Zugang zum Suchthilfesystem von Menschen mit Migrationshintergrund. Norbert Teutenberg, Klaus Weber, Maria Shestakova, Henning Fietz
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- Tristan Möller
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1 Zugang zum Suchthilfesystem von Menschen mit Migrationshintergrund Norbert Teutenberg, Klaus Weber, Maria Shestakova, Henning Fietz
2 Klaus Weber Maria Shestakova Henning Fietz Prof. Dr. Knut Tielking Norbert Teutenberg PARLOS ggmbh Fachstelle für Sucht und Suchtprävention Drobs Cloppenburg Eschstraße 31a Cloppenburg / 4686 transver@parlos.de Hochschule Emden/Leer Constantiaplatz Emden / henning.fietz@hs-emden-leer.de knut.tielking@hs-emden-leer.de SKM Köln Drogenberatung Vor Ort Kalk/ Porz Dieselstraße Köln 0221 / norbert.teutenberg@skm-koeln.de
3 Gliederung 1. Sucht und Migration: Probleme und Ressourcen 2. Zugangsbarrieren von und zum Suchthilfesystem 3. Angebote für Suchtkranke mit Migrationshintergrund 4. Transkulturalität 5. Praktische Tipps und Hinweise für transkulturelle Suchtarbeit
4 Sucht und Migration
5 1. Sucht und Migration: Probleme Sprachliche Barrieren Fehlende Informationen Angst Verzweiflung Vorurteile Überforderung Belastung Misstrauen Missverstehen
6 1. Sucht und Migration: Ressourcen Waldemar, 28 Jahre Probleme Sprachliche Barriere Kein Schulabschluss Heroinsucht Kriminalität Misstrauen Ressourcen Individuelle Bewältigungsstrategien Unterstützung der Familie Abstinenzphasen Zugang zu alternativen Behandlungsmöglichkeiten Glaube
7 Zugangsbarrieren
8 2. Zugangsbarrieren: Klienten Sprachbarriere Unwissen Unsicherheit negative Erfahrung Vorurteile Position Persönliche Eigenschaften Gender
9 2. Zugangsbarrieren: Mitarbeiter Sprachbarriere Unwissen Unsicherheit negative Erfahrung Vorurteile Position Persönliche Eigenschaften Gender
10 2. Zugangsbarrieren des Suchthilfesystems
11 Einfach drauflos lesen: Afugrnud enier Sduite an enier Elingshcen Unvirestiät ist es eagl, in wlehcer Rienhnelfoge die Bcuhtsbaen in eniem Wrot sethen, das enizg wcihitge dbaei ist, dsas der estre und lztete Bcuhtsbae am rcihgiten Paltz snid. Der Rset knan ttolaer Bölsdinn sien, und du knasnt es torztedm onhe Porbelme lseen. Das ghet dseahlb, wiel wir nchit Bcuhtsbae für Bcuhtsbae enizlen lseen, snodren Wröetr als Gnaezs.
12 Das bedeutet: Dinge, die uns sinnlos erscheinen, versuchen wir automatisch in einen Sinn-Zusammenhang zu bringen. Unsere Realität ist eine Interpretation dessen, was wir wahrnehmen. Diese Interpretation ist durch unsere kulturellen und Wert- Haltungen geprägt. Aus einer anderen Perspektive sieht die Realität möglicherweise ganz anders aus. Dieser Vorgang der Interpretation erfolgt im Alltag in der Regel unbewusst, sodass wir normalerweise unsere Realität als die Realität erleben.
13 Kulturbegriff Unser Kultur-Raum kann in dem Zusammenhang gesehen werden als sozialer Raum, in dem in wesentlichen Punkten ähnliche Interpretationen der Realität vorherrschen und der dadurch identitätsstiftend wirkt. Wenn verschiedene Kulturen, also unterschiedliche Interpretationen der Realität aufeinandertreffen, kann das als Bedrohung der eigenen Identität erlebt werden und zu Missverständnissen oder gar Konflikten führen. Interkulturelle Kompetenz bezeichnet die Fähigkeit, sich seine Interpretation bewusst zu machen, ein Stück davon zu abstrahieren und sich auf die Interpretation des Gegenübers einzulassen.
14 Migranten-Milieus in Deutschland
15 Angebote für Suchtkranke mit Migrationshintergrund
16 3. Angebote für Suchtkranke mit Migrationshintergrund Migrantenspezifische aufsuchende Arbeit Individuelle muttersprachliche Beratung Migrantenspezifische Gruppenangebote Muttersprachliche Informationsveranstaltungen Kooperationsprojekte mit Migrantenselbstorganisationen
17 Beispiel: Individualität vs. Sozialität Deutschland: Türkei: Jeder ist seines Glückes Schmied Betonung der Eigenverantwortung Selbstverwirklichung Verselbständigung, Unabhängigkeit Wir sind aufeinander angewiesen! Verantwortung füreinander und gemeinsam übernehmen sich in den Dienst der Familie stellen Bindung, sich gegenseitig tragen
18 Beispiel: Hilfeerwartung Neulich beim Zahnarzt Ihres Vertrauens (?) Aua! Also, dann führen wir erst einmal einige Anamnesegespräche. In 3-4 Wochen, schätze ich, kann ich mit der Behandlung beginnen! Abgewandelt von:
19 Transkulturalität
20 4. Transkulturalität
21 4. Transkulturalität
22 4. Transkulturalität
23 4. Transkulturalität
24 4. Transkulturalität
25
26 Praktische Tipps und Hinweise für transkulturelle Suchtarbeit
27 5. Praktische Tipps und Hinweise für transkulturelle Suchtarbeit Willkommensstruktur Indirekter Zugang zum Thema Einbeziehung der Familie Muttersprachliches Angebot Flexible Unterstützung
28 5. Praktische Tipps und Hinweise für transkulturelle Suchtarbeit Zeit für Vertrauensbildung Wahlfreiheit bei der Beratung hinsichtlich Gender, Alter, Sprache Akzeptanz von alternativen Behandlungsmöglichkeiten Offenheit fürs Neues / Fremdes
29 5. Praktische Tipps und Hinweise für transkulturelle Suchtarbeit Grundsätzlich Machen Sie sich immer wieder bewusst, dass aus einer anderen Perspektive die Dinge einen ganz anderen Sinn ergeben können. Der ist aus Ihrer Perspektive aber manchmal nicht zu erfassen. Deshalb: Lassen Sie sich die Welt von Ihren Klienten erklären! Wie sehen DIE die Dinge? Stellen Sie sich vor, die Welt wäre so, wie die Klienten sie beschreiben. Wie würde es Ihnen gehen? Wie würden Sie ihr Problem erleben? Akzeptieren Sie auch Ihre Grenzen. Manche Dinge kann ich trotz allem Bemühen als Nicht-Angehöriger einer Kultur nicht empathieren oder will es auch nicht!
30 Literatur Barth, W, und D. Czycholl. Sucht - Migration - Hilfe. Geesthacht: Neuland, Bude, Heinz. Die Ausgeschlossenen - Das Ende vom Traum einer gerechten Gesellschaft. Bonn: Hanser Verlag, Domenig, Dagmar. Transkulturelle Kompetenz. Lehrbuch für Pflege-, Gesundheits- und Sozialberufe. Bern: Huber, Hasenjürgen, Brigitte. Kultur, Transkultur, demokratische Kultur. In Transkulturelles und interreligiöses Lernhaus der Frauen, von Marianne Genenger-Stricker, Brigitte Hasenjürgen und Angelika Schmidt-Koddenberg, Opladen und Farmington Hills: Budrich, Hübenthal, Christoph. Denn ihr seid selbst Fremde gewesen: Sozialethische Anmerkungen zum Migrationsdiskurs. In Ethik und Migration: Gesellschaftliche Herausforderungen und sozialethische Reflexion, von Michelle Becka und Albert-Peter Lesch, Walter. Die Ambivalenz von Identitätsdiskursen: Bausteine zu einer kosmopolitischen Ethik in einer Welt von Fremden. In Ethik und Migration: Gesellschaftliche Herausforderungen und sozialethische Reflexion, von Michelle Becka und Albert-Peter Rethmann, Paderborn, München,Wien, Zürich: Ferdinand Schöningh, Nussbaum, Martha. Die Grenzen der Gerechtigkeit: Behinderung, Nationalität und Spezieszugehörigkeit. Berlin: Suhrkamp, Pauer-Studer, Herlinde. Einleitung. Bd. 739, in Gerechtigkeit oder Das gute Lebens, von Martha C. Nussbaum, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1999.
31 Literatur Sen, Amartya. Die Identitätsfalle - Warum es keinen Krieg der Kulturen gibt. München: dtv, Taylor, Charles. Das Bedürfnis nach Anerkennung. In Das Unbehagen an der Moderne, Frankfurt am Main, Welsch, Wolfgang. Was ist eigentlich Transkulturalität? In Hochschule als transkultureller Raum? Beiträge zu Kultur, Bildung und Differenz, von Lucyna Darowska, Thomas Lüttenberg und Claudia Machold, Bielefeld: transcript Verlag, Wohlfart, Ernestine, und Mannfred Zaumseil. Transkulturelle Psychatrie - interkulturelle Psychotherapie. Berlin: Springer, Sinus Milieustudie, Migrantenmilieus, Sinus Sociovision, Heidelberg, 2008 Lebenswelten von Migranten, Aus Politik und Zeitgeschichte (Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament ) 5/
32 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Большое спасибо за внимание! İlginiz için teşekkür ederiz!
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