schwarzen Balken auf. Außer bei -Filmen nutzen Sie für Ihre DVD stets die anamorphe Kodierung für das 16:9-Format. DVD-Format 16:9, anamorph 16:9, anamorph 16:9, anamorph Hier geben Sie unter Ausgabe Ordner ein Verzeichnis an, in dem Sie die Daten Ihrer Video-DVD ablegen möchten. Unter Grundeinstellungen aktivieren Sie die Optionen PAL, Animierte Menüs und Erweiterter Modus. Markieren Sie unter Start Aktion für Titleset die Option Film abspielen und bei Ende Aktion für Titles und Titlesets die Option Hauptmenü. Alle anderen Optionen dieses Bereichs deaktivieren Sie. Sichern Sie abschließend Ihre Grundkonfiguration mit einem Klick auf Save. Filme und Menüs Für unser Beispiel soll die DVD ein Hauptmenü erhalten, über das sich zwei Filme direkt starten lassen. Die beiden Filme werden dabei sowohl grafisch als auch mit Text dargestellt. Die wichtigsten Grundeinstellungen für eine derartige Video-DVD haben Sie bereits vorgenommen. Nun geht es an die Integration des Videomaterials und die grafische Gestaltung des Menüs. Zum Einfügen eines Menühintergrunds öffnen Sie per Klick mit der rechten Maustaste auf die Arbeitsfläche ein Kontextmenü und wählen Menü Eigenschaften. In dem folgenden Dialog lässt sich ganz oben unter Bild ein Hintergrundbild auswählen. Solch eine Grafik sollte ein Format von und eine Auflösung von 720 x 576 Bildpunkten haben. Mit Animation und Audiodatei lassen sich zudem Videos als Hintergründe und Sounddateien als Musik integrieren. Ihre Angaben sichern Sie mit OK. Links oben im Programmfenster von GUI for dvdauthor, kurz GFD, wechseln Sie nun über die Auswahlbox Quelle in den Ordner, in dem Sie die mit Das Computer-Magazin 7/2006

5 OPEN SOURCE Video-DVDs DVD-Video: Die Datenstruktur einer Film-DVD Eine DVD-Video hat zwei Ordner: Während das Verzeichnis AUDIO_TS leer bleibt, enthält der Ordner VIDEO_TS sämtliche Filmdateien. Avidemux erstellten MPEG-Videos abgelegt haben. Ziehen Sie einen der Filme, etwa lemusicien.mpg, per Drag and Drop nach rechts in den GFD-Arbeitsbereich. Den daraufhin erscheinenden Dialog Video + Audio Dateien schließen Sie mit OK. Im Arbeitsbereich erscheint nun eine Schaltfläche mit Text und ein Videosymbol für die Filmvorschau. Per Klick mit der rechten Maustaste auf das Symbol gelangen Sie zum Dialog Bild Eigenschaften, über den sich die Vorschau optimieren lässt (Bild C). Legen Sie zunächst die Darstellungsgröße der Vorschausequenz fest, etwa 160x128. Aktivieren Sie nun unter Specials die Option Use Gifmask, um die Filmvorschau einzurahmen. Die Art des Rahmens bestimmen Sie über die darunter liegende Auswahlbox. Unser Beispiel verwendet BrassMask1.gif. Als Animations Datei ist zunächst die MPEG-Datei Ihres Films eingetragen, von der per Default die ersten zehn Sekunden verwendet werden. Da die ersten Sekunden meist nur den Titel zeigen, ist es sinnvoll, mit Avidemux eine eigene Vorschausequenz mit aussagekräftigeren Szenen zu erstellen und diese hier einzutragen. Die Abspieldauer der Vorschau lässt sich dann über Einstellungen, Projekt im Bereich Grundeinstellungen ändern. Nachdem Sie Ihre Angaben mit OK gesichert haben, öffnen Sie per Klick mit der rechten Maustaste auf die Text- Schaltfläche den Dialog Button Text und Eigenschaften ändern. Hier wählen Sie Schriftfarbe, -größe und -art des Text-Buttons und verändern den angezeigten Text nach Belieben. Nach dem Sichern mit OK lassen sich weitere Filme in gleicher Weise in das Hauptmenü der Video-DVD integrieren. Der Ordner VIDEO_TS (Video Title Set) enthält drei Dateiarten: Video Objects mit der Endung VOB, Informationsdateien mit der Endung IFO und gleichnamige Backups der IFO- Dateien, die Sie an der Endung BUP erkennen. Die Datei VIDEO_TS.IFO enthält Steueranweisungen und Informationen zum Video Manager Menu (VMGM), dem DVD-Hauptmenü. VIDEO_TS.BUP ist eine Kopie von VIDEO _TS.IFO. Die Daten des Hauptmenüs sind in VIDEO_TS.VOB abgelegt. Für jeden Track der DVD existiert wiederum eine IFO-Datei mit Backup und mindestens eine VOB-Datei. Sprengen die Videodaten die Größe von einem GByte, werden sie auf mehrere VOB-Dateien verteilt. Gebrannt wird die Video-DVD im UDF-Datenformat. Die Bezeichnung erfolgt in Großbuchstaben ohne Leerzeichen und Umlaute. Auch wenn er leer ist, sollte jede DVD-Video den Ordner AUDIO_TS enthalten, da es sonst zu Kompatibilitätsproblemen kommen kann. Das Platzieren der Menüelemente erfolgt per Drag and Drop. Die gelben Rahmen markieren den Bereich, der auf jedem Fernseher zu sehen sein sollte (Bild D). Achten Sie darauf, dass Elemente des Menühintergrunds nicht über den äußeren Rahmen hinausragen und alle Bedienelemente im inneren Rahmen dieser Markierung Platz finden. Testen und brennen Sind alle Menüelemente platziert, lässt sich am unteren Rand der Arbeitsfläche bereits der ungefähre Speicherbedarf So geht s: Kinoformate in TV-Formate umwandeln Wenn Sie Videodaten im Kinoformat vorliegen haben, müssen Sie diese an das - oder 16:9-Seitenverhältnis der Fernsehtechnik anpassen. Drei verschiedene Verfahren bringen überbreite Kinobilder auf DVD: Letterbox, Pan & Scan sowie die anamorphe Kodierung. Für die private DVD-Produktion am besten geeignet ist die anamorphe Kodierung. Original Letterbox Anamorphe Kodierung Der Trailer zum Trickfilm Madagaskar ( hat das Kinoformat 1,85:1. Das Letterbox-Verfahren verkleinert das Bild auf die Breite des -Formats. Schwarze Balken füllen den Leerraum ober- und unterhalb des Bildes. 16:9- Fernseher zeigen links und rechts des Bildes ebenfalls schwarze Balken. Pan & Scan Mit Pan & Scan beschneiden Sie das Kinobild rechts und links, um auf -Geräten eine Vollbilddarstellung zu erhalten. Die anamorphe Kodierung ist zur DVD-Produktion am besten geeignet. Hier wird das Bild horizontal gestaucht. Die entstehenden Eierköpfe entzerrt der DVD-Player automatisch auf die korrekten Formate für 16:9- und -Geräte. 76 Das Computer-Magazin 7/2006

6 ablesen. Liegt dieser etwas über der DVD-Speicherkapazität, lässt sich trotzdem weiterarbeiten. Sollte der Platzbedarf später wirklich zu groß sein, bringen Tools wie ShrinkTo5 ( to5.com, kostenlos) Ihre Daten auf die passende Größe. Sie finden Shrink To 5 auf Heft-CD und -DVD in der Rubrik Open Source, Top 10. Bevor Sie die DVD-Daten produzieren, sichern Sie Ihr Projekt mit Datei, Speichern unter. Anschließend nutzen Sie rechts oben unter Final den Button DVD erstell., um die Datenstruktur der DVD zu produzieren. GUI for dvdauthor öffnet daraufhin ein Fenster, in dem sich der Ablauf der Skripts mitverfolgen lässt. Nach einiger Zeit erscheint rechts oben ein grüner Haken, der eine erfolgreiche DVD-Erstellung signalisiert. Nun testen Sie Ihre Video-DVD erstmals über den Button Show DVD. GUI for dvdauthor verwendet dazu den eingangs konfigurierten VLC Media Player, der Daten einer Video-DVD auch von Festplatte verarbeitet. Entspricht alles Ihren Vorstellungen, rufen Sie Ihr Brennprogramm auf. Wichtig ist, dass es auch DVDs im UDF-Datenformat erstellt. Mit der weit verbreiteten Brenn-Suite Nero von Ahead ( ab 40 Euro) ist dies kein Problem. Hier stellen Sie in Nero Burning ROM einfach im Auswahlfeld links oben DVD ein und wählen darunter den Eintrag DVD-Video. Ausführliche Anleitungen zum Brennen mit Nero finden Sie im com!-sonderheft Step by Step: Nero. Stefan Kuhn opensource@com-magazin.de DVD-Video: Die verschiedenen Auflösungen Die DVD arbeitet mit maximal 720 x 576 Bildpunkten und liefert damit eine doppelt so hohe Auflösung wie VHS-Kassetten. System Auflösung Kodierung Seitenverhältnisse PAL NTSC 720 x x x x x x x x 240 MPEG 1 MPEG 1 etwas breiter als, 16:9 anamorph, 16:9 anamorph etwas breiter als, 16:9 anamorph, 16:9 anamorph Das Computer-Magazin 7/2006