Evaluierung von Regionalplänen mit Hilfe kleinräumiger Gebäudedaten
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- Jutta Kuntz
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1 Andrea Jonas, Klaus Einig Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Evaluierung von Regionalplänen mit Hilfe kleinräumiger Gebäudedaten Statistische Woche, Session: Raumplanung und Statistik Mittwoch, 13. Oktober 2010, München
2 Einführung Das Handeln öffentlicher Institutionen steht unter Rechtfertigungszwang. Dennoch werden systematische Wirksamkeitskontrollen der Raumordnungspläne auf Landes- wie auch auf Regionsebene bisher nicht durchgeführt. Hildegard Zeck, Landesplanung Niedersachsen (1999)
3 Evaluation in der Raumplanung Hemmnisse für die Planevaluierung Mangelnde Datengrundlagen Kausalitätsproblem Unklare Zielformulierungen und Adressatenbezüge Langfristige Ausrichtung der Ziele Fehlender politischer Wille Steuerung der Regionalpläne erfolgt nur indirekt über die Umsetzung der Bauleitplanung und über Genehmigungsverfahren Kaum praktische Erfahrungen mit Planevaluierung
4 Evaluation in der Raumplanung Chancen der Planevaluation Transparenz Aufdecken von erfolgreichen und weniger erfolgreichen Planungsansätzen Effektivitätssteigerung der Planung Grundlage für Reformen und Neuerungen Stärkung der Rolle der Planung
5 Forschungshintergrund REFINA-Vorhaben DoRiF (Designoptionen und Implementationen von Raumordnungsinstrumenten zur Flächenverbrauchsreduktion) und Flächenbarometer ( Entwicklung und Evaluierung eines fernerkundungsbasierten Flächenbarometers ) Analyse der Wirksamkeit der regionalplanerischen Instrumente zur Steuerung der Siedlungsentwicklung Ex-Post-Analyse: Instrumentenverbund bereits in Kraft getretener Regionalpläne
6 Hannover Düsseldorf Südwestthüringen Mittelhessen Westsachsen München
7 Instrumente zur Steuerung der Siedlungsentwicklung (24 % Flächenanteil) Instrumente zur Steuerung der Nutzungen im Freiraum (75 % Flächenanteil) Allgemeine Siedlungsbereiche Waldbereiche Allgemeine Freiraum- u. Agrarbereiche Bereiche für gewerbl. u. indust. Nutzungen Grundwasser u. Gewässerschutz Schutz der Landschaft landschaftsorientierte Erholung Regionaler Grünzug Festlegung auf Eigenentwicklung Ortsteile (< Einwohner) Schutz der Natur u. Landschaft Quelle: Regionalplan Düsseldorf 1999
8 Methodisches Vorgehen
9 Methodik Instrumente zur Steuerung der Siedlungsentwicklung Instrumente zur Steuerung der Nutzungen im Freiraum Verhalten der Gemeinden Bauaktivitäten Siedlungsräumliche Entwicklungspfade Erklärung der Instrumentenwirkungen (Geo-) Statistische Analyse Auswertung von Stellungnahmen Experteninterviews Befragungen von Kommunen und Regionalparlamenten
10 Ausgewählte Ergebnisse
11 Eigenentwicklung Definition Beschränkung der Bevölkerungs- und Baulandentwicklung in ländlich geprägten Gemeinden oder Ortsteilen Neue Baugebiete dürfen nur in dem Umfang ausgewiesen werden, wie es zur Deckung des örtlichen Bedarfes notwendig ist Region Hannover Region Düsseldorf Festlegung auf Eigenentwicklung Ortsteile (< Einwohner)
12 Bevölkerungsentwicklung nach zentralörtlicher Einstufung
13 Eigenentwicklung Statistische Auswertung Bevölkerungsentwicklung in den Ortsteilen der Region Hannover Eigenentwicklungsbegrenzung 7,6 5,2-0,9 zentrale Ortslagen innerhalb der Gemeinde 6,5 2,7-0,5 Schienenanbindung 6,6 6,7-0,9 insgesamt 6,7 1,8-0,1 Quelle: eigene Darstellung; Daten der Region Hannover
14 Sementa Change Basis: topographische Karten im Maßstab 1 : TK 25 / DTK 25 (V) Quelle: IÖR
15 Sementa Change Kleinräumige gebäudebasierte ex-post-analysen der Siedlungsentwicklung auf Grundlage von Geobasisdaten Gebäudeexistenz, Gebäudetyp, Gebäudegrundfläche sowie Geschossanzahl Wo, was und wie viel wurde gebaut? Analyse der Gebäudeentwicklung Nur für Düsseldorf und Hannover vorhanden Quelle: IÖR
16 Sementa Change Quelle: IÖR
17 Sementa Change Verhältnis* von Bebauung im Bestand vs. auf "Grüner Wiese" zwischen 1991 und 2005 in der Region Hannover *berechnet über die Geschossfläche der Wohnbauflächen und Flächen gemischter Nutzung Hannover " Baringhausen 2,6 (Max) 0 10 km Sehnde 0,4 (Min) Verhältnis von Bebauung im Bestand vs. "Grüne Wiese" 0,5 > 0,5-1,0 > 1,0-1,5 > 1,5-2,0 > 2,0 Gemeindebezogene Berechnung mit SEMENTA-Change (IÖR) auf Grundlage von TK25 ( ), DTK25-V ( ) und ATKIS Basis-DLM (2006) Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen (LGN) Karte: IÖR 3/2009
18 Eigenentwicklung Eigenentwicklung in der Region Düsseldorf Hannover: Eigenentwicklung (Stadt Laatzen, Ortsteil Oesselse) Quelle: RROP Hannover 2005 Daten: Sementa Change (IÖR)
19 Eigenentwicklung Anteil der Fläche für neugebaute Gebäude in Ortsteilen mit Eigenentwicklung an der Gesamtflächeninanspruchnahme für neue Gebäude (in %) Region Düsseldorf 4,7 4, Region Hannover 14,8 18,9 Anteil der neugebauten Gebäude in Ortsteilen mit Eigenentwicklung an der Gesamtgebäudeentwicklung (in %) Region Düsseldorf 9,1 7, Region Hannover 20,1 24,6
20 Eigenentwicklung
21 Ausrichtung der Siedlungsentwicklung auf ÖPNV Anteil der Fläche für neugebaute Gebäude im Einzugsbereich des schienengebundenen Nahverkehrs an der Gesamtflächeninanspruchnahme für neue Gebäude (in %) 500m 500m- 1km 1-2km 0-2km Düsseldorf ( ) 11,8 15,8 25,0 52,7 Hannover ( ) 19,1 19,6 25,9 64,7 Quelle: Sementa-Change (IÖR), eigene Berechnung und Darstellung
22 Ausrichtung der Siedlungsentwicklung auf ÖPNV
23 Regionale Grünzüge 1) Gebäudebestand und -entwicklung in Regionalen Grünzügen in der Region Düsseldorf 2) Anteil der neugebauten Gebäude in Regionalen Grünzügen an der Gesamtgebäudeentwicklung (in %) Düsseldorf 5,0 % Hannover 5,3 %
24 Fazit
25 Fazit Messung der Instrumentenwirkung auf Basis der amtlichen Statistik alleine kaum möglich Hoher Bedarf nach kleinräumigen Daten Wirkungsanalyse kann aber nicht alleine mit statistischen Daten bzw. Geodaten erfolgen, notwendig sind weitere Datenquellen (Interviews, standardisierte Befragung, Dokumentenanalyse) Methoden-Mix erzeugt differenziertes Bild der Wirksamkeit regionalplanerischer Instrumente Bestätigung der Wirksamkeit von regionaler Planung
26 BBR Bonn 2008 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Dipl. Geogr. Andrea Jonas, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Weitere Informationen zum REFINA-Projekt: Andrea Jonas (BBSR Bonn)
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