Verletzungskinematik Forensische Traumatologie
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- Klaudia Hofmeister
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1 Verletzungskinematik Forensische Traumatologie Dr. Marc Tichy
2 Wiederholung: Trauma Stumpfe Gewalt: Kontakt des Körpers mit unterschiedlichen Oberflächen ohne zwingend auf der Haut eine entsprechende Spur zu hinterlassen Stumpfkantige geformte Gewalt: Hautverletzung zeigt charakteristische Form Wundmarke oft nur kleiner Teil der Gesamtverletzung Verletzung entsteht durch Druckbelastung Beispiel: Abdruck Kühlergrill
3 Beispiel: Hammerschlag Hammerschlag zur linken Augenbraue:
4 Traumatomechanik Verletzungen entstehen durch: Druck Zug Scherung Torsion Indirekte Verletzung: Abstand zwischen Verletzung und Ort der Gewalteinwirkung (z.b. Schleudertrauma) Merke: Schwere Organverletzung auch ohne (!) auffällige Hautverletzung
5 Zweizeitige Verletzung Stumpfe Traumen erzeugen oft unerkannte Organverletzungen, da die Organkapsel oder adventitielles Gewebe einen massiven Blutaustritt in die Körperhöhlen verhindert. Plötzlicher Riss der Gewebskapsel erzeugt Schock, Kreislaufzusammenbruch, Tod Auch scheinbare leichte Verletzungen bei Unfällen können sich plötzlich in kritische Situationen wandeln
6 Beispiel: Leberhämatom Subkapsuläres zweizeitiges Leberhämatom
7 Kinematik des Verkehrsunfalls Filmbeitrag: Fahrzeug-Fahrzeug-Crash Film Fzg. groß gegen Fzg. klein anschauen
8 Insassenkinematik
9 Typische Insassenverletzungen Gefährlichste Situationen für Insassen: Seitenkollision Herauschleuderung Stauchungsfrakturen und Luxationen beim Fahrer durch Abstützen am Lenkrad Glassplitterverletzungen Aufprallverletzungen auf Armaturen Mitelfußverletzungen Gurtprellmarken, Ripenfrakturen Untertauchverletzungen bei falscher Gurtpositionierung
10 Beispiel: Gurtprellmarke
11 Heckkollision Indirekte Belastung der HWS durch Beschleunigung des Rumpfes gegen die träge Masse Kopf (Retroflexion) Distorsion der HWS (Schleudertrauma), oft keine objektiven Befunde möglich Manchmal Vertebralarterienblutungen mit akuter Gerinselbildung mit plötzlichem Todesfall Diskrepanz zwischen oft geringer Unfalldynamik und starken langwierigen Beschwerden schon bei sehr kleinen Geschwindigkeiten!
12 Beispiel: Vertebralarterienthrombose
13 Unfälle mit Zweirädern Häufige Verletzungen: Frakturen der Extremitäten Schädel-Hirn-Trauma Wirbelsäulenverletzungen Seltener: Verletzungen der inneren Organe Helmwirkung: Nur bei 55% der getöteten Zweiradfahrer liegen Schädelverletzungen vor Vergleiche Verletzungsmuster mit Fußgängerunfällen
14 Kinematik bei Zweiradunfällen
15 Filmbeitrag: Zweiradunfall Filme Motorradunfall 1 und Motorradunfall 2 anschauen
16 Filmbeitrag: Rollerunfall Filme Rollerunfall 1 und Rolerunfall 2 anschauen
17 Beispiel: Negative Helmwirkung Ein Helm kann folgende Verletzungen begünstigen: Schädelbasisringfraktur und HWS-Verletzungen Typische Kinnriemenmarken bei Kollisions-VU durch Helmabschleuderung
18 Beispiel: Negative Helmwirkung Traktionsbruch eines Motorradfahrers mit Helmschutz bei Kollision mit PKW. Hier negative Helmwirkung, da die Helmmasse zusätzliche kinetische Energie erzeugt hat, die bei der Kollision vom Skelett mit aufgefangen werden musste. Todesursache: Abriss des Hirnstamms
19 Fußgängerunfallkinematik
20 Wirkung Kollisionsgeschwindigkeit
21 Beispiel: Fußgängerverletzungen Hautverletzungen Dehnungsrisse nach hochdynamischer Belastung Ablederung der Haut
22 Beispiel: Überrollverletzungen Décollement: flächenhafte Abschiebung der Haut vom Unterhautfettgewebe ohne dass die Haut selbst einreißt.
23 Beispiel: Keilfraktur Typische Keilfraktur bei Fußgängeranfahrunfall. Entstehung eines dreieckigen Bruchkeils
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