Lernen lernen Grundlagen der Didaktik. Silvia Eger Januar 2015
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- Falko Raske
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1 Lernen lernen Grundlagen der Didaktik Silvia Eger Januar 2015
2 Das Gehirn linke Gehirnhälfte Sprache-Lesen-Rechnen Ratio-Logik Regel/Gesetze Konzentration auf einen Punkt Wissenschaft Schritt für Schritt Einzelheiten Zeitempfinden Stärke liegt in der Analyse und Detail, Nachvollziehung Ursache-Wirkung Verbindungen (Balken) koordinieren die beiden Hälften rechte Gehirnhälfte Körpersprache- Bildersprache Intuition, Gefühl Kreativität, Spontanität Sprunghaftigkeit Neugier-Spielen-Risiko Kunst-Tanz-Musik Raumempfinden Stärke liegt in Zusammenhänge erkennen, Zusammenfügen von Infos, Überblick Silvia Eger 2
3 Pädagogische Kernaussagen 1. Lernen beruht auf Wahrnehmung Wahrnehmung (und damit Lernen) sind selektive Prozesse 2. Lernen beruht auf Erkenntnissen und Erfahrungen 3. Lernen ist eine Funktion des Gehirns nachdem kognitive und emotionale Prozesse dort eng verbunden sind, spielen auch beim Lernen Emotionen eine Rolle 4. Lernen beruht auf Gedächtnisfunktionen - Lernen ergibt sich aus variantenreichem Wiederholen 5. Lernen beruht auf Gedächtnisfunktionen - Lernen ist Anschlusslernen, da an vorhandenes Wissen angeknüpft wird 6. Lernen heißt, Regeln lernen das Gehirn interessiert sich nicht für Details 7. (Lern-)Motivation wird erzeugt durch Interesse, soziale Anerkennung und persönliche Silvia Eger Wertschätzung 3
4 1 Fixierbild Silvia Eger 4
5 1 Uhren Check Halten Sie mit der Hand Ihre Armbanduhr zu und stellen Sie sie sich vor Ihrem inneren Auge vor! Welche Farbe hat das Ziffernblatt? Welche Form hat das Ziffernblatt? Welche Ziffern sind auf dem Ziffernblatt? Hat Ihre Uhr eine Datumsanzeige? Wie sieht das Armband aus? Silvia Eger 5
6 1. Pädagogische Kernaussagen 1 Lernen beruht auf Wahrnehmung Wahrnehmung (und damit Lernen) sind selektive Prozesse Silvia Eger 6
7 Silvia Eger 7
8 Schau dir dieses Bild zuerst einmal genauer an... So was siehst du? Dann fahre weiter runter und lese mal die Erklärung, was du wirklich gesehen hast!... Bin mir sicher, dass du das sehr interessant findest! Untersuchungen haben gezeigt, dass kleine Kinder dieses "intime" Paar nicht erkennen können, weil sie ihr Gedächtnis nicht mit solch einer Szene verbinden können. Was die Kinder sehen sind neun Delphine! Rand-Bemerkung: Das ist nun der Test um herauszufinden, ob du bereits einen verdorbenen Verstand besitzt! Wenn es hart für dich ist, die Delphine in max. 3 Sekunden zu finden oder zu sehen, ja dann ist dein Verstand wirklich verdorben! Silvia Eger 8
9 2. Pädagogische Kernaussagen 2 Lernen beruht auf Erkenntnissen und Erfahrungen Silvia Eger 9
10 2 Übung Bildbeschreibung Beschreiben Sie das dieses Bild der hinter Ihnen sitzenden Person! Diese versucht es zu malen! Silvia Eger 10
11 2 Erkenntnis/Erfahrungen Betroffenheit/ Bezug zur Realität Angabe Ziel und Wichtigkeit des Unterrichtsthemas! Warum ist es wichtig? Worauf ist zu achten? Wo können Probleme stecken? Zeitung, aktuelle Meldung, Zitat Foto, Film, Bild Persönliches Erlebnis schildern Original Formulare, Aktendeckel etc. austeilen, ausfüllen lassen Brainstorming (Kartenabfrage) Fall aus Bereich der Anwärter Denkfragen/ Impulse Silvia Eger 11
12 3. Pädagogische Kernaussagen 3 Lernen ist eine Funktion des Gehirns nachdem kognitive und emotionale Prozesse dort eng verbunden sind, spielen auch beim Lernen Emotionen eine Rolle Silvia Eger 12
13 3 Vertrauensvolle Grundstimmung Sachinhalt Sender Nachricht Empfänger Beziehung 2 Seiten einer Nachricht nach Watzlawick Silvia Eger 13
14 3 Vertrauensvolle Grundstimmung -Eisbergmodell der Kommunikation- Silvia Eger 14
15 3 Vertrauensvolle Grundstimmung Was kann der Lehrer für eine gute Beziehung zu den Anwärtern tun? Achtung und Einfühlung Positive Grundeinstellung Vorstellung (Name, Dienststelle, Aufgabenbereich, evtl. auch Persönliches) Anwärter mit Namen ansprechen Auf Beiträge der Schüler eingehen Schwächere Anwärter einbeziehen Übungen anbieten Silvia Eger 15
16 3 Lernspass Spiele, Rätsel Kurzreferate halten lassen Anwärter Fall mit Lösung entwickeln lassen (Vorgabe Schlagwörter, die im Fall vorkommen müssen) Silvia Eger 16
17 4 Das Gedächtnis Ultrakurzzeitgedächtnis: Speicherzeit von ca. 20 Sekunden Kurzzeitgedächtnis: Speicherzeit von ca. 30 Minuten Langzeitgedächtnis: Speicherzeit jahrelang bis lebenslang Silvia Eger 17
18 4 Wir nehmen auf und behalten von dem, was wir lesen: 10% hören: 20% sehen: 30% hören und sehen: 50% selbst sagen: 70% selbst tun: 90% Silvia Eger 18
19 Chinesisches Sprichwort Sagst du s mir, so vergesse ich es, Zeigst du s mir, so merke ich es mir, Läßt du mich teilnehmen, so verstehe ich es! Silvia Eger 19
20 4 Lerntypen visueller Lerntyp: lernt am besten durch zuschauen und lesen auditiver Lerntyp: lernt am besten durch einen Vortrag oder mündliche Erklärungen kinästhetischer Lerntyp: lernt am besten durch Nachahmung und eigenes Ausprobieren Lernen wird nachhaltiger, wenn alle Sinne angesprochen werden Silvia Eger 20
21 4 Mit Bildern lernen - Mindmap Silvia Eger 21
22 4 Vergessenskurve Silvia Eger 22
23 4 Wiederholungen fördern Behalten 1. WH: nach 10 Minuten 2. WH: nach 24 Stunden 3. WH: nach 1 Woche 4. WH nach 1 Monat 5. WH: nach 6 Monaten Behalten liegt bei ca. 80%! ABER: stumpfsinniges Wiederholen oder auswendig Lernen macht keinen Sinn! Silvia Eger 23
24 4. Pädagogische Kernaussagen 4 Lernen beruht auf Gedächtnisfunktionen - Lernen ergibt sich aus variantenreichem Wiederholen Silvia Eger 24
25 5 Das Wissensnetz I Silvia Eger 25
26 5 Das Wissensnetz II Silvia Eger 26
27 5. Pädagogische Kernaussagen 5 Lernen beruht auf Gedächtnisfunktionen - Lernen ist Anschlusslernen, da an vorhandenes Wissen angeknüpft wird Silvia Eger 27
28 6 Was das Hirn alles kann! Einfach drauflos lesen, auch wenn s komisch ausschaut! Afugrnud enier Sduite an enier Elingshcen Unvirestiät ist es eagl, in wlehcer Rienhnelfoge die Bcuhtsbaen in eniem Wrot sethen, das enizg wcihitge dbaei ist, dsas der estre und lzete Bcuhtsbae am rcihgiten Paltz snid. Der Rset knan ttolaer Bölsdinn sien, und du knasnt es torztedm onhe Porbelme lseen. Das ghet dseahlb, wiel wir nchit Bcuhtsbae für Bcuhtsbae enizlen lseen, snodren Wröetr als Gnaezs. Silvia Eger 28
29 Und als absolute Steigerung dieses hier D1353 M1TT31LUNG Z31GT D1R, ZU W3LCH3N GRO554RT1G3N L315TUNG3N UN53R G3H1RN F43H1G 15T! 4M 4NF4NG W4R 35 51CH3R NOCH 5CHW3R, D45 ZU L353N, 483R M1TTL3W31L3 K4NN5T DU D45 W4HR5CH31NL1ICH 5CHON G4NZ GUT L353N, OHN3 D D1CH W1RKL1CH 4N5TR3NGT. D45 L315T3T D31N G3H1RN M1T 531N3R 3NORM3N L3RNF43HIGKEIT. 8331NDRUCK3ND, OD3R? DU D4RF5T D45 G3RN3 KOP13R3N, W3NN DU 4UCH 4ND3R3 D4M1T 83G315T3RN W1LL5T. Silvia Eger 29
30 6. Pädagogische Kernaussagen 6 Lernen heißt, Regeln lernen das Gehirn interessiert sich nicht für Details Silvia Eger 30
31 6 Strukturieren und Ordnen I Klausur- und Argumentationsmethodik Klassische Probleme (z.b. Minderjährigenrecht) Grundprinzipien (z.b. Privatautonomie) Aufbau- und Prüfungsschemata (z.b. Prüfung Straftatbestand) Kenntnis der wichtigsten Definitionen (z.b. Wegnahme) Kenntnis der wichtigsten und Artikel Silvia Eger 31
32 6 Strukturieren und Ordnen II Silvia Eger 32
33 7 Lernmotivation Motivation intrinsisch Neugier/Interesse Motive/Werte Eigene Erfolgserwartung extrinsisch Anerkennung Bestrafung/Zwang Wertschätzung Silvia Eger 33
34 7 Pädagogische Kernaussagen 7 (Lern-)Motivation wird erzeugt durch eigenes Interesse, soziale Anerkennung und persönliche Wertschätzung Silvia Eger 34
35 7 Lernmotivation durch Erfolgserlebnisse/Anerkennung Lernerfolge der Anwärter angemessen anerkennen Verbal oder nonverbal Falsche Antworten nicht einfach ablehnen, sondern den Weg (Lernprozess) analysieren Kleine Hilfestellungen geben, um den Anwärter auf richtigen Weg zu führen, nicht sofort Antwort vorweg nehmen Silvia Eger 35
36 Zusammenfassung Pädagogische Kernaussagen 1. Lernen beruht auf Wahrnehmung Wahrnehmung (und damit Lernen) sind selektive Prozesse 2. Lernen beruht auf Erkenntnissen und Erfahrungen 3. Lernen ist eine Funktion des Gehirns nachdem kognitive und emotionale Prozesse dort eng verbunden sind, spielen auch beim Lernen Emotionen eine Rolle 4. Lernen beruht auf Gedächtnisfunktionen - Lernen ergibt sich aus variantenreichem Wiederholen 5. Lernen beruht auf Gedächtnisfunktionen - Lernen ist Anschlusslernen, da an vorhandenes Wissen angeknüpft wird 6. Lernen heißt, Regeln lernen das Gehirn interessiert sich nicht für Details 7. (Lern-)Motivation wird erzeugt durch Interesse, soziale Anerkennung und persönliche Wertschätzung Silvia Eger 36
37 Zusammenfassung Konsequenzen für nachhaltiges Lernen Anknüpfungspunkte schaffen Mit Bildern lernen Alle Sinne ansprechen Strukturieren, Ordnen Zusammenfassen/ Wiederholen Methoden- und Medienvielfalt Lernspaß/ Erfolgserlebnisse Vertrauensvolle Grundstimmung Interesse/ Betroffenheit/ Bezug zur Realität Ziele bekannt geben Silvia Eger 37
38 Teufelskreis der Langeweile Lehrer zentriert das Lehr-Lern- Geschehen aus sich Teilnehmer fühlen sich nicht gefragt Lehrer hält Teilnehmer für desinteressiert Teilnehmer verhalten sich passiv Silvia Eger 38
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