Potenziell inadäquate Medikation: Was wissen wir über das Verordnungsverhalten?
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- Nikolas Amsel
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1 Potenziell inadäquate Medikation: Was wissen wir über das Verordnungsverhalten? 58. Jahrestagung der GMDS Lübeck 4. Sept R. Linder, U. Schneider, M. Köthemann, F. Verheyen
2 Inhalt Motivation Daten Methodik und Ergebnisse Zusammenfassung 2
3 Motivation PRISCUS-Liste: 2010 im Dtsch. Arztebl. publiziert: formal und inhaltlich an den deutschen Arzneimittelmarkt adaptierte Aufstellung relevanter Potenziell Inadäquater Medikationen (PIM). 83 PIM aus 18 Arzneistoffklassen, die für Patienten ab 65 Jahre (Gruppe 65+) als potenziell inadäquat bewertet wurden Forschungsfragen: Wie hoch ist der Anteil an PIM-Verordnungen? Existiert ein Trend? Bestehen Unterschiede im Verordnungsverhalten einer potentiell inadäquaten Medikation (PIM) bei älteren gegenüber jüngeren Patienten? Ist ein Einfluss der öffentlichen Diskussion im Zusammenhang mit der Publikation der PRISCUS-Liste erkennbar?
4 PRISCUS-Liste Aus: Holt S, Schmiedl S, Thürmann PA:. Potenziell inadäquate Medikation für ältere Menschen: Die PRISCUS-Liste [Potentially inappropriate medications in the elderly: the PRISCUS list]. Dtsch Arztebl Int 2010; 107:
5 Daten Arzneimittelverordnungsdaten ( 300 SGB V) sowie Angaben zu Alter und Geschlecht ( und aller erwachsenen Versicherten, die in den Jahren 2008, 2009, 2010, 2011 oder 2012 jeweils durchgehend in der Techniker Krankenkasse (TK) versichert oder als Familienangehörige mitversichert waren Zuordnung der ATC-Codes zu den Arzneistoffen (Beispiel: ATC-Codes für Indometacin: S01BC01, M01AB01, M01AB51, C01EB03 Beschränkung auf systemisch wirksame Arzneistoffe (damit nicht: M02AA23, M02AA73 ) 5
6 Anteil der Versicherten mit PIM-Verordnung 6
7 Wird bei PIM-Verordnungen das Lebensalter berücksichtigt? Problem: Ältere (65+) erhalten ohnehin mehr Medikamente als Jüngere (18-64J) und damit vermutlich auch mehr PIM: kein fairer Vergleich! Lösung: Zuordnung der 80 PIM zu 24 Indikationsgebieten und Quotientenbildung aus PIM-Verordnungen und allen Verordnungen im jeweiligen Indikationsgebiet Beispiel für "C01A": Anteil an PIM-Verordnungen = Digoxin (PIM) Acetyldigoxin (PIM) Metildigoxin (PIM) Alle Verordnungen im Indikationsgebiet C01A "Herzglykoside" 7
8 Verordnungshäufigkeit: Anteile an den Verordnungen aller PIM (li) sowie im jeweiligen Indikationsgebiet (re) 8
9 Verordnungen in Tagesdosen nach Altersgruppe (1/3) 9
10 Verordnungen in Tagesdosen nach Altersgruppe (2/3) 10
11 Verordnungen in Tagesdosen nach Altersgruppe (3/3) 11
12 Handelt es sich bei den PIM um Kurzzeitmedikationen? Verordnete Tagesdosen: Getrennte Auswertungen für die Gruppen 65+ und im Jahr Indikationsspezifisch: Vergleich der Verordnungsmengen zwischen beiden Versichertengruppen hinsichtlich Median und Streuung Problem: Schwierigkeiten bei der Vergleichbarkeit zwischen sehr unterschiedlichen Indikationsgebieten. Indexierung auf den Median der Referenzgruppe (Gruppe 18-64): Ermittlung der prozentualen Abweichung der Gruppe 65+ von der Referenzgruppe (18-64 Jahre). 12
13 Vergleich der Tagesdosen im Jahr 2012 (Indexierung) 13
14 Zusammenfassung Anteil der Patienten ab 65 Jahre mit mindestens einer PRISCUS-Verordnung in 2008 betrug 21,7 % und verringerte sich kontinuierlich auf 18,9 % in Erstmals indikationsspezifischer Ansatz: Vergleich des Verordnungsverhaltens zwischen Alt und Jung unabhängig von den Gesamtvolumina Trotz rückläufigen Trends bei PIM: PIM-Gesamtanteil bei den Älteren stabil höher als bei den unter 65-Jährigen Vergleich des Verordnungsverhaltens auf Ebene der Indikationsgebiete: heterogenes Bild, das auf die Notwendigkeit zukünftiger indikationsspezifischer Analysen hinweist Einfluss der PRISCUS-Liste auf das Verordnungsverhalten von potentiell inadäquaten Medikamenten im Untersuchungszeitraum nicht erkennbar 14
15 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Prof. Dr. Roland Linder
16 Backup
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