Herausforderungen und Chancen der spitalexternen Pflege

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1 Herausforderungen und Chancen der spitalexternen Pflege Beitrag zum Workshop an der Tagung des nationalen Forums Alter und Migration, Rachel Jenkins, Spitex Zürich Limmat AG

2 Was wissen wir über die Nutzung von Spitex durch Migrantinnen und Migranten? Ausländische Staatsangehörige nahmen 2011 in Zürich deutlich weniger Dienstleistungen der Spitex in Anspruch wie SchweizerInnen (Männer OR 0.83, Frauen OR 0.69) Resultate einer Studie, welche die Kundendaten der Spitex Zürich mit den Einwohnerdaten der Stadt verlinkte, kontrolliert auf verschiedene Einflussfaktoren (ntot= , nspitex=7791) (Gebhardt 2014) Chancen der spitalexternen Spitex, Tagung 2

3 Gründe: lassen wir die Betroffenen und ihre Angehörigen selber sprechen* (I) Sprachliche Verständigungsschwierigkeiten erschweren: Aufbau eines Vertrauensverhältnisses Gute Zusammenarbeit mit Betroffenen und ihren Familien Umfassende Fallführung (aufwändiger, braucht mehr Ressourcen) * Resultate von Interviews mit Vertretern von Migrantenorganisationen (Jenkins 2013) Chancen der spitalexternen Spitex, Tagung 3

4 Gründe: lassen wir die Betroffenen und ihre Angehörigen selber sprechen (II) Kulturelle Unterschiedlichkeit Spitexmitarbeitende überbrücken diese im allgemeinen gut Fehlendes Wissen zum Umgang mit andersartigen Familienstrukturen behindert die Zusammenarbeit Mangelndes Wissen um die Wichtigkeit der Migrationsbiographie und um das Altern in einem Migrationsland Anspruchsvoll in der Pflege von sterbenden KundInnen 4

5 Gründe: lassen wir die Betroffenen und ihre Angehörigen selber sprechen (III) Informationen zu Dienstleistungen der Spitex sind ungenau, Mund zu Mund Propaganda z. T. negativ belastet Unrealistische Vorstellungen führen zu unrealistischen Erwartungen und Unzufriedenheit Finanzierung der Spitex und damit verbundene administrativer Aufwand ist für Personen mit niedrigem Einkommen eine Hürde 5

6 Herausforderungen für die Spitex Aufbau von gegenseitigem Vertrauen 6

7 Herausforderungen für die Spitex Interesse am Gegenüber..meinem Gegenüber in wertschätzender Haltung und mit zurückhaltender Neugier begegnen und mich freuen, ihn kennenzulernen.. Definition Transkulturelle Pflege SRK 7

8 Herausforderungen für die Spitex Das Gegenüber verstehen lernen Migrationsgeschichte Gesundheit- und Krankheitsverständnis Erwartungen an die Pflege Zugehörigkeit Erfassung der KundInnenperspektive Soziales Netzwerk 8

9 Herausforderungen für die Spitex «Pflege braucht Sprache» Wer übersetzt? Bild: 9

10 Praktische Hinweise E-learning zum professionellen Umgang mit Patientinnen und Patienten mit Migrationshintergrund Bundesamt für Gesundheit BAG Nationaler Telefondolmetschdienst Merkblatt Leistungen der NPO-Spitex in 12 Sprachen Prospekte/PEdXY/ 10

11 Literaturverzeichnis Bischoff A., Steinauer R. (2007): Pflegende Dolmetschende? Dolmetschende Pflegende? Pflege 2007; 20: Verlag Hans Huber, Bern Domenig D. (2009): Transkulturelle Kompetenz. Lehrbuch für Pflege-, Gesundheits- und Sozialberufe. Verlag Hans Huber, Bern Gebhardt M (2014): Foreign nationality but not lower socio-economic status is a barrier for home care use: A population-registry based study in switzerland, MPH Masterthesis Basel/Bern/Zürich Imhof L, Kleinberger U, Ehrensperger-Dow M, Hanselmann S, Knüppel Lauener S, Matic I, Petry H, Probst S, Roser M (2014): Sprachbarrieren in der Spitex Overcoming Language Barriers in Homecare Nursing (OLBiHCN). ZHAW Abteilungen für Gesundheit und angewandte Linguistik Jenkins R (2013): «Migrant friendly Spitex» Ambulante professionelle Pflege und Betreuung älterer MigrantInnen und Migranten: eine explorative Untersuchung von Zugang und Nutzung im Hinblick auf eine allgemeine Verbesserung der Versorgung, MPH Masterthesis Basel/Bern/Zürich Kohn J., Tov E., Hanetseder Chr., Hungerbühler H. (2013): Pflegearrangements und Einstellungen zur Spitex bei Migrantinnen und Migranten in der Schweiz. Eine Studie im Auftrag des Nationalen Forums Alter und Migration. Basel/Bern: FHNW/SRK Chancen der spitalexternen Spitex, Tagung 11