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1 4 Assimilation In Kapitel 3 wurden die Sprechlaute größtenteils so behandelt, wie sie artikuliert werden, wenn man sie einzeln aussprechen würde. Normalerweise werden Sprechlaute aber nur in größeren Zusammenhängen, also in Wörtern und Sätzen gesprochen und in solchen größeren Einheiten passen Laute sich anderen Lauten häufig mehr oder weniger an. Diese Anpassungs- oder Angleichungserscheinungen heißen Assimilation oder Koartikulation. Assimilationen kommen vor, wenn beim Sprechen die einzelnen Laute einander angeglichen werden. Durch die Angleichung werden artikulatorische Merkmale einzelner Laute entweder geändert oder nicht alle realisiert, so dass die Artikulation vereinfacht wird. Assimilation ist also eine lautliche Angleichung, die durch benachbarte Laute verursacht wird. 1 Einige Assimilationserscheinungen Im Folgenden werden einige häufig vorkommende Assimilationen beschrieben. 1. LATERALE VERSCHLUSSLÖSUNG In den Verbindungen [] und [] wird der Verschluss der Explosivlaute [] und [] nicht an den Alveolen, sondern an den Rändern der Zunge, also lateral ( seitlich ) gelöst. Der Abglitt des Explosivlauts, die Explosion, erfolgt erst bei der Haltephase des []. In [] und [] unterbleiben also der Abglitt von [] und [] und der Anglitt von []. Durch diese Angleichung sind die beiden Laute untrennbar verschmolzen und deshalb ist Aspiration von [] nicht möglich. Beispiele: Wandlung, Adler mit [] ([ ], []) und festlich, redlich mit []. Die gepflegte Umgangssprache wird unter lautlichem Gesichtspunkt auch Umgangslautung genannt und so von der Standardlautung der Hochsprache abgegrenzt. In der Umgangslautung kann [] silbisch gebraucht werden: []: Eifel, [], Gabel, Schenkel, Spiegel. Wenn dem [] ein [] oder [] vorangeht, entsteht laterale Verschlusslösung: Pudel [], Dirndl, Zettel, eitel. Niederländische Beispiele für die Verbindung [] sind kantlijn und landloper. Die Verbindung [] kommt im Niederländischen nicht vor, eventuell wird ein [] eingefügt (adelaar, wandeling), Niederländer haben deshalb die Neigung Wörter wie Wandlung und Adler mit [] statt [] zu sprechen. 71

2 72 Kapitel 4 2. FAUKALE VERSCHLUSSLÖSUNG In den Verbindungen [], [] und [] wird der Verschluss des Explosivlauts unter Einfluss des nachfolgenden Nasals durch das Senken des Gaumensegels faukal-nasal gelöst: Der Abglitt des ersten Konsonanten und der Anglitt des zweiten fallen aus. Beispiele: Ethnologie, Redner, Abmachung. Im Niederländischen findet sich diese Assimilation bei [] und [] in z.b. Etna und opmaken. Die Lautfolge [] kommt im Niederländischen nicht vor: Niederländer haben deshalb die Neigung Wörter wie Ordnung [ ] und Redner [] mit [] statt [] zu sprechen. In der Umgangslautung kann das [] der Endsilbe -en nach den Explosivlauten [], [], [] und [], [], [] ausfallen und das [] an den vorangehenden Explosivlaut angeglichen werden, wodurch faukale Verschlusslösung entsteht. In diesen Fällen ist der Nasalkonsonant silbisch: Dies wird durch das diakritische Zeichen [] oder [] angegeben. Beispiele: Nach den bilabialen Explosivlauten [] und [] wird -en zum bilabialen [] assimiliert: foppen [], haben []. Die Form [] wird dialektal weiter reduziert zu [], vgl. auch Abend []. Nach den velaren Explosivlauten [] und [] wird [ ] gesprochen: sagen [ ], locken [ ]; Nach den alveolaren Explosivlauten [] und [] bleibt [] folgerichtig alveolar: leiden [], hüten [!]. Die faukale Verschlusslösung des Explosivlauts vor -en ist typisch fürs Niederdeutsche, in der Umgangslautung gilt sie als erlaubte Realisierung, in der Standardlautung darf sie nicht vorkommen. Im niederländischen Sprachgebiet ist diese Assimilation in Dialekten im Norden (Groningen) und im Osten (Twente) zu beobachten; in der niederländischen Standardlautung wird eher das [] der Endung -en weggelassen: drinken [E ]. 3. DEHNUNG DES NASALS Wenn im Deutschen der Endung -en ein Nasal vorangeht, wird beim Ausfall des [] das [] der Endung -en an den vorangehenden Nasal angeglichen. Es entsteht dann im Wortauslaut ein gedehnter Nasalkonsonant. Beispiele: dienen ["], formen [], hängen [# ]. Auch diese Assimilation kommt im deutschen Sprachgebiet nur im Norden vor und in den Niederlanden im Norden (Groningen) und im Osten (Twente). In der deutschen Standardlautung soll diese Nasaldehnung unterbleiben. 4. ASSIMILATION IM SANDHI ( BINDUNG ) Sandhi- oder Bindungserscheinungen sind die lautlichen Vorgänge, die bei der Verbindung von zwei Wörtern oder Morphemen auftreten können. An der Wort-

3 Assimilation 73 oder Morphemgrenze können allerlei lautliche Erscheinungen vorkommen, nicht nur Assimilationen. Einige Beispiele für Sandhi sind: a. Velarisierung von [] zu [ ] Ein vor den velaren Konsonanten [] und [] vorkommendes [] kann leicht zu einem velaren [ ] assimilieren. Man nennt diese Erscheinung Velarisierung von [] zu [ ]. Velarisierung von [] zu [ ] im Sandhi kommt in der deutschen Standardlautung nur in der Silbe kon- vor [] und [] vor (Kongress, Kongruenz, konkret, Konkurs); in diesem Fall sind [] und [ ] in der Standardlautung gleichermaßen zulässig (Kongress [#$] oder [ #$]). In allen anderen Fällen, wo [] in Zusammensetzungen vor [] oder [] erscheint, wird im Deutschen nicht velarisiert: unglücklich, unklar, ankommen, angreifen und einkaufen sind also immer mit [] zu sprechen! Im Niederländischen ist Velarisierung von [] zu [ ] vor [] in allen Fällen üblich (onklaar, konkaaf, inkopen, een kaas). In der deutschen Umgangslautung wird nach den velaren Explosivlauten [] und [] -en als [ ] gesprochen: sagen [ ], locken [ ]. b. Labialisierung von [] zu [] Vor den Bilabialen [], [] und [] kann der alveolare Nasal [] zum bilabialen Nasal [] assimilieren. Man nennt dies Labialisierung von [] zu []. Im Niederländischen sind der Labialisierung kaum Beschränkungen gesetzt: onpassend [$] (vgl. [$] unpassend), aanbevelen [], een bal [], inmengen [E# ], onmiddellijk [%E]. Diese Labialisierung kommt im Deutschen in der Standardlautung nicht vor. In der Umgangslautung wird nach den bilabialen Explosivlauten [] und [] -en zum bilabialen [] assimiliert: foppen [], haben []. c. Stimmtonassimilation im Sandhi Stimmlose Konsonanten werden mit größerer Energie und Spannung artikuliert als stimmhafte Konsonanten. Damit hängt auch die Aspiration der Tenues zusammen. Auf Grund dieses Unterschieds in der Artikulation werden die stimmlosen Konsonanten auch Fortes ( Harte ) genannt, während die entsprechenden stimmhaften Konsonanten Lenes ( Weiche ) genannt werden (s. Seite 46). Lenes werden durch Assimilation und beim Flüstern stimmlos realisiert, deshalb lassen sich die Explosivlaute und die Frikative in drei Gruppen einteilen: Fortes (stimmlos), stimmhafte Lenes und stimmlose Lenes. Lenes werden nur dann stimmlos realisiert, wenn ihnen ein stimmloser Laut direkt vorangeht: Man spricht dann von stimmloser Bindung. Stimmlose Lenes werden durch das diakritische Zeichen [ ] gekennzeichnet. Umgekehrt kann aber auch eine Fortis durch eine nachfolgende stimmhafte Lenis stimmhaft (und lenis) werden: Man spricht dann von stimmhafter Bindung. Das Deutsche hat nur die so genannte stimmlose Bindung: In Zusammensetzungen und in Wortgruppen werden stimmhafte Lenes ([], [], [], [], [ ])

4 74 Kapitel 4 nach stimmlosen Konsonanten zu stimmlosen Lenes ([], [], [&], [], [ ]). Auch [], ['(] und die Nasalkonsonanten [] und [] werden nach einem stimmlosen Konsonanten stimmlos realisiert. Stimmlose Bindung beeinflusst also alle stimmhaften Konsonanten. Beispiele: abbrechen [#)], abdrehen, Abgase, abmachen, abrupt, absondern, abwarten; fortbewegen, fortdauern, fortgehen, fortsetzen, fortwährend; wegbringen, wegdrehen, Weggang, weglegen, wegsetzen, Delinquent; aufbieten, aufdrehen, aufgabeln, aufnehmen, Aufsicht, aufwärts; ausbleiben, Ausdruck, Pressluft, Aussicht [%$ *)], Ausweis. Das Niederländische hat sowohl stimmhafte als stimmlose Bindung und verhält sich also beim Aufeinandertreffen von stimmhaften und stimmlosen Konsonanten anders als das Deutsche. Für den niederländischen Deutschstudierenden tut sich dadurch eine richtige Fehlerquelle auf. Stimmlose Bindung kommt im Niederländischen vor bei den Frikativen ([] und [ ]), die nach stimmlosen Konsonanten ebenso wie im Deutschen stimmlos werden. Auch das [+] im Personalpronomen je und im Diminutivsuffix -je wird nach stimmlosen Konsonanten ohne Stimmton gesprochen. Beispiele: afwegen, opwaaien, handwarm, uitweg, waswater, lekwater; opzichter [ E,], zandzak, zak zand, afzien, is ziek; wat lees je? kusje, tasje [$+&]. Stimmhafte Bindung kommt im Niederländischen bei den stimmhaften Explosivlauten [] und [] vor: [] und [] bewirken, dass ein vorangehender stimmloser Explosivlaut oder Frikativ (eine Fortis) zur stimmlosen oder sogar stimmhaften Lenis assimiliert wird. Stimmhafte Bindung kommt im Deutschen nicht vor. Dies zeigen die folgenden Beispielen, wo deutsche und niederländische Wörter mit entsprechenden Konsonantenverbindungen kontrastierend nebeneinander geschrieben sind: stimmlose Bindung: stimmhafte Bindung: altbacken [] oudbakken [] Backbord [] bakboord [] Aufbruch [] afbraak [] lesbar [$] leesbaar [ ] abdachen [] opdoen [] wegdrehen [] gek doen [] aufdrehen [] afdraaien [] Ausdauer [$] huisdeur [ ] Stimmlose Frikative werden im Niederländischen auch vor anderen Sprechlauten als [] und [] stimmhaft, nämlich auch vor Vokalen, Nasalen, Liquiden und [-]: geef op, huisarts, zes uur, wijsneus, deugniet, huismus, huisraad, wandrek, afnemen, het is waar. Im Deutschen ist in vergleichbaren Fällen die stimmhafte Bindung ausgeschlossen: Haus[.]arzt, Ausn[$]ahme. Auch innerhalb von Wörtern und Morphemen zeigt sich dieses Phänomen beim Vergleich der Aussprache von deutscher und niederländischer Wörter,

5 Assimilation 75 z.b. in dem Wort Israel, ndl. [E #], dt. [*$] oder [*$#]. Hier liegt also zwar nicht Bindung vor, aber die Assimilation ist die gleiche. Den Unterschied zwischen stimmhafter und stimmloser Bindung im Niederländischen zeigen die Wortpaare: stimmlose Bindung: afzien uitzoeken huiszoeking stimmhafte Bindung: afdoen uitdoen huisdeur Als wesentlicher Ausspracheunterschied zwischen dem Niederländischen und dem Deutschen kann festgestellt werden, dass das Niederländische sowohl stimmlose wie stimmhafte Bindung hat, während im Deutschen ausschließlich stimmlose Bindung vorkommt. Bei einer richtigen Aussprache des Deutschen sollen also folgende Wörter niemals mit stimmhafter Bindung gesprochen werden: Ausbeutung, Ausnutzung, Aufbau, Aussicht, aus dem, auf dem, Asbach, abdecken, Ausdauer, Abbild, Backbord, Aufbruch, lesbar, aufdecken, Ausdruck. Im Westen der Niederlande (in der randstad) kommt stimmhafte Bindung oft weniger ausgeprägt vor als in dem übrigen Teil des niederländischen Sprachgebiets. 5. REDUKTION IM SANDHI Wenn zwei Konsonanten in Zusammensetzungen oder in einer Wortgruppe aufeinander treffen, wird die Artikulation der beiden Laute vereinfacht. Da also nicht alle Merkmale der beiden Laute realisiert werden, führt dies zu einer Vereinfachung in der Artikulation. Diese Vereinfachung wird Reduktion genannt. Wir unterscheiden hier vier Fälle der Reduktion. a. Zwei gleiche Konsonanten Beim Zusammentreffen von zwei gleichen Konsonanten wird die Hemmung nur einmal artikuliert und die Dauer verkürzt, wodurch Reduktion vorliegt. Beispiele sind: starb plötzlich [/01 $*)], Schifffahrt [/*02], fünf Fehler, Stück Kuchen, Rollladen [0], Nasallaut, zahm machen, mein Name [0], Krepppapier [#0"2], Schreibpapier, Misch sprache [*/0/,],wirr reden [*0], forttragen [0]. Wenn bei zweifachem r-laut der erste nach Langvokalen vokalisiert wird, wird nicht reduziert: Fahrrad [2], vier Räder, der Rote [2%], wir reden ["2]. Auch bei den Vorsilben er-, ver- und zer- wird nicht reduziert: erröten [#23], Verrat, zerreden. In manchen Fällen sollen einfache Explosivlaute von zwei aufeinandertreffenden Explosivlauten gut unterschieden werden. Es sind dabei zwei Fälle auseinanderzuhalten: Die einfachen Explosivlaute können am Wortanfang des zweiten Wortes oder aber im Wortauslaut des ersten Wortes stehen. Vgl. dazu die zwei Wortpaare Falltür Falttür und Nachtuhr Nachttour. Im ersten Beispielpaar wird das [] in Fall(tür) länger angehalten als in Falt(tür), wo eher das [] verlängert wird; im zweiten Paar wird in Nachtuhr an der Morphemgrenze fester Einsatz gesprochen und wird in Nachttour das [] verlängert.

6 76 Kapitel 4 b. Zwei Explosivlaute mit gleicher Artikulationsstelle Wenn zwei an gleicher Stelle gebildete ( homorgane ) Explosivlaute aufeinander treffen, werden Bildung und Sprengung des Verschlusses nur einmal realisiert. Der Verschluss kann aber länger angehalten werden als bei einfachen Explosivlauten. Beispiele für Reduktionen dieses Typs sind: fortdrängen [0# ], hast du [$0]; schreib bitte; weggehen, Stückgut, Glück gehabt. c. Zwei Explosivlaute mit unterschiedlicher Artikulationsstelle Wenn zwei verschiedene Explosivlaute aufeinander treffen, fällt die Sprengung des ersten mit der Bildung des zweiten Verschlusses zusammen. Dadurch erfolgt die erste Verschlusssprengung geräuschlos. Beispiele für diesen Reduktionstypus sind: aktiv, abkriegen, obgleich, wegtun, Altpapier, haltbar, ist klar, hat Glück, Obduktion, wegdrehen, zog plötzlich, sag bitte. d. Totale Assimilation im Sandhi Eine noch weiter gehende Reduktion liegt vor, wenn im Sandhi Laute getilgt werden, z.b. in ndl. kunststuk (kunstuk), luchtje (luchje), lust je (lus je), nestje (nesje). Im Standarddeutschen sind solche Tilgungen nicht zulässig. Es heißt also [$/ ] Eisschrank, nicht *[/ ], [#$/"] Festspiel und nicht *[#/"], [$"2%] Aktion und nicht *[/%], ein bisschen [*$)] und nicht ein *[*/], [] einmal und nicht *[]. Allerdings zeigen die Schreibungen selbständig und selbstständig, dass auch im Deutschen totale Assimilationen vorkommen. 6. METATHESIS Metathesis oder Metathese ist eine Lautveränderung, die in der Umstellung eines Lautes oder die Vertauschung von Lauten innerhalb von Wörtern besteht. Beispiele für Metathese finden sich bei etymologisch verwandten Wörtern und Wortformen. Die Liquiden [] und besonders [] sind am meisten von der Metathese betroffen. Beispiele für r-metathesis: Born Brunnen (ndl. bron); Brust borst; Christ/Christian kerstmis/kerstenen/karsten/kersten/kirsten; Frosch kikvors; vriezen/forst vorst; Furcht vrees; Presse pers; Ross horse; Warze wrat; brennen to burn/bernstein; dreschen dorsen; trennen tornen; to wrestle worstelen; dreißig dertig; frisch vers; werk gewrocht/doorwroch; bres barst; ein Beispiel für l-metathesis: Nadel naald. 2 Einteilungskriterien der Assimilationserscheinungen Assimilationserscheinungen lassen sich nach verschiedenen Kriterien einteilen:

7 Assimilation KONTAKT- UND FERNASSIMILATION Kontaktassimilation liegt vor bei lautlichen Veränderungen, die durch das Zusammentreffen zweier Laute bedingt sind. Ein Beispiel für Kontaktassimilation ist die Assimilierung von [] zu [ ] unter Einfluss des folgenden velaren [], z.b. in inkopen und Kongress. Gewöhnlich ist Assimilation immer Kontaktassimilation. Fernassimilation liegt vor, wenn eine assimilatorische Wirkung über andere Laute hinweg erfolgt. Fernassimilation kommt selten vor. Als Fernassimilation ist die historische Erscheinung des i- oder j-umlauts zu betrachten: In althochdeutscher Zeit setzte eine Entwicklung ein, wobei ein Vokal unter Einfluss eines folgenden i- oder j-lauts palatalisiert wurde. Die Wirkung des i- oder j-lauts erfolgte über dazwischenstehende Konsonanten hinweg. Vergleiche dazu im Neuhochdeutschen folgende Wortpaare: hand behände, alt Eltern, Frucht Früchte, Maus Mäuse. Bei den umgelauteten Formen kam ursprünglich ein ["] oder [+] im Flexionsmorphem vor. 2. PROGRESSIVE, REGRESSIVE UND REZIPROKE ASSIMILATION Bei progressiver Assimilation beeinflusst ein Laut einen folgenden Laut. Progressive Assimilation gibt es in Wörtern wie Aufsicht [% *)], opzicht [ E,] und abdrehen [], in denen ein stimmhafter Konsonant unter Einfluss des vorangehenden stimmlosen Konsonanten stimmlos wird. Bei regressiver Assimilation beeinflusst ein Laut einen vorangehenden Laut. Regressive Assimilation liegt z.b. vor in Wörtern mit stimmhafter Bindung wie afdraaien ["4] und in Wörtern mit Velarisierung des [] wie Kongress [ #$] und konkret [ ]. Stimmlose Bindung ist immer progressiv, stimmhafte Bindung ist immer regressiv. Das Deutsche hat nur progressive, stimmlose Bindung, das Niederländische hat außerdem regressive, stimmhafte Bindung. Wenn zwei Laute einander gegenseitig beeinflussen, wird von reziproker Assimilation gesprochen. Beispiele für reziproke Assimilation sind u.a. die laterale Verschlusslösung in Handlung, festlich und die faukale Verschlusslösung in abmachen, Ätna und Redner. 3. TOTALE UND PARTIELLE ASSIMILATION Bei totaler oder vollständiger Assimilation fällt ein Laut oder eine Lautfolge unter Einfluss vorangehender oder folgender Laute völlig aus. Die totale Assimilation in den Wörtern Hauptmann [%], Hauptbahnhof, Kunststück [/5] und Festspiel [#/"] ist in der Umgangslautung akzeptabel. In Wörtern wie wäschst, zischst, am tückischsten wird die Schriftzeichenfolge»schst«als [/] gesprochen, das»s«der Endung -st wird also von dem [/] total assimiliert.

8 78 Kapitel 4 Im Niederländischen kommt totale Assimilation häufiger vor, z.b. in den Wörtern kunststof (kunstof),luchtje (luchje), restje (resje), kerststol (kerstol), sleepboot (sleeboot), opbod [] und lesschema [#$,]. Auch bei der falschen Aussprache von Häuschen, Eisschrank und Küsschen liegt eine totale, reziproke Beeinflussung vor: Die Laute [$] und [)] gleichen sich gegenseitig an, wodurch der Sprechlaut [/] entsteht: *[3/] statt [3$)], *[/ ] statt [$/ ], *[5/] statt [5$)], [$"2%] Aktion und nicht *[/%], ein [*$)] bisschen und nicht ein *[*/], [] einmal und nicht *[]. Vor den Labiodentalen (u.a. [] und []) und vor [], [], [], [s], [,] und [+] wird im Niederländischen [] häufig total reduziert, wobei der vorangehende Vokal nasaliert wird: onfraai [%6"4], onwijs [%6#*$], onrustig [%67$,], onlust [%67$], onmens [%6#$] (aber onmiddellijk [%E]), ons [%6$], ongunstig [%6,7$,], onjuist [%6+1!$]; aanvaren, eenvoud, enveloppe, invetten. Ein besonderer Fall der totalen Assimilation liegt vor, wenn eine ganze Silbe verschwindet. Dieser Assimilationstypus, der mit dem Terminus Haplologie bezeichnet wird, lässt sich fast nur mit historischen Beispielen belegen, so etwa Elend (entstanden aus elilenti außer Landes ), Kontrolle (contrerôle), Beamter (Beamteter), Viertel (das vierte Teil). Auch movierte Feminina zu Verbstämmen, die auf er enden, weisen Haplologie auf, so z.b. das Wort Wanderin: Zu erwarten wäre Wandererin als Ableitung von Wanderer. Auch in Bewunderin (Bewunderer), Einwanderin (Einwanderer), Eroberin (Eroberer), Förderin (Förderer), Plauderin (Plauderer), Ruderin (Ruderer), Wucherin (Wucherer), Zauberin (Zauberer) findet man erin statt ererin. Die Movierung zu Lehrer lautet Lehrerin, denn der Verbstamm endet nicht auf er (lehren). Bei partieller Assimilation wird die Artikulation eines Lauts teilweise geändert durch Beeinflussung durch einen benachbarten Laut: aankomst (Velarisierung), input (Labialisierung), lesbar (stimmlose Bindung), leesbaar (stimmhafte Bindung). 4. ASSIMILATION VON ARTIKULATIONSSTELLE, ARTIKULATIONSART, STIMMTON UND DAUER Durch vier Kriterien lassen sich die Assimilationen nach der Art der Einwirkung auf die Qualität oder Quantität eines Sprechlauts einteilen: a. Assimilation der Artikulationsstelle liegt vor bei der Velarisierung von [] zu [ ] in inkopen und konkret: Die velare Artikulationsstelle des [] bewirkt hier die Änderung der Artikulationsstelle von [] von dental zu velar. Im Niederländischen wird [] außerdem zu [] (bilabial) vor bilabialen Konsonanten: aanpassen [$] und aanbieden. b. Die Artikulationsart ändert sich in Fällen, wo ein Verschluss nicht gesprengt wird (aktiv, Sackgasse) und wo die Lippenstellung geändert wird (onmogelijk [][]).

9 Assimilation 79 c. Bei Assimilation des Stimmtons werden stimmlose Laute stimmhaft (im Niederländischen: afbuigen [1!8], zakdoek [ ], asbak [ ]) und stimmhafte Laute stimmlos (im Deutschen und im Niederländischen: afzien [$"], absehen [ ], aufwärts [%#$], opzichter [ E,]). d. Assimilation der Dauer kommt vor bei Reduktion homorganer Laute (unnötig, auffliegen). Mit den unter 1-4 erarbeiteten Begriffen lassen sich Assimilationen vollständig beschreiben. Zwei Beispiele: Das Vorkommen des Ichlauts nach palatalen Vokalen ist historisch betrachtet eine Assimilation eines velaren Achlauts an den vorangehenden palatalen Vokal: Wie im Niederländischen kam im deutschen Sprachgebiet ursprünglich nur der Achlaut vor. Die Assimilation von [,] zu [)] ist somit eine partielle, progressive Kontaktassimilation der Artikulationsstelle. In Kapitel 3 haben wir [] als velaren Explosivlaut eingeordnet. Je nach der Qualität des folgenden Vokals wird [] aber mehr palatal oder mehr velar ausgesprochen; [] wird palatal produziert in den Wörtern Kiel, kühl und Kehle, aber velar in kahl, Kohl und Kuchen. Bei diesem Sprechlaut liegt also partielle, regressive Kontaktassimilation der Artikulationsstelle vor. 3 Dissimilation Durch Dissimilation werden gleiche oder ähnliche Laute unähnlich gemacht. Ein Beispiel dafür ist das»ch«in der Buchstabenfolge»chs«(z. B. in sechs oder in Achse).»ch«wurde ursprünglich als [)] ausgesprochen, wie das»ch«in sechzehn und sechzig. Da [)] und»s«beide Frikative sind, erfolgte eine Dissimilation, so dass»ch«jetzt als [] ausgesprochen wird. Ein weiteres Beispiel für Dissimilation ist die Entwicklung des mittelhochdeutschen Wortes kuning (vgl. auch ndl. koning) zu König.

10 80 Kapitel 4 Übungsfragen 1. Beschreiben Sie nach allen möglichen Kriterien folgende Fälle von Assimilation: i-umlaut Rollladen, das ist tief Delinquent sleepboot Eisschrank *[/ ], Prachtstück *[,/5] laterale Verschlusslösung (+ Beispiele) recken [# ] onkies, onbehoorlijk, onweer leesbaar lesbar abbrechen opbergen Sackgasse, sattgegessen Aktion, abtreten, abkanzeln 2. In welcher Hinsicht werden Schalltechnik und Schalttechnik unterschiedlich ausgesprochen? 3. In welcher Position darf»n«im Deutschen, anders als im Niederländischen, nicht als [ ] realisiert werden?

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