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- Hansi Dresdner
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3 Erläuterungen zu den Lutherlesungen Freitag, 12. Juni»Wie wir dich grüßen, großer Luther «Reformationsjubiläen als Spiegel der Zeitgeschichte Eröffnungsvortrag von Dr. Hans Christian Brandy, Landessuperintendent Das Jubiläum 2017 ist nicht das erste in der 500-jährigen Reformationsgeschichte. Schon 100 Jahre nach dem Thesenanschlag von Wittenberg gab es Feiern ebenso 1717, 1817 und Wie wir dich grüßen, großer Luther hieß es etwa während des ersten Weltkrieges 1917 in einer Festpredigt zwischen Religions- und Kriegsbegeisterung. Jedes Jahrhundert hat dem Gedenken seine eigene Prägung gegeben. Deshalb vermittelt die historische Rückschau einen spannenden Einblick in die jeweilige Gefühlswelt der Deutschen und ihrer Zeit. Das gilt auch für heute. Unsere Wahrnehmung Luthers hat sich gegenüber früher deutlich verändert. Es geht um die Frage, wie wir das Jubiläum angemessen begehen können, mit Blick auf die Stärken, aber auch auf die Schattenseiten des Reformators. Freitag, 26. Juni»Hier stehe ich, ich kann nicht anders «Das Gewissen entscheidet Gast: Christina Jantz, MdB Lesung: Karl-Ulrich Heyden Gestaltung des Abends: Hans-Jürgen Lange, Markus Wendebourg Hier stehe ich, ich kann nicht anders mit diesem Satz beim Reichstag zu Worms 1521 vor Kaiser und Kirche, denen er sich mutig widersetzte, hat Luther Geschichte geschrieben, die bis heute nachwirkt. Ganz selbstverständlich berufen auch wir uns auf unser Gewissen gegenüber allen anderen Ansprüchen. Martin Luther hat das freie Gewissen durch Glaubenserkenntnis entdeckt und ihm zum Durchbruch verholfen: ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum eigenverantwortlichen Dasein. Ohne freies Gewissen gibt es kein funktionierendes demokratisches Staatswesen und auch für das menschliche Zusammenleben ist es unverzichtbar, etwa beim Widerstand gegen Gewalt jeder Art. Die Gewissensentscheidung ist ein kostbares Gut, das auch heute verteidigt werden muss, und es hat in jedem Fall Priorität. Freitag, 19. Juni Luther-ladies: gelehrt betucht mündig Zeuginnen der Reformation in Szene gesetzt Seminarfachkurse von Domgymnasium und Gymnasium am Wall, Verden Amrei Renken, Ruth Kahlke-Kuipers, Sarina Wilhelm Entlaufene Nonnen, Pfarrfrauen wider Willen und mutige Schreiberinnen aus der Zeit der Reformation werden von Schülerinnen und Schülern der Oberstufe in kurzen Spielszenen präsentiert. Im Seminarfachkurs haben sie zuvor Hausarbeiten zur Rolle der Frau in der Reformationszeit erarbeitet, die das neu entstandene Selbstbewusstsein und das Selbstverständnis von Protestantinnen im 16. Jahrhundert dokumentieren: gelehrt, betucht und mündig. Daraus haben die Elftklässler_innen Spielszenen entwickelt, in denen die Welt der Reformation aus Sicht dieser bemerkenswerten Luther-Ladies lebendig wird. Lassen Sie sich mitnehmen auf eine unterhaltsame Zeitreise! Freitag, 3. Juli»Von der Freiheit eines Christenmenschen«Luthers vergessener Markenartikel Lesung: Landessuperintendent Dieter Rathing, Lüneburg Gestaltung des Abends: Dorothea Biermann, Dr. Walter Jarecki, Ulrike Leim Martin Luther hat die christliche Freiheit nicht erfunden, aber durch ihn wurde sie zu einem Markenartikel protestantischchristlichen Denkens. Er hatte ein Gespür dafür, was in Zeiten klerikaler Bevormundung dran war: die Freiheit des Glaubens und des Gewissens als Gabe Gottes. Deshalb stellte er sie ins Zentrum seiner Lehre und der Reformation. Der Abend geht den historischen Grundlagen dieser Überzeugung nach und klopft Luthers Freiheitsverständnis auf seine Tauglichkeit für die aktuellen Fragen unserer Zeit ab. Die Freiheit eines Christenmenschen muss immer wieder neu buchstabiert werden.
4 Freitag, 10. Juli»Dem Volk aufs Maul geschaut«luther als Bibelübersetzer und Sprachschöpfer Lesung: Gudrun Heine Gestaltung des Abends: Wilhelm Bechtler, Dr. Martin Pertiet Donnerstag, 16. Juli»Ich gebe der Musik nach der Theologie den ersten Platz. Liederdichter und Komponist Lesung: Carsten Krüger Gestaltung des Abends: Carsten Voß, Tillmann Benfer Konzertabend im Rahmen der Verdener Sommerkonzerte 2015 Entscheidend für die weite Verbreitung von Luthers Bibelübersetzung war seine kraftvolle, lebendige und verständliche Sprache. Der Reformator hat wie er selbst es nannte dem Volk aufs Maul geschaut und so geschrieben wie die Menschen auf der Straße sprachen. Luther war zwar nicht der Erste, der die Bibel ins Deutsche übersetzte, aber er legte bei seiner Arbeit den jeweiligen Urtext zugrunde: Griechisch für das Neue Testament und Hebräisch für das Alte. Der Abend gliedert sich in zwei Teile: Zuerst wird Luthers Sendbrief vom Dolmetschen vorgestellt. Anschließend vergleichen wir gemeinsam verschiedene biblische Texte in der Übersetzung Luthers mit modernen Bibelübersetzungen (u.a. Jörg Zink, Gute Nachricht, Einheitsübersetzung). Noch heute singen wir viele Lieder, die Martin Luther vor 500 Jahren für die damals neuartigen Gottesdienste in der Sprache des Volkes geschaffen hat. Er veröffentlichte sie in Gesangbüchern, so dass sich die neue Lehre auch durch die Lieder im Volk verbreiten konnte. An diesem Abend erklingen Lutherlieder in alter und neuer Form, dazu Lieder seiner Zeitgenossen, und es gibt Lesungen von Luthertexten über die Bedeutung der Musik. Dazu musizieren die Bläser und Sänger der Domgemeinde und Zionsgemeinde Verden unter der Leitung von Domkantor Tillmann Benfer und Friedemann Singer. Alle 6 Abende beginnen jeweils um 19 Uhr im Dom zu Verden.
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