PISTE Testanleitung zum PISTE Test im Schwimmen (Prognostische Integrative Systematische Trainereinschätzung)
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- August Meinhardt
- vor 7 Jahren
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1 PISTE 2016 Testanleitung zum PISTE Test im Schwimmen (Prognostische Integrative Systematische Trainereinschätzung)
2 Vorbemerkungen und Neuerungen 1. Der PISTE Testtag 2016 findet in den 5 Regionen (ROS, RSR, RSI, RZO und RZW) parallel am 3./4. September 2016 statt. Es sind die Jahrgänge 2005 bis 1999 startberechtigt. Die PISTE Test dienen als Basis für den Erhalt der Swiss Olympic Talent Card. 2. Für die Erfassung des biologischen Entwicklungsstands wird neu der Mirwald-Test durchgeführt (in der Pausengruppe während den Landtests). Der Entwicklungsstand wird dann mit dem relativen Alter verrechnet. 3. Beim Wassertest Wendezeit kann neu die Lage vom Athleten selber gewählt werden (Crawl, Rücken, Schmetterling oder Brust). Die Zeit wird von 5m vor bis 5m nach der Wand gemessen. 4. Die Anzahl Strecken für die Beurteilung der Wettkampfresultate wird neu in Abhängigkeit des Alters wie folgt von 5 auf 3 reduziert: Damen: J12-J14: 5, J15: 4, J16-J18: 3. Herren: J12-15: 5, J16: 4, J17-18: 3. Überlegung: Zunehmende Spezialisierung. Die letzten beiden Jahrgänge für die JEM nur noch 3 Strecken, Übergangsjahr 4 davor 5. Ablauf: 1. Vor den PISTE Tests wird ein gemeinsames Aufwärmen stattfinden, welches von den Trainern geführt wird. Grund: Verletzungsprophylaxe und Gruppendynamik. 2. Die Reihenfolge der Landtests ist vorgegeben. Sie werden gruppenweise in einem Circuit absolviert. Es wird auch eine Pausengruppe eingeschaltet, so dass sich die Athleten erholen können. Während der Pause wird der Entwicklungsstand nach Mirwald erhoben. Die Circuit- Reihenfolge sieht wie folgt aus: è Liegestütze è Dreier Hopp è ventrale Rumpfkraft è Pause + Mirwald è Klimmzüge è Jump&Reach è Liegestütze Vorteil: Es kann bei jedem Posten begonnen werden und es gibt den Wechsel Arme-Beine. 3. Musik hören (z.b. mit Kopfhörern) ist während den Tests nicht erlaubt. 4. Beim Ausfüllen des Testblatts bitte leserlich schreiben (Blockschrift). Was nicht deutlich gelesen werden kann, wird nicht gezählt! Anleitungen zur PISTE Seite 2/11 -
3 1 Wettkampfresultate Die Wettkampfresultate sind vom Heimtrainer auszufüllen. Der Verantwortliche der Region wird Stichkontrollen durchführen. Es werden pro Schwimmer die besten Disziplinen der vergangenen Saison 2015/16 genommen und dabei die Rudolphpunkte (gemäss Bestenliste, aktuelle Rudolphtabelle 2015) auf Zehntelspunkte genau zusammengezählt. Anzahl Disziplinen in Abhängigkeit des Alters: JG Damen Herren Einschränkung: Die zwei Besten aus 50m bis 1500m, weitere zwei Besten aus 100m bis 1500m und eine aus 200m bis 1500m (ein Sprinter wird seine besten 5 Disziplinen somit aus 2 x 50m, 2 x 100m und 1x 200m abdecken; ein Mittel/Langstreckenschwimmer seine besten Strecken 5 x ab 200m). Die summierten Rudolphpunkte werden dann auf 100 normiert um die Vergleichbarkeit sicher zu stellen. Für die Beurteilung der Leistungsentwicklung (siehe Punkt 3) werden die besten Disziplinen der Vorsaison (2014/15) benötigt. Diese müssen darum ebenfalls unter Punkt 1 eingetragen werden Berechnung nach dem gleichen Muster wie oben beschrieben. Die Punkte für die Leistungsentwicklung werden dann automatisch in der PISTE Formel berechnet. Zukünftig sollen statt Rudolphpunkte relative FINA Punkte pro Alterskategorie der Europa-Bestenliste verwendet werden. Überlegung: stabile und breite Datenbasis, keine Abbildung des deutschen Schwimmsystems (Rudolph) mehr. Diese würden dann automatisch aus swimrankings.net bezogen und berechnet. Für die PISTE 2016 wird das erstmals getestet und falls erfolgreich dann auch gleich verwendet. Anleitungen zur PISTE Seite 3/11 -
4 2 Leistungstests Wasser 2.1 Delfinbeinschlag unter Wasser Zeit für 15m Delfinbewegung unter Wasser in Sekunden, Start im Wasser. Der Schwimmer hat eine Strecke von 15 Meter in schnellstmöglicher Delfin-Beinarbeit zu durchschwimmen (ohne Einsatz der Arme). Die 15 Meter Zeit wird als Differenz beginnend mit dem Zeitpunkt des Lösens der Füsse von der Beckenwand und dem Kopfdurchgang bei der 15 Meter Marke ermittelt. Der Schwimmer hat 2 Versuche, wobei der Bessere gezählt wird. Stoppuhr, Messband, Markierung bei 15 Meter (Leine; Pullbuoy oder ähnliches) 2 Minuten pro Athlet 2.2 Wendezeit Zeit für 10 Meter Wendesprint in Sekunden. Lage frei wählbar: Crawl, Brust, Rücken oder Schmetterling. Die gewählte Lage muss ebenfalls notiert werden! Der Schwimmer schwimmt so schnell wie möglich eine Wende. Er schwimmt ca. 8 Meter vor der Beckenwand an. Die Zeit wird bei der Marke von 5 Meter vor der Wand gestartet und bei 5 Meter nach der Wand gestoppt, jeweils bei Kopfdurchgang. Der Schwimmer hat 2 Versuche, wobei der Bessere gezählt wird. Stoppuhr, Markierung bei 5 Meter (Leine sollte vorhanden sein). 2 Minuten pro Athlet Anleitungen zur PISTE Seite 4/11 -
5 2.3 Gleiten Gleitstrecke nach Startsprung in Metern Der Schwimmer startet ohne Kommando aber mit regulärem Start (beidbeinig oder Schrittstart) und gleitet so weit wie möglich. Es wird die Strecke von Startblock bis Kopf gemessen. Der Schwimmer soll nicht länger als 60 Sekunden gleiten. Der Schwimmer hat zwei Versuche, wobei der Bessere gezählt wird. Messband 3 Minuten pro Athlet Anleitungen zur PISTE Seite 5/11 -
6 3 Leistungstests Land 3.1 Liegestützen Anzahl Liegestützen Ausgangsstellung: Abstand der Hände siehe Fotos. In Stützstellung, Kopf in Richtung einer liegenden Turnmatte ausgerichtet, Arme gestreckt, Hände schulterbreit plus eine Handbreite voneinander (siehe Photos) vor der Judomatte auf dem Boden, Finger gestreckt nach vorne, Körper gestreckt. Mitte Schultergelenk, Hüftknochen und äusserer Knöchel bilden eine Gerade. Ausführung: Auf Startsignal im Sekundenrhythmus Arme beugen und strecken. Beugung geht soweit bis Kinn Turnmattenoberfläche berührt. Kopf und ganzer Körper bleibt immer gestreckt. Eine Sekunde für Beugen, eine Sekunde für Streckung. Der Winkel zwischen Oberarm und Unterarm muss mindestens 90 Grad sein. Es sind keine Pausen erlaubt, wenn der vorgegebene Takt nicht mehr eingehalten werden kann, ist der Test beendet. Maximal 180 Sekunden (ergibt 90 Liegestützen). Ausgangsstellung: Leichte Turnmatte (Höhte 7-8cm), Stoppuhr mit Takt oder Metronom max. 3 Minuten pro Athlet 3.2 Dreier- Hop beidbeinig Strecke von drei hintereinander erfolgten Sprüngen in Metern Gutes Aufwärmen ist wichtig bei diesem Sprungkrafttest. Der Test wird als Dreier-Hop beidbeinig ausgeführt. Der Schwimmer steht mit beiden Beinen vor der Absprunglinie. Er springt mit beiden Beinen gleichzeitig und nutzt die Arme als Schwungelemente. Die Bewegung muss kontinuierlich sein, d.h. zwischen den Anleitungen zur PISTE Seite 6/11 -
7 Sprüngen dürfen keine Pausen entstehen. Die Füsse sollen parallel gesetzt werden. Es wird die Sprungweite in Metern an der Ferse des hinteren Beines im rechten Winkel zur Absprunglinie gemessen. Der Athlet hat nach einem Probesprung zwei Versuche, wobei der Bessere gezählt wird. (Hinweis zum Üben: Es ist darauf zu achten, dass die Arme rechtzeitig vor der Landung abgebremst und zurückgeführt werden, um den neuen Absprung vorzubereiten.) Messband, Markierung des Absprungs 3 Minuten pro Athlet 3.3 Rumpfkraft Die Zeit, welche der Athlet in der Position der Unterarmstütze bleiben kann (statisch) ventrale Rumpfkette Ausgangslage einnehmen Unterarmstütze = Oberarme vertikal, Unterarme parallel, Hände locker, Daumen nach oben, Beine gestreckt. Die Mitte des Schultergelenks bilden eine Gerade mit Rücken und Becken (eventuell mit einem Stab einstellen). Ausführung: Der Athlet bleibt solange er kann in dieser Position. Wenn die Körperspannung nicht mehr gehalten werden kann (Hohlkreuz, Ausweichmanöver mit den Armen und Kopf) wird der Test abgebrochen und die Zeit notiert. Die Füsse bleiben ebenfalls in der Ausgangsposition und dürfen nicht bewegt werden. Es gibt nur einen Versuch. Stoppuhr, evtl. Stab maximal 4 Minuten pro Athlet Anleitungen zur PISTE Seite 7/11 -
8 3.4 Mirwald Test (Entwicklungsstand) Das Körpergewicht (kg), die Körpergrösse stehend (cm) und Körpergrösse sitzend (cm). Körpergewicht: Minimale Bekleidung (kurze Hose + T-Shirt) ohne Schuhe. Ruhig in der Mitte der Waage stehen. Messung 2x wiederholen und den Durchschnitt notieren, falls die beiden Messungen mehr als 0.4kg variieren Messung wiederholen. Auf 0.1kg genau notieren. Körpergrösse stehend: Gestreckte Körpergrösse wird gemessen: Fersen (ohne Schuhe!), Gesäss und Rücken an der Wand. Höhe vom Boden bis zum Scheitel (höchster Punkt am Kopf) Blick dabei gerade nach vorne. Grösse mit Stadiometer (oder steifer Unterlage) abmessen. 2x messen und den Durchschnitt notieren, falls die beiden Messungen mehr als 0.4cm variieren die Messung wiederholen. Auf 0.1cm genau notieren. Körpergrösse sitzend: Auch hier ist der Oberkörper gestreckt. Höhe von der Sitzunterlage bis zum Scheitel wird gemessen. Sitzend mit Händen auf Oberschenkel. 2x messen und den Durchschnitt notieren, falls die beiden Messungen mehr als 0.4cm variieren die Messung wiederholen. Auf 0.1cm genau notieren. Alle Angaben in der Excelvorlage eingeben, das Ergebnis wird automatisch berechnet: 1 = früh entwickelt 2 = durchschnittlich entwickelt 3 = spät entwickelt Waage, 2x Massband, Stadiometer (oder steife gerade Unterlage) 4 Minuten pro Athlet Anleitungen zur PISTE Seite 8/11 -
9 3.5 Klimmzüge Anzahl Klimmzüge Ausgangsstellung der Körper hängt an der Stange, die Arme sind gestreckt, die Hände in Schulterbreite und die Finger zeigen weg vom Körper (Handrücken zum Gesicht!). Der Körper wird über die Stange gezogen und geht wieder zurück in die Ausgangsstellung, dabei bleiben die Beine gestreckt. Der Versuch zählt, wenn das Kinn über der Stange ist.? 3.6 Jump and Reach Stange, eventuell Matte unter Stange 2 Minuten pro Athlet Die Sprunghöhe in Zentimetern Der Athlet färbt sich die Fingerspitzen mit Kreide bzw. Russ. Er steht mit dem Gesicht zur Wand und reicht mit beiden Händen so hoch wie möglich (auf Schulterstreckung achten). Dieser Wert (=Reichhöhe) wird mit Lineal und Stift festgehalten. Anschliessend springt der Athlet mit dem Gesicht zur Wand so hoch wie möglich und berührt mit den Fingern beider Hände die Wand. (Arme in U-Haltung neben Schulter, fliessende/statodynamische Auftaktbewegung). Zwischen linkem und rechtem Abdruck wird eine Linie gezogen (=Sprunghöhe). Die Differenz zwischen Sprunghöhe und Reichhöhe wird als Testwert notiert. Es gibt drei Versuche. Diese werden hintereinander ausgeführt, mit einer Pause dazwischen (ca. eine halbe Minute Pause, damit sich die Muskulatur erholen kann). Der beste Versuch wird gezählt. Bogen Papier (ungefähr 1.5 m lang, welcher an die Wand befestigt wird), Russ oder farbige Kreide 1 Minuten pro Athlet Anleitungen zur PISTE Seite 9/11 -
10 4 Leistungsentwicklung Die Leistungsentwicklung wird im Vergleich zur vergangenen Saison beurteilt. Dabei soll wie unter Punkt 1 (Wettkampfresultate) das Total der besten Disziplinen der Vorsaison (2014/15) zusammengezählt werden. Die Differenz zur vergangenen Saison 2015/16 entscheidet, ob sich der Athlet stark verbessert, verbessert, gleich geblieben, verschlechtert oder sehr verschlechtert hat. Die Punkte für die Leistungsentwicklung werden dann automatisch in der PISTE Formel berechnet. 5 Umfeld Schwimmer, die an einem anerkannten J+S Nachwuchsförderungs (NWF) Stützpunkt trainieren, sollen mehr Punkte kriegen als solche, die in einem normalen Schwimmverein trainieren. Swiss Swimming verlangt bei der Vergabe des Labels von den J+S NWF Stützpunkten das Erfüllen vieler Gütekriterien für eine nachhaltige Nachwuchsförderung. Ein Schwimmer an einem J+S NWF Stützpunkt hat im Schnitt ein breiteres Trainingsangebot, eine gesicherte Betreuung, ein höheres Leistungsniveau im Training, Zugang zu sportfreundlichen Schulen, Beratung durch Swiss Swimming, etc. Das kann ein Nicht NWF Verein unter Umständen auch bieten, aber die Wahrscheinlichkeit für eine Nachhaltigkeit ist deutlich geringer. Wer also an einem J+S NWF Stützpunkt trainiert, wird mit einem Bonus der Gesamtpunktzahl belohnt. 6 Relatives Alter und Entwicklungsstand In den statistischen Untersuchungen von Swiss Olympic zur Abgabe der Swiss Olympic Talent Cards hat sich gezeigt, dass viel mehr Athleten (in einzelnen Sportarten bis 70%) in der ersten Jahreshälfte (Januar bis Juli) geboren sind. Diese scheinen gegenüber den Zweit-Jahreshälfte-Geborenen immer leicht im Vorteil zu sein. Diesem Umstand wird in der PISTE Rechnung getragen und der Vorteil der früher Geborenen ausgeglichen. Zudem wird mit dem Mirwald-Test der biologische Entwicklungsstand (frühentwickelt, normal entwickelt oder spätentwickelt) erfasst und mit dem relativen Alter verrechnet. Anleitungen zur PISTE Seite 10/11 -
11 7 Die Auswertung Die Resultate aus allen Regionen werden zusammengeführt und anschliessend die Punkte pro Athlet nach folgender Formel berechnet: Dabei bedeuten: P = ([RP gew + Wasser gew + Athletik gew + Entwicklung gew ]* Stützpunkt) + RA gew P RP gew Wasser gew: Athletik gew Entwicklung gew Stützpunkt: RA gew Punktetotal pro Athlet Wettkampfleistung nach Rudolphpunkten nach Alter gewichtet Durchschnitt der Punkte der Wassertests nach Alter gewichtet Durchschnitt der Punkte der Landtests nach Alter gewichtet Punkte der Leistungsentwicklung (Vergleich mit Vorsaison) Schwimmt ein Athlet an einem NWF Stützpunkt oder nicht Korrekturfaktor für relatives Alter und Entwicklungsstand (Mirwald) nach Alter gewichtet Je höher das Punktetotal, desto besser ist eine Schwimmerin oder ein Schwimmer und desto weiter vorne in der PISTE Rangliste anzutreffen. Die Gewichtungsfaktoren sind weiter unten in der Tabelle 1 zu finden. Tabelle 1: Gewichtungsfaktoren PISTE 2016 Alter Punkte Wettkampfresultate Anzahl Strecken Wassertests Landtests Leistungsentwicklung Punkte 1-5 Punkte 1-5 Punkte 1-5 Stützpunkt Bonusfaktor Relatives Alter Punkte m w m w m w m w m w m w m w Anleitungen zur PISTE Seite 11/11 -
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