Populations Modelle Das Lotka-Volterra Model. Robin Gwinner Seminarleiterin: Dr. Iryna Rybak

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Populations Modelle Das Lotka-Volterra Model. Robin Gwinner Seminarleiterin: Dr. Iryna Rybak"

Transkript

1 Populations Modelle Das Lotka-Volterra Model Robin Gwinner Seminarleiterin: Dr. Iryna Rybak

2 Motivation Rote Liste:

3 Motivation Rote Liste:

4 Motivation Rote Liste:

5 Motivation

6 Motivation

7 Motivation > Bestandsgröße > Auswirkungen des Fischfangs auf die Populationen

8 Motivation > Bestandsgröße > Auswirkungen des Fischfangs auf die Populationen Differentialgleichungen

9 Übersicht Grundlagen: Differentialgleichungen Wachstum nach Malthus und Verhulst Interaktionen in Populationen Entdimensionalisierung/Skalierung Stabilität Stabilitätsüberprüfung und Lösungsfindung Räuber-Beute Model / Lotka-Volterra Model am Beispiel der optimalen Fischfangquote

10 Grundlagen Betrachte eine gewöhnliche DGL n u = f (u) ; n f : ℝ ℝ stetig, du u = dt (1) Dann heißt u(t) Lösung der DGL auf dem Intervall J ℝ, falls n u : J ℝ stetig differenzierbar und u (t) = f (u (t)) t J Und Lösung des AWP u = f (u) falls zusätzlich u (t o)=u0 u (t o)=u0 wobei u 0 ℝ n und t 0 J

11 Grundlagen Satz von Picard-Lindelöf: Sei u = f (u), u (t o)=u0 und f (u) lokal Lipschitz-stetig, dann existiert ein δ>0 und genau eine Lösung des AWP's auf dem Intervall J =( t 0 δ, t 0 +δ ) Lösungen können sich nicht schneiden!

12 Grundlagen Definition: Equilibrium/Gleichgewichtspunkt Eine Nullstelle u* ℝ n der Funktion f(u) heißt Equilibrium oder Gleichgewicht. Denn u (t, u*)= f (u* )=0 f (u* )=0 u(t, u *) u *

13 Grundlagen Definition: Invariante Mengen Sei u (t, u0 ) ℝn die Lösung des AWP's u (t )= f (u) und u (0)=u 0 mit dem maximalen Existenzintervall J =( t (u 0),t + (u 0)) und f : ℝ n ℝ n Eine Teilmenge D ℝ n heißt invariant, falls gilt: u 0 D u(t,u 0) D t J Positiv invariant Aussage gilt für (0, t + (u0)) Negativ invariant Aussage gilt für (t ( u0 ),0) Bemerkung: D und D Ist D invariant so auch D. Ist D invariant so auch.

14 Wachstum nach Malthus Ziel jeder Modellierung ist es den Bestand N(t) einer Population vorausberechnen zu können, dabei gilt N (t) ℕ Kontinuierliche Größe: N (t) Wähle N * und setze u (t)= N* Somit ist u (t) ℕ0 \ N *, aber für große N * kann man u(t) als kontinuierlich annehmen.

15 Wachstum nach Malthus Thomas Malthus (1798) Die Änderung einer Population sollte stets vom momentanen Bestand abhängig sein. u = f (u)=: g (u) u g(u) wird dabei als Wachstumsrate bezeichnet. β : Geburtsrate μ : Sterberate Somit ist die zeitliche Änderung von u(t) gegeben als u (t) = (β μ )u (t), t 0, u(0)=u0

16 Wachstum nach Malthus Malthus nahm an, dass β und μ konstant sind u (t ) = e(β μ)t u0, t 0

17 Wachstum nach Malthus Malthus nahm an, dass β und μ konstant sind u (t ) = e(β μ)t u0, Diskussion zu Beginn des 19. Jahrhunderts t 0

18 Wachstum nach Verhulst Verhulst verbesserte dieses Modell ca und führte einen zusätzlichen Term ein 2 u (t ) u (t ) = (β μ)( u(t) ) u Mit λ 0 = (β μ) ergibt sich u u = λ 0 u (1 ) u wobei u Kapazität der Population genannt wird. Die Lösungen lassen sich explizit angeben: u (t) = u0u λ 0 t u0 +(u u0 )e, t 0

19 Wachstum nach Verhulst

20 Wachstum nach Verhulst Satz über die Logistik Gilt f(u) = ug(u), g stetig differenzierbar auf (0, u ), sowie g(u) < 0 in ( u, ). Dann existieren die Lösungen u(t, u 0) von u = f (u)=: u g ( u), t 0, ℝ + mit g(u) > 0 in u(0)=u 0>0 für alle t 0 und es gilt lim u(t, u0 ) = u t u 0>0

21 Interaktionen in Populationen Die allgemeine Form wird beibehalten Es gibt so viele Gleichungen, wie es Arten in der Population gibt wir beschränken uns zunächst auf zwei Arten in der Population Somit sieht das allgemeine System wie folgt aus: x 1(t ) = g 1 ( x1 (t ), x 2 (t)) x1 (t ), x 2 (t ) = g 2 ( x1 (t ), x 2 (t)) x 2(t ), t 0, t 0, x1 (0) = x 01 x 2 (0) = x02

22 Interaktionen in Populationen Interaktion hat drei grundlegende Formen: 1. Konkurrenz 2. Kooperation 3. Räuber-Beute Beziehung Diese drei Formen unterscheiden sich nur anhand der Funktionen g i ( x1, x 2), welche spezielle Bedingungen für die einzelnen Formen erfüllen muss.

23 Interaktionen in Populationen Konkurrenz: Beide Arten verhalten sich logistisch Die eine Art wird durch die andere Art, bezüglich der Nahrungsquellen, beeinträchtigt

24 Interaktionen in Populationen Konkurrenz: Beide Arten verhalten sich logistisch Die eine Art wird durch die andere Art, bezüglich der Nahrungsquellen, beeinträchtigt Somit ergeben sich folgende Funktionen g i : g 1 ( x 1, x 2) = a1 b1 x 1 c 1 x 2 g 2 ( x1, x 2) = a 2 b 2 x 2 c 2 x 1 und wir erhalten das System: x 1 (t) = [a 1 b1 x 1 (t ) c 1 x 2 (t )] x1 (t ), x 2 (t) = [a 2 b2 x 2 (t ) c 2 x 1 (t)] x 2 (t), mit a i, b i, c i postiven Konstanten. t 0, t 0, x 1 (0)= x01 x 2 (0)=x 02

25 Interaktionen in Populationen Kooperation: Beide Arten verhalten sich logistisch Existenz der anderen Art begünstigt eigene Überlebenschancen

26 Interaktionen in Populationen Kooperation: Beide Arten verhalten sich logistisch Existenz der anderen Art begünstigt eigene Überlebenschancen Somit ergeben sich folgende Funktionen g i : g 1 (x 1, x 2) = a1 b1 x 1+c 1 x 2 g 2 ( x1, x 2) = a 2 b 2 x 2+c 2 x 1 und wir erhalten das System: x 1 (t ) = [a 1 b1 x 1 (t)+c1 x 2 (t )] x1 (t ), x 2 (t ) = [a 2 b2 x 2 (t)+c 2 x 1( t)] x 2 (t), mit a i, b i, c i positive Konstanten t 0, t 0, x 1 (0)=x 01 x 2 (0)=x 02

27 Interaktionen in Populationen Räuber-Beute: x sei die Beute und x die Räuber Population 1 2 Die Räuber dezimieren die Beute, jedoch erhöht eine zahlreiche Beute auch die Überlebenschancen der Räuber Hier gibt es zwei Szenarien.

28 Interaktionen in Populationen Räuber-Beute: x sei die Beute und x die Räuber Population 1 2 Die Räuber dezimieren die Beute, jedoch erhöht eine zahlreiche Beute auch die Überlebenschancen der Räuber Hier gibt es zwei Szenarien. Erstes Szenario: x 1 ist einzige Nahrungsquelle der Räuber g 1 (x 1, x 2) = a1 b1 x 1 c 1 x 2 mit a i, b i, c i positive Konstanten g 2 ( x1, x 2) = a 2 b 2 x 2+c 2 x 1

29 Interaktionen in Populationen Zweites Szenario: x 1 ist die bevorzugte, aber nicht die einzige Nahrungsquelle logistisches Wachstum beider Arten

30 Interaktionen in Populationen Zweites Szenario: x 1 ist die bevorzugte, aber nicht die einzige Nahrungsquelle logistisches Wachstum beider Arten g 1 (x 1, x 2) = a1 b1 x 1 c 1 x 2 g 2 ( x1, x 2) = a 2 b 2 x 2+c 2 x 1 Dies führt auf das System: x 1 (t ) = [a 1 b1 x1 (t ) c 1 x 2 (t)] x 1 (t ), x 2 (t) = [a 2 b2 x 2 (t )+c 2 x 1(t )] x 2 (t ), t 0, t 0, x1 (0)=x 01 x 2 (0)=x 02 wobei a 1, bi, ci positive Konstanten sind und a 2 ℝ

31 Interaktionen in Populationen Hieraus ergibt sich, mit passender Wahl der Konstanten, das klassische Räuber-Beute Model nach Volterra und Lotka. b1 =b2 =0, c i>0 und x 1 (t ) = [a 1 c 1 x 2 (t )] x 1 (t), x 2 (t ) = [a 2 + c 2 x 1 (t )] x 2 (t ), a 1>0, a 2<0 t 0, t 0, x1 (0)=x 01 x 2 (0)=x 02

32 Interaktionen in Populationen T Allgemein besteht eine Population aus n Arten. x (t)=( x1 (t),..., x n (t)) Die Wachstumsrate g k ist von allen x k abhängig: Es gilt x k (t ) = f k ( x ) = x k (t ) g k ( x (t )), Typisches Beispiel für g k : t 0, x k (0)=x 0k, k =1,..., n g k (x ) = a k b k x k + c kl x l l k (*)

33 Interaktionen in Populationen T Allgemein besteht eine Population aus n Arten. x (t)=( x1 (t),..., x n (t)) Die Wachstumsrate g k ist von allen x k abhängig: Es gilt x k (t ) = f k ( x ) = x k (t ) g k ( x (t )), Typisches Beispiel für g k : t 0, x k (0)=x 0k, k =1,..., n (*) g k (x ) = a k b k x k + c kl x l l k Satz: n n n Sei g : ℝ ℝ stetig differenzierbar. Dann besitzt (*) zu jedem x o ℝ + n genau eine Lösung x (t, x o ) in ℝ + auf einem maximalen Existenzn J ( x ):=(t ( x ),t ( x )) 0 intervall. Außerdem ist (0, ) eine ino variante Menge und für x 0k >0, k =1,..., n folgt x k (t )>0 t J ( x 0).

34 Entdimensionalisierung/Skalierung Entdimensionalisierung ist die teilweise oder vollständige Entfernung von physikalischen Einheiten in Gleichungen durch Substitution der Variablen. Skalierung ist eine besondere Form der Entdimensionalisierung, hierbei wird der gemessene Wert mit einem Standardwert kalibriert. Alle Messungen geschehen relativ zu diesem Wert und die Messwerte erhält man durch Skalierung mit dem Standardwert.

35 Entdimensionalisierung/Skalierung Konkurrenz: u ( τ) = [1 λ1 u ( τ) v ( τ)]u ( τ), v ( τ) = [μ λ 2 v( τ ) u( τ )]v( τ ), τ 0, u (0)=u 0 τ 0, v (0)=v 0 Kooperation: u ( τ) = [1 λ1 u (τ) + v (τ)]u (τ), v (τ) = [μ λ 2 v(τ ) + u( τ )]v(τ ), τ 0, u (0)=u 0 τ 0, v (0)=v 0 Räuber-Beute: u ( τ) = [1 λ1 u ( τ) v (τ)]u (τ), v (τ) = [μ λ 2 v( τ ) + u( τ )]v(τ ), τ 0, u (0)=u 0 τ 0, v (0)=v 0

36 Stabilität Definition: Stabilität Sei u* ℝ n ein Equilibrium. Dann heißt u* 1. Stabil, wenn es zu jedem ϵ>0 ein δ>0 gibt, sodass u 0 Bδ (u *) u(t, u 0) B ϵ (u*) t 0 2. Instabil, wenn u* nicht stabil ist 3. Attraktiv, wenn es ein δ0 >0 gibt, sodass t + = und lim u(t, u0 )=u*, t u 0 Bδ (u *) 0 4. Asymptotisch stabil, wenn u* stabil und attraktiv ist.

37 Stabilität Linearisierung: Sei u* ein Equilibrium der DGL u (t )= f (u), dann lässt sich das System folgendermaßen linearisieren f (u)= f (u*)+df (u* )(u u* )+o ( u u * ) f (u*)=0 Mit der Wahl von z(t) = u(t) - u* gilt z (t )=u (t) und es folgt z (t )=Df (u *) z (t)=az (t)

38 Stabilität Satz: (i) Ein Equilibrium u* des Systems u (t )= f (u) ist asymptotisch stabil, wenn alle Eigenwerte der Jacobi-Matrix Df (u *) negativen Realteil besitzen. (ii) Hat mindestens ein Eigenwert einen positiven Realteil, so ist das Equilibrium u* instabil.

39 Stabilität Satz: (i) Ein Equilibrium u* des Systems u (t )= f (u) ist asymptotisch stabil, wenn alle Eigenwerte der Jacobi-Matrix Df (u *) negativen Realteil besitzen. (ii) Hat mindestens ein Eigenwert einen positiven Realteil, so ist das Equilibrium u* instabil. f (u, v): ℝ 2 ℝ 2 ist Vektorfeld

40 Stabilität 1.Stabiler Knoten: Re λ1 < 0, Re λ 2 < 0, λ i ℝ

41 Stabilität 2.Instabiler Knoten: Re λ1 > 0, Re λ 2 > 0, λ i ℝ

42 Stabilität 3.Sattelpunkt: Re λ1 < 0, Re λ 2 > 0, λ i ℝ

43 Stabilität 4.Stabile Spirale: Re λ1 < 0, Re λ 2 < 0, Im λi 0, λ i ℂ

44 Stabilität 5.Instabile Spirale: Re λ1 > 0, Re λ 2 > 0, Im λi 0, λ i ℂ

45 Lösungsfindung Beispiel: Konkurrenz-Modell u ( τ) = [1 λ1 u ( τ) v ( τ)]u (τ), v ( τ) = [μ λ 2 v( τ ) u( τ )]v(τ ), τ 0, u (0)=u 0 τ 0, v (0)=v 0

46 Lösungsfindung Beispiel: Konkurrenz-Modell u ( τ) = [1 λ1 u ( τ) v ( τ)]u (τ), v ( τ) = [μ λ 2 v( τ ) u( τ )]v(τ ), ( f ( u, v )= u λ1 u2 vu 2 μ v λ 2 v uv ) τ 0, u (0)=u 0 τ 0, v (0)=v 0

47 Lösungsfindung Beispiel: Konkurrenz-Modell u ( τ) = [1 λ1 u ( τ) v ( τ)]u (τ), v ( τ) = [μ λ 2 v( τ ) u( τ )]v(τ ), ( f ( u, v )= u λ1 u2 vu 2 μ v λ 2 v uv τ 0, u (0)=u 0 τ 0, v (0)=v 0 ) polynomial, also stetig differenzierbar es existiert zu jedem Anfangswert (u 0, v 0) genau eine Lösung

48 Lösungsfindung Des weiteren gilt und damit u = [1 λ 1 u v ]u u v = [μ λ2 v u]v μ v t μt 0 u (t ) e u0 und 0 v (t ) e v0

49 Lösungsfindung Des weiteren gilt und damit u = [1 λ 1 u v ]u u v = [μ λ2 v u]v μ v t μt 0 u (t ) e u0 und 0 v (t ) e v0 t + =, globale Existenz

50 Lösungsfindung Equilibria: 0 = u = [1 λ1 u v ]u, 0 = v = [μ λ 2 v u ]v

51 Lösungsfindung Equilibria: 0 = u = [1 λ1 u v ]u, 0 = v = [μ λ 2 v u ]v Triviales Equilibrium: (0,0) Marginale Equilibria: (0, v ) = (0, μ / λ 2), Koexistenz Equilibrium: 1 (u*, v* ) = (λ 2 μ, λ 1 μ 1) λ1 λ 2 1 (u, 0) = (1 / λ1, 0)

52 Lösungsfindung Stabilität: ( u λ1 u2 vu f ( u, v )= μ v λ 2 v 2 uv ( ) ( ) ( ) ) ( Df (u, v )= (1 λ 1 u v) λ1 u u v (μ λ 2 v u) λ 2 v A0 = μ Eigenwerte: 1 und μ instabil A u= 1 u 0 μ u Eigenwerte: -1 und μ u stabil / instabil A v = 1 v 0 v μ Eigenwerte: μ und 1 v stabil / instabil ( λ 1 u * u* A*= v* λ 2 v* ) )

53 Lösungsfindung Stabilität: ( u λ1 u2 vu f ( u, v )= μ v λ 2 v 2 uv ( ) ( ) ( ) ) ( Df (u, v )= (1 λ 1 u v) λ1 u u v (μ λ 2 v u) λ 2 v A0 = μ Eigenwerte: 1 und μ instabil A u= 1 u 0 μ u Eigenwerte: -1 und μ u stabil / instabil A v = 1 v 0 v μ Eigenwerte: μ und 1 v stabil / instabil ( λ 1 u * u* A*= v* λ 2 v* ) Eigenwerte:?? )

54 Lösungsfindung Stabilität: ( λ 1 u * u* A*= v* λ 2 v* ) det( A*)< 0 für λ 1 λ2 <1 instabil Sp( A* )= (λ1 u*+λ 2 v* )=ϵ 1+ϵ 2 < 0 det( A*)=u* v* ( λ1 λ 2 1)=ϵ 1 ϵ 2 det( A*)> 0 für λ 1 λ2 >1 stabil

55 Lösungsfindung Stabilität: ( λ 1 u * u* A*= v* λ 2 v* ) Sp( A* )= (λ1 u*+λ 2 v* )=ϵ 1+ϵ 2 < 0 det( A*)=u* v* ( λ1 λ 2 1)=ϵ 1 ϵ 2 det( A*)< 0 für λ 1 λ2 <1 instabil det( A*)> 0 für λ 1 λ2 >1 stabil Betrachte den Fall μ<u, 1<v : (0, v ) stabil, ( u, 0) instabil, keine Koexistenz f j (u, v )=0, j=1,2, liefert zwei so genannte Schaltkurven

56 Lösungsfindung μ<u, 1<v

57 Lotka-Volterra-Model x 1 (t ) = [a 1 c 1 x 2 (t )] x 1 (t), x 2 (t ) = [a 2 + c 2 x 1 (t )] x 2 (t ), t 0, t 0, x1 (0)=x 01 x 2 (0)=x 02

58 Lotka-Volterra-Model x 1 (t ) = [a 1 c 1 x 2 (t )] x 1 (t), x 2 (t ) = [a 2 + c 2 x 1 (t )] x 2 (t ), x (t) = gx (t ) w x (t) y (t ), y (t) = sy (t ) + ew x (t ) y (t ), t 0, t 0, x1 (0)=x 01 x 2 (0)=x 02 t 0, t 0, x (0)= x 0 y (0)= y0

59 Lotka-Volterra-Model x 1 (t ) = [a 1 c 1 x 2 (t )] x 1 (t), x 2 (t ) = [a 2 + c 2 x 1 (t )] x 2 (t ), x (t) = gx (t ) w x (t) y (t ), y (t) = sy (t ) + ew x (t ) y (t ), x(t): y(t): g: s: w: e: t 0, t 0, x1 (0)=x 01 x 2 (0)=x 02 t 0, t 0, x (0)= x 0 y (0)= y0 Friedfische Raubfische Vermehrungsrate ( λ 0 = (β μ )) Sterberate Wahrscheinlichkeit, dass Friedfisch gefressen wird Einfluss des Fressvorgangs auf die Vermehrung

60 Lotka-Volterra-Model x (t ) = gx (t ) w x (t ) y (t ), y (t ) = sy (t ) + ew x (t ) y (t), t 0, t 0, x (0)= x 0 y (0)= y0 Dimensionslose Größen x 1= ewx, s x 2= wy, g τ= gs t, r= g s

61 Lotka-Volterra-Model x (t ) = gx (t ) w x (t ) y (t ), y (t ) = sy (t ) + ew x (t ) y (t), t 0, t 0, x (0)= x 0 y (0)= y0 Dimensionslose Größen x 1= ewx, s x 1 (τ) = x 2= wy, g rx 1 (1 x 2 ), 1 x 2 (τ) = x 2 (1 x 1 ), r τ= gs t, r= g s τ 0, x 1 (0)= x 01 τ 0, x 2 (0)= x 02

62 Lotka-Volterra-Model Equilibria: ( )() rx 1 (1 x 2) 0 f (x 1, x 2 ) = 1 = 0 - x 2 (1 x 1) r Triviales Equilibrium: (0,0) Koexistenz Equilibrium: ( x 1 *, x 2 *)=(1,1)

63 Lotka-Volterra-Model Stabilität: ( ) r (1 x 2 ) rx 1 Df (x 1, x 2 ) = 1 1 x2 - x 2 (1 x 1) r r

64 Lotka-Volterra-Model Stabilität: ( ) r (1 x 2 ) rx 1 Df (x 1, x 2 ) = 1 1 x2 - x 2 (1 x 1) r r ( ) r 0 Df (0,0) = 1 0 r Df (1,1) = ( ) 0 r 1 0 r

65 Lotka-Volterra-Model Stabilität: ( ) r (1 x 2 ) rx 1 Df (x 1, x 2 ) = 1 1 x2 - x 2 (1 x 1) r r ( ) r 0 Df (0,0) = 1 0 r Eigenwerte: λ 1=r, Df (1,1) = ( ) 0 r 1 0 r Eigenwerte: 1 λ2 =r λ 1,2=±i

66 Lotka-Volterra-Model Stabilität: ( ) r (1 x 2 ) rx 1 Df (x 1, x 2 ) = 1 1 x2 - x 2 (1 x 1) r r ( ) r 0 Df (0,0) = 1 0 r Eigenwerte: λ 1=r, instabil Df (1,1) = ( ) 0 r 1 0 r Eigenwerte: 1 λ2 =r λ 1,2=±i stabil, periodisch, geschlossen

67 Lotka-Volterra-Model r= 0.4, 0.5, 0.7

68 Lotka-Volterra-Model r= 0.4, 0.5, 0.7 r=0.7

69 Lotka-Volterra-Model x 1 (τ) = rx 1 (1 x 2 ), 1 x 2 (τ) = x 2 (1 x 1 ), r τ 0, x 1 (0)= x 01 τ 0, x 2 (0)= x 02

70 Lotka-Volterra-Model x (t ) = bx (t )(1 y (t ) = (1 x (t ) x(t ) y (t ) ) a1, K b+x (t ) t 0, x(0)=x 0 x (t ) y(t ), b+ x (t ) t 0, y(0)= y 0 dy (t )+a 2 x (t ) : beschränkte Ressourcen ) K x (t) y (t ) b+ x( t) : berücksichtigt Sättigung der Räuber

71 Lotka-Volterra-Model x (t ) = bx (t )(1 y (t ) = x (t ) x(t ) y (t ) ) a1, K b+x (t ) t 0, x(0)=x 0 x (t ) y(t ), b+ x (t ) t 0, y(0)= y 0 dy (t )+a 2 Equilibria: Triviale: (0,0), (K,0) Koexistenz: (x *, y* )

72 Lotka-Volterra-Model x (t ) = bx (t )(1 y (t ) = x (t ) x(t ) y (t ) ) a1, K b+x (t ) t 0, x(0)=x 0 x (t ) y(t ), b+ x (t ) t 0, y(0)= y 0 dy (t )+a 2 Equilibria: Triviale: (0,0), (K,0) Koexistenz: (x *, y* ) Entdimensionalisierte Größen: x x 1=, x* y x2 =, y* K k =,... x*

73 Lotka-Volterra-Model x1 (τ) x 1(τ ) x 2(τ ) x 1 (τ) = x 1 (τ)(1 ) α1, k β+x 1 (τ) x 2 (τ) = x1 (τ )x 2 (τ ) γ x 2 (τ) + α2, β+x 1 (τ) τ 0, x0 x 1 (0)= x 01= x* τ 0, y0 x 2 (0)=x 02= y*

74 Lotka-Volterra-Model x1 (τ) x 1(τ ) x 2(τ ) x 1 (τ) = x 1 (τ)(1 ) α1, k β+x 1 (τ) x1 (τ )x 2 (τ ) γ x 2 (τ) + α2, β+x 1 (τ) x 2 (τ) = 1 k wobei α 1=(1 )(β+1), Df (1,1) = α 2=γ(β+1) ( k 2 β 1-1+ k (1+β) k βγ 0 1+β ) τ 0, x0 x 1 (0)= x 01= x* τ 0, y0 x 2 (0)=x 02= y*

75 Lotka-Volterra-Model 1 βγ det( Df (1,1))= ( 1+ )( )=λ1 λ 2 > 0 k 1+β k 2 β Sp(Df (1,1))= =λ1+λ 2 < 0 k (1+β)

76 Lotka-Volterra-Model 1 βγ det( Df (1,1))= ( 1+ )( )=λ1 λ 2 > 0 k 1+β k 2 β Sp(Df (1,1))= =λ1+λ 2 < 0 k (1+β) K k = >1 x*

77 Lotka-Volterra-Model 1 βγ det( Df (1,1))= ( 1+ )( )=λ1 λ 2 > 0 k 1+β k 2 β Sp(Df (1,1))= =λ1+λ 2 < 0 k (1+β) k <k 0=2+β K k = >1 x*

78 Lotka-Volterra-Model k <k 0=2+β k >k 0=2+β

79 Optimale Fischfangquote Konstante Fangquote: τ=α t, N (t ) u(t )= K u (τ)=u (τ)(1 u(τ)) c, u (0)=u 0

80 Optimale Fischfangquote Konstante Fangquote: τ=α t, N (t) u(t)= K u (τ)=u (τ)(1 u(τ)) c, u (0)=u 0 Equilibria: f (u)=u(1 u) c=0 u 1= 1 1 4c c ; u 2= 2 2

81 Optimale Fischfangquote Konstante Fangquote: τ=α t, N (t) u(t)= K u (τ)=u (τ)(1 u(τ)) c, u (0)=u 0 Equilibria: f (u)=u(1 u) c=0 1 c> 4 u1, u2 ℂ ; 1 c< c c ; u 2= u1, u2 ℝ ; c= u1 =u 2 ℝ+ 4 u 1=

82 Optimale Fischfangquote Konstante Fangquote: τ=α t, N (t) u(t)= K u (τ)=u (τ)(1 u(τ)) c, u (0)=u 0 Equilibria: f (u)=u(1 u) c=0 1 c> 4 u1, u2 ℂ ; 1 c< c c ; u 2= u1, u2 ℝ ; c= u1 =u 2 ℝ+ 4 u 1= Stabilität: f ' (u)=1 2u c= 4 c< f ' (u1 )>0 stabil, f ' (u 2)<0 asymp. stabil 1 f ' ( )=0 zunächst keine Aussage 4

83 Optimale Fischfangquote 1 c< 4 1 c= 4 1 c> 4

84 Optimale Fischfangquote Bestandsabhängige Fangquote: u (τ)=u (τ)(1 u(τ)) pu(τ), wobei 0 < p < 1 τ 0 u(0)=u 0

85 Optimale Fischfangquote Bestandsabhängige Fangquote: u (τ)=u (τ)(1 u(τ)) pu(τ), τ 0 u(0)=u 0 u 1=0 ; u 2=1 p wobei 0 < p < 1 Equilibria: f (u)=u(1 u) pu=0 f ' (u1 )=1 2u p Stabilität: f ' (u 2)= p 1<0

86 Optimale Fischfangquote u 0=0.25, u 0=1 und die relative Fangquote ist p=0.5

87 Optimale Fischfangquote Die absolute Fangquote c= p u (t )= p(1 p) hat ihr Maximum bei p = 0.5, hier gilt c = 0.25

88 Optimale Fischfangquote Die absolute Fangquote c= p u (t )= p(1 p) hat ihr Maximum bei p = 0.5, hier gilt c = 0.25 Vermehrungsrate α P=α p Bestand soll sich in einem Jahr verdoppeln und maximale relative Fangquote ist 0.35 P=0.5 α Jahr α= ln(2) Jahr

89 Quellen Jan W. Prüss, Roland Schnaubelt, Rico Zacher: Mathematische Modelle in der Biologie Deterministische homogene Systeme. Birkhäuser, ohne Jahr Frank Haußer, Yuri Luchko: Mathematische Modellierung mit MATLAB - Eine praxisorientierte Einführung. Spektrum, ung.pdf, chsen_-fische-_stand_2008.pdf,

90 Bildverzeichnis (1) Aal: (2) Forelle: Letzter Zugriff: (3/4) TAC/Scholle: Letzter Zugriff: (5) Exp. Wachstum: Letzter Zugriff: (6/7) Logistisches Wachstum: Letzter Zugriff: (8-12) Stabilität: (13) Lösungsfindung: Jan W. Prüss, Roland Schnaubelt, Rico Zacher: Mathematische Modelle in der Biologie Deterministische homogene Systeme, Birkhäuser, 2008, S. 11 (14-19) Volterra Lotka : Frank Haußer, Yuri Luchko: Mathematische Modellierung mit MATLAB Eine praxisorientierte Einführung, Spektrum, 2011, S

Dynamische Systeme eine Einführung

Dynamische Systeme eine Einführung Dynamische Systeme eine Einführung Seminar für Lehramtstudierende: Mathematische Modelle Wintersemester 2010/11 Dynamische Systeme eine Einführung 1. Existenz und Eindeutigkeit von Lösungen 2. Flüsse,

Mehr

Analysis 4. Lösungsvorschlag zum 12. Übungsblatt

Analysis 4. Lösungsvorschlag zum 12. Übungsblatt Karlsruher Institut für Technologie Institut für Analysis Dr. Christoph Schmoeger Dipl.-Math. Andreas Geyer-Schulz SS 208. Juli 208 Analysis 4 Lösungsvorschlag zum 2. Übungsblatt Aufgabe 42 Wir untersuchen

Mehr

Einfache Modelle der Populationsdynamik

Einfache Modelle der Populationsdynamik Vorlesung 4. Einfache Modelle der Populationsdynamik Wintersemester 215/16 1.11.215 M. Zaks allgemeine vorbemerkungen In kleinen Populationen schwanken die Bevolkerungszahlen stochastisch: Geburt/Tod von

Mehr

Beispiel: Evolution infizierter Individuen

Beispiel: Evolution infizierter Individuen Differentialgleichungen sind sehr nützlich in der Modellierung biologischer Prozesse, denn: damit kann man auch sehr komplizierte Systeme beschreiben die Mathematik liefert mit der gut entwickelten Theorie

Mehr

Theorie und Numerik von Differentialgleichungen mit MATLAB und SIMULINK. K. Taubert Universität Hamburg SS08

Theorie und Numerik von Differentialgleichungen mit MATLAB und SIMULINK. K. Taubert Universität Hamburg SS08 Theorie und Numerik von Differentialgleichungen mit MATLAB und SIMULINK K. Taubert Universität Hamburg SS8 Linearisierung 2 LINEARISIERUNG und das VERHALTEN VON LÖSUNGEN NICHTLINEARER DIFFERENTIALGLEICHUNGEN

Mehr

Gewöhnliche Differentialgleichungen Woche 7. Nicht-lineare und linearisierte Systeme

Gewöhnliche Differentialgleichungen Woche 7. Nicht-lineare und linearisierte Systeme Gewöhnliche Differentialgleichungen Woche 7 Nicht-lineare und linearisierte Systeme d 71 Gleichgewichtspunkte Wir werden uns mit Anfangswertproblemen der folgenden Form beschäftigen: { y (t f (t, y(t,

Mehr

Abbildung 5.1: stabile und instabile Ruhelagen

Abbildung 5.1: stabile und instabile Ruhelagen Kapitel 5 Stabilität Eine intuitive Vorstellung vom Konzept der Stabilität vermitteln die in Abb. 5.1 dargestellten Situationen. Eine Kugel rollt unter dem Einfluss von Gravitation und Reibung auf einer

Mehr

Modellbildung und Simulation, Kap (S ) 10 Zwei-Spezies-Modelle

Modellbildung und Simulation, Kap (S ) 10 Zwei-Spezies-Modelle Erratum zu Modellbildung und Simulation, Kap. 1.3 (S. 256 261) 1 Zwei-Spezies-Modelle Interessanter als einzelne Populationen sind Modelle mit mehreren Arten, die miteinander in Wechselwirkung stehen,

Mehr

Ökologische Gleichungen für zwei Spezies

Ökologische Gleichungen für zwei Spezies Ökologische Gleichungen für zwei Spezies Florian Kern 06.Dezember 2011 Josef Hofbauer and Karl Sigmund: Evolutionary Games and Population Dynamics, Cambridge, Kapitel 4 Inhaltsverzeichnis 1 Satz von der

Mehr

Lösungsvorschläge zur ersten Klausur Gewöhnliche Differenzialgleichungen am um 10 Uhr. Bearbeitungszeit beträgt zwei Stunden.

Lösungsvorschläge zur ersten Klausur Gewöhnliche Differenzialgleichungen am um 10 Uhr. Bearbeitungszeit beträgt zwei Stunden. Lösungsvorschläge zur ersten Klausur Gewöhnliche Differenzialgleichungen am 20.6.2015 um 10 Uhr. Bearbeitungszeit beträgt zwei Stunden. Prof. Dr. Wolfgang Arendt Manuel Bernhard Sommersemester 2015 Achten

Mehr

Differentialgleichungen I

Differentialgleichungen I Differentialgleichungen I Michael Hinze (zusammen mit Peywand Kiani) Department Mathematik Schwerpunkt Optimierung und Approximation, Universität Hamburg 5. Januar 2009 Beachtenswertes Die Veranstaltung

Mehr

Stabilitätsfragen bei autonomen Systemen

Stabilitätsfragen bei autonomen Systemen 1 Stabilitätsfragen bei autonomen Systemen M. Schuster 09.08.2006 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines über autonome Systeme 1 1.1 Oft übliche Bezeichnungen mit Übersetzung.......................... 1 2 Stabilität

Mehr

Flüsse, Fixpunkte, Stabilität

Flüsse, Fixpunkte, Stabilität 1 Flüsse, Fixpunkte, Stabilität Proseminar: Theoretische Physik Yannic Borchard 7. Mai 2014 2 Motivation Die hier entwickelten Formalismen erlauben es, Aussagen über das Verhalten von Lösungen gewöhnlicher

Mehr

12 Gewöhnliche Differentialgleichungen

12 Gewöhnliche Differentialgleichungen 2 2 Gewöhnliche Differentialgleichungen 2. Einleitung Sei f : D R wobei D R 2. Dann nennt man y = f(x, y) (5) eine (gewöhnliche) Differentialgleichung (DGL) erster Ordnung. Als Lösung von (5) akzeptiert

Mehr

PROBEPRÜFUNG MATHEMATIK I UND II

PROBEPRÜFUNG MATHEMATIK I UND II PROBEPRÜFUNG MATHEMATIK I UND II für die Studiengänge Agrar-, Erd-, Lebensmittelund Umweltnaturwissenschaften Für diese Probeprüfung sind ca 4 Stunden vorgesehen. Die eigentliche Prüfung wird signifikant

Mehr

Vorwissen Lineare Modelle zweier Bevölkerungen

Vorwissen Lineare Modelle zweier Bevölkerungen Reiser Stephan 1 Ablauf Vorwissen Lineare Modelle zweier Bevölkerungen Das Konkurrenzmodell von Volterra Ein allgemeineres Konkurrenzmodell Periodische Bahnen für die allgemeine Volterra-Lotka- Gleichung

Mehr

Modelle für interagierende Populationen

Modelle für interagierende Populationen Modelle für interagierende Populationen Christoph Molitor 06.11.2012 Seminar: Mathematische Modelle in der Biologie (WS 12/13) Literatur: J. D. Murray (2002): Mathematical Biology: I. An Introduction,

Mehr

Floquet Theorie II. 1 Einführung

Floquet Theorie II. 1 Einführung Vortrag zum Seminar Gewöhnliche Differentialgleichungen, 18.10.2011 Sebastian Monschang 1 Einführung Auf den Ergebnissen des ersten Vortrags basierend werden wir in diesem Vortrag gewöhnliche lineare Differentialgleichungssysteme

Mehr

Hörsaalübung 6 Differentialgleichungen I für Studierende der Ingenieurwissenschaften

Hörsaalübung 6 Differentialgleichungen I für Studierende der Ingenieurwissenschaften Fachbereich Mathematik der Universität Hamburg WiSe 28/29 Dr. Hanna Peywand Kiani Hörsaalübung 6 Differentialgleichungen I für Studierende der Ingenieurwissenschaften Autonome Systeme, Stabilität Die ins

Mehr

Dierentialgleichungen 2. Ordnung

Dierentialgleichungen 2. Ordnung Dierentialgleichungen 2. Ordnung haben die allgemeine Form x = F (x, x, t. Wir beschränken uns hier auf zwei Spezialfälle, in denen sich eine Lösung analytisch bestimmen lässt: 1. reduzible Dierentialgleichungen:

Mehr

Wettbewerbs- und Symbiose-Modelle Von Jakob Foss

Wettbewerbs- und Symbiose-Modelle Von Jakob Foss Wettbewerbs- und Symbiose-Modelle Von Jakob Foss Wettbewerbsmodell Das einfachste Wettbewerbsmodell für zwei Spezies lässt sich aus dem Lotka- Volterra Modell ableiten und sieht folgendermaßen aus: dn1

Mehr

Gewöhnliche Dierentialgleichungen

Gewöhnliche Dierentialgleichungen Prof. Dr. Guido Sweers WS 28/29 Jan Gerdung, M.Sc. Gewöhnliche Dierentialgleichungen Übungsblatt 6 Die Lösungen müssen in den Übungsbriefkasten Gewöhnliche Dierentialgleichungen Raum 3 im MI) geworfen

Mehr

Rückblick auf die letzte Vorlesung

Rückblick auf die letzte Vorlesung Rückblick auf die letzte Vorlesung 1 Lineare autonome Differentialgleichungen 2 Bestimmung des Fundamentalsystems 3 Jordansche Normalform 4 Reelle Fundamentalsysteme Ausblick auf die heutige Vorlesung

Mehr

Lösungsvorschlag zur Nachklausur zur Analysis

Lösungsvorschlag zur Nachklausur zur Analysis Prof Dr H Garcke, D Depner SS 09 NWF I - Mathematik 080009 Universität Regensburg Lösungsvorschlag zur Nachklausur zur Analysis Aufgabe Untersuchen Sie folgende Reihen auf Konvergenz und berechnen Sie

Mehr

Lösungen zu Mathematik I/II

Lösungen zu Mathematik I/II Dr. A. Caspar ETH Zürich, Januar D BIOL, D CHAB Lösungen zu Mathematik I/II. ( Punkte) a) Wir benutzen L Hôpital lim x ln(x) L Hôpital x 3 = lim 3x + x L Hôpital = lim x ln(x) x 3x 3 = lim ln(x) x 3 x

Mehr

Differentialgleichungen

Differentialgleichungen Kapitel Differentialgleichungen Josef Leydold Mathematik für VW WS 05/6 Differentialgleichungen / Ein einfaches Modell (Domar) Im Domar Wachstumsmodell treffen wir die folgenden Annahmen: () Erhöhung der

Mehr

Differentialgleichungen

Differentialgleichungen Kapitel 14 Differentialgleichungen Josef Leydold Mathematik für VW WS 2017/18 14 Differentialgleichungen 1 / 41 Ein einfaches Modell (Domar) Im Domar Wachstumsmodell treffen wir die folgenden Annahmen:

Mehr

Übungen zu Differentialgleichungen (WiSe 12/13)

Übungen zu Differentialgleichungen (WiSe 12/13) Übungen zu Differentialgleichungen WiSe 2/) Blatt 6 22 November 202 Gruppenübung Aufgabe G Sei f t, p) := p 5, t, p) R 2 Gegeben sei das Anfangswertproblem ẋ = f t,x), x0) = ) Bestimmen sie das maximale

Mehr

Differentialgleichungen für Ingenieure Lösung Klausur Juli

Differentialgleichungen für Ingenieure Lösung Klausur Juli Technische Universität Berlin Fakultät II Institut für Mathematik SS 0 Dozentin Dr Penn-Karras Assistentin Dr C Papenfuß Differentialgleichungen für Ingenieure Lösung Klausur Juli Rechenteil Aufgabe 8

Mehr

Kurze Einführung zu Stabilität bei Differentialgleichungen und Einschrittverfahren

Kurze Einführung zu Stabilität bei Differentialgleichungen und Einschrittverfahren Kurze Einführung zu Stabilität bei Differentialgleichungen und Einschrittverfahren Was sind typische qualitative Aussagen bei gewöhnlichen Differentialgleichungen der Form x (t) = f(t, x)? (1) 1. Andere

Mehr

Musterlösung. Aufgabe 1 a) Die Aussage ist falsch. Ein Gegenbeispiel ist die Funktion f : [0, 1] R, die folgendermaßen definiert ist:

Musterlösung. Aufgabe 1 a) Die Aussage ist falsch. Ein Gegenbeispiel ist die Funktion f : [0, 1] R, die folgendermaßen definiert ist: Musterlösung Aufgabe a) Die Aussage ist falsch. Ein Gegenbeispiel ist die Funktion f : [, ] R, die folgendermaßen definiert ist: f(x) := { für x R \ Q für x Q f ist offensichtlich beschränkt. Wir zeigen,

Mehr

x= f(x) p= U (x). (b) Zeigen Sie, dass auf jeder auf einem Intervall existierenden Lösung t x(t) die Energie E(t) := 1 2 p(t)2 + U(x(t)) x 1

x= f(x) p= U (x). (b) Zeigen Sie, dass auf jeder auf einem Intervall existierenden Lösung t x(t) die Energie E(t) := 1 2 p(t)2 + U(x(t)) x 1 Blatt 1 03042006 H-Ch Grunau Aufgabe 1 Betrachten Sie die Differentialgleichung x= f(x) mit f = U und U C 2 ((α, β), R) und schreiben Sie diese in der Form x= p, p= U (x) (a) Skizzieren Sie die Phasenportraits

Mehr

Gewöhnliche Differentialgleichungen Woche 10. Spezielles für zweite Ordnung

Gewöhnliche Differentialgleichungen Woche 10. Spezielles für zweite Ordnung d Gewöhnliche Differentialgleichungen Woche 0 Spezielles für zweite Ordnung 0. Phasenebene Wenn wir die autonome Differentialgleichung zweiter Ordnung u (t = f (u(t, u (t (0. studieren wollen, ist ein

Mehr

Klassifikation planarer Systeme

Klassifikation planarer Systeme Klassifikation planarer Systeme Dieser Vortrag thematisiert die Klassifikation planarer Systeme. Man klassifiziert planare Systeme um einen besseren Überblick über die verschiedenen Verhaltensweisen von

Mehr

Übungen zur Vorlesung. Einführung in Dynamische Systeme. Musterlösungen zu Aufgabenblatt 2

Übungen zur Vorlesung. Einführung in Dynamische Systeme. Musterlösungen zu Aufgabenblatt 2 Prof. Roland Gunesch Sommersemester 00 Übungen zur Vorlesung Einführung in Dynamische Systeme Musterlösungen zu Aufgabenblatt Aufgabe : a Zeigen Sie: Für alle Anfangsdaten u 0, t 0 R R hat das Anfangswertproblem

Mehr

1.3 Zweidimensionale Systeme

1.3 Zweidimensionale Systeme 132 KAPITEL IV. QUALITATIVE THEORIE UND DYNAMISCHE SYSTEME Im Fall a 3 > 0 ist das Gleichgewicht asymptotisch stabil. Für a 2 3 > 4a 1a 2 haben wir < < 0 und es liegt ein stabiler Knoten vor (siehe den

Mehr

Wirtschaftsmathematik

Wirtschaftsmathematik in einige Teilbereiche der Wintersemester 2016 Prof. Dr. Stefan Etschberger HSA : Table of Contents 1 Finanzmathematik 2 Lineare Programme 3 Differentialgleichungen 4 Statistik: 5 Deskriptive Statistik

Mehr

1 Nicht-lineare dynamische Systeme

1 Nicht-lineare dynamische Systeme 1 Nicht-lineare dynamische Systeme 1.1 Charakteristika linerarer Systeme Superpositionsprinzip: Sind x 1 und x Lösungen eines linearen Systems, dann ist auch α 1 x 1 + α x eine Lösung. Berühmte Beispiele:

Mehr

h n = (t t 0 )/n Bevor wir diesen Satz beweisen, geben wir noch einen Hilfssatz an, der eine wichtige Abschätzung liefert.

h n = (t t 0 )/n Bevor wir diesen Satz beweisen, geben wir noch einen Hilfssatz an, der eine wichtige Abschätzung liefert. Kapitel 4 Berechnung von Lösungen 41 Die Euler sche Polygonzugmethode Die Grundlage dieser Methode ist die einfache Beobachtung, dass f(u, t) in der Nähe eines Punktes als nahezu konstant angesehen werden

Mehr

Kapitel 11: Anwendung in der Biologie

Kapitel 11: Anwendung in der Biologie Kapitel 11: Anwendung in der Biologie 1. Einführung: In diesem Kapitel wollen wir uns mit der Anwendung von Differentialgleichungen in der Biologie beschäftigen und dort unser bisher erlangtes Wissen anwenden.

Mehr

Wellen und wandernde Wellen Ähnlichkeitslösungen. Crashkurs PDG anhand von Beispielen. Wellen

Wellen und wandernde Wellen Ähnlichkeitslösungen. Crashkurs PDG anhand von Beispielen. Wellen Wellen Crashkurs PDG anhand von Beispielen Eine Welle ist ein erkennbares Signal, welches innerhalb eines Mediums von einer Seite zur anderen übertragen wird, mit einer erkennbaren Ausbreitungsgeschwindigkeit.

Mehr

Gewöhnliche Differentialgleichungen Woche 7. Globale Existenz einer Lösung

Gewöhnliche Differentialgleichungen Woche 7. Globale Existenz einer Lösung Gewöhnliche Differentialgleichungen Woche 7 Globale Existenz einer Lösung 7.1 Von lokal zu global Wir betrachten wiederum das Anfangswertproblem { y (x = f (x, y(x, y( = y 0. (7.1 Eine erste Erweiterung

Mehr

Gewöhnliche Differentialgleichungen Woche 6. Existenz nach Picard-Lindelöf

Gewöhnliche Differentialgleichungen Woche 6. Existenz nach Picard-Lindelöf d Gewöhnliche Differentialgleichungen Woche 6 Existenz nach Picard-Lindelöf 6.1 Vorbereitung für den Existenzsatz 6.1.1 Stetigkeit und Lipschitz-Stetigkeit Definition 6.1 Seien (V 1, 1 und (V 2, 2 zwei

Mehr

Mathematische Methoden in der Systembiologie Universität Heidelberg, Sommer 2017

Mathematische Methoden in der Systembiologie Universität Heidelberg, Sommer 2017 Mathematische Methoden in der Systembiologie Universität Heidelberg, Sommer 2017 Dozent: Dr. M. V. Barbarossa (barbarossa@uni-heidelberg.de) Vorlesung+ Übung: Mo/Mi/Fr. 8:15-9:45Uhr, SR 1, INF 205 Termin

Mehr

Topologie und Differentialrechnung mehrerer Veränderlicher, SS 2009 Modulprüfung/Abschlussklausur. Aufgabe Punkte

Topologie und Differentialrechnung mehrerer Veränderlicher, SS 2009 Modulprüfung/Abschlussklausur. Aufgabe Punkte Universität München 22. Juli 29 Topologie und Differentialrechnung mehrerer Veränderlicher, SS 29 Modulprüfung/Abschlussklausur Name: Aufgabe 2 3 4 Punkte Gesamtpunktzahl: Gesamturteil: Schreiben Sie unbedingt

Mehr

Dynamische Systeme in der Ebene

Dynamische Systeme in der Ebene Dynamische Systeme in der Ebene 1 Anfangswertprobleme Differentialgleichungen sind Gleichungen zwischen einer (gesuchten) Funktion und deren Ableitung(en). Sie spielen bei der Modellierung von zeitabhängigen

Mehr

Seminar Gewöhnliche Differentialgleichungen

Seminar Gewöhnliche Differentialgleichungen Seminar Gewöhnliche Differentialgleichungen Dynamische Systeme I 1 Einleitung 1.1 Nichtlineare Systeme In den vorigen Vorträgen haben wir uns mit linearen Differentialgleichungen beschäftigt. Nun werden

Mehr

Floquet-Theorie IV. 1 Hills Gleichung

Floquet-Theorie IV. 1 Hills Gleichung Vortrag zum Seminar Gewöhnliche Differentialgleichungen, 08.11.2011 Tobias Roidl Dieser Vortrag befasst sich mit der Hills Gleichung und gibt eine Einführung in die Periodischen Orbits von linearen Systemen.

Mehr

Übungen zum Ferienkurs Analysis II

Übungen zum Ferienkurs Analysis II Übungen zum Ferienkurs Analysis II Implizite Funktionen und Differentialgleichungen 4.1 Umkehrbarkeit Man betrachte die durch g(s, t) = (e s cos(t), e s sin(t)) gegebene Funktion g : R 2 R 2. Zeigen Sie,

Mehr

Lösungen zu Mathematik I/II

Lösungen zu Mathematik I/II Dr. A. Caspar ETH Zürich, August D BIOL, D CHAB Lösungen zu Mathematik I/II Aufgaben. ( Punkte) a) Wir berechnen lim sin(x ) x 3 + 4x L Hôpital = lim x cos(x ) 3x + 8x = 4. b) Wir benutzen L Hôpital lim

Mehr

Übungen zum Ferienkurs Analysis II

Übungen zum Ferienkurs Analysis II Übungen zum Ferienkurs Analysis II Implizite Funktionen und Differentialgleichungen 4. Umkehrbarkeit I Man betrachte die durch g(s, t = (e s cos(t, e s sin(t gegebene Funktion g : R R. Zeigen Sie, dass

Mehr

Gewöhnliche Differentialgleichungen

Gewöhnliche Differentialgleichungen Gewöhnliche Differentialgleichungen Mitschrift der Vorlesung Gewöhnliche Differentialgleichungen von Prof. Dr. George Marinescu an der Universität zu Köln im WS 14/15. Kann Fehler enthalten. Veröffentlicht

Mehr

Gewöhnliche Differentialgleichungen Woche 1

Gewöhnliche Differentialgleichungen Woche 1 Gewöhnliche Differentialgleichungen Woche Einführung. Modelle Eine gewöhnliche Differentialgleichung gibt eine Relation zwischen einer unbekannten Funktion und deren Ableitung(en). Nun kann man unendlich

Mehr

Dynamische Systeme. Mathematik für Biologen, Biotechnologen und Biochemiker. Angela Holtmann

Dynamische Systeme. Mathematik für Biologen, Biotechnologen und Biochemiker. Angela Holtmann Mathematik für Biologen, Biotechnologen und Biochemiker 16.7.2008 Das Räuber-Beute-Modell Das Räuber-Beute-Modell Es gibt zwei Arten, wobei die eine Art die andere frisst. 1925: Volterra (Italiener) und

Mehr

Lotka-Volterra-Gleichungen für mehr als zwei Populationen

Lotka-Volterra-Gleichungen für mehr als zwei Populationen Lotka-Volterra-Gleichungen für mehr als zwei Populationen Dennis Kunz 06.12.2011 Josef Hofbauer and Karl Sigmund: Evolutionary Games and Population Dynamics Lotka-Volterra-Gleichungen für mehr als zwei

Mehr

Differentialgleichungen I

Differentialgleichungen I Universität Hamburg Fachbereich Mathematik Differentialgleichungen I Hans Joachim Oberle Vorlesung an der TUHH im Wintersemester 2012/13 Literatur. R. Ansorge, H.J. Oberle, K. Rothe, Th. Sonar: Mathematik

Mehr

tun, sondern nur mit der Reaktion auf verschiedene Anfangswerte.

tun, sondern nur mit der Reaktion auf verschiedene Anfangswerte. 2.3 Stabilität Eine wichtige Rolle spielt das Stabilitätsverhalten dynamischer Systeme. Wie üblich sei Φ die Fundamentalmatrix des linearen Systems ẋ = A(t)x + u. Im weiteren sei t fixiert, später wird

Mehr

Öffnen Sie den Klausurbogen erst nach Aufforderung! Gewöhnliche Differentialgleichungen SS 2017 Klausur

Öffnen Sie den Klausurbogen erst nach Aufforderung! Gewöhnliche Differentialgleichungen SS 2017 Klausur Prof. Dr. Manuel Torrilhon Öffnen Sie den Klausurbogen erst nach Aufforderung! Zugelassene Hilfsmittel: Gewöhnliche Differentialgleichungen SS 2017 Klausur 26.09.2017 Dokumentenechtes Schreibgerät, aber

Mehr

Lösung - Schnellübung 13

Lösung - Schnellübung 13 D-MAVT/D-MATL Analysis II FS 7 Dr. Andreas Steiger Lösung - Schnellübung 3. Gegeben sei die Differentialgleichung y + λ 4 y + λ y = 0. Für welche Werte des reellen Parameters λ gibt es eine von Null verschiedene

Mehr

Stetige Funktionen. Definition. Seien (X, d) und (Y, D) metrische Räume und f : X Y eine Abbildung. i) f heißt stetig in x 0 (x 0 D(f)), wenn

Stetige Funktionen. Definition. Seien (X, d) und (Y, D) metrische Räume und f : X Y eine Abbildung. i) f heißt stetig in x 0 (x 0 D(f)), wenn Stetige Funktionen Eine zentrale Rolle in der Analysis spielen Abbildungen f : X Y, wobei X und Y strukturierte Mengen sind (wie z.b. Vektorräume oder metrische Räume). Dabei sind i.a. nicht beliebige

Mehr

4 Autonome Systeme und Erste Integrale

4 Autonome Systeme und Erste Integrale 4 Autonome Systeme und Erste Integrale 17 4 Autonome Systeme und Erste Integrale 4.1 Autonome Systeme haben die Form ẋ = v(x) (1) mit lokal Lipschitz-stetigen Vektorfeldern v C(D, K n ). a) Man kann v

Mehr

Diskrete Populationsmodelle für Einzelspezies

Diskrete Populationsmodelle für Einzelspezies Diskrete Populationsmodelle für Einzelspezies Lisa Zang 30.10.2012 Quelle: J. D. Murray: Mathematical Biology: I. An Introduction, Third Edition, Springer Inhaltsverzeichnis 1. Einführung Einfache Modelle

Mehr

D-MAVT/D-MATL Analysis II FS 2017 Dr. Andreas Steiger. Lösung - Serie 26. ẋ 1 = x 1 + 2x ẋ 2 = 2x 1 + x 2

D-MAVT/D-MATL Analysis II FS 2017 Dr. Andreas Steiger. Lösung - Serie 26. ẋ 1 = x 1 + 2x ẋ 2 = 2x 1 + x 2 D-MAVT/D-MATL Analysis II FS 07 Dr. Andreas Steiger Lösung - Serie 6. Es ist das folgende autonome System ẋ = x + x + 3 ẋ = x + x von linearen Differenzialgleichungen. Ordung gegeben. Welche der folgenden

Mehr

Klausur: Differentialgleichungen Version mit Lösungen

Klausur: Differentialgleichungen Version mit Lösungen Universität Kassel Fachbereich 10/16 Dr. Sebastian Petersen 16.03.2016 Klausur: Differentialgleichungen Version mit Lösungen Name: Vorname: Matrikelnummer: Versuch: Unterschrift: Bitte fangen Sie für jede

Mehr

AM3: Differenzial- und Integralrechnung im R n. 1 Begriffe. 2 Norm, Konvergenz und Stetigkeit. x 1. x 2. f : x n. aus Platzgründen schreibt man:

AM3: Differenzial- und Integralrechnung im R n. 1 Begriffe. 2 Norm, Konvergenz und Stetigkeit. x 1. x 2. f : x n. aus Platzgründen schreibt man: AM3: Differenzial- und Integralrechnung im R n 1 Begriffe f : x 1 f 1 x 1, x 2,..., x n ) x 2... f 2 x 1, x 2,..., x n )... x n f m x 1, x 2,..., x n ) }{{}}{{} R n R m aus Platzgründen schreibt man: f

Mehr

Gleichgewichte von Differentialgleichungen

Gleichgewichte von Differentialgleichungen Gleichgewichte von Differentialgleichungen Gleichgewichte von Differentialgleichungen Teil 1 Zur Erinnerung: Zur Erinnerung: Wir hatten lineare Differentialgleichungen betrachtet: in R 1 : Zur Erinnerung:

Mehr

Die inhomogene Differentialgleichung höherer Ordnung.

Die inhomogene Differentialgleichung höherer Ordnung. Die inhomogene Differentialgleichung höherer Ordnung. Ist das Funktionensystem (y 1,..., y n ) ein Fundamentalsystem, so ist die Matrix Y(t) = y (0) 1... y n (0). y (n 1) 1... y n (n 1) eine Fundamentalmatrix

Mehr

Analysis und Lineare Algebra mit MuPAD

Analysis und Lineare Algebra mit MuPAD Analysis und Lineare Algebra mit MuPAD Dehling/Kubach Mögliche Themen für Abschlussprojekte 1 Fourier-Reihen Zu einer integrierbaren Funktion f : [0,2π] R definieren wir die Fourier-Reihe wobei a 0 = 1

Mehr

1. Aufgabe 11 Punkte. Musterlösung DGL f. Ing., 10. April Aus

1. Aufgabe 11 Punkte. Musterlösung DGL f. Ing., 10. April Aus Musterlösung DGL f. Ing., 0. April 204. Aufgabe Punkte Aus 2 λ 0 λ 0 = 0 2 λ = 0 = (2 λ)( λ) 2 ( λ)( ) = (2 λ)λ 2 λ = λ((2 λ)λ ) = λ(2λ λ 2 ) = λ( 2λ+λ 2 +) = λ(λ ) 2 ergeben sich der der einfache Eigenwert

Mehr

Systeme von Differentialgleichungen. Beispiel 1: Chemische Reaktionssysteme. Beispiel 2. System aus n Differentialgleichungen 1. Ordnung: y 1.

Systeme von Differentialgleichungen. Beispiel 1: Chemische Reaktionssysteme. Beispiel 2. System aus n Differentialgleichungen 1. Ordnung: y 1. Systeme von Differentialgleichungen Beispiel : Chemische Reaktionssysteme System aus n Differentialgleichungen Ordnung: y (x = f (x, y (x,, y n (x Kurzschreibweise: y y 2 (x = f 2(x, y (x,, y n (x y n(x

Mehr

Probeklausur zur Analysis 2, SoSe 2017

Probeklausur zur Analysis 2, SoSe 2017 BERGISCHE UNIVERSITÄT WUPPERTAL 21717 Fakultät 4 - Mathematik und Naturwissenschaften Prof N V Shcherbina Dr T P Pawlaschyk wwwkanauni-wuppertalde Probeklausur zur Analysis 2, SoSe 217 Hinweis Die Lösungen

Mehr

Stabilität linearer Differentialgleichungssysteme 1-1

Stabilität linearer Differentialgleichungssysteme 1-1 Stabilität linearer Differentialgleichungssysteme Ein lineares homogenes Differentialgleichungssystem mit konstanten Koeffizienten u = Au, u = (u 1,..., u n ) t, ist Stabilität linearer Differentialgleichungssysteme

Mehr

Stabilität des Golfstroms

Stabilität des Golfstroms Stabilität des Golfstroms Yannis Fürst Seminar: Mathematische Modellierung Seminarleiterin: Dr. Iryna Rybak Universität Stuttgart 11. Mai 2016 Grundlagen der Modellierung Expertenvortrag Modellskizze Beispielmodellierung

Mehr

Apl. Prof. Dr. N. Knarr Musterlösung , 120min

Apl. Prof. Dr. N. Knarr Musterlösung , 120min Apl. Prof. Dr. N. Knarr Musterlösung 4.3.25, 2min Aufgabe ( Punkte) Es sei S := {(x, y, z) R 3 z = x 2 + y 2, z 2}. (a) (6 Punkte) Berechnen Sie den Flächeninhalt von S. (b) (4 Punkte) Berechnen Sie die

Mehr

Serie 13: Online Test

Serie 13: Online Test D-ERDW, D-HEST, D-USYS Mathematik I HS 13 Dr. Ana Cannas Serie 13: Online Test Einsendeschluss: 31. Januar 214 Bei allen Aufgaben ist genau eine Antwort richtig. Lösens des Tests eine Formelsammlung verwenden.

Mehr

Universalität für Wigner Matrizen

Universalität für Wigner Matrizen Universalität für Wigner Matrizen Benjamin Schlein, Universität Zürich HSGYM Tag 29. Januar 2015 1 1. Einführung Zufallmatrizen: sind N N Matrizen dessen Einträge Zufallsvariablen mit gegebenen Verteilung

Mehr

Thema 10 Gewöhnliche Differentialgleichungen

Thema 10 Gewöhnliche Differentialgleichungen Thema 10 Gewöhnliche Differentialgleichungen Viele Naturgesetze stellen eine Beziehung zwischen einer physikalischen Größe und ihren Ableitungen (etwa als Funktion der Zeit dar: 1. ẍ = g (freier Fall;

Mehr

H.J. Oberle Differentialgleichungen I WiSe 2012/ Stabilität. Wir betrachten ein allgemeines DGL-System erster Ordnung:

H.J. Oberle Differentialgleichungen I WiSe 2012/ Stabilität. Wir betrachten ein allgemeines DGL-System erster Ordnung: H.J. Oberle Differentialgleichungen I WiSe 2012/13 A. Allgemeines. 8. Stabilität Wir betrachten ein allgemeines DGL-System erster Ordnung: y (t) = f(t, y(t)) (8.1) mit y(t) R n, hinreichend glatter rechter

Mehr

Zentrumsmannigfaltigkeiten. Eva Maria Bartram

Zentrumsmannigfaltigkeiten. Eva Maria Bartram Zentrumsmannigfaltigkeiten Eva Maria Bartram 09. Mai 2006 Gliederung 1. Einleitung 1.1 Hartmans Theorem 1.2 Stabile Mannigfaltigkeiten-Theorem für einen Fixpunkt 2. Zentrumsmannigfaltigkeits-Theorem für

Mehr

Übungen zur Vorlesung. Einführung in Dynamische Systeme. Musterlösungen zu Aufgabenblatt 1

Übungen zur Vorlesung. Einführung in Dynamische Systeme. Musterlösungen zu Aufgabenblatt 1 Prof. Roland Gunesch Sommersemester 00 Übungen zur Vorlesung Einführung in Dnamische Ssteme Musterlösungen zu Aufgabenblatt Aufgabe : Sei A 0 4. a Bestimmen Sie für jeden Anfangswert 0 R das Verhalten

Mehr

B. Lösungsskizzen zu den Übungsaufgaben

B. Lösungsskizzen zu den Übungsaufgaben B. Lösungsskizzen zu den Übungsaufgaben B.. Lösungen zum Kapitel B... Tutoraufgaben Lösungsskizze Wir gehen zuerst nach dem Lösungsverfahren vor. Schritt : Bestimmung der Lösung des homogenen DGL-Systems

Mehr

3 Zweidimensionale dynamische Systeme Oszillationen

3 Zweidimensionale dynamische Systeme Oszillationen 3 Zweidimensionale dynamische Systeme Oszillationen Lineare Systeme Ein Beispiel für ein zweidimensionales dynamisches System ist die Gleichung ẍ + ω 2 sin x = 0 für ebene Schwingungen eines reibungsfreien

Mehr

Systemanalyse und Modellbildung

Systemanalyse und Modellbildung Systemanalyse und Modellbildung Universität Koblenz-Landau Fachbereich 7: Natur- und Umweltwissenschaften Institut für Umweltwissenschaften Dr. Horst Niemes 6. Nichtlineare Modelle 6.1 Nichtlineare Modelle

Mehr

Maximalität und Globalität von Lösungen

Maximalität und Globalität von Lösungen Gewöhnliche Differentialgleichungen Florian Wörz SoSe 205 Maximalität und Globalität von Lösungen Maximale Lösungen Sei Ω : T U R R n ein Gebiet, f : Ω R n stetig und (t 0, u 0 ) Ω. Im Folgenden betrachten

Mehr

2 k k 1 k(k + 1) = 2n+1. n = 0 = k(k + 1) = 2n+1 n n. = 2 n+1 n + 2 (n + 1)(n + 2) + n. (n + 1)(n + 2)

2 k k 1 k(k + 1) = 2n+1. n = 0 = k(k + 1) = 2n+1 n n. = 2 n+1 n + 2 (n + 1)(n + 2) + n. (n + 1)(n + 2) Prof. Hesse Höhere Mathematik I und II Musterlösung 7. 0. 0, 80min Aufgabe (3 Punkte) Zeigen Sie mit vollständiger Induktion: Für alle n N gilt n k= k k k(k + ) = n+ n +. Induktionsanfang: k= Induktionsschluss

Mehr

Mathematik für Anwender I

Mathematik für Anwender I Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück WS 20/202 Mathematik für Anwender I Vorlesung 30 Gewöhnliche Differentialgleichungen mit getrennten Variablen Definition 30.. Eine Differentialgleichung der Form y = g(t)

Mehr

Spezielle Kinetik MC 1.3. Prof. Dr. B. Dietzek. Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Physikalische Chemie. Wintersemester 2016/2017

Spezielle Kinetik MC 1.3. Prof. Dr. B. Dietzek. Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Physikalische Chemie. Wintersemester 2016/2017 Spezielle Kinetik MC 1.3 Prof. Dr. B. Dietzek Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Physikalische Chemie Wintersemester 2016/2017 B. Dietzek/D. Bender Spezielle Kinetik 1 Physikalische Chemie//Master

Mehr

KLAUSUR ZUR MATHEMATIK FÜR PHYSIKER MODUL MATHB

KLAUSUR ZUR MATHEMATIK FÜR PHYSIKER MODUL MATHB KLAUSUR ZUR ATHEATIK FÜR PHYSIKER ODUL ATHB In jeder Aufgabe können Punkte erreicht werden Es zählen die 9 bestbewerteten Aufgaben Die Klausur ist mit 45 Punkten bestanden Die Bearbeitungszeit beträgt

Mehr

Differenzen/Differentialgleichungen Gegenüberstellung und Analogien sneaky, Mai 2007

Differenzen/Differentialgleichungen Gegenüberstellung und Analogien sneaky, Mai 2007 Differenzengleichung Differentialgleichung 1. Ordnung (konstante Koeff.) Gestalt x n+1 =ax n +b allgemeine Lösung x n = a n x 0 +b((a n -1)/(a-1)) für a 1 oder x n = x 0 +b n für a=1 partikuläre Lösung

Mehr

Differentialgleichungen für Ingenieure WS 06/07

Differentialgleichungen für Ingenieure WS 06/07 Differentialgleichungen für Ingenieure WS 6/7 7. Vorlesung Michael Karow Themen heute:. Die rechte Seite einer DGL als Vektorfeld.. Stabilität Die Ableitung einer Kurve Sei J R ein Intervall und y : J

Mehr

Dynamik von Populationsmodellen

Dynamik von Populationsmodellen Michael von Wenckstern Analysis bei Prof. Dr. Wegert Gleichgewichte Stabilität Phasendiagramme 11. Januar 2010 Gliederung Einleitung Eindimensionale Dynamikanalyse von Iterationsmodellen Ziel Fixpunkte

Mehr

(a), für i = 1,..., n.

(a), für i = 1,..., n. .4 Extremwerte Definition Sei M R n eine Teilmenge, f : M R stetig, a M ein Punkt. f hat in a auf M ein relatives (oder lokales) Maximum bzw. ein relatives (oder lokales) Minimum, wenn es eine offene Umgebung

Mehr

Prüfung zur Vorlesung Mathematik I/II

Prüfung zur Vorlesung Mathematik I/II Dr. A. Caspar ETH Zürich, August 2011 D BIOL, D CHAB Prüfung zur Vorlesung Mathematik I/II Bitte ausfüllen! Name: Vorname: Legi-Nr.: Nicht ausfüllen! Aufgabe Punkte Kontrolle 1 2 3 4 5 6 Total Vollständigkeit

Mehr

6 Gewöhnliche Differentialgleichungen

6 Gewöhnliche Differentialgleichungen 6 Gewöhnliche Differentialgleichungen Differentialgleichungen sind Gleichungen in denen nicht nur eine Funktion selbst sondern auch ihre Ableitungen vorkommen. Im einfachsten Fall gibt es eine unabhängige

Mehr

Analysis 2, Woche 9. Mehrdimensionale Differentialrechnung I. 9.1 Differenzierbarkeit

Analysis 2, Woche 9. Mehrdimensionale Differentialrechnung I. 9.1 Differenzierbarkeit A Analysis, Woche 9 Mehrdimensionale Differentialrechnung I A 9. Differenzierbarkeit A3 =. (9.) Definition 9. Sei U R m offen, f : U R n eine Funktion und a R m. Die Funktion f heißt differenzierbar in

Mehr

Stetige Populationsmodelle

Stetige Populationsmodelle Stetige Populationsmodelle Christof Straßer Autor: J.D.Murray Titel: Mathematical Biology 31.01.01 James Dickson Murray Geb.: 0.01.1931 Professor Emeritus Oxford u. Washington Bereich biologische und biomedizinische

Mehr

9.2. DER SATZ ÜBER IMPLIZITE FUNKTIONEN 89

9.2. DER SATZ ÜBER IMPLIZITE FUNKTIONEN 89 9.2. DER SATZ ÜBER IMPLIZITE FUNKTIONEN 89 Beweis. Der Beweis erfolgt durch vollständige Induktion. Angenommen wir hätten den Satz für k 1 gezeigt. Dann ist wegen auch Damit ist f(g(y), y) = 0 0 = D y

Mehr

Stabilitätsregionen in Räuber-Beute-Modellen mit konstanter Beute-Kontrolle

Stabilitätsregionen in Räuber-Beute-Modellen mit konstanter Beute-Kontrolle rwth aachen Seminarausarbeitung Stabilitätsregionen in --Modellen mit konstanter -Kontrolle Franziska Freya Ossenbrink betreut von Birte Schmidtmann Wintersemester 216/217 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung

Mehr

1, 0 < y < x 2 0, sonst f besitzt alle Richtungsableitungen in (0, 0), ist aber unstetig dort

1, 0 < y < x 2 0, sonst f besitzt alle Richtungsableitungen in (0, 0), ist aber unstetig dort ANALYSIS II Lösung der. Klausur vom /7 (von D. Reding Aufgabe (a Richtig sind die Aussagen (iii, (iv und (vii. (b Gegenbeispiel zu (i: f: R R, (x, y x ist stetig, aber nicht partiell differenzierbar nach

Mehr