Biologische Arbeitsstoffe. Messungen, Bewertung von Messungen, Richtwerte, Maßnahmen
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- Marielies Hofmann
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1 Biologische Arbeitsstoffe Messungen, Bewertung von Messungen, Richtwerte, Maßnahmen Seminar in Innsbruck, Juni 2013 Dipl.-Ing. Manfred Hinker
2 Beurteilung von Arbeitsplätzen Augenschein Erfahrung Vergleich mit ähnlichen Arbeitsplätzen auch Messungen
3 Messmethoden Kultivierungsmethoden (Summen-, Gruppenparameter, Indikatorkeime) Mikroskopische Methoden Immunologische, molekularbiologische M. Partikelmessungen Messung von Bruchstücken (Endotoxine) Bestimmung von Stoffwechselprodukten Mykotoxine, ATP) Physikalische Messgrößen Wirkung auf Testorganismen (Effekte von Viren)
4 Was kann untersucht werden? Luftproben Gesamtzellzahl Gesamtkeimzahl Bestandteile von Mikroorganismen (z.b. Endotoxine) Materialproben Feste Materialen Stäube Flüssigkeiten Oberflächen
5 Messstrategien Orientierende Übersichtsmessungen (Sortierhalle) Emissionen bestimmter Quellen (Luftbefeuchter) Expositionsspitzen besonders gefährlicher Abläufe (Sortierband) Kontrollmessungen zur Überprüfung von Maßnahmen Schichtmittelwerte (ähnlich MAK-Werte) Identifizierung einzelner Arten (Legionellen)
6 Einflussfaktoren auf Messresultate Messgeräte bzw. -system Probenamezeitraum, Tageszeit, Jahreszeit Genauer Probenameort Windverhältnisse, Luftgeschwindigkeit Temperatur, Luftfeuchtigkeit Nachbarumgebung Bedingungen vor der Probenahme Probentransport, -lagerung Sauberkeit bei der Probenaufarbeitung Gehalt an keimhemmenden Begleitstoffen Nährbodenauswahl Gegenseitige Beeinflussung von Mikroorganismen Bebrütungstemperatur usw.
7 Wann sind Messungen sinnvoll?!
8 Beispiele :
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16 Feuchtigkeit Schimmelpilze Sporen Allergien
17 Feuchtigkeit Lecke Dachstellen, Leitungen Schimmelpilze Sporen Abklatschproben der Decke Luftkeimmessungen Allergien Immunologische Untersuchungen
18 Wann sind Messungen sinnvoll?! Zweck der Messung geklärt Passende Messstrategie Entsprechendes Equipment Kompetente MesstechnikerInnen Repräsentative Arbeitssituation Bewertungskriterien vorhanden
19 Beurteilung und Bewertung Allgemeine Richtwerte für Arbeitsplätze: KBE/m³ Luft, µg Endotoxin/m³ Luft Innenraum Richtwerte Bezugsgröße Außenluft, unbelastete Räume Anforderungen an Klimaanlagen: sowohl Wasserreservoirs von Klimaanlagen als auch Luftqualität
20 Arbeitsplatz - Richtwerte Rylander 1992: Maximale Arbeitsplatzbelastung KBE Bakterien /m³ Luft KBE Gramnegative Bakterien /m³ Luft Niedersachsen 1994: Maximale Arbeitsplatzbelastung KBE Gesamtkeime /m³ Luft Douwes 1997: µg Endotoxin /m³ Luft TRBA 211( 2002): TKW = Schimmelpilze /m³ Luft Schweiz 2004: Gesamtkeimzahl /m³ Luft Schimmelpilze /m³ Luft 100 ng Endotoxin /m³ Luft
21 Arbeitsplatz Richtwerte II Österreich, BMLFUW 2002: Richtlinie für die mechanisch-biologische Behandlung von Abfällen - bis 5000 KBE m³ Luft: o.k bis KBE/m³ Luft: weiter gehende hygienische Maßnahmen erforderlich - > KBE/m³ Luft: jedenfalls auch zusätzliche organisatorische und technische Maßnahmen
22 Innenraum - Richtwerte Quelle Richtwert Morey (1986) Gesamtkeime KBE/m³ EU-Report (1993) < 50 very low low intermediate high > very high Sanierungsgrenzwert Erfahrungswerte für Schimmelpilze in Häusern Senkspiel (1992) Morey (1986) Robertson (1993) Brasilien (1998) 100 KBE Schimmelpilze /m³ über Aussenluftwerte 500 KBE einer einzelnen Art Schimmelpilz /m³ 300 KBE Schimmelpilze / m³ KBE Schimmelpilze /m³ Hinweis auf Innenraumquelle Hinweis auf Innenraumquelle Hinweis auf Innenraumquelle
23 Innenraum Richtwerte II Deutschland: "Schimmelpilzleitfaden" 2005 Innenluft Innenraumquelle unwahrscheinlich Innenraumquelle nicht auszuschließen Innenraumquelle wahrscheinlich Cladosporium + andere häufige Gattungen I typa A typa x 0,7 (+0,3) I typa A typa x 1,5 (+0,5) I typa > A typa x 2 Summe KBE der untypischen Aussenluftspezies I sum/untyp A sum/untyp I sum/untyp A sum/untyp I sum/untyp > A sum/untyp Eine Art der untypischen Aussenluft-Spezies I EuntypU A EuntypU + 50 I EuntypU A EuntypU I EuntypU > A EuntypU Bewertungshilfe(?!?) für Luftproben
24 Wie komme ich zu Messungen? Firma: AUVA-Mitarbeiter stellt Antrag bei AUVA-HUB Auftrag an die STP (Sicherheitstechnische Prüfstelle) Mitarbeit in einem Projekt Arbeitsinspektorat: Antrag an die AUVA-Landesstellen Auflagen in Bescheiden mit Forderung nach Messungen durch akkreditierte Prüfstelle
25 Vergleich der Gesamtkeim-Konzentration in Abfällen unterschiedlicher Herkunft Nasser Restmüll 2-21 Tage Hausmüll 2-21 Tage Altglas 7-21 Tage Altpapier 7-21 Tage Abfälle Großkrankenhaus Abfälle Kleinkrankenhaus Abfälle Arztpraxen (Angaben in koloniebildende Einheiten pro Gramm (KBE/g) Mio. 1 Mrd. 100 Mrd Mio Mio. 10 Mrd. 1 Bio.
26 Konzentrationen [KBE/cbm] von Keimgruppen Messpunkte Gesamtbakterien gramnegative Schimmelpilze Aspergillusniger Therm o-phile Stäbchen Aktinomyzeten Referenz Median 230 < <35 <35 Max Min < < <35 Leseband Median Max Min Rottehalle Median Max Min Feinshredder Median Max Min Mediane [KBE/cbm], Maxima und Minima der Konzentrationen an Gesamtbakterien, gramnegativen Stäbchen, Schimmelpilzen, Aspergillen (Aspergillus niger) und thermophilen bzw. thermotoleranten Aktinomyzeten an verschiedenen Arbeitsplätzen innerhalb einer Kompostierungsanlage
27 Stemmverfahren ohne Emissionsminderung Entfernen des schimmelpilzhaltigen Wandmaterials mit dem Stemmverfahren (Messungen der BG): Schimmelpilzkonzentration im Arbeitsbereich: 35 Millionen KBE/m³ Luft direkt am Beschäftigten: 40 Millionen KBE/m³ Luft Referenzwert Außenluft: KBE/m³ Luft
28 Messergebnisse Putzfräse: Entfernen des schimmelpilzhaltigen Wandmaterials mittels abgesaugter Putzfräse (Messungen der BG): Schimmelpilzkonzentration im Arbeitsbereich: KBE/m³ Luft direkt am Beschäftigten: KBE/m³ Luft Referenzwert Außenluft: KBE/m³ Luft
29 Vergleich Schimmelpilzkonzentrationen Verfahren Schimmelpilzkonzentration [KBE/m³ Luft] im Arbeitsbereich: am Beschäftigten: Stemmverfahren 35 Millionen 40 Millionen Putzfräse Sprühextraktionsverfahren Quelle: BG
30 Mögliche Maßnahmen zur Risikominimierung Arbeitsstoffe Staub Bioaerosole (z.b. Mikroorganismen) Minderung der Staubbelastung Verringerung der Menge an Mikroorganismen Optimierung von Luftströmen Abtrennmaßnahmen Persönliche Schutzmaßnahmen
31 Verordnung biologische Arbeitsstoffe Impfungen, die von AUVA (als freiwillige Leistung) bezahlt werden: Hepatitis B: Ärzte, medizinisches Personal, Reinigungspersonal, Medizinstudenten, u.a. FSME: Forstpersonal Tollwut: Tierärzte, Tierpräperatoren, u.a. Tetanus: nicht definierter Personenkreis
32 Biologische Arbeitsstoffe AUVA - Hilfestellung Luftkeim-Messungen Gesamtkeimzahl Einzelne Keimgruppen Beratungstätigkeit Literatur, Information AUVA, Abt. HUB Adalbert-Stifter-Straße Wien, Tel.: 33111/598 manfred.hinker@auva.at
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