Menschliche Entwicklung aktueller Stand und Fortschritte

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1 KAPITEL 1 Menschliche Entwicklung aktueller Stand und Fortschritte Menschliche Entwicklung handelt von Menschen und der Erweiterung ihrer Möglichkeiten, ein Leben nach ihren Wertvorstellungen zu führen. Wirtschaftliches Wachstum, mehr internationaler Handel und Investitionen sowie technologischer Fortschritt all das ist wichtig dafür. Aber dies sind Mittel; sie sind nicht der Zweck. Ob sie zur menschlichen Entwicklung im 21. Jahrhundert beitragen, wird davon abhängen, ob sie die Möglichkeiten der Menschen erweitern und dazu beitragen, ein Umfeld zu schaffen, in dem Menschen ihr ganzes Potenzial ausschöpfen und ein produktives und kreatives Leben führen können. Unverzichtbar für die Erweiterung der Möglichkeiten von Menschen ist die Ausbildung menschlicher Fähigkeiten, d.h. der Palette dessen, was Menschen tun oder sein können. Zu den grundlegendsten Voraussetzungen für die menschliche Entwicklung zählen, ein langes und gesundes Leben führen zu können, Bildung zu erhalten, Zugang zu den Ressourcen zu haben, die für einen menschenwürdigen Lebensstandard erforderlich sind, und am Leben der eigenen Gemeinschaft teilnehmen zu können. Dieser Bericht stellt noch einen anderen Punkt heraus: Die Würde von Menschen zu gewährleisten, setzt auch voraus, dass sie die Freiheit und die Möglichkeit haben, an der Formulierung und der Verwaltung der Vorschriften und Institutionen teilzunehmen, die ihre Existenz regeln. Einem armen Mann, der seine Kinder nicht zur Schule schicken kann, sondern sie auf den Feldern arbeiten lassen muss, fehlt ein Stück menschlicher Entwicklung. Das Gleiche gilt für eine wohlhabende und gebildete Frau, die wegen ihres Geschlechts von der Teilnahme an Wahlen ausgeschlossen ist. Kommt die menschliche Entwicklung im heutigen neuen Zeitalter der globalen Integration voran? In einigen Bereichen hat es eindeutige Fortschritte gegeben. Weltweit sinkt der Anteil der von extremer Armut betroffenen Menschen langsam, aber stetig von 29 Prozent im Jahr 1990 auf 23 Prozent im Jahr Die Einschulungsraten in die Primarschule sind weltweit gestiegen, und zwar von 80 Prozent im Jahr 1990 auf 84 Prozent im Jahr Seit 1990 wurden darüber hinaus für 800 Millionen Menschen die Wasserversorgung und für 750 Millionen Menschen die Abwasserbeseitigung verbessert. 3 Auch bei den politischen und bürgerlichen Rechten hat es bedeutende Verbesserungen gegeben: Seit 1980 haben 81 Länder signifikante Schritte zur Demokratisierung unternommen, 4 und 33 Militärregime wurden durch eine zivile Regierung abgelöst. 5 Die Globalisierung der Welt und die immer enger werdenden Verbindungen zwischen Nationen und Völkern haben jedoch auch die Unterschiede zwischen ihnen deutlicher gemacht. Ein heute in Japan geborenes Mädchen kann eine Chance von 50 Prozent haben, dass es das 22. Jahrhundert erlebt. 6 Für ein in Afghanistan geborenes Kind gilt dagegen eine Wahrscheinlichkeit von 1:4, dass es vor dem fünften Lebensjahr stirbt. Und das Einkommen der reichsten fünf Prozent der Weltbevölkerung entspricht dem 114fachen des Einkommens der ärmsten fünf Prozent. 7 Täglich sterben mehr als Kinder an vermeidbaren Krankheiten, 8 und fast Menschen werden mit HIV/AIDS infiziert. 9 In Botsuana sind mehr als ein Drittel der Erwachsenen daran erkrankt, in Simbabwe und Swasiland mehr als ein Viertel. Wenn die Tuberkulosebekämpfung nicht verbessert wird, werden sich bis zum Jahr 2020 eine Milliarde Menschen anstecken, und 35 Millionen werden an der Krankheit sterben. 10 Die Globalisierung der Welt und die immer enger werdenden Verbindungen zwischen Nationen und Völkern haben jedoch auch die Unterschiede zwischen ihnen deutlicher gemacht MENSCHLICHE ENTWICKLUNG AKTUELLER STAND UND FORTSCHRITTE 15

2 SONDERBEITRAG Die Aufgabe der Vereinten Nationen wird meines Erachtens im 21. Jahrhundert durch ein neues, tiefer gehendes Bewusstsein für die Unverletzlichkeit und die Würde des einzelnen Menschenlebens unabhängig von Rasse oder Religion bestimmt werden. Dies zwingt uns, über den staatlichen Rahmen hinaus und unter die Oberfläche von Nationen und Gemeinschaften zu blicken. Wie nie zuvor müssen wir uns darum bemühen, die Lebensbedingungen der einzelnen Männer und Frauen zu verbessern, die den Reichtum oder den Charakter eines Staats oder einer Nation ausmachen. Ein Völkermord beginnt mit der Tötung eines Menschen, und zwar nicht wegen etwas, das dieser Mensch getan hat, sondern weil er ist, wer er ist. Eine ethnische Säuberung beginnt, wenn ein Mensch sich gegen seinen Nachbarn wendet. Armut beginnt, wenn nur einem Kind sein Grundrecht auf Bildung verwehrt wird. Was mit dem Unvermögen beginnt, die Würde eines Menschenlebens zu schützen, endet nur zu häufig mit einer Katastrophe für ganze Nationen. In diesem neuen Jahrhundert muss unser Ausgangspunkt die Erkenntnis sein, dass der Frieden nicht nur Staaten oder Völkern gehört, sondern jedem einzelnen Mitglied dieser Gemeinschaften. Die staatliche Souveränität darf nicht länger als Vorwand für schwere Menschenrechtsverletzungen benutzt werden. Der Frieden muss im täglichen Leben jedes bedürftigen Individuums Wirklichkeit werden und greifbar sein. Vor allem anderen muss der Frieden jedoch angestrebt werden, weil er die Voraussetzung dafür ist, dass jedes menschliche Wesen in Würde und Sicherheit leben kann. Die Erfahrungen des 20. Jahrhunderts haben uns eines gezeigt: Wenn die Würde des Individuums missachtet oder bedroht wird und Staatsbürger nicht das Grundrecht wahrnehmen können, ihre Regierung zu wählen oder sie ordnungsgemäß abzuwählen, brechen zu häufig Konflikte aus. Den Preis zahlen dann unschuldige Zivilisten, weil Menschen getötet und Gemeinschaften zerstört werden. Die Hindernisse für die Demokratie haben wenig mit Kultur oder Religion zu tun, sondern vielmehr mit dem Wunsch der Machthaber, ihre Stellung um jeden Preis zu behaupten. Dies ist weder ein neues Phänomen, noch ist es auf bestimmte Teile der Welt beschränkt. Menschen aller Kulturen schätzen ihre Wahlfreiheit und spüren das Bedürfnis nach einem Mitspracherecht bei Entscheidungen, die ihr Leben betreffen. Kofi Annan Generalsekretär der Vereinten Nationen In Afrika südlich der Sahara war die menschliche Entwicklung in den letzten Jahren sogar rückläufig, und die Situation der Allerärmsten dort verschlechtert sich noch. Der Anteil der Menschen, die ihren Lebensunterhalt mit einem Einkommen von weniger als einem US-Dollar pro Tag bestreiten müssen, lag Ende der neunziger Jahre mit 47 Prozent etwa auf dem gleichen Stand wie zu Beginn des Jahrzehnts. 11 Wegen des Bevölkerungswachstums hat die Zahl der armen Menschen in dieser Region zugenommen. Und während in den meisten Teilen der Welt seit 1990 der Anteil der gegen die wichtigsten Krankheiten geimpften Kinder erhöht werden konnte, sind die Impfraten in Afrika südlich der Sahara auf unter 50 Prozent zurückgegangen. 12 Der weltweite Fortschritt bei den politischen Freiheiten war auch ungleichmäßig verteilt. Die Verbreitung der Demokratisierung scheint zum Stillstand gekommen zu sein. Vielen Ländern gelang es nicht, die ersten Schritte zur Demokratie zu festigen und zu vertiefen, und mehrere rutschten sogar zurück in den Autoritarismus. In etwa 73 Ländern auf der Welt mit 42 Prozent der Weltbevölkerung finden noch keine freien und fairen Wahlen statt, 13 und 106 Regierungen beschränken noch viele bürgerliche und politische Freiheiten. 14 Darüber hinaus erschweren Konflikte weiterhin das Leben vieler Millionen Menschen: In Bürgerkriegen oder durch ethnische Gewalt starben seit ,6 Millionen Menschen, mehr als 16-mal so viele wie die Zahl der Todesopfer in zwischenstaatlichen Kriegen. 15 Zunehmend setzt sich die Erkenntnis durch, dass alle Länder einen hohen Preis für diese weltweiten Ungerechtigkeiten zahlen. Man ist heute jedoch stärker als früher bereit, zuzugestehen, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen,um diekluftzwischendemglobalenpotenzial und der Wirklichkeit zu verkleinern und die menschliche Entwicklung in ihrem eigentlichen Sinne weltweit zu fördern (siehe den Sonderbeitrag von UN-Generalsekretär Kofi Annan). Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Fortschritte von Ländern bei der menschlichen Entwicklung in ihren vielen Dimensionen. Außerdem wird beschrieben, welche Richtung die Veränderungen in den nächsten Jahren nehmen und wie weit sie gehen müssen. Das Kapitel beginnt mit einer Untersuchung der weltweiten Trends in den Bereichen der politischen Partizipation und der Demokratieentwicklung, den Themen dieses Berichts. Anschließend wird auf die Millenniums-Entwicklungsziele eingegangen, die die internationale Gemeinschaft festgelegt hat, um die Entwicklung anhand einer Reihe von Dimensionen zu überwachen. Die Fortschritte auf dem Weg zum Erreichen dieser Ziele werden beurteilt. Dabei wird deutlich, dass viele Länder auf Kurs, viele andere aber im Rückstand sind und die Ziele wahrscheinlich nicht erreichen werden. WELTWEITE TRENDS IN DEN BEREICHEN DER POLITISCHEN PARTIZIPATION UND DER DEMOKRATIEENTWICKLUNG Wir werden keine Mühen scheuen, um die Demokratie zu fördern und die Rechtsstaatlichkeit sowie die Achtung aller international anerkannten Menschenrechte und Grundfreiheiten zu stärken. Millenniums-Erklärung Politische Partizipation und Freiheit sind grundlegende Aspekte der menschlichen Entwicklung. Weltweit gibt es mehr demokratische 16 BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG 2002

3 Länder und mehr politische Partizipation als je zuvor: 140 Länder halten Mehrparteienwahlen ab (Tabelle 1.1). Von 147 Ländern, für die Daten verfügbar sind, wiesen 121 mit 68 Prozent der Weltbevölkerung im Jahr 2000 einige oder alle Elemente einer formellen Demokratie auf (Grafik 1.1). 16 Im Vergleich dazu waren es im Jahr 1980 nur 54 Länder mit 46 Prozent der Weltbevölkerung. Seit damals haben 81 Länder signifikante Fortschritte bei der Demokratisierung gemacht, während sich sechs rückläufig entwickelten. 17 Zahlreiche autoritäre Regime wurden durch Regierungen abgelöst, die gegenüber dem Volk in höherem Maße rechenschaftspflichtig sind. Dies stellt eine wichtige Errungenschaft für die menschliche Entwicklung dar. Echte Demokratisierung bedeutet jedoch mehr als Wahlen. Sie erfordert die Festigung demokratischer Institutionen und die Stärkung demokratischer Verfahren. Dabei müssen demokratische Werte und Normen in allen Teilen der Gesellschaft verankert sein (siehe Kapitel 2 und 3). Weil in den letzten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts diktatorische Regime in einer Reihe von Ländern abgelöst wurden, ist für diese Entwicklung das Schlagwort von der dritten Welle der Demokratisierung geprägt worden. 18 Wie die anderen Befreiungsbewegungen in der Geschichte wurden diese demokratischen Revolutionen von Menschen vorangetrieben. In den achtziger Jahren wuchs der Widerstand gegen die Exzesse der Militärdiktaturen in Lateinamerika, und eine nach der anderen wurde gestürzt beginnend mit Ecuador und Peru. In Mittel- und Osteuropa sowie der heutigen Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) markierte der Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989 den Wendepunkt. In Afrika führte wachsender Widerstand in den achtziger und neunziger Jahren zum Sturz vieler Diktatoren, die sich sehr lange an der Macht hatten halten können. Dazu zählten Mouassa Traoré in Mali 1991 und Kamuzu Banda in Malawi Die Macht des Volkes auf den Philippinen entfernte 1986 Ferdinand Marcos aus dem Amt. In einigen Ländern verlief der Übergang weniger dramatisch wie beim Wechsel zur Zivilherrschaft in der Republik Korea und Thailand sowie bei der Einführung von Wahlen in Nepal. GRAFIK 1.1 Die Welt wird demokratischer Zahl der Länder Mehr demokratische Regime während der Autoritarismus nachlässt Quelle: Polity IV Am bemerkenswertesten war vielleicht der Beginn der vollen Demokratie in Südafrika 1994, der das Ergebnis langwieriger Verhandlungen war. In der arabischen Region hat es relativ bescheidene demokratische Reformen und einige Fälle demokratischer Unruhe gegeben. Aber Monarchien wie Jordanien und Marokko haben die Möglichkeiten für die Partizipation der Menschen am politischen Leben der Gemeinschaft vergrößert, und Tunesien hat Schritte zur Erweiterung der politischen Partizipation unternommen. Dennoch ist die Demokratisierung in sehr demokratisch mit Fortschritten autoritär Anteile an der Weltbevölkerung 45% 30% 11% 8% TABELLE 1.1 Die meisten Menschen können mittlerweile bei Mehrparteienwahlen ihre Stimme abgeben, 1999 Anteil der in Share Ländern of regional mit Mehr- Number of population parteien- countries Zahl der Population Bevölkerunwahlsystemen living Länder with mit of countries der in countries lebenden multiparty Mehrpartei- Länder with mit with regionalen electoral enwahlsys- temen enwahlsys- multiparty Mehrpartei multiparty systems electoral electoral Bevölkerung (countries (Länder mit systems temen systems Region oder Ländergruppe with Daten) data) (Millionen) (millions) (percent) (Prozent) 38% 57% Afrika südlich der Sahara 29 (42) ,2 Arabische Staaten 4 (17) ,5 Ostasien und Pazifik 9 (16) ,0 Südasien 4 (8) ,5 Lateinamerika und Karibik 25 (26) ,9 Mittel- und Osteuropa sowie GUS 21 (25) ,0 OECD 30 (30) ,0 Niedrige menschliche Entwicklung 23 (36) ,4 Welt 140 (189) ,8 Hinweis: Länder mit niedriger menschlicher Entwicklung sind auch in der jeweiligen Regionalgruppe enthalten. Die Daten zu den Regionen summieren sich nicht zum Wert für die Welt insgesamt, weil einige Länder im Wert Welt nicht in einer Regionalgruppe enthalten sind. Quelle: Berechnungen des UNDP-Büros für den Bericht über die menschliche Entwicklung auf der Grundlage von Alvarez et al MENSCHLICHE ENTWICKLUNG AKTUELLER STAND UND FORTSCHRITTE 17

4 Zahl der Länder CRC CEDAW ICERD ICCPR ICESCR CAT Hinweis: Die Bedeutungen der Abkürzungen sind aus der Indikatortabelle 28 ersichtlich. Quelle: Berechnungen des UNDP-Büros für den Bericht über die menschliche Entwicklung auf der Grundlage von UNHCHR GRAFIK 1.3 Die Pressefreiheit nimmt zu Durchschnittswert bei der Pressefreiheit OECD-Länder mit hohem Einkommen Lateinamerika Welt Ostasien und Pazifikraum Afrika südl. der Sahara Arabische Staaten Mittel- und Osteuropa sowie GUS GRAFIK 1.2 Ratifizierung von Menschenrechtsabkommen Süd- Asien Quelle: Berechnungen des UNDP-Büros für den Bericht über die menschliche Entwicklung auf der Grundlage von Freedom House der Region langsamer verlaufen als in anderen Teilen der Welt, und nur vier von 17 Ländern verfügen über ein Mehrparteienwahlsystem. 19 Dieser weltweite Übergang von autoritären zu demokratischen Regimen spiegelt sich in verschiedenen Indikatoren für eine gute Staats- und Regierungsführung wider (Anhang 1.1). Nach dem Demokratieindikator des Projekts Polity IV ging die Zahl der autoritären Länder von fast 70 im Jahr 1980 auf weniger als 30 im Jahr 2000 zurück. 20 Im gleichen Zeitraum hat sich die Zahl der demokratischen Regime von 41 auf 82 verdoppelt. Der Zerfall der Sowjetunion hat zur Zunahme der Zahl der berücksichtigten Länder beigetragen. Alles in allem sind die frühere Sowjetunion und das restliche Osteuropa demokratischer geworden. Allgemeine Indikatoren erfassen nicht die Komplexität politischer Übergänge. Die meisten Demokratisierungsversuche sind fragmentiert und umfassen viele kleine und große Schritte vor und zurück. Ein Beispiel liefert Peru. Nach zwölf Jahren der Militärherrschaft fand in Peru 1980 ein Wechsel zu einem demokratischen Regime statt. Die Situation verschlechterte sich jedoch allmählich, und das Regime von Alberto Fujimori wurde zunehmend autoritär. Trotz Unregelmäßigkeiten, die internationale Beobachter zum Rückzug bewogen, wurde Fujimori zum Gewinner der Wahlen des Jahres 2000 erklärt. Aber die öffentliche Empörung über politische Skandale zwangen ihn schließlich zur Flucht aus dem Land. Alejandro Toledo wurde gewählter Präsident nach Wahlen im Jahr Während die langfristigen und neueren Entwicklungen beeindruckend waren, spiegelt der leichte Rückschritt bei der gemessenen Demokratie in Afrika südlich der Sahara und in Südasien in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre den Umstand wider, dass die dritte Welle der Demokratisierung zum Stillstand gekommen zu sein scheint. Von den 81 Ländern, die Fortschritte bei der Demokratisierung gemacht haben, werden nur 47 als volle Demokratien eingestuft. 21 Viele andere scheinen nicht im Übergang zu irgend etwas zu sein oder sind in den Autoritarismus zurückgefallen oder in Konflikte wie die Demokratische Republik Kongo, Sierra Leone und andere. Dies war insbesondere in Afrika südlich der Sahara und Zentralasien verbreitet der Fall. In Kamerun, Togo, Usbekistan, Weißrussland und anderen Ländern gestatteten Einparteienstaaten Wahlen, ließen jedoch nur eine sehr beschränkte Öffnung für die politische Konkurrenz zu. Die meisten dieser eingeschränkten Demokratien leiden unter niedriger politischer Partizipation. Dabei bringen die Bürger ihrer Regierung nur wenig Vertrauen entgegen und haben sich von der Politik entfremdet, oder die Länder werden trotz formeller Wahlen von einer einzigen mächtigen Partei oder Gruppe beherrscht. 22 ALLGEMEINERE MAßE FÜR DIE PARTIZIPATION UND POLITISCHE FREIHEIT Demokratische politische Partizipation setzt mehr als Wahlen zur Regierung voraus: Wirklich demokratische Politik erfordert bürgerliche und politische Rechte, die Raum für wirksame Partizipation schaffen. Seit 1990 hat die Zahl der Länder, die die sechs wichtigsten Menschenrechtsabkommen und -pakte ratifiziert haben, drastisch zugenommen. Dies illustriert die gestiegene Bedeutung, die den Menschenrechten weltweit beigemessen wird (Grafik 1.2). Der Schutz der Menschenrechte ist eine entscheidende Bedingung dafür, das Wohlergehen von Menschen zu sichern, und eine humane und nichtdiskriminierende Gesellschaft zu gewährleisten und eine aktive und engagierte Bürgerschaft zu ermöglichen. Die im Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte festgeschriebenen Vereinigungs-, Versammlungs-, Ausdrucks- und Gewissensfreiheiten sind grundlegende Voraussetzungen für politische Partizipation. Eine freie und aktive Presse ist für die Schaffung und Festigung von Demokratie besonders wichtig. Der Pressefreiheitsindex von Freedom House zeigt Ausmaße und weltweite Trends. Er zeigt, dass die Pressefreiheit ebenfalls zugenommen hat (Grafik 1.3). Neben bürgerlichen und politischen Rechten ist die gleiche Verteilung der Chancen für Partizipation ein entscheidendes Element demokratischer Politik. Aber auf der ganzen Welt sind Frauen in der Innenpolitik deutlich unterrepräsentiert und stellen nur 14 Prozent der nationalen Parlamentarier. Dabei gibt es nur geringe Unterschiede zwischen den Industrie- und den 18 BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG 2002

5 Entwicklungsländern. In den meisten Industrieländern einschließlich Frankreich, Japan und den Vereinigten Staaten haben Frauen zwischen zehn und 20 Prozent der Parlamentssitze inne. 23 Positive Abweichungen von der Regel finden sich sowohl in Entwicklungs- als auch in Industrieländern (Grafik 1.4). Die skandinavischen Länder schneiden besonders gut ab, aber auch in Argentinien, Mosambik und Südafrika sind etwa 30 Prozent der Parlamentarier Frauen. Dagegen sind in einer Reihe arabischer Staaten Frauen überhaupt nicht im Parlament vertreten. DIE AUSARBEITUNG INNERSTAATLICHER KONFLIKTE Die Tatsache, dass in vielen Ländern der Übergang zur Demokratie zum Stillstand gekommen ist, unterstreicht die Fragilität von Demokratien. Die Ausbreitung von Konflikten, insbesondere von innerstaatlichen Konflikten, unterstreicht die Fragilität von Staaten (Grafik 1.5). Die Zahl der innerstaatlichen Konflikte übersteigt heute bei weitem die Zahl der zwischenstaatlichen Kriege. Seit 1990 starben schätzungsweise Menschen in zwischenstaatlichen Kriegen, verglichen mit 3,6 Millionen Todesopfern bei innerstaatlichen Kriegen. 24 Besonders tragisch ist, dass Zivilisten und nicht Soldaten zunehmend die Opfer von Konflikten sind. Mehr als 90 Prozent der Opfer (Verwundete oder Tote) in den Konflikten nach dem Ende des Kalten Krieges waren Zivilisten. 25 Hinzu kommt, dass innerstaatliche Konflikte gewöhnlich mit Handfeuerwaffen ausgetragen werden und die Konfliktparteien Strategien verfolgen, die die schwachen Gruppen am stärksten trifft. Die Hälfte aller Kriegsopfer sind Kinder, 26 und weltweit in Sierra Leone, dem Sudan und anderen Ländern gibt es schätzungsweise Kindersoldaten. 27 Bürgerkriege haben auch gravierende Auswirkungen auf das wirtschaftliche Wachstum und die Nahrungsmittelproduktion, wie aus Indikatoren für die menschliche Entwicklung wie der Säuglingssterblichkeitsrate und der Einschulungsrate hervorgeht. 28 In sieben der zehn Länder mit den niedrigsten Indices der menschlichen Entwicklung tobten kürzlich große Bürgerkriege.Indem16 Jahre währendenbürgerkrieg in Mosambik wurden mehr als 40 Prozent der Schulen zerstört oder mussten schließen, und mehr als 40 Prozent der Gesundheitszentren wurden zerstört. In manchen Industriezweigen entstanden so große Schäden, dass die Nachkriegsproduktion nur 20 bis 40 Prozent der Vorkriegskapazität erreichte. Die wirtschaftlichen Gesamtverluste wurden auf 15 Milliarden US- Dollar geschätzt. Dies entspricht dem Mehrfachen des Vorkriegs-BIP des Landes. 29 Zwischen- und innerstaatliche Kämpfe sind auch die Ursache für riesige Flüchtlingsströme und vertriebene Bevölkerungen. Ende des Jahres 2000 gab es mehr als zwölf Millionen Flüchtlinge, sechs Millionen Binnenvertriebene sowie fast vier Millionen zurückkehrende Flüchtlinge, Asylsuchende und andere vom Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen erfasste Personen 30 zusammengerechnet 50 Prozent mehr als Die Zunahme der Flüchtlings- und Vertriebenenbevölkerungen signalisiert, dass die bewaffneten Konflikte an Intensität zugenommen haben. DIE MILLENNIUMS-ENTWICKLUNGSZIELE: ZUSAGEN UND AUSSICHTEN Auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Jahr 2000 zogen die Staats- und Regierungschefs eine Bilanz des sehr ungleichen Stands der menschlichen Entwicklung auf der Welt und bekannten sich zu ihrer gemeinschaftlichen Verantwortung, weltweit die Grundsätze der Menschenwürde, der Gleichberechtigung und der Billigkeit zu wahren. 32 Sie erklärten ihre Unterstützung für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte und formulierten darüber hinaus acht Ziele für Entwicklung und die Beseitigung der Armut, die bis zum Jahr 2015 erreicht sein sollen: Beseitigung der extremen Armut und des Hungers. Verwirklichung der allgemeinen Primarschulbildung. Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und Ermächtigung der Frau. Senkung der Kindersterblichkeit. Verbesserung der Gesundheit von Müttern. Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen Krankheiten. Sicherung der ökologischen Nachhaltigkeit. GRAFIK 1.4 Die Partizipation von Frauen ist überall unzureichend Anteil der von Frauen gehaltenen Parlamentssitze, Schweden Dänemark Finnland, Norwegen Island Niederlande Argentinien, Deutschland Mosambik, Südafrika Welt Dschibuti, Kuwait, Mikronesien Nauru, Palau, Salomonen, Tongo, Tuvalu, Vereinigte Arabische Emirate, Vanuatu Quelle: IPU 2002c und Indikatortabelle 23. GRAFIK 1.5 Die Ärmsten haben am stärksten unter Konflikten gelitten Opfer nach Regionen Afrika südlich der Sahara Arabische Staaten Mittel- und Osteuropa sowie GUS Südasien 1.5 Millionen 1.0 Millionen 0.5 Millionen Ostasien und Pazifikraum Lateinamerika und Karibik Quelle: Berechnungen des UNDP-Büros für den Bericht über die menschliche Entwicklung auf der Grundlage von Marshall MENSCHLICHE ENTWICKLUNG AKTUELLER STAND UND FORTSCHRITTE 19

6 Aufbau einer weltweiten Entwicklungspartnerschaft. 33 Für die meisten Millenniums-Entwicklungsziele wurden quantifizierbare und überprüfbare Zielvorgaben festgelegt, um Fortschritte anhand von Standards, die von der internationalen Gemeinschaft vorgegeben wurden, messen zu können. Im diesjährigen Bericht wird untersucht, mit welcher Wahrscheinlichkeit Länder die Ziele bis zum Jahr 2015 erreichen werden, wenn die jüngsten Trends fortbestehen. Als Ergebnis werden die Länder in Bezug auf ausgewählte Indikatoren in eine der fünf Kategorien erreicht, auf Kurs, im Rückstand, weit zurück oder zurückfallend eingeteilt (Anhangtabelle 1 und Technical Note). Bei der Analyse wird angenommen, dass die Trends im nächsten Jahrzehnt dieselben sind wie im vergangenen Jahrzehnt. Ob Länder diese Erwartungen nicht erfüllen oder sie übertreffen, hängt von ihren Aktivitäten und den Aktivitäten der globalen Gemeinschaft zwischen heute und dem Jahr 2015 ab. In vielen Ländern wurden Fortschritte erzielt (Feature 1.1). Aber für große Teile der Welt, im Allgemeinen die ärmsten Länder, scheint es unwahrscheinlich, dass sie die Ziele erreichen. 55 Länder mit 23 Prozent der Weltbevölkerung sind auf Kurs, um zumindest drei Viertel der Ziele zu erreichen. Ihnen gegenüber stehen jedoch 33 Länder mit 26 Prozent der Weltbevölkerung, die bei mehr als der Hälfte der Ziele zu scheitern drohen (Grafik 1.6). Insbesondere in Afrika südlich der Sahara werden außerordentliche Anstrengungen erforderlich sein. 23 Länder in der Region sind vom Scheitern bedroht, und elf weitere verfügen nicht über ausreichende Daten, um eine Einschätzung vornehmen zu können, was möglicherweise ein Zeichen für einen noch weiteren Rückstand ist. Damit bleiben lediglich zehn Länder in Afrika südlich der Sahara übrig, die auf Kurs sind, um zumindest die Hälfte der Ziele zu erreichen. Auf Grund fehlender Daten sind Fortschritte beim Ziel der Halbierung der Einkommensarmut schwieriger zu beurteilen. Aber das langsame Wachstum der Durchschnittseinkommen signalisiert, dass sich viele Länder anstrengen müssen, um das Ziel zu erreichen. Bei optimistischen Schätzungen ist davon auszugehen, dass ein jährliches Wachstum des Pro- Kopf-BIP von 3,7 Prozent benötigt wird. Ein solches Wachstum hatten im letzten Jahrzehnt aber nur 24 Länder (Grafik 1.7). 34 In diese Gruppe fielen die beiden bevölkerungsreichsten Länder der Welt, China und Indien. Aber die Einkommen in fast 130 Ländern mit 40 Prozent der Weltbevölkerung wachsen nicht rasch genug einschließlich 52 Länder, die in den vergangenen zehn Jahren ein negatives Wachstum GRAFIK 1.6 Länder, die auf dem Kurs sind, die Millenniums-Entwicklungsziele zu erreichen Alle UN-Mitglieder außer OECD-Länder mit hohem Einkommen Länder sind auf Kurs, um die meisten Ziele zu erreichen Afrika südlich der Sahara aber die Fortschritte bei den Ärmsten sind unzureichend Ziele Ziele 3 4 der Ziele Nicht auf Kurs 3 4 der Ziele Nicht auf Kurs 1 2 der Ziele 1 2 der Ziele 1 4 der Ziele Auf Kurs 1 4 der Ziele Auf Kurs Anteil an der Weltbevölkerung 33 Länder Auf Kurs bei weniger als der Hälfte der Ziele 31 Länder Auf Kurs bei der Hälfte bis drei Viertel der Ziele 55 Länder Auf Kurs bei drei Viertel der Ziele oder mehr 26% 33% 23% 23 Länder Auf Kurs bei weniger als der Hälfte der Ziele 8 Länder Auf Kurs bei der Hälfte bis drei Viertel der Ziele 2 Länder Auf Kurs bei drei Viertel der Ziele oder mehr Quelle: Berechnungen des UNDP-Büros für den Bericht über die menschliche Entwicklung auf der Grundlage von Anhangtabelle A BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG 2002

7 zu verzeichnen hatten. Es sind wiederum die ärmsten Länder, in denen Fortschritte am schwierigsten zu erreichen sind: 40 der 44 Länder in Afrika südlich der Sahara mit 93 Prozent der Bevölkerung der Region wuchsen zu langsam. Die Hälfte dieser 40 Länder mit mehr als der Hälfte der Bevölkerung der Region ist jetzt ärmer als Dazu zählen elf der 20 ärmsten Länder auf der Welt. Länder haben sich einigen Zielen stärker angenähert als anderen. Viele Entwicklungsländer haben die allgemeine Primarschulbildung und die Gleichstellung der Geschlechter beim Zugang zu Bildung bereits erreicht oder sind auf Kurs dazu. Angesichts der Bedeutung von Bildung für so viele andere Bereiche von Entwicklung weckt dies Hoffnungen auf eine Beschleunigung der Fortschritte im Hinblick auf die anderen Ziele. Die meisten Entwicklungsländer haben auch die Zielvorgaben bei der Beseitigung des Hungers und der Verbesserung der Trinkwasserversorgung, die unter das Ziel der Sicherung der ökologischen Nachhaltigkeit fallen, bereits erreicht oder sind auf Kurs. Aber mehr als 40 Länder mit 28 Prozent der Weltbevölkerung sind nicht auf Kurs zur Halbierung des Hungers bis zum Jahr Und 25 Länder mit 32 Prozent der Weltbevölkerung werden vielleicht den Anteil der Menschen ohne Zugang zu einer verbesserten Trinkwasserquelle nicht halbieren können. Am schlechtesten sind die Aussichten jedoch bei der Kindersterblichkeit: 85 Länder mit mehr als 60 Prozent der Weltbevölkerung sind nicht auf Kurs, um das Ziel zu erreichen (siehe Feature 1.1). Ein Ziel, das nicht überprüft werden kann, kann nicht erreicht oder verfehlt werden und eines der alarmierendsten Ergebnisse betrifft den Mangel an Daten. Die Zielvorgaben hinsichtlich Armut, HIV/AIDS und Müttersterblichkeit können mit dem aktuellen Stand der internationalen Daten nicht unmittelbar überwacht werden. Selbst bei den Zielvorgaben, die überwacht werden können, gibt es viele Datenlücken. Erschwerend kommt hinzu, dass die Länder mit fehlenden Daten vielleicht diejenigen mit den schlechtesten Leistungen sind, so dass hinsichtlich des Anteils der Länder mit Fortschritten möglicherweise ein zu positiver Eindruck erweckt wird. ZIEL 1: BESEITIGUNG DER EXTREMEN ARMUT UND DES HUNGERS Zielvorgabe 1a: Zwischen 1990 und 2015 den Anteil der Menschen halbieren, deren Einkommen weniger als ein Dollar pro Tag beträgt 1999 mussten 2,8 Milliarden Menschen ihren Lebensunterhalt mit einem Einkommen im Gegenwert von weniger als zwei Dollar pro Tag bestreiten. 1,2 Milliarden von ihnen hatten als Selbstversorger mit weniger als einen Dollar kaum genug zum Überleben (Tabelle 1.2). Die Zahl dieser extrem Armen ist in den neunziger Jahren nur wenig kleiner geworden; auf Grund des Bevölkerungswachstums ist der Anteil der in extremer Armut lebenden Menschen an der Weltbevölkerung zwischen 1990 und 1999 jedoch von 29 auf 23 Prozent zurückgegangen. Der rückläufige Anteil der Menschen in extremer Armut stellt eine positive Entwicklung dar, aber der Prozentsatz ist immer noch beklemmend hoch. Und das Unvermögen, die Armut in Afrika südlich der Sahara, der ärmsten Region der Welt, zu verringern, ist Anlass zu größter Besorgnis. Pro-Kopf-Einkommen. Das Ausmaß der absoluten Einkommensarmut in einem Land wird durch die Höhe des Pro-Kopf-Einkommens und die Verteilung dieses Einkommens bestimmt. Es gibt keine Garantie dafür, dass die Armen vom Wachstum des durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommens in ihrem Land profitieren, aber Wachstum insgesamt führt normalerweise auch zu einem Wachstum ihrer Einkommen. 35 GRAFIK 1.7 Nicht genügend Wachstum, um der Armut zu entkommen Zahl der Länder nach Wachstumsrate des Pro-Kopf-BIP (Durchschnittlicher jährlicher Prozentsatz, ) 75 Insgesamt (ohne OECD- Länder mit hohem 52 Einkommen) Rückläufiges Einkommen Wachstum von 0-3,7% Afrika südlich der Sahara 24 4 Einkommenswachstum Wachstum von mehr als 3,7% Quelle: Berechnungen des UNDP-Büros für den Bericht über die menschliche Entwicklung auf der Grundlage von Indikatortabelle 12. TABELLE 1.2 Weltweit hat sich die Zahl der Menschen, die von weniger als 1 Dollar pro Tag leben, in den neunziger Jahren kaum verändert Anteil (Prozent) Zahl (Millionen) Region Afrika südlich der Sahara 47,7 46, Ostasien und Pazifikraum 27,6 14, ohne China 18,5 7, Südasien 44,0 36, Lateinamerika und Karibik 16,8 15, Osteuropa und Zentralasien 1,6 3, Naher Osten und Nordafrika 2,4 2,3 6 7 Insgesamt 29,0 22, ohne China 28,1 24, Hinweis: 1 Dollar pro Tag entspricht 1,08 Dollar in Preisen des Jahres 1993 zu Kaufkraftparität (PPP). Quelle: World Bank MENSCHLICHE ENTWICKLUNG AKTUELLER STAND UND FORTSCHRITTE 21

8 GRAFIK 1.8 Variierendes Abschneiden innerhalb von Regionen jährliche Wachstumsrate des Pro-Kopf-BIP Mittel- und Osteuropa mit GUS Polen Slowenien Albanien Durschschnitt Russische Förderation Kirgisien Aserbaidschan Turkmenistan Ukraine Georgien Quelle: HDR Indikatortabelle 12. Afrika südlich der Sahara GRAFIK 1.9 Keine automatische Verknüpfung zwischen HDI und HPI HDI HPI-1 Mozambik Uganda Kap Verde Burkina Faso Äthiopien Durchschnitt Komoren Kongo Burundi Sierra Leone Demokratische Republik Kongo Uganda 40% 35% Tansania 30% Quelle: HDR Indikatortabellen 1 und 3. Seit Mitte der siebziger Jahre gab es eine drastische Spreizung des Pro-Kopf-Einkommens zwischen den verschiedenen Regionen (Kasten 1.1). Die beeindruckende Verringerung der Armut in Ostasien und dem Pazifikraum lässt sich in erster Linie auf die Vervierfachung des Pro- Kopf-BIP zwischen 1975 und 2000 zurückführen. Afrika südlich der Sahara beendete dagegen das Jahrtausend fünf Prozent ärmer als Die einzige andere Region, die in den neunziger Jahren einen Rückgang des Pro-Kopf-Einkommens hinnehmen musste, war Mittel- und Osteuropa sowie die GUS. Das Wachstum in der Region nimmt zu, und einige Länder haben recht gut abgeschnitten. Aber in vielen Ländern sind die Einkommen nach wie vor viel niedriger als in der Vergangenheit (Grafik 1.8). Einkommensungleichheit innerhalb von Ländern. Die Höhe des zur Verringerung der Armut erforderlichen Wachstums hängt vom Ausmaß der Ungleichheit in einem Land ab: Je ungleicher die Einkommensverteilung ist, desto weniger nutzt Wachstum armen Menschen. Untersuchungen zu Trends der Ungleichheit innerhalb von Ländern leiden unter einem Mangel an zuverlässigen, vergleichbaren Daten (siehe Kasten 1.1). Die begrenzten verfügbaren Belege lassen darauf schließen, dass die Einkommensungleichheit innerhalb von Ländern in den letzten 30 Jahren weltweit zugenommen hat. 36 Von den 73 Ländern mit 80 Prozent der Weltbevölkerung, für die Daten vorliegen, verzeichneten 48 zunehmende Ungleichheit seit den fünfziger Jahren, in 16 kam es nicht zu einer Veränderung, und nur in neun mit gerade einmal vier Prozent der Weltbevölkerung nahm die Ungleichheit ab. 37 Die Zunahme der Ungleichheit bedeutete einen Hemmschuh für die Verringerung der Armut. Da die meisten Länder nicht rasch genug wachsen, um angesichts ihres aktuellen Ausmaßes der Ungleichheit die Zielvorgabe zur Armut erreichen zu können, müssen sich die Anstrengungen darauf richten, das Wachstum so zu gestalten, dass es den Armen mehr nutzt als in der Vergangenheit. 38 Ungleichheiten jenseits des Einkommens. Der Index der menschlichen Entwicklung (Human Development Index HDI) in diesem Bericht kann wenn er für Regionen und Gruppen innerhalb von Ländern berechnet wird einen Überblick über Ungleichheiten bei mehreren Aspekten der menschlichen Entwicklung innerhalb von Ländern vermitteln (Feature 1.2). Er kann dann ein Schlaglicht auf krasse Gegensätze werfen, die in vielen Ländern den nationalen Diskurs beflügelt und den politisch Verantwortlichen geholfen haben, Unterschiede bei der menschlichen Entwicklung zwischen Regionen, zwischen Städten und dem ländlichen Raum sowie zwischen ethnischen und Einkommensgruppen zu bewerten. In Südafrika betrug 1996 der HDI für die Northern Province nur 0,531, verglichen mit 0,712 für Gauteng. 39 In Guatemala war 1998 der HDI für den ländlichen Raum mit 0,536 deutlich niedriger als der HDI für die Städte von 0, In Nepal lag 1996 der HDI für die Unberührbaren mit 0,239 etwas höher als die Hälfte desjenigen für Brahminen mit 0, Eine andere Art der Betrachtung der Verteilung der nationalen Errungenschaften bei der menschlichen Entwicklung innerhalb von Ländern besteht darin, den Index der menschlichen Armut (Human Poverty Index HPI) zu schätzen. Dieses im Bericht über die menschliche Entwicklung 1997 eingeführte Maß geht über das Einkommen hinaus und untersucht die Armut anhand der gleichen mehrfachen Dimensionen wie der HDI: Gesundheit, Bildung und eines menschenwürdigen Lebensstandards. Die Republik Tansania und Uganda beispielsweise liegen beim HDI dicht beieinander (Rang 150 und 151), aber Uganda hat eine höhere Armut (Grafik 1.9; Indikatortabelle 3). Armut ist nicht nur in Entwicklungsländern ein Problem (Kasten 1.2). Der so genannte HPI- 2, der für bestimmte, zur Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development OECD) gehörende Länder berechnet wird, kann besonders entlarvend sein (siehe Feature 1.2). Das Augenmerk auf Mangel durch Indikatoren wie Armutsraten, funktionales Analphabetentum und Langzeitarbeitslosigkeit macht Unterschiede zwischen reichen Ländern besonders deutlich (siehe Technical Note). Die für 17 OECD-Länder mit fast identischen HDI-Werten geschätzten HPI-2-Werte reichen von 6,8 Prozent für Schweden bis zu 22 BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG 2002

9 KASTEN 1.1 Das Ausmaß der weltweiten Ungleichheit ist grotesk. Die Trends waren in den letzten Jahrzehnten jedoch uneinheitlich. Die Schwankungsbreite der wirtschaftlichen Leistung der einzelnen Länder und Regionen hat zur Folge gehabt, dass die Ungleichheit zwischen einigen Regionen zugenommen, zwischen anderen sich dagegen verringert hat. Das beeindruckende Wachstum in Ost- und Südostasien zwischen 1975 und 2000 führte zu einem Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens der Region bei Kaufkraftparität (PPP) von etwa 1/14 des durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommens in OECD- Ländern auf mehr als 1/6. Im gleichen Zeitraum verzeichnete Afrika südlich der Sahara die gegenteilige Entwicklung: Das Pro-Kopf-Einkommen der Region sank von 1/6 desjenigen der OECD-Länder auf lediglich 1/14. Ursachen hierfür waren sowohl der Einkommensrückgang in der Region als auch das stetige Wachstum der OECD. In den am schlechtesten abschneidenden Ländern in Afrika südlich der Sahara belaufen sich die Einkommen jetzt auf 1/40 oder weniger der Einkommen in der OECD. Mit einem Rückgang von knapp unter der Hälfte auf knapp unter ein Drittel im Vergleich zu den OECD-Ländern mussten Lateinamerika und die Karibik geringfügige Einbußen hinnehmen, während die arabischen Staaten von einem Viertel auf ein Fünftel zurückfielen. Rasches Wachstum in den zwei größten Ländern China seit den siebziger und Indien seit Ende der achtziger Jahre ermöglichten ihnen, zu einem gewissen Grad zu den reichen Ländern aufzuschließen. China hat sein Pro-Kopf-Einkommen im Verhältnis zu dem der OECD seit 1975 von 1/21 auf 1/6 verbessert und Indien das seine von 1/14 im Jahr 1980 auf 1/10. Diese aggregierten Vergleiche zeichnen ein unvollständiges Bild. Wenn man die menschliche Entwicklung untersuchen will, muss man die Ungleichheit innerhalb von Ländern berücksichtigen, weil einfachen Vergleichen des Pro-Kopf-BIP die Annahme zugrunde liegt, dass alle Bewohner eines Landes das gleiche Einkommen haben. Daten zur Ungleichheit innerhalb von Ländern auf der Grundlage von Haushaltserhebungen sind oft nicht länderübergreifend oder über Zeiträume vergleichbar, weshalb Schlussfolgerungen nur vorsichtig angestellt werden sollten. Dennoch können sinnvolle Schätzungen vorgenommen werden, und Studien haben interessante Ergebnisse hervorgebracht. Die Untersuchung langfristiger Trends der weltweiten Ungleichheit zwischen Menschen unter Verwendung von PPP-Wechselkursen führt zu der Erkenntnis, dass die Ungleichheit beträchtlich zugenommen hat: Zwischen 1970 und den neunziger Jahren war die Ungleichheit größer als zu jedem Zeitpunkt vor 1950 (gemäß allen Maßen für Ungleichheit in Bourguignon and Morrison 2001). Dies war hauptsächlich auf die industriellen Revolutionen zurückzuführen, die in relativ wenigen Teilen der Erde stattfanden. Seit 1970 ist der Trend bei der Ungleichheit jedoch uneinheitlich und abhängig von den Daten und dem Maß für Ungleichheit. Der Trend bei bekannten Gini-Maß für Ungleichheit variiert zwischen einzelnen Studien. Eine Quelle: Bourguignon and Morrison 2001; Schultz 1998; Milanovic Weltweite Ungleichheit groteskes Ausmaß, uneinheitliche Trends Studie kommt zu dem Ergebnis, dass er bis zu den achtziger Jahren zugenommen und sich dann eingependelt hat, während eine andere einen Spitzenwert um 1970 ermittelt. In der ersten steigt der Theil-Index für Ungleichheit bis zu den neunziger Jahren stetig an, und für die Varianz des Logarithmus der Einkommen sehen beide Studien einen Spitzenwert um Andere Studien machen geringfügig abweichende Trends aus. Aber in allen Studien und bei allen Maßen sind die Veränderungen seit 1970 relativ klein und statistisch nicht signifikant. Beispielsweise liegen die meisten Schätzwerte des Gini-Koeffizienten von 1970 bis in die jüngste Zeit im Bereich von 0,63 bis 0,66 und sind somit statistisch nicht unterscheidbar. (Bourguignon and Morrison 2001 ermitteln als Schätzwert für das 90-Prozent-Konfidenzintervall etwa 0,04.) Die wichtigsten Faktoren, die zur Zunahme der Ungleichheit in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beigetragen haben, waren: das rasche Wirtschaftswachstum in bereits reichen Ländern in Westeuropa, Nordamerika und Ozeanien, verglichen mit dem Rest der Welt und das relativ geringe Wachstum auf dem indischen Subkontinent bis kurz vor dem Ende des 20. Jahrhunderts und einheitlich langsames Wachstum in Afrika. Faktoren, die zur Verringerung von Ungleichheit beigetragen haben, waren: das rasche Wachstum in China seit den siebziger Jahren und in Indien seit Ende der achtziger Jahre sowie die Angleichung zwischen den europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten bis zu den neunziger Jahren. Das rasche Wachstum in Südostasien war zwar beeindruckend, hatte aber wegen der relativ kleinen Bevölkerungen, denen es zugute kam, nur geringe Auswirkungen auf die Ungleichheit weltweit. Unabhängig von den möglichen Schwierigkeiten bei der Unterscheidung eindeutiger Trends der weltweiten Ungleichheit ist ihr Ausmaß außerordentlich hoch, was Anlass zu beträchtlicher Besorgnis ist. Unter Berücksichtigung der Ungleichheit innerhalb von Ländern und unter Verwendung von PPP-Wechselkursen kommt Milanovic (2001) zu einigen statistischen Aussagen, die Bestürzung hervorrufen. Die jüngsten verfügbaren Schätzungen sind für das Jahr 1993, aber Stagnation in den ärmsten Ländern und stabiles Wachstum in vielen der reichsten Länder implizieren, dass sich die geschätzten Werte nicht verbessert haben dürften. Das Einkommen des reichsten Prozents der Weltbevölkerung entspricht dem der ärmsten 57 Prozent. Die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung der Vereinigten Staaten haben zusammen ein Einkommen, das dem der ärmsten 43 Prozent der Weltbevölkerung entspricht. Anders formuliert: Das Einkommen der reichsten 25 Millionen Amerikaner ist gleich dem Gesamteinkommen von fast zwei Milliarden Menschen. Das Verhältnis zwischen dem Einkommen der reichsten und der ärmsten fünf Prozent der Weltbevölkerung beträgt 114:1. Weltweite Einkommensunterschiede: Verringert sich das Gefälle zwischen den Regionen? Pro-Kopf-BIP (2000, PPP-Dollar) Ostasien Länder mit und niedriger Pazifikraum menschlicher Entwicklung FORTSCHRITT Südasien RÜCKSCHRITT Afrika südlich der Sahara Arabische Staaten Welt Lateinamerika und Karibik Quelle: Berechnungen des UNDP-Büros für den Bericht über die menschliche Entwicklung auf der Grundlage von World Bank 2002e $ $ $ Mittel- und Osteuropa sowie GUS OECD- Länder mit hohem Einkommen MENSCHLICHE ENTWICKLUNG AKTUELLER STAND UND FORTSCHRITTE 23

10 Kinder leiden zweifach unter Hunger: Er beeinträchtigt ihr tägliches Leben und hat verheerende Auswirkungen auf ihre zukünftige geistige und körperliche Gesundheit KASTEN 1.2 Armut ist relativ Selbst die ärmsten Menschen in reichen Ländern haben im Allgemeinen wesentlich höhere Einkommen als arme Menschen in Entwicklungsländern. Dennoch mangelt es ihnen an vielen Dingen. Was ist der Grund dafür? Wenn ein Land reicher wird, benötigen seine Bewohner teurere Waren und Dienstleistungen, um am Alltagsleben teilnehmen zu können. Kinder können sich möglicherweise nicht an einer Diskussion im Unterricht beteiligen, wenn ihre Eltern keinen Fernseher besitzen, oder ein Techniker erhält vielleicht keine Arbeit, ohne ein Auto zu haben. Solche Produkte, die früher einmal Luxusgegenstände waren, werden zu Notwendigkeiten, wenn ihre Verbreitung in der Gesellschaft zunimmt. Deshalb kann selbst in einem reichen Land ohne absolute Einkommensarmut relative Einkommensarmut zu absoluter Armut in einigen wichtigen Dimensionen menschlicher Entwicklung wie Bildung, Selbstachtung oder der Fähigkeit, menschenwürdige Arbeit zu erhalten, führen. Die OECD-Länder haben ihre Einkommen in den letzten zwei Jahrzehnten gesteigert. In den meisten von ihnen ging dieser Anstieg jedoch mit zunehmender Einkommensungleichheit einher am verbreitetsten und drastischsten in Großbritannien und den Vereinigten Staaten. Zwischen 1979 und 1997 stieg das reale Pro-Kopf-BIP der Vereinigten Staaten um 38 Prozent, aber das Einkommen einer Familie mit amerikanischem Medianeinkommen wuchs nur um neun Prozent. Den Großteil des Zuwachses sicherten sich also die Reichsten der Reichen: Das Familieneinkommen des reichsten Prozents wuchs um 140 Prozent, d.h. um das Dreifache des Durchschnitts. Während das Familieneinkommen des reichsten Prozents 1979 zehnmal so hoch wie das Einkommen der Medianfamilie war, war es mal so hoch. Kanada und Dänemark widerstanden dem OECD-Trend und verzeichneten konstante oder leicht verringerte Ungleichheit. Sie erreichten dies primär durch Fiskalpolitik und Sozialtransfers und bewiesen damit, dass mit dem richtigen politischen Willen bei steigenden Einkommen die Ungleichheit nicht zwangsläufig zunehmen muss. Quelle: Smeeding and Grodner 2000; Atkinson 1999; Berechnungen des UNDP-Büros für den Bericht über die menschliche Entwicklung auf der Grundlage von World Bank 2001e; Krugman ,8 Prozent für die Vereinigten Staaten (Grafik 1.10; Indikatortabelle 4). Zielvorgabe 1b: Den Anteil der Menschen halbieren, die Hunger leiden Kinder leiden zweifach unter Hunger: Er beeinträchtigt ihr tägliches Leben und hat verheerende Auswirkungen auf ihre zukünftige geistige und körperliche Gesundheit. In 50 Ländern mit fast 40 Prozent der Weltbevölkerung sind mehr als 20 Prozent der Kinder unter fünf Jahren untergewichtig. 42 Der Umstand, dass 17 dieser Länder in die Kategorie mit mittlerer menschlicher Entwicklung fallen, zeigt, wie verbreitet Hunger ist. Am schlimmsten zeigt sich das Problem jedoch in den ärmsten Ländern der Welt. In Afrika südlich der Sahara weist nur Südafrika einen Wert von weniger als zehn Prozent für die Häufigkeit von Unterernährung bei Kindern auf. In sechs Ländern liegt der Wert dagegen über 40 Prozent. Einen groben Hinweis darauf, wie Länder auf dem Weg zur Halbierung des Hungers bis zum Jahr 2015 vorankommen, liefern Veränderungen der Zahl unterernährter Menschen ein weniger genauer Indikator für den Hunger als die Unterernährung bei Kindern. Diese basieren auf der landesweiten Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln und der geschätzten Verteilung. Im Zeitraum von 1997 bis 1999 waren schätzungsweise 815 Millionen Menschen unterernährt, davon 777 Millionen in den Entwicklungsländern, 27 Millionen in Volkswirtschaften im Übergang und elf Millionen in Industrieländern. 43 Es gibt einige Gründe für Optimismus. 57 Länder mit der Hälfte der Weltbevölkerung haben den Hunger halbiert oder sind auf Kurs, dies bis 2015 zu erreichen (siehe Feature 1.1). Die Fortschritte sind noch lange nicht weltweit. 24 Länder liegen weit zurück beim Erreichen des Zieles, und in 15 weiteren, davon sechs in Afrika südlich der Sahara, hat sich die Situation in den neunziger Jahren verschlechtert. Wenngleich der Anteil der Hunger leidenden Menschen rückläufig ist, hat das hohe Bevölkerungswachstum dazu geführt, dass die Gesamtzahl der unterernährten Menschen nicht rasch genug abgenommen hat. In den neunziger Jahren ging sie lediglich um sechs Millionen jährlich zurück. 44 Bei diesem Tempo würde es mehr als 130 Jahre dauern, den Hunger aus der Welt zu schaffen. 24 BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG 2002

11 GRAFIK 1.10 Reiche Länder mit geringer Streuung beim HDI, aber großen Unterschieden beim HPI HDI 0,942 15,8 15,1 15,3 HDI 0,913 7,5 HPI-2 12,9 6,8 12,1 12,5 8,5 11,2 8,8 11,1 10,7 9,1 10,5 12,3 11,5 Norwegen Schweden Australien Quelle: HDR Indikatortabellen 1 und 4. ZIEL 2: VERWIRKLICHUNG DER ALLGEMEINEN PRIMARSCHULBILDUNG Kanada Belgien Niederlande Vereinigte Staaten Japan Zielvorgabe 2a: Sicherstellen, dass Kinder in der ganzen Welt, Jungen wie Mädchen, eine Primarschulbildung vollständig abschließen können Bildung ist an sich wichtig und hat starke positive Spillover-Effekte auf Sterblichkeitsraten, Einkommen und sogar den sozialen Zusammenhalt. Die Einschulungsraten sind weltweit von 80 Prozent im Jahr 1990 auf 84 Prozent im Jahr 1998 gestiegen. Dies bedeutet aber immer noch, dass auf der Welt 113 der 680 Millionen Kinder im Primarschulalter nicht die Schule besuchen, davon 97 Prozent in Entwicklungsländern. 45 Viele Länder haben gute Aussichten, die allgemeine Primarschulbildung zu erreichen. Es gibt jedoch nur ein kleines Mittelfeld: Die meisten Länder, die nicht auf Kurs sind, liegen weit zurück, oder die Einschulungsrate bei der Primarschule ist sogar rückläufig (siehe Feature 1.1). Afrika südlich der Sahara schneidet am schlechtesten ab: Von den 21 Ländern, für die Daten vorliegen, sind 14 weit hinter der Zielvorgabe zurück oder weisen Einschulungsraten auf, die sich verschlechtern. Außerdem verfügen 93 Länder mit 39 Prozent der Weltbevölkerung nicht über ausreichende Daten, um eine Beurteilung anzustellen. Finnland Frankreich Luxemburg Dänemark Vereinigtes Königreich Deutschland Irland Italien Spanien Die Einschulung der Kinder ist jedoch nur die eine Hälfte auf dem Weg zum Erfolg, weil sie nur dann sinnvoll ist, wenn sie die Primarschulbildung auch abschließen. Hierzu müssen die Kinder und ihre Familien den durch entgangenes Einkommen und verlorene Arbeit im Haushalt entstehenden Zwängen widerstehen können. Von den wenigen Ländern mit Daten zum Primarschulabschluss scheint die überwiegende Mehrheit auf Kurs zu sein (Anhangtabelle A 1.1). Aber wiederum sind die Ergebnisse für Afrika südlich der Sahara schlechter als für die anderen Regionen. Dort sind sechs Länder auf Kurs und fünf weit zurück oder zurückfallend. Und die 33 Länder ohne Daten in der Region zählen wahrscheinlich zu denjenigen mit einer schlechten Bilanz. Alphabetisierung. Eines der wichtigsten Ergebnisse der Primarschulbildung ist die Alphabetisierung. Die Alphabetisierungsraten ändern sich jedoch nur langsam ein Umstand, der die Bildung der früheren Generationen von Kindern und die Geschichte der Einschulungsraten widerspiegelt. Seit 1975 sind in allen Entwicklungsregionen die Alphabetisierungsraten beträchtlich gestiegen (Grafik 1.11). Ostasien und der Pazifikraum sowie Lateinamerika und die Karibik scheinen sich aneinander anzunähern. Dort beträgt die Alphabetisierungsrate der Erwachsenen etwa 90 Prozent. Mit Alphabetisierungsraten von etwa 60 Prozent sind Afrika südlich der Sahara, Südasien und die Bildung ist an sich wichtig und hat starke positive Spillover-Effekte auf Sterblichkeitsraten, Einkommen und sogar den sozialen Zusammenhalt MENSCHLICHE ENTWICKLUNG AKTUELLER STAND UND FORTSCHRITTE 25

12 GRAFIK 1.11 Weltweite Unterschiede bei der Alphabetisierung Alphabetisierungsrate der Erwachsenen (Prozent) Länder mit niedriger menschlicher Entwicklung Afrika südlich der Sahara Arabische Staaten arabischen Staaten trotz beträchtlicher Fortschritte allerdings weit zurück. In den letzten 25 Jahren haben sich die Alphabetisierungsraten in Ländern mit niedriger menschlicher Entwicklung verdoppelt, aber nur auf einen Wert von 50 Prozent. Funktionale Alphabetisierung. Häufig wird davon ausgegangen, dass die Alphabetisierungsraten in OECD-Ländern nahe bei 100 Prozent liegen. Die Wirklichkeit sieht jedoch ganz anders aus. Das Konzept des funktionalen Analphabetismus beschreibt die Unfähigkeit gebräuchliche Kommunikations- und Informationskanäle verstehen und in einem Alltagskontext benutzen zu können. Diese reichen von Zeitungen und Büchern bis zu Flugblättern und Beipackzetteln in Medikamentenpackungen. Ausgehend von diesem Maß weisen die OECD-Länder den unglaublich hohen Anteil von zehn bis 20 Prozent funktionaler Analphabeten auf. Schweden und Norwegen schneiden mit acht beziehungsweise neun Prozent recht gut ab, während der Wert in Irland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten jeweils über 20 Prozent liegt (Indikatortabelle 4). Südasien Ostasien und Pazifikraum Lateinamerika und Karibik Mittel- und Osteuropa sowie GUS Quelle: Berechnungen des UNDP-Büros für den Bericht über die menschliche Entwicklung auf der Grundlage von UNESCO ZIEL 3 FÖRDERUNG DER GLEICHSTELLUNG DER GESCHLECHTER UND ERMÄCHTIGUNG DER FRAU Zielvorgabe 3a: Das Geschlechtergefälle in der Primar- und Sekundarbildung beseitigen, vorzugsweise bis 2005, und auf allen Bildungsebenen bis spätestens 2015 Das Millenniumsziel der Gleichstellung der Geschlechter im Bildungswesen trägt den dramatischen Unterschieden zwischen den Geschlechtern in weiten Teilen der Welt und insbesondere in Südasien sowie in West-, Zentralund Nordafrika Rechnung. In Indien liegt die Schulbesuchsrate der sechs- bis vierzehnjährigen Jungen um 17 Prozentpunkte höher als die der Mädchen der gleichen Altersgruppe, in Benin um 21 Prozentpunkte. Im Gegensatz dazu stehen viele Entwicklungsländer, vor allem in Lateinamerika, wo Mädchen keine Nachteile haben oder gar geringe Vorteile. 46 Von den schätzungsweise 854 Millionen nicht alphabetisierten Erwachsenen auf der Welt sind 544 Millionen Frauen, und von den 113 Millionen Kindern, die nicht die Primarschule besuchen, sind 60 Prozent Mädchen. 47 Die Welt ist von Gleichberechtigung und gleicher Chancenverteilung zwischen Männern und Frauen beziehungsweise zwischen Mädchen und Jungen immer noch weit entfernt. Hinsichtlich der Schulbesuchsrate in der Primar- und in einem geringeren Ausmaß auch in der Sekundarstufe werden die Unterschiede kleiner: 90 Länder mit mehr als 60 Prozent der Weltbevölkerung haben die Gleichstellung der Geschlechter in der Primarschulbildung erreicht oder sind auf Kurs, dies bis 2015 zu tun; hinsichtlich der Sekundarschulbildung trifft diese Aussage auf mehr als 80 Länder zu (siehe Feature 1.1; Anhangtabelle A 1.1). Am überraschendsten ist vielleicht das Abschneiden der arabischen Staaten, die normalerweise mit großer Ungleichheit zwischen den Geschlechtern assoziiert werden. Alle arabischen Länder mit Daten bis auf eines sind auf Kurs, die Zielvorgabe für die Primarschulbildung zu erreichen. Erneut ist es Afrika südlich der Sahara, wo die geringsten Fortschritte gemacht werden, obwohl selbst dort eine Mehrheit von Ländern auf Kurs ist, die Gleichstellung in der Primar- 26 BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG 2002

13 schulbildung zu erreichen, oder sie bereits erreicht hat. Bildung ist nur ein Aspekt von menschlicher Entwicklung, bei dem es Diskriminierung zwischen den Geschlechtern gibt. Weltweit verdienen Frauen immer noch nur etwa 75 Prozent so viel wie Männer. Gewalt in der Familie gegen Frauen ist in vielen Gesellschaften verbreitet. Auf der ganzen Welt gibt es schätzungsweise 100 Millionen fehlende Frauen, davon allein 50 Millionen in Indien. Diese könnten am Leben sein, wenn ihnen dieses nicht durch Kindestötung, als Folge von Vernachlässigung oder durch Abtreibung wegen ihres Geschlechts genommen worden wäre. Eine neuere Erhebung in Indien registrierte Fälle der Tötung von Mädchen jährlich, und eine Studie zu einer Klinik in Bombay ergab, dass von abgetriebenen Föten weiblich waren. 48 Der geschlechtsbezogene Entwicklungsindex (GDI) korrigiert den HDI im Hinblick auf die Ungleichheit der Ergebnisse bei Männern und Frauen (siehe Feature 1.2 und Indikatortabelle 21). Gäbe es bei der menschlichen Entwicklung Gleichheit zwischen den Geschlechtern, wären der GDI und der HDI identisch. Der GDI ist jedoch für alle Länder kleiner als der HDI, was zeigt, dass überall Ungleichheit zwischen den Geschlechtern herrscht. Das Ausmaß dieser Ungleichheit variiert beträchtlich. Obwohl viele Länder ähnliche Alphabetisierungsraten von Männern und Frauen aufweisen, liegt in 43 Ländern, darunter Indien, Jemen und Mosambik, die Rate der Männer mindestens 15 Prozentpunkte über der von Frauen. Ursache der schlechteren Ergebnisse für Frauen bei vielen Aspekten der menschlichen Entwicklung ist der Umstand, dass Frauen an den Entscheidungen, die ihr Leben bestimmen, ein geringeres Mitspracherecht als Männer haben. Diese Ungleichheit bei der Ermächtigung wird teilweise durch das im Bericht über die menschliche Entwicklung 1995 eingeführte Maß für die Ermächtigung der Geschlechter (Gender Empowerment Measure GEM) erfasst, das dazu beitragen sollte, die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern bei den wirtschaftlichen und politischen Chancen zu beurteilen. In diesem Jahr wurde es für 66 Länder geschätzt (Indikatortabelle 23). Einige Beobachtungen: Die GEM-Werte reichen von weniger als 0,300 bis mehr als 0,800, was große Unterschiede bei der Ermächtigung der Frauen widerspiegelt. Nur fünf der 66 Länder (Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden) weisen ein GEM von mehr als 0,800 auf, während 22 Länder ein GEM von weniger als 0,500 haben. Einige Entwicklungsländer übertreffen wesentlich reichere Industrieländer. Die Bahamas und Trinidad und Tobago liegen vor Italien und Japan. Das GEM von Barbados liegt 25 Prozent über dem von Griechenland. Daraus lässt sich schließen, dass hohes Einkommen keine notwendige Voraussetzung dafür ist, Chancen für Frauen zu schaffen. Ungleichheit jenseits des Geschlechts. Die Millenniums-Entwicklungsziele gehen auf die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern im Bildungswesen ein; dies ist jedoch nur ein Aspekt des ungerecht verteilten Zugangs zum Schulbesuch. Während das Geschlechtergefälle im Bildungswesen in einigen Ländern groß ist und in anderen überhaupt nicht besteht, finden sich Wohlstandsgefälle auf der ganzen Welt. Zu den extremen Beispielen zählen Senegal, wo die Schulbesuchsrate der Sechs- bis Vierzehnjährigen aus den ärmsten Haushalten 52 Prozentpunkte unter der der gleichaltrigen Kinder aus den reichsten Haushalten liegt, in Sambia entspricht diese Differenz 36 Prozentpunkten. Solche Wohlstandsgefälle erhalten den Teufelskreis der Armut aufrecht: Menschen, die arm geboren werden, sterben wahrscheinlich auch arm. Außerdem ist in einigen Ländern (Ägypten, Indien, Marokko, Niger, Pakistan) das Geschlechtergefälle im Bildungswesen für ärmere Haushalte wesentlich größer. In Indien ergibt sich für die Einschulungsrate bei Kindern aus den reichsten Haushalten nur ein Geschlechtergefälle von 3 Prozentpunkten, bei Kindern aus den ärmsten Haushalten dagegen ein Geschlechtergefälle von 34 Prozentpunkten. 49 Eine Ursache für solche Unterschiede ist, dass in vielen Ländern die Reichen unverhältnismäßig stark von den staatlichen Bildungsausgaben profitieren. In Ecuador kommen den ärmsten 20 Prozent der Haushalte nur elf Prozent der staatlichen Bildungsausgaben zugute, während es bei den Reichen 26 Prozent sind, also mehr als doppelt so viel. 50 Selbst wenn die Staats- Bildung ist nur ein Aspekt von menschlicher Entwicklung, bei dem es Diskriminierung zwischen den Geschlechtern gibt MENSCHLICHE ENTWICKLUNG AKTUELLER STAND UND FORTSCHRITTE 27

14 FEATURE 1.1 FORTSCHRITTE AUF DEM WEG ZUM ERREICHEN DER MILLENNIUMS-ENTWICKLUNGSZIELE WIEVIELE LÄNDER SIND AUF KURS? Zahl der Länder ZIEL 1 Beseitigung der extremen Armut und des Hungers Erreicht oder auf Kurs 57 Bevölkerung mit ausreichender Ernährung ZIEL 2 Verwirklichung der allgemeinen Primarschulbildung 51 Einschulung in die Primarstufe 44 Kinder, die die 5. Klasse erreichen ZIEL 3 Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und Ermächtigung der Frau Einschulung von Mädchen indie Primarstufe Einschulung von Mädchen in die Sekundarstufe ZIEL 4 Senkung der Kindersterblichkeit 85 Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren ZIEL 7 Sicherung der ökologischen Nachhaltigkeit 68 Bevölkerung mit Zugang zu verbesserten Wasserquellen Im Rückstand, weit zurück oder zurückfallend Keine Daten Millenniums-Entwicklungsziel 1 Halbierung des Hungers Zahl der Länder 68 Im Weit Zurück- Keine Erreicht Auf Kurs Rückstand zurück fallend Daten Afrika südlich der Sahara Arabische Staaten Ostasien und Pazifikraum Südasien Lateinamerika und Karibik Mittel- und Osteuropa sowie GUS Insgesamt Zahl der Länder 6 Erreicht 51 Auf Kurs 3% 46% 4 Im Rückstand 24 Weit zurück <1% 24% Anteil an der Weltbevölkerung 15 Keine Daten 4% 8% Millenniums-Entwicklungsziel 2 Verwirklichung der allgemeinen Primarschulbildung Zahl der Länder 93 Im Weit Zurück- Keine Erreicht Auf Kurs Rückstand zurück fallend Daten Afrika südlich der Sahara Arabische Staaten Ostasien und Pazifikraum Südasien Lateinamerika und Karibik Mittel- und Osteuropa sowie GUS Insgesamt Zahl der Länder 8 Erreicht 43 Auf Kurs 25% 15% 0 Im Rückstand 15 Weit zurück 0% 4% Anteil an der Weltbevölkerung 9 Zurückfallend Zurückfallend Keine Daten 2% 39% 28 BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG 2002

15 Millenniums-Entwicklungsziel 3 Verwirklichung der Gleichstellung der Geschlechter bei der allgemeinen Primarschulbildung Zahl der Länder Im Weit Zurück- Keine Erreicht Auf Kurs Rückstand zurück fallend Daten Afrika südlich der Sahara Arabische Staaten Ostasien und Pazifikraum Südasien Lateinamerika und Karibik Mittel- und Osteuropa sowie GUS Zahl der Länder % 39% 13 0% 2% Anteil an der Weltbevölkerung 64 Keine Daten 1% 19% Millenniums-Entwicklungsziel 4 Senkung der Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren um zwei Drittel Zahl der Länder 85 Im Weit Zurück- Keine Erreicht Auf Kurs Rückstand zurück fallend Daten Afrika südlich der Sahara Arabische Staaten Ostasien und Pazifikraum Südasien Lateinamerika und Karibik Mittel- und Osteuropa sowie GUS Insgesamt Zahl der Länder 0 Erreicht Auf Kurs 0% 24% 7 Im Rückstand 59 Weit zurück 19% 38% Anteil an der Weltbevölkerung 15 Zurückfallend 2 Keine Daten 4% <1% Millenniums-Entwicklungsziel 7 Halbierung des Anteils der Menschen ohne nachhaltigen Zugang zu hygienischem Trinkwasser Zahl der Länder Im Weit Zurück- Keine Erreicht Auf Kurs Rückstand zurück fallend Daten Afrika südlich der Sahara Arabische Staaten Ostasien und Pazifikraum Südasien Lateinamerika und Karibik Mittel- und Osteuropa sowie GUS Insgesamt Anmerkung: Die Regionen beinhalten nur Länder, die beim HDI berücksichtigt werden, während die Angaben unter insgesamt alle UN-Mitgliedsstaaten beinhalten jedoch ohne die OECD-Mitglieder mit hohem Einkommen. Quelle: Berechnungen des UNDP-Büros für den Bericht über die menschliche Entwicklung basierend auf Anhangtabelle A 1.3. Zahl der Länder 5 Erreicht 63 Auf Kurs 4% 39% 7 Im Rückstand 18 Weit zurück 5% 27% Anteil an der Weltbevölkerung 0 1 Insgesamt Erreicht Auf Kurs Im Rückstand Weit zurück Zurückfallend 0 Zurückfallend 75 Keine Daten 0% 10% MENSCHLICHE ENTWICKLUNG AKTUELLER STAND UND FORTSCHRITTE 29

16 Jedes Jahr sterben elf Millionen Kinder an vermeidbaren Krankheiten ausgaben gleichmäßiger verteilt sind, können sich reiche Eltern eine wesentliche bessere Bildung für ihre Kinder in Privatschulen leisten. In Chile, Peru, auf den Philippinen und in Thailand sind mehr als 40 Prozent der Gesamtausgaben für Bildung Privatausgaben. 51 Ungleichheit im Bildungswesen ist auch in einigen Industrieländern ein gravierendes Problem. In den Vereinigten Staaten ist Rasse ein wichtiger Faktor: Angehörige von Minderheiten haben niedrigere Schulabschlüsse und weniger Zugang zu qualitativ hochwertiger Schulbildung. Bei Kontrolle auf den Bildungsstand der Eltern und den Einwanderungsstatus schneiden junge Afroamerikaner bei Tests zur funktionalen Alphabetisierung schlechter ab als weiße Amerikaner, und zwar im Durchschnitt um einen Wert, der vier bis fünf Jahren Schulbildung entspricht. Das Gefälle für Hispanoamerikaner beträgt eineinhalb bis zwei Jahre. 52 ZIEL 4 SENKUNG DER KINDERSTERBLICHKEIT Zielvorgabe 4a: Die Sterblichkeitsraten für Säuglinge und Kinder unter fünf Jahren um zwei Drittel senken Jedes Jahr sterben elf Millionen Kinder an vermeidbaren Krankheiten. Häufig fehlt es nur an einfachen und leicht durchführbaren Verbesserungen in den Bereichen Ernährung, Hygiene sowie Gesundheit und Aufklärung von Müttern. In einigen Entwicklungsregionen hat es rasche Verbesserungen gegeben insbesondere in den arabischen Staaten, wo sechs Prozent der Kinder vor dem fünften Lebensjahr sterben, ein Wert, der 1970 noch 20 Prozent betrug (Grafik 1.12). Obwohl Lateinamerika und die Karibik als Region recht gut abschneiden, sind acht Länder weit davon entfernt, die Zielvorgabe bezüglich der Sterblichkeitsrate für Säuglinge zu erreichen. In Ostasien und dem Pazifikraum sind 13 Länder auf Kurs, aber drei einschließlich China weit zurück, und Kambodscha verzeichnet sogar steigende Sterblichkeitsraten für Kinder unter fünf Jahren (siehe Feature 1.1). In Mittel- und Osteuropa sowie der GUS, die als Region schlecht abschneiden, weisen die europäischen Länder gute Ergebnisse aus, die bevölkerungsreicheren GUS-Länder dagegen schlechtere. In Afrika südlich der Sahara sind 34 von 44 Ländern weit zurück oder zurückfallend. Ein entscheidender Faktor für die Verbesserung der Überlebenschancen von Kindern sind Impfungen gegen die verbreitetsten Krankheiten. Die Impfraten nahmen in den achtziger Jahren stark zu und pendelten sich dann in den Entwicklungsländern in den neunziger Jahren auf einen Stand von etwa 75 Prozent ein. In den letzten Jahren ist der Anteil der geimpften Kinder in Afrika südlich der Sahara sogar wieder unter 50 Prozent zurückgegangen. 53 Die Kindersterblichkeit hat dramatische Auswirkungen auf die Lebenserwartung in einem Land, die eine der Variablen des Indexes der menschlichen Entwicklung (HDI) ist. Außerdem ist sie ein hervorragender Indikator für die Gesundheit der Bevölkerung eines Landes. Zwischen 1975 und 2000 stieg die Lebenserwartung in Ostasien und dem Pazifikraum um etwa acht Jahre auf fast 70 Jahre (Grafik 1.13). Südasien, Lateinamerika und die Karibik sowie die arabischen Staaten verzeichneten ebenfalls stetige Anstiege. Mit einer Lebenserwartung von 77 Jahren liegen die OECD-Länder mit hohem Einkommen allerdings immer noch weit vor den anderen Gruppen: Der Abstand zur darauffolgenden Region beträgt sieben Jahre. Das von HIV/AIDS und Konflikten heimgesuchte Afrika südlich der Sahara wies schon vor 1990 eine tragisch niedrige Lebenserwartung aus, die in den neunziger Jahren sogar noch rückläufig war. Osteuropa und die GUS verzeichneten ebenfalls einen Rückgang und bilden die einzige andere Region, in der die Lebenserwartung heute niedriger ist als ZIEL 5 VERBESSERUNG DER GESUNDHEIT VON MÜTTERN Zielvorgabe 5a: Die Müttersterblichkeitsrate um drei Viertel senken Mehr als eine halbe Million Frauen sterben jedes Jahr als Folge von Komplikationen während der Schwangerschaft und bei der Geburt. 54 Allerdings gibt es sehr große regionale Unterschiede (Tabelle 1.3). Am schlimmsten ist die Situation in Afrika südlich der Sahara, wo eine Wahrscheinlichkeit von 1:13 besteht, dass eine Frau 30 BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG 2002

17 während der Schwangerschaft oder bei der Geburt stirbt. Ein Schlüssel zur Verringerung der Müttersterblichkeitsraten besteht darin, die Zahl der Geburten zu erhöhen, die von ausgebildetem Gesundheitspersonal betreut werden. Auch diesbezüglich gibt es eine breite Streuung, wobei in Südasien nur 29 Prozent und in Afrika südlich der Sahara lediglich 37 Prozent der Geburten von ausgebildetem Gesundheitspersonal betreut werden. 55 Es gibt nicht genügende Daten sowohl zur Müttersterblichkeit als auch zu von ausgebildetem Gesundheitspersonal betreuten Geburten, um einzuschätzen, welche Fortschritte Länder bei diesem wichtigen Ziel machen. Dies zeigt, dass dringend umfassendere, vergleichbare Daten zu diesem brisanten Thema benötigt werden. ZIEL 6 BEKÄMPFUNG VON HIV/AIDS, MALARIA UND ANDEREN KRANKHEITEN Zielvorgabe 6a: Die Ausbreitung von HIV/AIDS zum Stillstand bringen und allmählich umkehren GRAFIK 1.12 Weltweite Unterschiede bei der Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren (pro Lebendgeburten) Länder Afrika mit niedriger südlich menschlicher der Sahara Entwicklung Arabische Staaten Südasien Ende 2000 waren fast 22 Millionen Menschen an AIDS gestorben, 13 Millionen Kinder hatten durch die Krankheit ihre Mutter oder beide Elternteile verloren, und mehr als 40 Millionen Menschen lebten mit dem HIV-Virus, 90 Prozent davon in Entwicklungsländern und 75 Prozent in Afrika südlich der Sahara. 56 In Botsuana, dem am stärksten betroffenen Land, haben mehr als ein Drittel der Erwachsenen HIV/AIDS. Dort haben heute geborene Kinder eine Lebenserwartung von lediglich 36 Jahren etwa die Hälfte der Lebenserwartung, die es ohne die Krankheit gäbe (Grafik 1.14). In Burkina Faso, das an 20. Stelle unter den am stärksten betroffenen Ländern steht, leben Erwachsene mit HIV/AIDS, und die Lebenserwartung ist um acht Jahre gesunken. 57 Die Auswirkungen auf die Lebenserwartung Ostasien und Pazifikraum Lateinamerika und Karibik Mittel- und Osteuropa sowie GUS FORTSCHRITT OECD- Länder mit hohem Einkommen Quelle: Berechnungen des UNDP-Büros für den Bericht über die menschliche Entwicklung auf der Grundlage von UNICEF GRAFIK 1.13 Weltweite Unterschiede bei der Lebenserwartung Lebenserwartung bei der Geburt (Jahre) 80 TABELLE 1.3 In einigen Regionen liegt die Müttersterblichkeit wesentlich höher als in anderen FORTSCHRITT RÜCKSCHRITT Region Wahrscheinlichkeit, während der Schwangerschaft oder bei der Geburt zu sterben Afrika südlich der Sahara 1:13 Südasien 1:54 Naher Osten und Nordafrika 1:55 Lateinamerika und Karibik 1:157 Ostasien und Pazifikraum 1:283 Mittel- und Osteuropa sowie GUS 1:797 OECD 1:4.085 Hinweis: Die Daten beziehen sich auf das letzte verfügbare Jahr. Quelle: UNICEF Länder mit Afrika niedriger südlich der menschlicher Sahara Entwicklung Südasien Arabische Staaten Ostasien und Pazifikraum Lateinamerika und Karibik Mittel- und OECD- Osteuropa Länder sowie GUS mit hohem Einkommen Quelle: Berechnungen des UNDP-Büros für den Bericht über die menschliche Entwicklung auf der Grundlage von UN 2001d. MENSCHLICHE ENTWICKLUNG AKTUELLER STAND UND FORTSCHRITTE 31

18 GRAFIK 1.14 Die verheerenden Folgen von HIV/AIDS die Lebenserwartung in Afrika südlich der Sahara sinkt drastisch Lebenserwartung ohne HIV/AIDS 34 Jahre Botsuana 26 Jahre Simbabwe Rückgang der Lebenserwartung im Zeitraum von 2000 bis 2005 Quelle: UNDESA Jahre Südafrika 17 Jahre Kenia beginnen sich erst zu zeigen. In den ländlichen Gebieten Thailands sind die Einkommen von einem Drittel der von AIDS betroffenen Familien um die Hälfte zurückgegangen, weil die erkrankten Bauern und die Familienmitglieder, die sie betreuen, weniger Zeit auf den Feldern verbringen können. 58 Gleichzeitig explodieren die Arzneimittelausgaben: In Côte d Ivoire kostet die Versorgung männlicher AIDS-Patienten durchschnittlich 300 US-Dollar pro Jahr. Dies entspricht 25 bis 50 Prozent des jährlichen Nettoeinkommens der meisten kleinen Farmen. 59 Die Auswirkungen auf arme Haushalte sind verheerend. Sie haben nur geringe oder gar keine Ersparnisse und sind schlecht dafür gerüstet, solche Katastrophen bewältigen zu können. In den Städten in Côte d Ivoire ist der Nahrungsmittelverbrauch pro Kopf um 41 Prozent zurückgegangen, und die Schulausgaben haben sich halbiert. 60 HIV/AIDS ist auch ein Problem in der Karibik, der Region mit der zweithöchsten Infektionsrate. In Lateinamerika haben 1,3 Millionen Menschen HIV/AIDS. Osteuropa und die GUS verzeichnen rasch ansteigende Infektionsraten: In der Ukraine sind jetzt Menschen infiziert. 61 Zudem gibt es Warnungen, dass HIV/AIDS in Asien zu einer Volkskrankheit werden könnte. In Ho-Chi-Minh-Stadt in Vietnam sind 20 Prozent der Prostituierten HIV-positiv, während der Anteil Mitte der neunziger Jahre praktisch gleich Null war. Und in Indien sind mittlerweile fast vier Millionen Menschen infiziert, die zweithöchste Zahl von Infizierten in einem Land nach Südafrika. 62 Ohne rigorose präventive Maßnahmen könnte die Seuche so wie in Thailand außer Kontrolle geraten. Es gibt keine vergleichbaren Trenddaten, die eine Aussage darüber zulassen würden, wie erfolgreich Länder die Krankheit bekämpfen. Es ist jedoch klar, dass politische Maßnahmen einen positiven Einfluss haben können und für Frauen die Verwendung von Verhütungsmitteln und die Wahrnehmung reproduktiver Rechte lebenswichtig sind. Uganda konnte durch präventive Maßnahmen die HIV-Raten von 14 Prozent am Anfang der neunziger Jahre auf etwa acht Prozent am Ende der neunziger Jahre senken. 63 Es ist auch unerlässlich, den bereits Betroffenen Behandlung und Betreuung zukommen zu lassen. Bei jährlichen Kosten von 300 US-Dollar pro Patient deutlich mehr als 50 Prozent des Pro-Kopf-BIP von Afrika südlich der Sahara sind lebensverlängernde antiretrovirale Medikamente für den durchschnittlichen afrikanischen HIV-Patienten unerschwinglich. Die Regierungen einiger reicher Länder, die Standort führender Pharmaunternehmen sind, haben auf Entwicklungsländer Druck ausgeübt, um sie davon abzuhalten, generische Alternativen zu diesen patentierten Medikamenten zu produzieren. Im November 2001 wurde jedoch auf der Konferenz der Welthandelsorganisation auf Ministerebene in Doha (Katar) die Erklärung zu handelsbezogenen Rechten des geistigen Eigentums und zur öffentlichen Gesundheit verabschiedet, in der das souveräne Recht von Regierungen bekräftigt wurde, die öffentliche Gesundheit zu schützen. Der völkerrechtliche Status dieser Erklärung ist noch nicht klar, aber sie signalisiert, dass bei der Streitbeilegung zukünftig die öffentliche Gesundheit oberste Priorität haben könnte. Eine Frage, die offen bleibt, ist, ob Länder sich über Patente hinwegsetzen und generische Medikamente zum Export in andere Entwicklungsländer produzieren können. Dies ist eine sehr wichtige Frage für alle Entwicklungsländer ohne eine eigene Pharmaindustrie. Mit Ziel 8, dem Aufbau einer globalen Entwicklungspartnerschaft, verbindet sich auch die Hoffnung, dieses Problem mit der Hilfe der Pharmaindustrie selbst lösen zu können. Ob sich dies als möglich erweist, bleibt abzuwarten. Nach der Erklärung von Doha ist jedoch klar, dass der öffentlichen Gesundheit im internationalen Recht Vorrang eingeräumt werden muss. Zielvorgabe 6b: Die Häufigkeit von Malaria und anderen schweren Krankheiten zum Stillstand bringen und allmählich umkehren Jedes Jahr erkranken mehr als 300 Millionen Menschen an Malaria, davon 90 Prozent in Afrika südlich der Sahara. 64 Und jedes Jahr infizieren sich mehr als drei Millionen Menschen mit Tuberkulose. 65 Der aktuelle Stand der medizinischen Technik kann verhindern, dass diese Krankheiten tödlich sind. Mangelnder Zugang zu dieser Technik führt jedoch dazu, dass jedes 32 BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG 2002

19 Jahr zwei Millionen Menschen an Tuberkulose sterben 66 und eine Million an Malaria. 67 In der Regel sind die Ärmsten am stärksten betroffen. Ohne wesentlich wirkungsvollere Kontrolle werden 2020 schätzungsweise fast eine Milliarde Menschen mit Tuberkulose infiziert und 35 Millionen daran gestorben sein. 68 Abgesehen von dem menschlichem Leid und dem möglichen Verlust an Menschenleben können Krankheiten auch große wirtschaftliche Schäden verursachen: Eine hohe Zahl von Malariafällen beispielsweise kann das wirtschaftliche Wachstum um ein Prozent oder mehr pro Jahr senken. 69 Man bemüht sich derzeit, die Leistungsfähigkeit nationaler Gesundheitssysteme zu steigern und die internationale Unterstützung auszuweiten, und es gibt ermutigende Zeichen: Beispielsweise hat die WHO mit dem Schweizer Unternehmen Novartis eine Vereinbarung zu dem Medikament Coartem, das Malaria außerordentlich wirksam behandeln kann, getroffen. Der Preis dieses Medikaments, das die Infektions- und Sterberaten um 75 Prozent verringern kann, ist auf unter 2,50 US-Dollar pro Behandlung gesunken. 70 Dies ist allerdings immer noch mehr, als sich viele Menschen leisten können, und kann nur der Anfang der Anstrengungen zur Überwindung dieser Krankheiten sein. ZIEL 7 SICHERUNG DER ÖKOLOGISCHEN NACHHALIGKEIT Die große Vielfalt der Umweltprobleme in den verschiedenen Ländern und Regionen erschwert es sehr, konkrete globale Zielvorgaben festzulegen. Deshalb umfasst dieses Ziel allgemeine Prinzipien zur Sicherung der Nachhaltigkeit und zur Verringerung der negativen Auswirkungen der Verschlechterung der Umwelt für die Menschen. Zielvorgabe 7a: Die Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung in einzelstaatliche Politiken und Programme einbauen und den Verlust von Umweltressourcen umkehren Die globale Erwärmung verursacht überall Besorgnis. Kohlendioxidemissionen sind eine ihrer Hauptursachen. Diese Emissionen sind zwischen 1980 und 1998 von 5,3 auf 6,6 Milliarden Tonnen drastisch gestiegen. 71 Dabei produzieren die reicheren Länder mit höherem Pro-Kopf-Einkommen einen wesentlich höheren Anteil, als es ihrem Anteil an der Weltbevölkerung entspricht (Grafik 1.15). Die Energieeffizienz der Warenproduktion konnte in den letzten Jahrzehnten allgemein verbessert werden. Die Ausweitung der Produktionsmenge hat jedoch dazu geführt, dass die erzielten Verbesserungen bei weitem nicht dafür ausreichen, die weltweiten Kohlendioxidemissionen zu verringern. Deshalb zielt das Kyoto- Protokoll der Klimarahmenkonvention auf die Verringerung der Emissionen, und zwar im Wesentlichen durch die Beschränkung der Industrieschadstoffe. Das Protokoll könnte ein großer Schritt zur Einschränkung von Emissionen sein. Aber 165 Länder, die 89 Prozent der weltweiten Kohlendioxidemissionen verursachen, müssen es noch ratifizieren (Indikatortabelle 19). Wichtig wäre vor allem die Ratifizierung durch die Vereinigten Staaten, die allein für fast ein Viertel der weltweiten Kohlendioxidemissionen verantwortlich sind. Die Ratifizierung internationaler Verträge kann ein nützliches Hilfsmittel zur Einschätzung des formellen Engagements eines Landes zur Lösung wichtiger Umweltprobleme sein, die nicht in einem globalen Rahmen überwacht werden können. Entwaldung, Gefahren für bedrohte Arten und der Zustand der Fischgründe auf der Welt werden breitgefächert vom Übereinkommen über die biologische Vielfalt von 1992 behandelt, das 168 Länder ratifiziert haben (Indikatortabelle 19). Aber solche Verträge sind keine Garantie für entschlossenes Handeln. Es bedarf eines detaillierten Verständnisses der Situation in jedem Land. Gleichzeitig werden Pläne gebraucht, um sicherzustellen, dass Menschen heute und in Zukunft die Erde nicht auf Kosten anderer nutzen. Um dies zu erreichen, wurden mit der von den Regierungen auf der Konferenz der Vereinten Nationen zu Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro 1992 verabschiedeten Agenda 21 Prinzipien für die Sicherung nachhaltiger Entwicklung auf der Grundlage der Erkenntnis eingeführt, dass Wirtschafts-, Umwelt- und soziale Probleme auf kohärente und koordinierte Weise gelöst werden müssen. Bis März 2002 war die Agenda 21 von GRAFIK 1.15 Auf Länder mit hohem Einkommen entfällt ein unverhältnismäßig hoher Anteil an den Kohlendioxidemissionen CO 2- Emissionen 12% 19% 44% Bevölkerungsanteil 7% 31% 14% Alle anderen Regionen Mittel- und Osteuropa sowie GUS Ostasien und Pazifikraum OECD-Länder mit höherem Einkommen Quelle: HDR Indikatortabelle 19 und Berechnungen des UNDP-Büros für den Bericht über die menschliche Entwicklung auf der Grundlage von Indikatortabelle 5. MENSCHLICHE ENTWICKLUNG AKTUELLER STAND UND FORTSCHRITTE 33

20 Armut, politische Instabilität, Entwaldung, Überweidung und schlechte Bewässerungspraktiken können die Produktivität des Bodens beeinträchtigen 73 Ländern unterzeichnet und von 33 ratifiziert worden. 72 Ein in der Agenda 21 behandeltes, wichtiges Thema ist die Wüstenbildung. Auf Ökosysteme mit Trockenböden entfällt ein Drittel der Landmasse der Erde. Sie sind außerordentlich anfällig für Übernutzung und falsche Bewirtschaftung. Armut, politische Instabilität, Entwaldung, Überweidung und schlechte Bewässerungspraktiken können die Produktivität des Bodens beeinträchtigen. Die negativen Folgen für die Menschen sind sehr groß. Mehr als 250 Millionen Menschen, die von Subsistenzlandwirtschaft leben, sind von der Wüstenbildung direkt betroffen. Außerdem ist der Lebensunterhalt von einer Milliarde Menschen in mehr als 100 Ländern in Gefahr. Dazu zählen viele der ärmsten, am meisten marginalisierten und politisch einflusslosen Menschen auf der Welt. Die von 115 Staaten ratifizierte Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung der Vereinten Nationen hat zum Ziel, der Wüstenbildung entgegenzuwirken und die Folgen der Dürre insbesondere in Afrika zu lindern. Dies erfordert langfristig angelegte, integrierte Strategien, die sich darauf richten, gleichzeitig die Bodenproduktivität zu verbessern und Boden- sowie Wasserressourcen instand zu setzen, zu erhalten und nachhaltig zu bewirtschaften. 73 Zielvorgabe 7b: Den Anteil der Menschen um die Hälfte senken, die keinen nachhaltigen Zugang zu hygienischem Trinkwasser haben Zielvorgabe 7c: Bis 2020 eine erhebliche Verbesserung der Lebensbedingungen von mindestens 100 Millionen Slumbewohnern herbeiführen Umweltschäden beeinträchtigen insbesondere die Gesundheit armer Menschen. Herkömmliche Gefahrenquellen wie Mängel bei sicherem Trinkwasser, Sanitärversorgung und Abfallentsorgung bewirken große Ausbrüche von Diarrhöe, Malaria und Cholera. Moderne Gefahrenquellen wie urbane und Raumluftverschmutzung können zu Atemwegsinfektionen führen, während Belastungen durch agroindustrielle Chemikalien und Abfälle ebenfalls Schäden verursachen. Die Millenniums-Erklärung unterscheidet zwischen den Zielvorgaben für die Trinkwasser- und Sanitärversorgung und verwendet Letztere als einen Indikator für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Slumbewohnern. Im Jahr 2000 hatten 1,1 Milliarden Menschen noch keinen Zugang zu hygienischem Trinkwasser und 2,4 Milliarden keinen Zugang zu irgendeiner Form von verbesserter Sanitärversorgung. 74 Die gesundheitlichen Folgen sind beträchtlich. Jedes Jahr gibt es ungefähr vier Milliarden Fälle von Diarrhöe, die zu 2,2 Millionen Todesfällen führen. Am stärksten sind Kinder betroffen: Auf Diarrhöe entfallen 15 Prozent der Todesfälle bei Kindern in Entwicklungsländern. Große Probleme bereiten auch Darmwürmer, von denen etwa zehn Prozent der Menschen in den Entwicklungsländern befallen sind, und Trachoma, wodurch sechs Millionen Menschen erblindet sind und weiteren 500 Millionen die Erblindung droht. 75 Die Menschenwürde steht ebenfalls auf dem Spiel. Eine Erhebung bei Haushalten im ländlichen Raum auf den Philippinen ergab, dass als Gründe für den Wunsch nach Latrinen der Schutz der Privatsphäre, ein saubereres Wohnumfeld, weniger Belästigung durch Fliegen und der Wegfall des Schamgefühls noch vor Gesundheitserwägungen genannt wurden. 76 In den neunziger Jahren wurden Fortschritte erzielt: 800 Millionen Menschen mehr als 1990 haben jetzt Zugang zu hygienischerem Trinkwasser und 750 Millionen mehr Zugang zu verbesserter Sanitärversorgung. 77 Die meisten Länder mit verfügbaren Daten sind auf Kurs, den Anteil der Menschen ohne Zugang zu verbesserten Wasserquellen zu halbieren (siehe Feature 1.1). Die ungelösten Probleme sind jedoch nach wie vor riesig, wenn man bedenkt, dass 27 Prozent der Weltbevölkerung in Ländern leben, die weit hinter der Zielvorgabe zurück sind. ZIEL 8 AUFBAU EINER WELTWEITEN ENTWICKLUNGSPARTNERSCHAFT Die Implikationen von Ziel 8 sind klar: Mit Hilfe globaler Maßnahmen muss ein Umfeld geschaffen werden, in dem alle Menschen und 34 BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG 2002

Armut. Armut 57,1 61,6 64,3. Personen in Mio. 69,4. Anteil an der Bevölkerung, in Prozent 47,0 2.875 813 2.828 744 2.800 2.646 719 2.

Armut. Armut 57,1 61,6 64,3. Personen in Mio. 69,4. Anteil an der Bevölkerung, in Prozent 47,0 2.875 813 2.828 744 2.800 2.646 719 2. Armut Personen Personen mit mit weniger weniger als als 1,25 1,25 bzw. bzw. 2 US-Dollar 2 US-Dollar pro Tag, pro in Tag, absoluten in absoluten Zahlen und Zahlen in Prozent, und in 1981 Prozent, bis 2005

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