Selbstmanagement. Fachliche Grundlagen zu Selbstmanagement und Selbstwirksamkeit Dr. phil. Cindy Scharrer, Uniklinik Köln
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- Jens Adenauer
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1 Bildquelle: Medizin Foto Köln Selbstmanagement Fachliche Grundlagen zu Selbstmanagement und Selbstwirksamkeit Dr. phil. Cindy Scharrer, Uniklinik Köln
2 Offenlegung potentieller Interessenkonflikte Anstellungsverhältnis oder Führungsposition: Fachkrankenschwester für Neurologie (DGN) Berufspädagogin Geschäftsführerin des Patienten-Informations-Zentrum der Uniklinik Köln
3 Inhalt 1. Selbstmanagement - erste Annäherung. 2. Selbstmanagement - zweite Annäherung. 3. Warum Adhärenz und Compliance fürs Selbstmanagement gefährlich sind. 4. Was will Selbstmanagement erreichen? 5. Was braucht es dazu? 6. Ausblick.
4 Autonomie, Authentizität, Achtsamkeit, Aufmerksamkeit, Aktivität, Arbeit, Absicht, Ausstrahlung, Bewusstsein, Balance, Bedürfnisse, Beziehungen, Bewältigung, Bereicherung, Beratung, Coaching, Charisma, Denken, Demokratie, Diversity, Entwicklung, Eigenverantwortung, Erfahrung, Erkenntnis, Erfolg, Emotion, Energie, Entspannung, Einstellung, Entscheidung, Existenz, Energetische Therapie, Freiheit, Fühlen, Führen, Fähigkeit, Fürsorge, Familie, Fortschritt, Flow, Führerschein Gesundheit, Glück, Gelassenheit, Gleichgewicht, Gehirn, Gedanken, Gefühle, Gemeinschaft, Glaube, Gestaltung, Gesundheitscoaching, Gestalttherapie, Ganzheit, Handeln, Höchstleistung, Hypnose, Herz, Hilfe, Hypnotherapie, Selbstmanagement Interessen, Intuition, Ich, Identität, Information, Joggen, - Jonglieren, Kommunikation, Kompetenz, Konfliktlösung, Kongruenz, Kraft, Kognition, Konzentration, Karriere, Lösungen, Liebe, Loslassen, Lernen, Leistung, Lachen, Leben, Lebenslust, Lebenskunst, Lenken, Möglichkeiten, Mitgefühl, erste Management, Annäherung Mentaltraining, Meditation, Mobilität, Mentoring, Neuropsychologie, Notfallkoffer, Organisation, Optimierung, Orientierung, Ordnung, Ökologie, Persönlichkeit, Partnerschaft, Perspektiven, Potenzial, Psychologie, Philosophie, Psychotherapie, Prozess, Querdenken, Qualität, Quelle, Ressourcen, Ruhe, Reichtum, Rituale, Selbstbestimmung, Selbstgestaltung, Selbstorganisation, Selbstregulation, Selbstkontrolle, Selbstwirksamkeit, Selbstverbalisation, Selbstwert, Selbstkonzept, Selbstbild, Selbstsicherheit, Selbstbewusstsein, Seminare, Systeme, Sinn, Sexualität, Spiritualität, Sport, Spitzenleistung, Stressmanagement, Synergie, soft skills, Systemische Beratung, Supervision, Team, Taten, Trance, Tugend, Training, Teamentwicklung, Tiefenpsychologie, Taiji, Utilisierung, Verantwortung, Verhalten, Vertrauen, Veränderung, Verhaltenstherapie, Verkehr, Verbesserung, Werte, Wahlmöglichkeiten, Wahrnehmung, Wissen, Workshops, Xenophil, Yoga, Ziele, Zusammenhänge, Zeichen, Zentrum, Zeitmanagement
5 Selbstmanagement - erste Annäherung Psychologie: Selbstregulierung Erwachsenenpädagogik: Selbststeuerung Managementwissenschaften: Selbstmanagement Gesundheitswissenschaften:?
6 Selbstmanagement zweite Annäherung SMSP Schmerz SMSP Stroke SMSP Asthma Selbstmanagement
7 Selbstmanagementschulungsprogramme International: patient expert program (Groß Britannien), CDSMP (weltweit) in Deutschland: Selbstmanagement-/Schulungsprogramme für Herzerkrankungen Krebserkrankungen gastrointestinale Erkrankungen Diabetes Asthma Schmerz Dialyse- und Hochdruckpatienten Schlaganfall, Epilepsie
8 Selbstmanagement zweite Annäherung SMSP Krebs SMSP Schmerz SMSP Stroke SMSP Diabetes SMSP Asthma erhebliche Wissens- und Praxisdefizite bei Diabetesbetroffenen 1 und bei Asthmaerkrankten 36 % Transplantatverluste durch Medikamenteneinnahmefehler 2
9 Selbstmanagement zweite Annäherung SMSP Krebs SMSP Schmerz SMSP Stroke SMSP Diabetes SMSP Asthma erhebliche Wissens- und Praxisdefizite bei Diabetesbetroffenen 1 und bei Asthmaerkrankten 36 % Transplantatverluste durch Medikamenteneinnahmefehler 2
10 Ziele von Selbstmanagementprogrammen Compliance Adhärenz?
11 Compliance? Adhärenz? Therapietreue im Sinne von Compliance meint, dass der Patient tut, was der Arzt von ihm verlangt. WHO (2003): Adherence is the extend to which a person s behavior - taking medication, following a diet, and/or executing lifestyle changes, corresponds with agreed recommendations from a health care provider. 3
12 Nonadhärenz! Non-Adhärenz: der Patient hält sich nicht oder nur unvollständig an die vorher mit dem Behandler vereinbarten Behandlungsabsprachen. 4
13 (Non)Adhärenz Patientenbezogene Faktoren Krankheitsbedingte Faktoren Sozial/ ökonomische Therapiebezogene Faktoren Faktoren Medizinische Betreuung, Gesundheitssystembedingte Faktoren Angst vor Nebenwirkungen Vergesslichkeit Psychosozialer Stress Motivation Wissen über Erkrankung Vertrauen in die Therapie Bildungsniveau Finanzielle Situation Alter Soziales Umfeld (Unterstützung) Systemkapazität Aufklärung des Patienten Vertrauen zum Arzt und medizinischen Personal Komplexität der Therapie Dauer der Behandlung Nebenwirkung Häufige Änderungen der Behandlung Schwere der Symptome Progressionsrate Komorbidität (Depression, Alkohol-, Drogenabhängigkeit) Verfügbarkeit wirksamer Therapien
14 (Non)Adhärenz Patientenbezogene Faktoren Krankheitsbedingte Faktoren Sozial/ ökonomische Therapiebezogene Faktoren Faktoren Medizinische Betreuung, Gesundheitssystembedingte Faktoren Angst vor Nebenwirkungen Vergesslichkeit Psychosozialer Stress Motivation Wissen über Erkrankung Vertrauen in die Therapie Bildungsniveau Finanzielle Situation Alter Soziales Umfeld (Unterstützung) Systemkapazität Aufklärung des Patienten Vertrauen zum Arzt und medizinischen Personal Komplexität der Therapie Dauer der Behandlung Nebenwirkung Häufige Änderungen der Behandlung Schwere der Symptome Progressionsrate Komorbidität (Depression, Alkohol-, Drogenabhängigkeit) Verfügbarkeit wirksamer Therapien
15 Ziele von Selbstmanagementprogrammen Therapietreue, Komplikationen vermeiden, Kostendämpfung, ein guter Platz auf dem Gesundheits-Krankheits-Kontinuum Adhärenz Compliance
16 Ziele von Selbstmanagementprogrammen Therapietreue, Komplikationen vermeiden, Kostendämpfung, ein guter Platz auf dem Gesundheits-Krankheits-Kontinuum Adhärenz Compliance
17 Es geht doch letztendlich immer um Gesundheit! Utente:Jollyroger, CC-BY-SA-2.5
18 Es geht doch letztendlich immer um Gesundheit! Utente:Jollyroger, CC-BY-SA-2.5
19 Selbstmanagement und chronische Krankheit Menschen wollen ihr Ergehen in die eigene Hand nehmen! Selbstmanagement Befähigung der Betroffenen, die eigene Krankheit in ihr Leben zu integrieren, das Leben mit dieser Krankheit eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen und unabhängig von den professionellen Mitarbeitern des Gesundheitswesens zu gestalten. 7 oder: die Befähigung, ihr eigenes Ding zu machen
20 Ziel von Selbstmanagementschulungen? Das Leben mit einer chronischen Erkrankung stellt die Betroffenen vor drei Herausforderungen: 1. Sie müssen krankheitsbezogene Aufgaben bewältigen. 2. Sie müssen ihren Alltag meistern. 3. Sie müssen sich mit einer veränderten Zukunftsperspektive auseinandersetzen, ihre Lebensplanung verändern und lernen, mit der daraus resultierenden Frustration, Wut und Depression umzugehen. Barbara Klug Redman: Selbstmanagement chronisch Kranker. Chronisch Kranke gekonnt einschätzen, informieren, beraten und befähigen. Bern 2008., S. 19
21 Jetzt können wir über Nutzen reden 1. eine effektivere Behandlung, weil Anpassungen unverzüglich vom Betroffenen selbst durchgeführt werden können 2. eine bessere Lebensqualität, indem Betroffene in die Lage versetzt werden, eigene Präferenzen einzubringen, eigenverantwortlich zu handeln und ihr Leben stärker selbst zu bestimmen (Empowerment)
22 Selbstmanagementtraining braucht Patienten- und Familienedukation Wissensvermittlung Haltungen/Einstellungen Motivation Hoffnungsunterstützung Fertigkeiten Körperwahrnehmung Vertrauen Lese- oder Medienkompetenz Bildquelle: Medizin Foto Köln Kontakt zu den Professionellen
23 Selbstmanagementtraining braucht Patienten- und Familienedukation einen Paradigmenwechsel: Ausrichtung auf wirkliche Befähigung zum Selbstmanagement durch ein erweitertes, therapeutisches Pflegeverständnis Pflege ist die Diagnose und Behandlung menschlicher Reaktionen auf aktuelle und potentielle Gesundheitsprobleme (American Nurses Association)
24 Selbstmanagementtraining braucht Patienten- und Familienedukation einen Paradigmenwechsel: Ausrichtung auf wirkliche Befähigung zum Selbstmanagement durch ein erweitertes, therapeutisches Pflegeverständnis Bewusstsein eines gesellschaftlichen Auftrages für Pflegende
25 Und am Ende bleibt: Empowerment die Unabhängigkeit der Kranken von den Professionellen. Herausforderungen: der mündige Patienten : Der Kranke ist nicht immer ein kritischer Konsument. Die Pflegenden: nur eine starke Kraft kann Klienten befähigen, unabhängig zu werden.
26 Ausblick: Workshop Nursing is teaching oder nicht? Wie bringt man Beratung in die Pflege? Was tun wir, um Patientenedukation in der Klinik zu verankern, es auf die Stationen und in das Bewusstsein der Menschen hineinzubringen - und die Förderung von Selbstmanagementkompetenzen zu einer selbstverständlichen Grundhaltung aller Berufsgruppen zu entwickeln? Bildquelle: Medizin Foto Köln
27 Quellenangaben 1) Norris et al., 2001, in: Redmann, 2008, S. 19, 2 Redmann, 2008, S. 19 2) Butler JA, Roderick P, Mullee M, Mason JC, Peveler RC: Frequency and impact of nonadherence to immunosuppressants after renal transplantation: a systematic review. Transplantation 2004; 77(5): ) Adherence to long term therapy: evidence for action , online unter: S. XIII, Letzter Zugriff am ) Seemann U. & Kissling W. (2008). Volkskrankheit Noncompliance - Ursachen, Folgen, Therapiemöglichkeiten. Psychoneuro;34: ) Ferzacca, 2000, in: Barbara Klug Redman: Selbstmanagement chronisch Kranker. Chronisch Kranke gekonnt einschätzen, informieren, beraten und befähigen. Bern 2008., S. 18 6) Barbara Klug Redman: Selbstmanagement chronisch Kranker. Chronisch Kranke gekonnt einschätzen, informieren, beraten und befähigen. Bern )
28 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Patienten-Informations-Zentrum Dr. Cindy Scharrer Telefon: Uniklinik Köln Kerpener Str Köln
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