Eine neue GIS-gestützte Methode zur Bestimmung und Steuerung von Eigenentwicklungsortslagen
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- Felix Heidrich
- vor 6 Jahren
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1 Eine neue GIS-gestützte Methode zur Bestimmung und Steuerung von Eigenentwicklungsortslagen Regionalverband Ruhr Bereich Planung, Referat Regionalentwicklung Dr. Nicole Iwer / Christoph Alfken 1
2 Aufgabe» Bestimmung und Abgrenzung von Eigenentwicklungsortslagen anhand von nachvollziehbaren Kriterien damit verbunden: Abgrenzung zu allgemeinen Siedlungsbereichen sowie Streu-/ und Splittersiedlungen 2
3 Abgestufte Siedlungstypologie nach LEP NRW Streu-/ und Splittersiedlungen keine Neubildung, keine Verfestigung kein Wachstum Eigenentwicklungs- Ortslagen (EWO) Entwicklung auf den Bedarf der ortsansässigen Bevölkerung beschränken (kein Zuzug) Siedlungsbereiche (ASB) Siedlungsschwerpunkte, im Regionalplan als Voranggebiete festgelegt 3
4 Fehlende Klarstellung der Siedlungstypen im LEP» 35 Abs. 5 LPlG DVO Darstellungen der Regionalpläne Wohnplätze mit einer Aufnahmefähigkeit von weniger als Einwohnern sind nicht als Siedlungsbereiche darzustellen. juristisch aber auch fachlich, werden willkürlich gesetzte Schwellenwerte mehr und mehr in Frage gestellt:» Verfassungsgerichtshof, Urteil vom ( Ochtrup-Urteil ) Grundsatzurteil zur Festlegung von Schwellenwerten: Je strikter die Schwellenwerte, desto höher ist die Begründungslast. (Dr. Michael Bertrams, Präsident des Verfassungsgerichtshofs)» Oberverwaltungsgericht NRW, Urteil vom Die Schaffung von 2,6 ha Wohnbauflächen (einschließlich Verkehrs- und Grünflächen) im bisher unbebauten siedlungsnahen Freiraum ( ) ist nicht am Bedarf der ansässigen Bevölkerung ausgerichtet ( ). 4
5 Methodisches Vorgehen Schritt 1 Schritt 2 Schritt 3 Berechnung der Flächenkulisse Kategorisierung: Kriterien und Gewichtung Definition der maximalen Entwicklungsmöglichkeiten 5
6 Schritt 1: Berechnung der Flächenkulisse» ATKIS-Ortslagen hier eher nicht geeignet» ArcGIS-Tool: Delineate Built-Up Areas / Bebaute Flächen skizzieren» Statt Gebäudeumringe kleinräumige Einwohnerdaten im 100m-Raster (Zensus 2011) Wohnsiedlungen!» Kanten-Features : Straße und Schiene, Kanäle und Flüsse aus der FNK lineare Elemente 6
7 Schritt 1: Berechnung der Flächenkulisse ca. 500 Geometrien nach weiterer Bereinigung verbleiben 461 Wohnsiedlungen 7
8 Schritt 2: Kategorisierung Kriterien und Gewichtung» GIS-gestützte Beurteilung aller 461 Wohnsiedlungen Entwicklungsperspektive (Reserven) Entwicklungsperspektive Einwohnerzahl (Reserven) Einwohnerprognose Einwohnerzahl (Gemeinde) Entwicklungsperspektivprognose Einwohner- (Gemeinde) (Reserven) Einwohnerzahl Planerische Zielsetzung (FNP) Kompaktheit Planerische Zielsetzung der Wohnsiedlung (FNP) Kompaktheit Infrastrukturversorgung der Wohnsiedlung Planerische Infrastrukturversorgung Zielsetzung (FNP) Kompaktheit der Wohnsiedlung 8
9 Schritt 2: Beispiel Infrastrukturversorgung Infrastrukturversorgung» ruhrfis-monitoring Daseinsvorsorge» Analyse von 16 grundzentralen Infrastrukturen Infrastruktur 1 Kindergärten/Kindertagesstätten 2 Grundschulen 3 Supermarkt / Discounter 4 Poststellen 5 Bank (Geldautomat/Filiale) 6 Hausärzte (Allgemein, Innere Med., Kinderärzte) 7 Zahnärzte 8 Apotheken 9 Pflegeheime 10 Bibliotheken 11 Freizeiteinrichtungen 12 ÖV-Haltepunkte Klasse A (hochfrequentiert) 13 ÖV-Haltepunkte Klasse B 14 ÖV-Haltepunkte Klasse C 15 ÖV-Haltepunkte Klasse D 16 ÖV-Haltepunkte Klasse E (geringfrequentiert) 9
10 Schritt 2: Beispiel Infrastrukturversorgung» 5 Klassen 2 bis -2 Punkte» Einteilung über Quantile (80, 65, Median, 35, 20) Punkte
11 Schritt 2: Gewichtung der Kriterien» Analytischer Hierarchieprozess (vgl. Saaty 1990) paarweiser Vergleich der Kriterien Entscheidung Einwohnerzahl Einwohnerprognose Infrastrukturausstattung Entwicklungsperspektive / Reserven und Baulücken Kompaktheit der Ortslage / Freiraumanteil Kommunale Zielsetzung / Baufläche im FNP Einwohnerzahl Einwohnerprognose 1/6 1 1/ Infrastrukturausstattung 1/ Entwicklungsperspektive / Reserven und Baulücken Kompaktheit der Ortslage / Freiraumananteil Kommunale Zielsetzung / Baufläche im FNP 3,2 2,6 1/5 1 1/6 1 1/2 1/ / / / ,9 1,0 0,8 0,5 Einwohnerzahl Kommunale Zielsetzung Kompaktheit der Ortslage Infrastrukturausstattung Einwohnerprognose Entwicklungsperspektive 11
12 Gesamtbewertung» Gewichtete Summe über die sechs Indikatoren ASB EWO EWO Streu > 2.500EW < EW > EW < EW > 100 EW 12
13 Schritt 2: Gesamtbewertung Legende Ortslagen_Analyse_Postdaten Ergebnis Allgemeine Siedlungsbereiche (220) Eigenentwicklungsortslagen (124) Streusiedlungen (117) 13
14 Schritt 3: Definition der maximalen Entwicklungsmöglichkeiten» Analyse der tatsächlichen Entwicklung nach FNK & FNP ( ) im Mittel 2,8 % bezogen auf die Fläche hochgerechnet auf 20 J.» Politische Diskussion zur Zielvorgabe steht noch aus! 14
15 Regionalverband Ruhr Referat Regionalentwicklung Team Masterplanung Christoph Alfken 0201 / alfken@rvr-online.de Dr.-Ing. Nicole Iwer 0201 / iwer@rvr-online.de Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 15
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