Zahlen zur Gleichstellung
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- Heiko Böhler
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1 Ausgewählte Statistiken zur Gleichstellung von Frau und Mann im Kanton Bern Bern, 10. November 2014 Zahlen zur Gleichstellung Kantonale Fachstelle für die Gleichstellung von und n Postgasse Bern 8
2 Inhaltsverzeichnis 1 Indikatoren zur Gleichstellung von Frau und Mann Bildung Bildungsstand der Bevölkerung Volksschule Beliebteste Lehrberufe Hochschulen: Studierende nach Geschlecht Erwerbsarbeit Erwerbsquote Beschäftigungsgrad Berufliche Stellung Löhne Lohnunterschiede Familie Familien- und Erwerbsmodelle Haus- und Familienarbeit Soziale Sicherheit Sozialhilfequote Unterstützungsquote Gesundheit Gesundheitszustand Politik Grosser Rat Abkürzungsverzeichnis Impressum Dok.-Nr / Version 1 / GSP-Nr / Seite 2 von 20
3 1 Indikatoren zur Gleichstellung von Frau und Mann Indikator Höchster Bildungsabschluss 1, Kanton Bern, 2012 Ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss mit einem Bildungsabschluss auf Tertiärstufe 15 Prozent der weiblichen Bevölkerung 28 Prozent der weiblichen Bevölkerung 9 Prozent der männlichen Bevölkerung 43 Prozent der männlichen Bevölkerung Lehrkräfte und Dozierende, Kanton Bern, Schuljahr 2012/2013 Lehrkräfte Primarstufe 81 Prozent 19 Prozent Dozierende an tertiären Hochschulen 2 34 Prozent 66 Prozent Erwerbstätigkeit Vollzeitbeschäftigte (Kanton Bern, 2008) 28 Prozent 72 Prozent Teilzeitbeschäftigte (Kanton Bern, 2008) 73 Prozent 27 Prozent Arbeitnehmende in Unternehmensleitungen (Espace Mittelland, 2012) Löhne Privatsektor, Kanton Bern, Prozent der weiblichen Erwerbstätigen 7 Prozent der männlichen Erwerbstätigen Bruttomedianlohn CHF pro Monat CHF pro Monat Vertretung in der Politik Grosser Rat des Kantons Bern (2014) 32 Prozent 68 Prozent Regierungsrat des Kantons Bern (2, 5, 2014) Geschlechteranteile Gemeinderäte (2013) 29 Prozent 71 Prozent 27 Prozent 73 Prozent 1 Höchste abgeschlossene Ausbildung der ständigen Wohnbevölkerung zwischen 25 und 64 n. 2 Ohne Pädagogische Hochschule HEP-BEJUNE. Dok.-Nr / Version 1 / GSP-Nr / Seite 3 von 20
4 2 Bildung 2.1 Bildungsstand der Bevölkerung 15 VON 100 BERNERINNEN OHNE NACHOBLIGATORISCHE AUSBILDUNG, VIERZIG VON HUNDERT BERNERN MIT TERTIÄRABSCHLUSS. Der Anteil jener zwischen 25 und 64 n, welche lediglich die obligatorische Schule abgeschlossen haben, lag 2012 deutlich über jenem der gleichaltrigen. Bei beiden Geschlechtern besitzt die Mehrheit der Berner Wohnbevölkerung eine abgeschlossene Berufs- oder Allgemeinbildung. Am deutlichsten ist der Unterschied zwischen n und auf der Tertiärstufe konnten 42 Prozent der Berner und lediglich 28 Prozent der Bernerinnen einen Tertiärabschluss vorweisen. Ein Vergleich mit dem Jahr 2002 zeigt bei beiden Geschlechtern eine Tendenz hin zu einem höheren Bildungsstand. Besonders stark ist die Zunahme der mit abgeschlossener Hochschulausbildung. Ihr Anteil stieg innerhalb von zehn n von 5.9 Prozent im Jahr 2002 auf 17.5 Prozent im Jahr Abbildung 2-1: Bildungsstand (höchste abgeschlossene Ausbildung) der Wohnbevölkerung zwischen 25 und 64 n, Kanton Bern, 2002 und % 59.8% 9.2% 8.1% 5.9% 8.3% 50.9% 5.7% 24.7% 10.5% 15.1% 47.9% 8.8% 10.7% 17.5% % 42.9% 5.8% 19.7% 22.8% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Obligatorische Schule Sekundarstufe II (Berufsbildung) (1) Sekundarstufe II (Allgemeinbildung) Tertiärstufe (höhere Berufsbildung) (2) Tertiärstufe (Hochschulen) (1): Inkl. Anlehre. (2): Inkl. höhere Fachschule HWV, HFG, HFS, Ingenieurschule HTL Quelle: BFS, SAKE Dok.-Nr / Version 1 / GSP-Nr / Seite 4 von 20
5 2.2 Volksschule MEHR JUGENDLICHE IN DER SEKUNDARSCHULE MEHR MÄDCHEN ALS JUNGEN. Die Mehrheit der Schülerinnen und der Schüler trat im Schuljahr 2011/2012 in die Sekundarschule über. Der Anteil der Realschülerinnen und -schüler ist in den letzten n weiter rückläufig. Beim Übergang von Primar- zur Sekundarstufe zeigen sich geschlechterspezifische Unterschiede. Im Schuljahr 2011/2012 besuchten rund zwei Drittel der Schülerinnen die Sekundarschule. Bei den Schülern sind es 58 Prozent. Im schweizerischen Durchschnitt schafften im selben Zeitraum 72 Prozent der Schülerinnen und 67 Prozent der Schüler den Übertritt in die Sekundarstufe. Abbildung 2-2: Sekundarstufe I, Schuljahre 1999/ / '000 Anzahl Personen 8'000 6'000 4'000 2'000 0 Schuljahr Grundansprüche Erweiterte Ansprüche Grundansprüche Erweiterte Ansprüche Grundansprüche: Entspricht der Realschule. Erweiterte Ansprüche: Entspricht Sekundarstufe I. Quelle: BFS, Statistik der Lernenden Dok.-Nr / Version 1 / GSP-Nr / Seite 5 von 20
6 2.3 Beliebteste Lehrberufe FACHANGESTELLTE GESUNDHEIT UND KAUFFRAU IST BEI DEN JUNGEN FRAUEN TOP. POLYTECHNIKER UND INFORMATIKER BEI DEN JUNGEN MÄNNERN AM BELIEBTESTEN. Junge und haben unterschiedliche Präferenzen, wenn es darum geht, einen Beruf zu wählen. Im Kanton Bern haben sich im Schuljahr 2012/2013 am meisten für eine Lehre als Fachfrau Gesundheit EFZ entschieden. Ebenfalls sehr beliebt war eine kaufmännische Lehre. Die beiden Berufe wurden mit Abstand am meisten gewählt. Bei den jungen n erfreute sich die Berufslehre als Polymechaniker der grössten Beliebtheit, dicht gefolgt von derjenigen als Informatiker. Abbildung 2-3: Beliebteste Lehrberufe nach Geschlecht, Kanton Bern, Schuljahr 2012/2013 Fachfrau Gesundheit EFZ 1'736 Polymechaniker EFZ 947 Kauffrau E 1'200 Informatiker EFZ 930 Kauffrau EFZ E 1'185 Elektroinstallateur EFZ 787 Detailhandelsfachfrau EFZ 927 Kaufmann E 730 Fachfrau Betreuung EFZ 735 Schreiner 683 Handelsmittelschuldiplom 695 Kaufmann EFZ E 628 Hotelfachfrau EFZ 622 Zimmermann 599 Dentalassistentin EFZ 460 Landwirt EFZ 520 Coiffeuse EFZ 430 Handelsmittelschuldiplom 511 Köchin EFZ 382 Koch EFZ '000 1'500 2'000 Anzahl Personen '000 1'500 2'000 Anzahl Personen EFZ: Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis. E: Erweiterte Grundausbildung (E-Profil). Berufliche Grundbildung inkl. Anlehren, Atteste, Handelsmittelschulen. Ohne Fachmittelschulen. Quelle: ERZ, BiEv Dok.-Nr / Version 1 / GSP-Nr / Seite 6 von 20
7 2.4 Hochschulen: Studierende nach Geschlecht UNIVERSITÄT UND PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE: MEHR STUDENTINNEN; FACH- HOCHSCHULE: MEHR STUDENTEN. Im Herbstsemester 2012 studierten an der Universität Bern insgesamt Personen, davon 54.5 Prozent. An der PHBern waren es mit 71.7 Prozent mehrheitlich weibliche Studierende. An der Berner Fachhochschule (BFH) stellten die Studenten mit einem Anteil von 55.4 Prozent die Mehrheit der insgesamt Studierenden. An allen drei Hochschulen lassen sich unterschiedliche Präferenzen von und n bei der Studienwahl feststellen. An der Universität Bern lag im Herbstsemester 2012 der anteil in den Wirtschaftswissenschaften bei 38 Prozent, in den Geistes- und Sozialwissenschaften bei 66 Prozent. An der PHBern lag der anteil am Institut Vorschulstufe und Primarstufe bei 88 Prozent, am Institut Sekundarstufe II bei 51 Prozent. Am Departement Technik und Informatik der BFH studieren hauptsächlich (92 Prozent), am Departement Wirtschaft, Gesundheit, Soziale Arbeit überwiegen dagegen die Studentinnen (65 Prozent). Abbildung 2-4: Studierende nach Geschlecht, Kanton Bern, 2012 BFH 44.6% 55.4% PHBern 71.7% 28.3% Universität Bern 54.5% 45.5% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Quelle: Universität Bern, Studierendenstatistiken 2012; PHBern, PHBern in Zahlen 2012; BFH, Tätigkeitsbericht Dok.-Nr / Version 1 / GSP-Nr / Seite 7 von 20
8 3 Erwerbsarbeit 3.1 Erwerbsquote ERWERBSQUOTE DER MÄNNER DEUTLICH HÖHER ALS JENE DER FRAUEN. Die Erwerbsquote der ist deutlich höher als jene der. Im Kanton Bern waren im Jahr Prozent der weiblichen und 86 Prozent der männlichen Wohnbevölkerung zwischen 15 und 64 n entweder erwerbstätig oder auf Stellensuche. Für das Jahr 2010 liegt die Erwerbsquote auch für die Verwaltungskreise des Kantons Bern vor. Hier zeigen sich starke regionale Unterschiede. Die Nettoerwerbsquote der lag mit rund 83 Prozent im Verwaltungskreis Obersimmental-Saanen am höchsten. Am tiefsten liegt die Quote im Verwaltungskreis Biel/Bienne. Hier waren 69 Prozent der weiblichen Bevölkerung erwerbstätig oder auf Stellensuche. Bei den n war die Erwerbsquote mit etwa 94 Prozent im Verwaltungskreis Thun am höchsten und mit rund 86 Prozent im Verwaltungskreis Obersimmental- Saanen am tiefsten. Abbildung 3-1: Nettoerwerbsquote nach Geschlecht, Kanton Bern, % 86.1% Total 79.8% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Nettoerwerbsquote Nettoerwerbsquote: Anteil der Erwerbspersonen an der jährigen Wohnbevölkerung. Quelle: BFS, SE, STATPOP. Dok.-Nr / Version 1 / GSP-Nr / Seite 8 von 20
9 3.2 Beschäftigungsgrad MÄNNER ARBEITEN MEHRHEITLICH VOLL-, FRAUEN MEISTENS TEILZEIT. Von den Beschäftigten im Kanton Bern arbeiteten im Jahr Teilzeit. Dies entspricht einem Anteil von rund 36 Prozent. Es zeigen sich aber deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Von den weiblichen Beschäftigten arbeiten 60 Prozent Teilzeit. Bei den n sind es 17 Prozent, die einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen. Von den insgesamt weiblichen Teilzeitbeschäftigten betrug bei 56 Prozent das Arbeitspensum zwischen fünfzig und 89 Prozent. 44 Prozent der weiblichen Beschäftigten mit Teilzeitarbeit waren in einem kleinen Pensum unter fünfzig Prozent tätig. Bei den männlichen Teilzeitbeschäftigten zeigt sich ein ähnliches Bild: 55 Prozent arbeiten Teilzeit I und 45 Prozent Teilzeit II. Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten im Kanton Bern lag 2008 bei beiden Geschlechtern über dem schweizerischen Durchschnitt: 33 Prozent der weiblichen (Schweiz: 31 Prozent) und rund 10 Prozent der männlichen Beschäftigten (Schweiz: rund 8 Prozent) arbeiteten mit einem Pensum von 50 bis 89 Prozent. Mit einem Arbeitspensum von unter 50 Prozent waren 26 Prozent der weiblichen (Schweiz: 23 Prozent) und rund 8 Prozent der männlichen Beschäftigten (Schweiz: 7 Prozent) angestellt. Abbildung 3-2: Beschäftigte nach Beschäftigungsgrad und Geschlecht, Kanton Bern, '000 23' '000 29'132 Anzahl Beschäftigte 200' ' '000 62'699 78' '064 Teilzeit II Teilzeit I Vollzeit 50'000 97'037 0 Vollzeit: Arbeitspensum von min. 90 Prozent. Teilzeit I: Beschäftigungsgrad von 50% bis 89%. Teilzeit II: Beschäftigungsgrad unter 50%. Quelle: BFS, BZ. Dok.-Nr / Version 1 / GSP-Nr / Seite 9 von 20
10 3.3 Berufliche Stellung MEHR MÄNNER ALS FRAUEN IN FÜHRUNGSPOSITIONEN. Daten zum Thema berufliche Stellung werden im Rahmen der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung erhoben. Diese lässt leider keine Rückschlüsse für den Kanton Bern zu, die kleinste räumliche Gliederung, für welche zuverlässige Daten vorliegen, ist die Grossregion Espace- Mittelland. Im Allgemeinen besitzen eine niedrigere berufliche Stellung als. Sie sind öfter Arbeitnehmende ohne Vorgesetztenfunktion. sind deutlich häufiger selbstständig, haben öfter eine Funktion als Vorgesetzter inne oder sind in einer Unternehmensleitung tätig. Gründe dafür sind wohl einerseits in der eingeschränkten Flexibilität von zu suchen, welche sich aus der Verantwortung für den Haushalt ergibt. 3 Andererseits besitzen oft auch eine geringere Berufserfahrung als. Abbildung 3-3: Berufliche Stellung* der Erwerbstätigen nach Geschlecht, Espace Mittelland, sdurchschnittswert % 10.2% 2.8% 6.5% 15.0% 3.6% 1.8% 7.3% 15.9% 45.1% 62.7% 24.3% * Soziologische Definition: Arbeitnehmende in eigener Firma zählen als Selbständige. Quelle: BFS, SAKE. 3 Laut dem BFS tragen in der Schweiz drei von vier in Paarhaushalten mit Kindern unter 15 n die Hauptverantwortung für den Haushalt. Dok.-Nr / Version 1 / GSP-Nr / Seite 10 von 20
11 3.4 Löhne MÄNNER VERDIENEN ÜBER CHF MEHR IM MONAT ALS FRAUEN. Der Bruttomedianlohn von in der Privatwirtschaft des Kantons Bern betrug im Jahr Franken, jener von n Franken. Dies entspricht einem Unterschied von 17.9 Prozent. Je nach Anforderungsniveau variieren die Differenzen zwischen den - und löhnen unterschiedlich stark. Derweil der Unterschied auf Anforderungsniveau 1 mit 25 Prozent am höchsten liegt, beträgt die Differenz auf Niveau 3 14 Prozent und auf Niveau 2 und 4 12 Prozent. Abbildung 3-4: Monatlicher Bruttolohn (Median) nach Anforderungsniveau und Geschlecht, Privatsektor, Kanton Bern, '000 10'500 9'000 7'500 CHF 6'000 4'500 3'000 1'500 5'107 6'215 7'673 10'255 6'076 6'885 5'029 5'850 4'314 4'921 0 Alle Anforderungsniveau Standardisierter Bruttolohn: Vollzeitäquivalent basierend auf 4 1/3 Wochen zu 40 Arbeitsstunden inkl. 1/12 des 13. Monatslohnes sowie 1/12 von Sonderzahlungen Anforderungsniveau 1: Verrichtung höchst anspruchsvoller und schwierigster Arbeiten. Anforderungsniveau 2: Verrichtung selbstständiger und qualifizierter Arbeiten. Anforderungsniveau 3: Berufs- und Fachkenntnisse vorausgesetzt. Anforderungsniveau 4: Einfache und repetitive Tätigkeiten. Quelle: BFS, LSE 2010 / Auswertung: LUSTAT, Lohndiskriminierung im Kanton Bern. Dok.-Nr / Version 1 / GSP-Nr / Seite 11 von 20
12 3.5 Lohnunterschiede FRAUEN VERDIENEN IM KANTON BERN AUFGRUND IHRES GESCHLECHTS 545 FRAN- KEN PRO MONAT WENIGER. Die Lohndifferenzen lassen sich in zwei Kategorien aufteilen. Auf der einen Seite sind dies die objektiv erklärbaren Unterschiede: Persönliche (Alter, Dienstalter und Ausbildung), arbeitsplatzbezogene (berufliche Stellung, Anforderungsniveau, Tätigkeitsbereich) und unternehmensspezifische (Unternehmensgrösse, Branche, Region) Qualifikationsmerkmale wirken sich auf den Lohn aus. So sind etwa im Durchschnitt schlechter ausgebildet, weisen eine geringere Berufserfahrung auf und sind in besser bezahlten Kaderpositionen weniger häufig vertreten, was einen Teil der Lohnunterschiede zu erklären vermag. Auf der anderen Seite gibt es eine nicht objektiv erklärbare Differenz, welche als Hinweis auf eine geschlechtsbedingte Lohndiskriminierung verstanden wird. Im Kanton Bern betrug im privaten Sektor im Jahr 2010 die Differenz zwischen dem monatlichen Bruttomedianlohn der und jenem der Franken. Davon lassen sich 51 Prozent oder 563 Franken mit den oben erwähnten Faktoren objektiv erklären. 49 Prozent der Lohndifferenz sind durch das angewandte statistische Modell nicht erklärbar und weisen auf eine potentielle Lohndiskriminierung hin. Übertragen auf die Medianlohndifferenz verdient eine Frau im Kanton Bern durchschnittlich 545 Franken weniger als ein Mann; selbst wenn sie dieselben Voraussetzungen wie ein Mann aufweist. Abbildung 3-5: Lohndiskriminierung, Privatsektor, Kanton Bern, % 90% 80% CHF 545 (8.8%) CHF 563 (9.1%) 70% 60% 50% Unerklärbare Differenz Erklärbare Differenz Bruttomedianlohn 40% CHF 5'107 (82.2%) 30% 20% 10% 0% Basis (100%): Bruttomedianlohn (CHF 6'215) Standardisierter Bruttolohn: Vollzeitäquivalent basierend auf 4 1/3 Wochen zu 40 Arbeitsstunden inkl. 1/12 des 13. Monatslohnes sowie 1/12 von Sonderzahlungen Quelle: BFS, LSE 2010 / Auswertung: LUSTAT, Lohndiskriminierung im Kanton Bern. Dok.-Nr / Version 1 / GSP-Nr / Seite 12 von 20
13 4 Familie 4.1 Familien- und Erwerbsmodelle DAS MODERNISIERTE BÜRGERLICHE MODELL DOMINIERT Das traditionelle bürgerliche Modell d. h. der Mann arbeitet Vollzeit und die Frau ist nicht erwerbstätig hat seit den 1990ern an Bedeutung verloren. Laut der Eidgenössischen Volkszählung machte dieses Modell 1990 über 60 Prozent und Prozent der Paarhaushalte mit einem Kind unter sieben n aus. Bis 2011 ist dieser Wert weiter auf rund 26 Prozent gesunken. Im Kanton Bern, wie auch gesamtschweizerisch, dominiert das sogenannte modernisierte bürgerliche Modell: In rund der Hälfte der bernischen Paarhaushalte mit einem Kind unter sieben n arbeitet der Mann Voll- und die Frau Teilzeit. Beide Partner arbeiten in 8 Prozent der Paarhaushalte Voll- und in 9 Prozent Teilzeit. Abbildung 4-1: Aufteilung der Erwerbstätigkeit von Paaren mit einem Kind unter 7 n, Kanton Bern, % 8.9% 7.9% 25.7% Mann Vollzeit, Frau nicht erwerbstätig Mann Vollzeit, Frau Teilzeit Mann und Frau Vollzeit Mann und Frau Teilzeit Andere 49.5% Andere: Frau und Mann nicht erwerbstätig (0.7%), andere Kombinationen (5%), Aufteilung der Erwerbsarbeit unbekannt (2.2%). Quelle: BFS, SE. Dok.-Nr / Version 1 / GSP-Nr / Seite 13 von 20
14 4.2 Haus- und Familienarbeit FRAUEN LEISTEN MEHR HAUS-, MÄNNER MEHR ERWERBSARBEIT. Daten zur Verteilung der Erwerbs- und Hausarbeit sind nur für die Schweiz verfügbar. Es bestehen aber keine signifikanten Unterschiede zwischen dem Espace-Mittelland und der Gesamtschweiz. und wendeten im Jahr 2010 im Durchschnitt 50 Stunden für Haus-, Familien- und Erwerbsarbeit auf. In den meisten Fällen arbeiten und im Total etwa gleich viel. Es zeigen sich aber deutliche Unterschiede in der Aufteilung. wenden mehr Zeit für die Haus- und Familienarbeit auf, mehr für die Erwerbsarbeit. Im Mittel betrug der Zeitaufwand für Haus- und Familienaufwand bei den 29 Stunden, bei den n 16 Stunden. Für die Erwerbsarbeit wenden 21 und 34 Stunden auf. Am grössten ist die Zeitliche Belastung von und n mit kleinen Kindern bis sechs. Sowohl in einer Partnerschaft lebende als auch alleinerziehende Eltern leisten ein Pensum von gegen 70 Stunden pro Woche. Abbildung 4-2: Haus- und Familienarbeit, Erwerbsmodell in Paarhaushalten nach Geschlecht, Schweiz, 2010 Total Total Alleinerziehende (jüngstes Kind 7 14 ) Alleinerziehende (jüngstes Kind 7 14 ) (33.5) (28.1) Alleinerziehende (jüngstes Kind 0 6 ) Alleinerziehende (jüngstes Kind 0 6 ) (36.8) (35.8) Partnerinnen (jüngstes Kind 7 14 ) Partner (jüngstes Kind 7 14 ) Partnerinnen (jüngstes Kind 0 6 ) Partner (jüngstes Kind 0 6 ) Partnerinnen in 2- Personenhaushalten Partner in 2- Personenhaushalten Erwerbsarbeit Haus- und Familienarbeit Erwerbsarbeit Haus- und Familienarbeit Nur Personen im erwerbsfähigen Alter ( zwischen 15 und 63 n, zwischen 15 und 64 n). ( ): Extrapolation aufgrund von 49 Beobachtungen oder weniger. Die Resultate sind mit grosser Vorsicht zu interpretieren. Quelle: BFS, SAKE. Dok.-Nr / Version 1 / GSP-Nr / Seite 14 von 20
15 5 Soziale Sicherheit 5.1 Sozialhilfequote FRAUEN ZWISCHEN 16 UND 45 JAHREN UND MÄNNER AB 46 JAHREN STÄRKER AUF SOZIALHILFE ANGEWIESEN. Die Sozialhilfequote ist ein Indikator für das Risiko einer Person, auf Sozialhilfeleistungen angewiesen zu sein. Im Jahr 2011 betrug die Sozialhilfequote im Kanton Bern 4.2 Prozent. Rund und bezogen Sozialhilfe. Je nach Lebensphase sind und unterschiedlich stark vom Risiko betroffen, Sozialhilfeleistungen beziehen zu müssen. In den Altersgruppen der 16- bis 45-Jährigen besitzen ein deutlich höheres Risiko als. Ein Grund dafür ist unter anderem der hohe Anteil sozialhilfebeziehender Alleinerziehender in diesem Alterssegment. Ab der Altersklasse der 46- bis 50-Jährigen haben ein höheres Risiko als, von Sozialhilfe abhängig zu sein. Insgesamt vermindert sich das Risiko mit zunehmendem Alter. Abbildung 5-1: Sozialhilfequoten nach Alter und Geschlecht, Kanton Bern, % 8.0% 7.0% 6.0% 5.0% 4.0% 3.0% 2.0% 1.0% 0.0% 7.8% 7.9% % 8.5% % 7.6% % 5.5% % 4.6% % 4.6% % 4.3% % 4.4% Altersklassen 5.0% 4.6% % 4.1% % 4.1% % 3.8% % 2.1% % 0.2% 66+ Anmerkungen: Nur Fälle mit Leistungsbezug in der Erhebungsperiode; ohne Doppelzählungen; bei weiteren Mitgliedern der Unterstützungseinheit nur reguläre Fälle. Quelle: BFS, Schweizerische Sozialhilfestatistik 2011, STATPOP / Auswertung: GEF GS/GRULA. Dok.-Nr / Version 1 / GSP-Nr / Seite 15 von 20
16 5.2 Unterstützungsquote ZUSAMMENHANG ZWISCHEN LEBENSFORM UND ARMUT: HAUSHALTE ALLEINERZIE- HENDER SIND BESONDERS BETROFFEN. Die Sozialhilfequote ist ein Indikator für das Risiko eines Haushaltes, von der Sozialhilfe abhängig zu werden. Haushalte von Alleinerziehenden haben mit einer Unterstützungsquote von 25 Prozent dem grössten Risiko, auf Sozialhilfe angewiesen zu sein. Das zweithöchste Risiko besitzen Haushalte von Alleinlebenden. Im Vergleich dazu haben Haushalte von Paaren mit Kindern (2 Prozent) und jene von Paaren ohne Kinder (1 Prozent) ein deutlich geringeres Risiko. Abbildung 5-2: Unterstützungsquote nach Haushaltstyp*, Kanton Bern, 2011 Alleinlebende 6.7% Alleinerziehende 25.3% Paare mit Kindern 2.4% Paare ohne Kinder 1.0% 0.0% 5.0% 10.0% 15.0% 20.0% 25.0% 30.0% * Nur Privathaushalte Anmerkungen: Nur Fälle mit Leistungsbezug in der Erhebungsperiode; ohne Doppelzählungen; Die Unterstützungsquote basiert auf den Daten der Volkszählung Quelle: BFS, Schweizerische Sozialhilfestatistik 2011, STATPOP / Auswertung: GEF GS/GRULA. Dok.-Nr / Version 1 / GSP-Nr / Seite 16 von 20
17 6 Gesundheit 6.1 Gesundheitszustand FRAUEN UND MÄNNER FÜHLEN SICH MEHRHEITLICH GUT; FRAUEN ETWAS WENIGER. Wie Menschen ihre eigene Gesundheit wahrnehmen, ist ein wichtiger Indikator für die Beurteilung der Gesundheit im Allgemeinen. Die Selbstwahrnehmung hat einen hohen prognostischen Wert. Die aktuellsten Zahlen für den Kanton Bern stammen aus dem Jahr fühlen sich im Schnitt etwas schlechter als, insgesamt beurteilen die meisten befragten Personen ihre Gesundheit jedoch als gut bis sehr gut. Bei niedrigem Bildungsstand, tiefem Einkommen und niedriger beruflicher Stellung wird der Gesundheitszustand schlechter beurteilt. Chronische Schmerzen verschlechtern das Wohlbefinden. Nach dem vierten Gesundheitsbericht des Kantons Bern aus dem Jahr 2010 leiden öfter an Rücken-, Hand-, und Gelenkschmerzen. Auch klagen sie häufiger über psychische Probleme, erkranken häufiger an Depressionen und erwähnen öfter Schlafstörungen. Abbildung 6-1: Selbst wahrgenommene Gesundheit, Kanton Bern, % 70.5% 10.1% 2.8% 23.6% 66.8% 6.8% 2.9% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Quelle: GEF, Vierter Gesundheitsbericht des Kantons Bern. Sehr gut Gut Mittel Schlecht / sehr schlecht Dok.-Nr / Version 1 / GSP-Nr / Seite 17 von 20
18 7 Politik 7.1 Grosser Rat GROSSER ZUWACHS BEI DEN FRAUEN BIS IN DIE 1990ER, SEITHER VERLANGSAMTE SICH DIE ENTWICKLUNG. konnten im Jahr 1974 erstmals für den Grossen Rat kandidieren. Damals wählten die Berner Stimmberechtigten 10 in den 200-köpfigen Rat. Das entspricht einem anteil von 5 Prozent. Bei den Wahlen 2006 wurde ein anteil von rund 31 Prozent erreicht. Trotz Verkleinerung des Grossrats auf 160 Mitglieder gelang es bei diesen Wahlen 50 Grossrätinnen, einen Sitz zu erlangen. Bei den Wahlen 2010 fiel der anteil auf 26.3 Prozent und zurück und erreichte 2014 den bisher höchsten Stand mit 51 im Kantonsparlament. Abbildung 7-1: Grosser Rat Kanton Bern, - und anteil, % 90% 80% 70% Anteil 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% anteil anteil % 8.0% 12.0% 15.0% 17.5% 25.5% 29.5% 30.0% 31.3% 26.3% 31.9% 95.0% 92.0% 88.0% 85.0% 82.5% 74.5% 70.5% 70.0% 68.8% 73.8% 68.1% Quelle: BFS, Statistik der kantonalen Wahlen; ZDA. Dok.-Nr / Version 1 / GSP-Nr / Seite 18 von 20
19 8 Abkürzungsverzeichnis beco BFH BFS BZ ERZ FGS GEF HEP-BEJUNE LSE LUSTAT PHBern SAKE SE SECO STATPOP ZDA Berner Wirtschaft Berner Fachhochschule Bundesamt für Statistik Betriebszählung Erziehungsdirektion des Kantons Bern Kantonale Fachstelle für die Gleichstellung von und n Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern Haute école pédagogique des cantons de Berne, du Jura et de Neuchâtel Schweizerische Lohnstrukturerhebung Statistik Luzern Pädagogische Hochschule Bern Schweizerische Arbeitskräfteerhebung Strukturerhebung Staatssekretariat für Wirtschaft Statistik der Bevölkerung und der Haushalte Zentrum für Demokratie Aarau Dok.-Nr / Version 1 / GSP-Nr / Seite 19 von 20
20 9 Impressum Herausgeberin Fachstelle für die Gleichstellung von und n FGS Postgasse Bern 8 Telefon: info.fgs@sta.be.ch Recherche und Redaktion Barbara Ruf, Manuel Hubacher Dok.-Nr / Version 1 / GSP-Nr / Seite 20 von 20
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