Wirtschaftspolitik Universität t des Saarlandes

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Wirtschaftspolitik Universität t des Saarlandes"

Transkript

1 Wirtschaftspolitik Universität t des Saarlandes Markus Niedergesäss ss Universität t Mainz Übung 2: Optimale Geldpolitik und das Problem der Zeitinkonsistenz optimaler Wirtschaftspolitik Seite 1

2 Gliederung 1.) Allgemeines zur Zeitinkonsistenz: Das Gefangenendilemma 2.) Zeitinkonsistenz optimaler Wirtschaftspolitik am Beispiel der Geldpolitik 2.1) Das Barro-Gordon-Modell 2.2) Empirische Evidenz des Barro-Gordon-Modells 2.3) Die EMU als weiteres Beispiel für Zeitinkonsistenz 3.) Geldpolitische Ziele 3.1) Geldpolitische Ziele und ihre Steuerbarkeit 3.2) Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank 4.) Übungsaufgaben Seite 2

3 1.) Allgemeines zur Zeitinkonsistenz: Das Gefangenendilemma (1) Einstufiges Spiel Toni schweigt (kooperiert mit Luca) Toni gesteht (verrät Luca) Luca schweigt (kooperiert mit Toni) -2 / / 0 Luca gesteht (verrät Toni) 0 / / -8 Nash-Gleichgewicht bildet die (kollektiv) schlechteste Lösung! Seite 3

4 1.) Allgemeines zur Zeitinkonsistenz: Das Gefangenendilemma (2) Mehrstufiges Spiel Bei sogenannten iterierten Spielen ändert sich die Situation: Spieler entscheiden zeitversetzt Spieler haben somit die Möglichkeit der Vergeltung Kooperation kann belohnt werden ( tit for tat ) Kooperation nicht immer sichtbar Verhalten in letzter Periode ist bei endlichen Spielen wieder wie in einstufigem Spiel (Voraussetzung: Spieler wissen, dass es sich um die letzte Periode handelt), da keine Vergeltung möglich ist Bei unendlichen Spielen besteht immer die Möglichkeit der Vergeltung Seite 4

5 1.) Allgemeines zur Zeitinkonsistenz: Das Gefangenendilemma (3) Fallbeispiel: Internetauktionen bei ebay Käufer muss zunächst entscheiden, ob er Kaufbetrag überweisen, d.h. kooperieren, will Verkäufer entscheidet dann, ob er die Ware verschicken, d.h. ebenfalls kooperieren will Es liegt also zusätzlich noch eine asymmetrische Informationslage vor Obwohl sich Käufer und Verkäufer nicht kennen gibt es nur wenig Betrüger in diesem Markt Aus vorhergehenden Versteigerungen können sich Käufer/Verkäufer informieren, d.h. es gibt eine Art Institution, die hilft Betrug zu unterbinden Seite 5

6 2.1) Das Barro-Gordon-Modell (1) Barro und Gordon (1983): Regierung hat Interesse die Bevölkerung übers Ohr zu hauen indem sie Versprechen macht, die sie nicht halten kann/will Bevölkerung weiß dies aber und passt ihr Verhalten an Beispiel: Versprechen von Politikern vor Wahlen (Obama/McCain) Ankündigung von Inflationszielen Seite 6

7 2.1) Das Barro-Gordon-Modell (2) Hier: Regierung versucht höhere Inflation zu erzeugen als Bevölkerung erwartet Annahme: Zentralbank kann Inflation direkt steuern, nicht nur die Geldmenge Interesse der Regierung: Erhöhung des Outputs: Kurzfristige Sichtweise, Keynesianismus Senken der Arbeitslosigkeit: Phillips-Kurve Seignorage: Reduzierung der Staatsverschuldung, kalte Progression Seite 7

8 2.1) Das Barro-Gordon-Modell (3) Inflation und Staatsverschuldung Regierungen geben Staatsanleihen mit einem festen Zinssatz aus um ihr Defizit zu finanzieren. e e Nominaler Zinssatz: i = r + π Regierung kann also Staatsanleihen mit niedrigem nominalen Zinssatz nur bei einer geringen erwarteten Inflation ausgeben. Nach Verkauf kann Regierung aber den realen Zinssatz verändern indem sie die Inflation variiert: r = i + π Es zeigt sich, dass die Regierung profitiert, wenn sie die Inflationsrate höher setzt als von der Bevölkerung erwartet: r = i π = r e + π e π Seite 8

9 2.1) Das Barro-Gordon-Modell (4) Verlustfunktion der Regierung: π Wenn die Inflationsrate sich von der optimalen Inflationsrate entfernt macht die Regierung einen Verlust von Verlust L = a( π π * ) 2 π a( π π * ) 2 Unzureichendes Seignorage * π Zu hohe Transaktionskosten π U Seite 9

10 Seite ) Das Barro-Gordon-Modell (5) Gewinnfunktion der Regierung: Regierung kann einen Gewinn machen, falls Gewinn bei überraschender Inflation: e π π 2 ) ( ) ( e e c b B π π π π = e π π Defizit verringert sich Defizit erhöht sich Gewinn 2 ) ( ) ( e e c b π π π π

11 2.1) Das Barro-Gordon-Modell (6) Wir setzen a = c = 0.5 Die Regierung will die Gesamtwohlfahrt maximieren, d.h. Die Regierung hat also folgendes Maximierungsproblem: e * maxb( π π ) 0.5( π π ) 2 e 0.5( π π ) 2 W = B L F.O.C.: * e b ( π π ) ( π π ) = 0 Hieraus folgt: π = π + b + π 2 * e Dies ist die Reaktionsfunktion der Regierung. Sie gibt an, wie die Regierung die Inflationsrate setzt, gegeben die erwartete Inflationsrate der Bevölkerung. Seite 11

12 2.1) Das Barro-Gordon-Modell (7) Schlussfolgerungen: Regierung wählt mehr Inflation, wenn die optimale Inflationsrate höher ist. Regierung wählt mehr Inflation, wenn b größer ist. D.h. der marginale Gewinn von höherer Inflation. Regierung wählt mehr Inflation, wenn die Bevölkerung eine höhere Inflation erwartet. Problem: Bevölkerung wird sich dem Verhalten der Regierung anpassen und ihre Erwartung über die Inflation gemäß dem Bildungsprozess der Regierung setzen. 3 unterschiedliche Fälle, die es zu betrachten gilt Seite 12

13 2.1) Das Barro-Gordon-Modell (8) 1.) Bevölkerung verhält sich naiv: * Regierung kündigt an π = π e * Bevölkerung glaubt dieses Verhalten und setzt π = π Regierung wird betrügen und setzt * * π + b + π * b naiv * π = = π + π > π b Wohlfahrt beläuft sich also auf W naiv = 4 Regierung hat also den Anreiz zu betrügen Aber ist die Bevölkerung wirklich naiv? Was passiert in weiteren Perioden? Seite 13

14 2.1) Das Barro-Gordon-Modell (9) 2.) Rationales Verhalten der Bevölkerung: Öffentlichkeit weiß, dass Regierung sie betrügen wird. e Wenn die Öffentlichkeit π = 0 annimmt, dann wird die * e Regierung π = ( aπ + b/2)/( a+ c) > π setzen. Dies ist nicht rational! e * π = π Wenn sie aber annimmt, dann wird die Regierung naiv * e π = π + b/(2( a+ c)) > π setzen. Dies ist ebenfalls nicht rational! Wenn die Öffentlichkeit die Regierung versteht, d.h. sie bildet rationale Erwartungen, dann wird sie e setzen π =π Seite 14

15 2.1) Das Barro-Gordon-Modell (10) Wenn die Öffentlichkeit wirklich ein rationales Verständnis über das Verhalten der Regierung hat, dann muss die Inflation zwei Gleichungen erfüllen * e π + b + π 1. Die Regierung setzt die Inflation gemäß: π = 2 2. Die Öffentlichkeit hat rationale Erwartungen über die e Entscheidung der Regierung: π = π Allgemein: Das makroökonomische Ergebnis ist ein Gleichgewicht bei rationalen Erwartungen. Dies entsteht wenn: 1. Alle Spieler rationale Entscheidungen treffen und 2. Alle Spieler die rationalen Entscheidungen des Gegenübers verstehen Seite 15

16 2.1) Das Barro-Gordon-Modell (11) Algebraisch ergibt sich, wenn die Öffentlichkeit * RE naiv π = π + b π > π > * π e π = annimmt: Man kann direkt erkennen, dass die sich einstellende Inflationsrate höher ist als bei naiver Öffentlichkeit Inflationsverzerrung ( inflation bias ) 2 b Die Gesamtwohlfahrt beläuft sich auf: W RE = 2 Die Inflationsverzerrung bringt also Wohlfahrtsverluste mit sich: Ein Vergleich der beiden Wohlfahrtsfunktionen bei rationalem und naivem Verhalten zeigt, dass bei rationalem Verhalten ein Verlust eintritt, während bei naivem Verhalten ein Gewinn eintreten würde. Allerdings: Öffentlichkeit verhält sich nicht (beabsichtigt) naiv! π Seite 16

17 2.1) Das Barro-Gordon-Modell (12) 3.) Eine glaubhafte Regel: Regierung macht ein Gesetz, das verlangt, dass sie immer setzt. Gesetz kann nicht gebrochen werden. * Wenn Öffentlichkeit weiß, dass Regierung π = π e * wird sie auch π = π = π erwarten. Die Gesamtwohlfahrt beläuft sich also auf: W REGEL = = 0 setzt, dann Ein Vergleich der Wohlfahrtsfunktionen zeigt, dass es sich für die Regierung lohnt sich glaubhaft zu binden. * π = π Seite 17

18 2.2) Empirische Evidenz des Barro- Gordon-Modells (1) Mehrere Ideen sich glaubhaft zu binden: Zentralbank sollte unabhängig sein, d.h. unbeeinflusst von der Regierung arbeiten können. Zentralbank sollte ein Inflationsziel haben, da sonst kurzfristige Aspekte weiter eine Rolle spielen können. Zentralbank sollte konservativ handeln, d.h. eine Anti- Inflationshaltung haben, ansonsten könnte die Zentralbank weiter versucht sein die Öffentlichkeit zu betrügen, da sie ja dann selbst besser dran wäre. Seite 18

19 2.2) Empirische Evidenz des Barro- Gordon-Modells (2) Empirische Studien zum Barro-Gordon-Modell: Empirisch schwer zu analysieren. Frage: Wie können Erwartungen gemessen werden? Basiert auf der Annahme, dass Zentralbanken die Inflationsrate direkt beeinflussen können. In der Realität kann meist nur das Geldangebot oder der Zinssatz gesetzt werden. Außerdem haben externe Faktoren einen immer stärkeren Einfluss auf die Inflationsrate. Alesina und Summers (1993) untersuchen den Zusammenhang zwischen Unabhängigkeit der Zentralbanken und Inflationsrate sowie anderen Faktoren. Seite 19

20 2.2) Empirische Evidenz des Barro- Gordon-Modells (3) Verhältnis zwischen Unabhängigkeit der Zentralbank und durchschnittlicher Inflation von : Figure: Alesina und Summers (1993) Seite 20

21 2.2) Empirische Evidenz des Barro- Gordon-Modells (4) Verhältnis zwischen Unabhängigkeit der Zentralbank und der Varianz der Inflation von : Figure: Alesina und Summers (1993) Seite 21

22 2.2) Empirische Evidenz des Barro- Gordon-Modells (5) Verhältnis zwischen Unabhängigkeit der Zentralbank und durchschnittlicher Arbeitslosigkeit von : Figure: Alesina und Summers (1993) Seite 22

23 2.2) Empirische Evidenz des Barro- Gordon-Modells (6) Inflationsziele führen nicht zu niedrigerer Inflation! Figure: Federal Reserve Bank Cleveland (2006) Seite 23

24 2.2) Empirische Evidenz des Barro- Gordon-Modells (7) Empirische Analysen zeigen: Inflation ist in der Regel umso geringer, je unabhängiger die Zentralbank agieren kann. Inflation ist in der Regel umso volatiler, je abhängiger die Zentralbank von Regierungsinteressen ist. Ein Zusammenhang zwischen Unabhängigkeit der Zentralbank und Arbeitslosigkeit kann nicht gefunden werden. Länder die mit Inflationszielen arbeiten, scheinen tendenziell abhängigere Zentralbanken und eine höhere Inflation zu haben. Gegenbeispiele Großbritannien und Neuseeland. Seite 24

25 2.3) Die EMU als weiteres Beispiel für Zeitinkonsistenz (1) Allgemeiner Aufbau einer Währungsunion: Eine Zentralbank für mehrere Mitgliedsstaaten. Ziel: stabile Geld- und Währungspolitik Mitgliedsstaaten können kein Geld drucken, d.h. Inflation nicht direkt erzeugen. Inflation kann aber indirekt über hohe Staatsausgaben erzeugt werden Zeitinkonsistenzproblem! Seite 25

26 2.3) Die EMU als weiteres Beispiel für Zeitinkonsistenz (2) Zeitinkonsistenz bei Währungsunionen führt zu einem Trittbrettfahrerproblem: Mitgliedsländer können durch eine laxe Wirtschaftspolitik (hohe Staatsausgaben und defizite) andere Mitgliedsländer betrügen. Dies erzeugt eine höhere Inflation für die gesamte Währungsunion. Ohne feste Regeln und glaubhafte Sanktionen werden nach und nach alle Mitgliedsländer ihre Staatausgaben erhöhen und die anderen betrügen. Die Währungsunion wird noch mehr Inflation erzeugen und schlussendlich kollabieren (Bsp. Argentinien). Seite 26

27 2.3) Die EMU als weiteres Beispiel für Zeitinkonsistenz (3) Die fünf Ziele des Maastricht-Vertrags: 1. Inflationsrate darf die Durchschnittsrate der drei inflationsärmsten Länder um max. 1,5% überschreiten 2. Langfristiger nominaler Zinssatz darf, den durchschnittlichen langfristigen nominalen Zinssatz der drei inflationsärmsten Länder um max. 2% überschreiten 3. ERM-Mitgliedschaft 4. Budget-Defizit darf max. 3% des BIP betragen 5. Staatsschulden dürfen max. 60% des BIP betragen Seite 27

28 3.1) Geldpolitische Ziele und ihre Steuerbarkeit (1) Anforderungen an ein geldpolitisches Zwischenziel Enger Zusammenhang mit dem Endziel (z. B. Preisniveaustabilität) Gute Steuerbarkeit durch Instrumente und operating targets Gute Indikatoreigenschaften für den geldpolitischen Kurs (Früh- und Wirkungsindikator) Beispiele für geldpolitische Zwischenziele: Geldmenge (Deutsche Bundesbank seit 1975) Inflationserwartungen (Neuseeland seit 1989, Bank of England seit 1992) Seite 28

29 3.1) Geldpolitische Ziele und ihre Steuerbarkeit (2) Geldmengenaggregate als Zwischenziele (Konzept der Geldmengensteuerung) Annahme einer stabilen Geldnachfrage Herleitung eines quantitativen Geldmengenziels nach der Potenzialformel ΔM 3ZIEL ΔYTREND ΔV = π NORM + M 3 Y V TREND ZIEL TREND TREND Diskussionspunkte bei Geldmengenzielen: Enges Aggregat (M1) oder weites Aggregat (M3) als Ziel? Verlaufsziel oder Durchschnittsziel? Öffentliche oder interne Festlegung des Zwischenziels? (Transparenz der Geldpolitik) Seite 29

30 3.1) Geldpolitische Ziele und ihre Steuerbarkeit (3) Inflationserwartungen als Zwischenziele (inflation targeting) Bei Unsicherheit über die Stabilität der Geldnachfrage wird ein konkretes Inflationsziel verfolgt. Einfaches Konzept mit maximaler Transparenz Die Festlegung eines quantitativen Inflationsziels soll die Inflationserwartungen stabilisieren. Die unmittelbare Kontrolle der Geldpolitik am Erreichen des Endziels soll ermöglicht werden. Geldpolitische Instrumente operating targets (Geldbasis, Geldmarktzins) Inflationserwartungen Vergleich Inflationsziel Seite 30

31 3.1) Geldpolitische Ziele und ihre Steuerbarkeit (4) Operative Ziele der Geldpolitik (operating targets) Am Markt für Zentralbankgeld (Geldmarkt im engeren Sinne) agieren die Zentralbank und Geschäftsbanken. Die gehandelten Zentralbankguthaben sind Teil der Geldbasis B, der relevante Preis ist der Geldmarktzins r G. Geldbasis und Geldmarktzins sind alternative operating targets, die durch geldpolitische Instrumente beeinflusst werden können. Seite 31

32 3.1) Geldpolitische Ziele und ihre Steuerbarkeit (5) Geldbasis als operatives Ziel der Geldpolitik Geldbasissteuerung korrespondiert zur Verwendung der Geldmenge als Zwischenziel. Über den Geldschöpfungsmultiplikator m besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Geldbasis B und der Geldmenge M (bei gegebenem Reservesatz z und gegebenem Bargeld-Depositensatz b): m = M / B = (1+b) / (b+z) Die Geldbasissteuerung impliziert Volatilität der Geldmarktzinsen. Die Geldbasissteuerung erfordert Instrumente, mit denen sich die Zentralbankguthaben der Geschäftsbanken eng begrenzen lassen (z. B. Mindestreservevorschriften). Seite 32

33 3.1) Geldpolitische Ziele und ihre Steuerbarkeit (6) Geldmarktzins als operatives Ziel der Geldpolitik Die Zinssteuerung nimmt Volatilität der Geldbasis in Kauf. Die Zinssteuerung ist nicht auf Stabilität der Geldnachfrage angewiesen. Eine Entscheidung über die Fristigkeit der gesteuerten Zinssätze ist notwendig. Die Festlegung eines Punktziels impliziert eine Steuerung über unbegrenzte Refinanzierungsfazilitäten oder Mengentender. Die Festlegung eines Zinsbandes impliziert eine Steuerung über standing facilities (Bereitstellung von Spitzenliquidität und Anlagemöglichkeiten für Liquiditätsüberschüsse). Seite 33

34 3.1) Geldpolitische Ziele und ihre Steuerbarkeit (7) Instrumente der Geldpolitik Standing facilities (können von den Kreditinstituten jederzeit auf eigene Initiative in Anspruch genommen werden) Spitzenrefinanzierungsfazilität (dient zur Deckung von kurzfristigen Liquiditätsengpässen über Nacht ) Einlagefazilität (kurzfristige Anlagemöglichkeiten für überschüssige Liquidität der Geschäftsbanken über Nacht ) Offenmarktgeschäfte (Bezeichnung für alle geldpolitischen Operationen, die von der Zentralbank initiiert werden) Hauptrefinanzierungsinstrument (Haupttender): Laufzeit von einer Woche, Ausschreibung wöchentlich, reverse transaction mit Rückkaufsvereinbarung, hauptsächliche Liquiditätsbereitstellung Seite 34

35 3.1) Geldpolitische Ziele und ihre Steuerbarkeit (8) - Zinstender: Versteigerung einer gegebenen Menge an besicherten Refinanzierungskrediten zu variablem Zins. Holländisches Verfahren: einheitlicher Zins Amerikanisches Verfahren: individuelle Zinsen - Mengentender: Angebot der Zentralbank zu festem Zins. Sofern die Nachfrage größer ist als das Angebot der Zentralbank, erfolgt einen Zuteilung nach Quoten (Repartierung). Mindestreservepolitik - Mindestreserve-Soll wird durch Multiplikation der reservepflichtigen Bilanzpositionen mit dem Reservesatz berechnet. Dies gilt dann jeweils für einen Monat. - Die Reserve muss nur im Durchschnitt erfüllt sein. - Sie bindet die Kreditinstitute an die Zentralbank. - Liquiditätspufferfunktion, Glättung des Tagesgeldsatzes Seite 35

36 3.2) Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (1) Endziel: Preisniveaustabilität Zwischenziele: Nach dem Zwei-Säulen-Konzept gibt es sowohl eine Zielvorgabe für das Wachstum von M3 als auch die Beurteilung eines breiten Bündels von Inflationsindikatoren. Die geldpolitische Strategie der EZB ist eine Mischform aus Geldmengensteuerung und inflation targeting auf der Basis einer breit angelegten Inflationsprognose: Seit 2003 ist die monetäre Säule zur 2.Säule degradiert - Verschiebung der Wertigkeit Operating target der EZB: Tagesgeldsatz Geldpolitische Instrumente der EZB: Offenmarktoperationen Mindestreserve Standing facilities Seite 36

37 3.2) Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (2) Geldmengenziel M3 Die Ableitung des Referenzwertes für M3 erfolgt aus der Potenzialformel: ΔM 3ZIEL ΔYTREND ΔV = π NORM + M3 Y V TREND ZIEL TREND TREND 4,5% = 2% + 2% - (-0,5%) Die daraus resultierende Wachstumsrate der Geldmenge M3 ist als Referenzwert zu verstehen. Keinesfalls verpflichtet sich die EZB, bei Abweichungen zu intervenieren. Überprüfung des Referenzwertes nur noch alle 2 Jahre. Seite 37

38 3.2) Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (3) Voraussetzung ist die Stabilität der Geldnachfrage. Da diese aber im Euro-Raum fraglich ist, existiert eine zweite Säule (nun die erste), die der breit angelegten Inflationsprognose. Inflation targeting durch Inflationsprognose - Begutachtung der Inflationsperspektiven anhand von vielfältigen Indikatoren mit guten Vorlaufeigenschaften hinsichtlich der zukünftigen Preisentwicklung. Beispiel: Kapazitätsauslastung, Lohnstückkosten, Zinsstrukturkurve, Wechselkurse Seite 38

39 3.2) Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (4) Geldpolitisches Instrumentarium der EZB Die EZB fordert einen Mindestreservesatz, die Mindestreserve selbst wird verzinst, Überschüsse jedoch nicht. Leitzinsfunktion hat der Hauptrefinanzierungssatz. Zur Refinanzierung haben die Kreditinstitute zwei Möglichkeiten: 1.) Die Banken können sich untereinander am Interbankenmarkt Kredite zum Tagesgeldsatz gewähren. 2.) Sie refinanzieren sich über den Haupttender. Die Zinsen des Hauptrefinanzierungssatzes und der Tagesgeldsatz werden daher nicht weit auseinander liegen. Die EZB kann also über den Haupttender den Tagesgeldsatz beeinflussen. Seite 39

40 3.2) Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (5) Zinskorridor: - Durch die standing facilities bewegt sich der Tagesgeldsatz innerhalb eines Zinsbandes. - Der Zinssatz der Spitzenrefinanzierungsfazilität bildet dabei die Obergrenze. Höher kann der Zins für Tagesgeld nicht steigen, da ansonsten die EZB über die Spitzenrefinanzierungsfazilität einen günstigeren Zins anbieten würde. - Die Einlagefazilität bildet die Untergrenze. Keine Bank wäre bereit zu einem geringeren Zins Geld zu verleihen als zu dem Zins, den sie bei der EZB für Überschussreserven ohnehin erhält. Seite 40

41 3.2) Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (6) Seite 41

42 3.2) Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (7) Eine Taylor-Regel für die EZB? Taylor-Regel ist ein einfacher Weg das Verhalten von Zentralbanken zu beschreiben Zinssatz (im Falle der EZB Tagesgeldsatz) wird in Abhängigkeit von den Abweichungen der Inflation und des Outputs von ihren gewünschten Zielniveaus gesetzt Ist zwar sehr mechanisch, spiegelt aber häufig das aktuelle Verhalten sehr gut wieder Formal stellt sie sich wie folgt dar: i * = i + a ( π π * ) a gibt an wie stark Inflation abgelehnt wird, b wie stark Outputfluktuationen Begg et al. (2002) nehmen folgende Werte an a + * * = 2.0, b = 0.8, i = 2.0%, π = 2.0%, y b ( y y * ) * = 1.2% Seite 42

43 3.2) Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (8) Eine Taylor-Regel für die EZB? Seite 43

44 4.) Übungsaufgaben 1. Erläutern Sie das Gefangenendilemma im einstufigen Fall. Was ändert sich im mehrstufigen Fall? 2. Das Barro-Gordon-Modell: a) Nennen Sie Gründe wieso es für eine Regierung lukrativ sein kann Inflation zu erzeugen. b) Stellen Sie die Gesamtwohlfahrtsfunktion auf und erläutern Sie diese. Leiten Sie dann die für die Regierung optimale Inflationsrate her. Setzen Sie wiederum a=c=0.5. c) Vergleichen Sie die drei bekannten Situationen. Wieso ist die Inflationsrate im Fall naiver Öffentlichkeit kein dauerhaftes Gleichgewicht? Seite 44

45 4.) Übungsaufgaben 3. Beschreiben Sie kurz das Zeitinkonsistenzproblem in der EMU. Wie versucht die EU dieses zu unterbinden? 4. Nennen Sie geldpolitische Zwischenziele, operating targets und Instrumente. Welche Anforderungen werden an ein gutes geldpolitisches Zwischenziel gestellt? Seite 45

Gliederung der Vorlesung

Gliederung der Vorlesung Seite 1 Gliederung der Vorlesung Vorlesung 1 (27.Okt.): Vorlesung 2 (10. Nov.): Vorlesung 3 (24. Nov.): Vorlesung 4 (8. Dez.): Grundlagen Geldpolitik und Zeitinkonsistenz Fiskalpolitik und Staatsverschuldung

Mehr

Europäische Zentralbank

Europäische Zentralbank Europäische Zentralbank Ziele Instrumente Offenmarktgeschäfte Fazilitäten Mindestreserven Mandat Geldmengensteuerung expansiv & restriktiv Aktuelle ausgestaltung des Instrumentariums Ankaufprogramme Geldpolitische

Mehr

1 Inhaltsverzeichnis 1 Inhaltsverzeichnis

1 Inhaltsverzeichnis 1 Inhaltsverzeichnis 1 Inhaltsverzeichnis 1 Inhaltsverzeichnis Görgens, E. / Ruckriegel, K. / Seitz, F. 2 Nützliche Internet-Adressen zum EURO und zur Währungsunion 3 Boxenverzeichnis 4 Abbildungsverzeichnis 5 Tabellenverzeichnis

Mehr

Das geldpolitische Instrumentarium

Das geldpolitische Instrumentarium Universität Ulm 89069 Ulm Germany Dipl.-WiWi Sabrina Böck Institut für Wirtschaftspolitik Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften Ludwig-Erhard-Stiftungsprofessur Wintersemester 2009/2010

Mehr

Geld- und Währungspolitik

Geld- und Währungspolitik Prof. Dr. Werner Smolny Wintersemester 2005/2006 Abteilung Wirtschaftspolitik Helmholtzstr. 20, Raum E 05 Tel. 0731 50 24261 UNIVERSITÄT DOCENDO CURANDO ULM SCIENDO Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften

Mehr

Volkswirtschaftliches Hauptseminar

Volkswirtschaftliches Hauptseminar Volkswirtschaftliches Hauptseminar Die Wirtschafts- und Finanzkrise und ihre Folgen für die Wirtschaft und ihre Ordnung Thema 8: Die Liquiditätspolitik der Notenbanken und ihre Folgen für die Geldwertstabilität

Mehr

Geld und Währung. Übungsfragen. Geld

Geld und Währung. Übungsfragen. Geld Universität Ulm 89069 Ulm Germany Prof. Dr. Werner Smolny Institut für Wirtschaftspolitik Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften Ludwig-Erhard-Stiftungsprofessur Institutsdirektor Geld und

Mehr

4. Geld- und Finanzmärkte.

4. Geld- und Finanzmärkte. 4. Geld- und Finanzmärkte. Motivation: Die Lehrbuchdarstellung ist ausreichend für die Entwicklung eines makroökonomischen Modells, jedoch stark vereinfacht. Wir besprechen im IK die Institutionen und

Mehr

Geld- und Währungspolitik

Geld- und Währungspolitik Prof. Dr. Werner Smolny Sommersemester 2004 Abteilung Wirtschaftspolitik Helmholtzstr. 20, Raum E 05 Tel. 0731 50 24261 UNIVERSITÄT DOCENDO CURANDO ULM SCIENDO Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften

Mehr

ME II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser. Kapitel 11 Geldpolitische Transmission: das IS-MP-PC-Modell

ME II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser. Kapitel 11 Geldpolitische Transmission: das IS-MP-PC-Modell ME II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser Kapitel 11 Geldpolitische Transmission: das IS-MP-PC-Modell Version: 01.06.2011 Probleme des IS-LM-Modells Ziel der EZB: Preisniveaustabilität (in der Formulierung eines

Mehr

Volkswirtschaftslehre und -politik II

Volkswirtschaftslehre und -politik II BIHV Bremer Institut für Handel und Verkehr Prof. Dr. Peter Schmidt Sommersemester 2009 Klausur Volkswirtschaftslehre und -politik II 18.6.09 19.45-21.15 Uhr (90 Min.) Bitte tragen Sie die Lösungen in

Mehr

Das geldpolitische Instrumentarium

Das geldpolitische Instrumentarium Universität Ulm 89069 Ulm Germany Tino Conrad, M.Sc. Institut für Wirtschaftspolitik Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften Ludwig-Erhard-Stiftungsprofessur Wintersemester 2015/2016 Übung

Mehr

Geld und Währung. Übungsfragen. Geld

Geld und Währung. Übungsfragen. Geld Universität Ulm 89069 Ulm Germany Prof. Dr. Werner Smolny Institut für Wirtschaftspolitik Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften Ludwig-Erhard-Stiftungsprofessur Institutsdirektor Geld und

Mehr

Grundlagen der Geldpolitik Lehrerfortbildung in Zusammenarbeit mit dem IQSH in Kiel

Grundlagen der Geldpolitik Lehrerfortbildung in Zusammenarbeit mit dem IQSH in Kiel Grundlagen der Geldpolitik Lehrerfortbildung in Zusammenarbeit mit dem IQSH in Kiel, Hauptverwaltung in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein ESZB und Eurosystem Europäisches System der

Mehr

Das geldpolitische Instrumentarium

Das geldpolitische Instrumentarium Dipl. Vw. Christine Brandt Wintersemester 2005/2006 Abteilung Wirtschaftspolitik Helmholtzstr. 20, Raum E 01 Tel. 0731 50 24266 UNIVERSITÄT DOCENDO CURANDO ULM SCIENDO Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften

Mehr

Geld und Währung. Übungsfragen. Geld

Geld und Währung. Übungsfragen. Geld Universität Ulm 89069 Ulm Germany Prof. Dr. Werner Smolny Institut für Wirtschaftspolitik Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften Ludwig-Erhard-Stiftungsprofessur Institutsdirektor Wintersemester

Mehr

Europäische Geldpolitik

Europäische Geldpolitik 2008 AGI-Information Management Consultants May be used for personal purporses only or by libraries associated to dandelon.com network. Prof. Dr. Egon Görgens Universität Bayreuth Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel

Mehr

Nachholklausur zur Vorlesung Makroökonomik II Sommersemester Bitte auf dem Lösungsblatt angeben!

Nachholklausur zur Vorlesung Makroökonomik II Sommersemester Bitte auf dem Lösungsblatt angeben! Freiburg, 12.01.2015 Nachholklausur zur Vorlesung Makroökonomik II Sommersemester 2014 Klausur A Bitte auf dem Lösungsblatt angeben! Teil I: Multiple Choice (15 Punkte) 1. Das Solow-Modell bildet von den

Mehr

Christine Brandt Wintersemester 2004/2005. Geldmarkt

Christine Brandt Wintersemester 2004/2005. Geldmarkt Christine Brandt Wintersemester 2004/2005 Abteilung Wirtschaftspolitik Helmholtzstr. 20, Raum E 01 Tel. 0731 50 24266 UNIVERSITÄT DOCENDO CURANDO ULM SCIENDO Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften

Mehr

Europäische Geldpolitik

Europäische Geldpolitik Egon Görgens Karlheinz Ruckriegel Franz Seitz Europäische Geldpolitik Theorie, Empirie, Praxis 4., völlig neu bearbeitete Auflage mit einem Geleitwort von Wolfgang Wiegard Lucius & Lucius Stuttgart XV

Mehr

ME II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser. Kapitel 9 Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank

ME II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser. Kapitel 9 Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank ME II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser Kapitel 9 Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank Version: 01.06.2011 ME II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 2 ME II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser, Folie 3 ME

Mehr

III. Die Diskussion über Regeln versus Entscheidungsspielräume ( Rules versus Discretion ) in der Geldpolitik...119

III. Die Diskussion über Regeln versus Entscheidungsspielräume ( Rules versus Discretion ) in der Geldpolitik...119 Inhaltsverzeichnis I. Einleitung und Übersicht...1 II. Geldwertstabilität als Ziel der Geldpolitik...9 1. Zum Begriff der Geldwertstabilität...11 1.1 Definition von Geldwertstabilität... 11 1.2 Messung

Mehr

3. Konjunkturpolitik: Geldpolitik

3. Konjunkturpolitik: Geldpolitik 3. Konjunkturpolitik: Geldpolitik Folie 1 3. Konjunkturpolitik: Geldpolitik Leitzins EZB (Hauptrefinanzierungssatz) Quelle: Eigene Darstellung; Daten von http://www.ecb.europa.eu/stats/monetary/rates/html/index.en.html

Mehr

Theorie, Empirie und Praxis

Theorie, Empirie und Praxis Egon Görgens, Karlheinz Ruckriegel, Franz Seitz Europäische Geldpolitik Theorie, Empirie und Praxis 6., vollständig neu bearbeitete Auflage mit einem Geleitwort von Joachim Nagel UVK Verlagsgesellschaft

Mehr

Ursachen von Inflation

Ursachen von Inflation Ursachen von Inflation Vorjahresveränderung in % Vorjahresveränderung des LIK als Mass der Inflation (1990-2005) 6 5 4 3 2 1 0-1 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 Quelle: BfS 2 Welche Ursachen

Mehr

Geldpolitische Institutionen Teil 2. Steffen Ahrens Fakultät VII Geldtheorie- und Geldpolitik WS2013/2014

Geldpolitische Institutionen Teil 2. Steffen Ahrens Fakultät VII Geldtheorie- und Geldpolitik WS2013/2014 Geldpolitische Institutionen Teil 2 Steffen Ahrens Fakultät VII Geldtheorie- und Geldpolitik WS2013/2014 Gliederung: Teil 1: 1. Regelgebundene Geldpolitik Teil 2: 2. Delegation der Geldpolitik 3. Geldpolitik

Mehr

Aktuelle geldpolitische Entwicklungen im Euroraum

Aktuelle geldpolitische Entwicklungen im Euroraum Aktuelle geldpolitische Entwicklungen im Euroraum Vortrag für Schüler der BS St. Pauli, Hauptverwaltung in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein Die aktuelle Geldpolitik im Euroraum Gliederung

Mehr

Abschlussklausur zur Vorlesung Makroökonomik II Sommersemester Bitte auf dem Lösungsblatt angeben!

Abschlussklausur zur Vorlesung Makroökonomik II Sommersemester Bitte auf dem Lösungsblatt angeben! Freiburg, 04.08.2014 Abschlussklausur zur Vorlesung Makroökonomik II Sommersemester 2014 Klausur A Bitte auf dem Lösungsblatt angeben! Teil I: Multiple Choice (15 Punkte) 1. Nehmen Sie an, die Geldmenge

Mehr

Grundzüge der Geldtheorie und Geldpolitik

Grundzüge der Geldtheorie und Geldpolitik Geldtheorie und Geldpolitik Grundzüge der Geldtheorie und Geldpolitik Sommersemester 2012 4. Zentralbankgeld und Geldangebot Prof. Dr. Jochen Michaelis Geldtheorie und Geldpolitik SS 2012 4. Zentralbank

Mehr

Das Geldangebot. 2.1 wichtige Begriffe. 2.2 Geldschöpfung und -vernichtung. 2.3 Das Multiplikatormodell. 2.4 Die endogen bestimmte Geldmenge

Das Geldangebot. 2.1 wichtige Begriffe. 2.2 Geldschöpfung und -vernichtung. 2.3 Das Multiplikatormodell. 2.4 Die endogen bestimmte Geldmenge Dipl Vw Christine Brandt Wintersemester 2005/2006 Abteilung Wirtschaftspolitik Helmholtzstr 20, Raum E 01 Tel 0731 50 24266 UNIVERSITÄT DOCENDO CURANDO ULM SCIENDO Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften

Mehr

3. Die Glaubwürdigkeit der Zentralbank. 2. Das Barro-Gordon-Modell (statische Version) Illing, Kap. 5.1, ; Jarchow, Kap. V.2.a; Barro/Gordon (1983a)

3. Die Glaubwürdigkeit der Zentralbank. 2. Das Barro-Gordon-Modell (statische Version) Illing, Kap. 5.1, ; Jarchow, Kap. V.2.a; Barro/Gordon (1983a) 3. Die Glaubwürdigkeit der Zentralbank 1. Kurz- und langfristige Phillipskurve Literatur: Illing, Kap. 3.1; Jarchow, Kap. V.1.. Das Barro-Gordon-Modell (statische Version) Illing, Kap. 5.1, ; Jarchow,

Mehr

Das Geldangebot. 2.1 Wichtige Begriffe. 2.2 Geldschöpfung und -vernichtung. 2.3 Das Multiplikatormodell. 2.4 Die endogen bestimmte Geldmenge

Das Geldangebot. 2.1 Wichtige Begriffe. 2.2 Geldschöpfung und -vernichtung. 2.3 Das Multiplikatormodell. 2.4 Die endogen bestimmte Geldmenge Universität Ulm 89069 Ulm Germany Dipl.-WiWi Christian Peukert Institut für Wirtschaftspolitik Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften Ludwig-Erhard-Stiftungsprofessur Wintersemester 2009/2010

Mehr

Glaubwürdigkeit und Geldpolitik

Glaubwürdigkeit und Geldpolitik Kapitel 7 Glaubwürdigkeit und Geldpolitik Barro/Gordon Modell (1983) Frage: Lässt sich durch eine Überraschungsination die Gesamtwohlfahrt erhöhen? Spiel zwischen Zentralbank (ZB) und privatem Sektor mit

Mehr

3. Die Glaubwürdigkeit der Zentralbank. 2. Das Barro-Gordon-Modell (statische Version) Illing, Kap. 5.1, ; Jarchow, Kap. V.2.a; Barro/Gordon (1983a)

3. Die Glaubwürdigkeit der Zentralbank. 2. Das Barro-Gordon-Modell (statische Version) Illing, Kap. 5.1, ; Jarchow, Kap. V.2.a; Barro/Gordon (1983a) 3. Die Glaubwürdigkeit der Zentralbank 1. Kurz- und langfristige Phillipskurve Literatur: Illing, Kap. 3.1; Jarchow, Kap. V.1.. Das Barro-Gordon-Modell (statische Version) Illing, Kap. 5.1, ; Jarchow,

Mehr

Das Geldangebot. 2.1 Wichtige Begriffe. 2.2 Geldschöpfung und -vernichtung. 2.3 Das Multiplikatormodell. 2.4 Die endogen bestimmte Geldmenge

Das Geldangebot. 2.1 Wichtige Begriffe. 2.2 Geldschöpfung und -vernichtung. 2.3 Das Multiplikatormodell. 2.4 Die endogen bestimmte Geldmenge Universität Ulm 89069 Ulm Germany Dipl-Kfm Philipp Buss Institut für Wirtschaftspolitik Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften Ludwig-Erhard-Stiftungsprofessur Wintersemester 2013/2014 Übung

Mehr

-ZIELE, INSTRUMENTE, STRATEGIE UND TRANSMISSIONSPROZESS III KAPITEL 2 DAS WIRTSCHAFTS- UND FINANZSYSTEM CHINAS WIRTSCHAFTSWACHSTUM...

-ZIELE, INSTRUMENTE, STRATEGIE UND TRANSMISSIONSPROZESS III KAPITEL 2 DAS WIRTSCHAFTS- UND FINANZSYSTEM CHINAS WIRTSCHAFTSWACHSTUM... Inhaltverzeichnis CHINESISCHE GELDPOLITIK III -ZIELE, INSTRUMENTE, STRATEGIE UND TRANSMISSIONSPROZESS III INHALTVERZEICHNIS SCHAUBILDVERZEICHNIS TABELLENVERZEICHNIS ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS I VI VIII X KAPITEL

Mehr

Europäische Geldpolitik

Europäische Geldpolitik Egon Görgens Karlheinz Ruckriegel Franz Seitz Europäische Geldpolitik Theorie, Empirie, Praxis 5, völlig neu bearbeitete Auflage mit einem Geleitwort von Jürgen Stark SB HOCHSCHULE - J LIECHTENSTEIN Bibliothek

Mehr

Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser. Kapitel 11 Geldpolitische Transmission: das IS-MP-PC-Modell

Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser. Kapitel 11 Geldpolitische Transmission: das IS-MP-PC-Modell Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser Kapitel 11 Geldpolitische Transmission: das IS-MP-PC-Modell Version: 8.2.212 Probleme des IS-LM-Modells Ziel der EZB: Preisniveaustabilität (in der Formulierung eines

Mehr

Neutralität von Geld vs. Geldpolitik bei nominalen Rigiditäten. Ergebnisse: 1.) Geld als Tauschmittel, Recheneinheit und Wertaufbewahrung

Neutralität von Geld vs. Geldpolitik bei nominalen Rigiditäten. Ergebnisse: 1.) Geld als Tauschmittel, Recheneinheit und Wertaufbewahrung Ersteller der Handouts: Ann-Katrin Eicke Seite 1 Zentralbank und Geldpolitik (Kapitel 4) Fakten: Geldmengen M 0 M 3 (steigen im Laufe der Zeit), Wechselkurse, Einführung des, EZB-Zinssätze (Einlagen-/Spitzenrefinanzierungsfazilität.),

Mehr

Das Instrumentarium der EZB

Das Instrumentarium der EZB Das Instrumentarium der EZB Alternative Steuerungsverfahren des Angebots an ZBG Zinssteuerung Mengensteuerung i 2 R n B1 B n n B 2 1 B n B n B 1 n 2 B 1 B B 2 B B B In der Praxis gibt es nur die Zinssteuerung,

Mehr

Geschlossene Volkswirtschaft ohne staatliche Aktivität. Y n = C + I (1)

Geschlossene Volkswirtschaft ohne staatliche Aktivität. Y n = C + I (1) 2.1 Konsumverhalten und Multiplikator Geschlossene Volkswirtschaft ohne staatliche Aktivität Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage Y n setzt sich aus dem privaten Konsum C und den Investitionen I zusammen

Mehr

MUSTERLÖSUNG. Diplomprüfung für Volkswirte/ Kaufleute 2006/I. Prüfungsfach: Allgemeine Volkswirtschaftslehre:

MUSTERLÖSUNG. Diplomprüfung für Volkswirte/ Kaufleute 2006/I. Prüfungsfach: Allgemeine Volkswirtschaftslehre: USTERLÖSUNG Diplomprüfung für Volkswirte/ Kaufleute 26/I Prüfungsfach: Allgemeine Volkswirtschaftslehre: Aufgabe 1 a Es erfolgt keine vollständige Kompensation der Schocks, obwohl jeder Präferenzentp eine

Mehr

Der Transmissionsmechanismus nach Keynes

Der Transmissionsmechanismus nach Keynes Universität Ulm 89069 Ulm Germany Dipl.-Kfm. Philipp Buss Institut für Wirtschaftspolitik Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften Ludwig-Erhard-Stiftungsprofessur Wintersemester 2013/2014

Mehr

Geld als Instrument der Makropolitik

Geld als Instrument der Makropolitik Geld als Instrument der Makropolitik Workshop der OeNB in Kooperation mit der WU am 14. Mai 2018 Dr. Clemens Jobst Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen Geldpolitik laut Lehrbuch (Blanchard) - 2

Mehr

Die Geldpolitik der Slowakischen Nationalbank seit der Systemtransformation.

Die Geldpolitik der Slowakischen Nationalbank seit der Systemtransformation. Die Geldpolitik der Slowakischen Nationalbank seit der Systemtransformation. Inauguraldissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität

Mehr

Vorlesung Geld- und Währungstheorie und -politik. Dr. Joscha Beckmann

Vorlesung Geld- und Währungstheorie und -politik. Dr. Joscha Beckmann Vorlesung Geld- und Währungstheorie und -politik Dr. Joscha Beckmann Gliederung Part I: Money and credit supply 1. Money and credit: definition, function, origin and aggregates 2. From gold to paper money:

Mehr

Geld als Instrument der Makropolitik

Geld als Instrument der Makropolitik Geld als Instrument der Makropolitik Workshop der OeNB in Kooperation mit der WU am 24. Oktober 2016 Dr. Clemens Jobst/Dr. Claudia Kwapil Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen Ein Ausgangspunkt:

Mehr

Ursachen von Inflation

Ursachen von Inflation Ursachen von Inflation Makroökonomik 26.6.26 Vorjahresveränderung des LIK als Mass der Inflation (199-26) Vorjahresveränderung in % 6 5 4 3 2 1 9 91 92 93 94 95 96 97 98 99 1 2 3 4 5 6 Quelle: BfS 2 Welche

Mehr

Grundzüge der Geldtheorie und Geldpolitik

Grundzüge der Geldtheorie und Geldpolitik Geldtheorie und Geldpolitik Grundzüge der Geldtheorie und Geldpolitik Sommersemester 2013 8. Stabilitätspolitisches Gesamtkonzept für die Geldpolitik 8. Stabilitätspolitisches Gesamtkonzept für die Geldpolitik

Mehr

IK: Einkommen, Beschäftigung und Finanzmärkte (Wintersemester 2011/12) Geld- und Finanzmärkte

IK: Einkommen, Beschäftigung und Finanzmärkte (Wintersemester 2011/12) Geld- und Finanzmärkte Finanzmärkte (Wintersemester 2011/12) Geld- und Finanzmärkte Inhalt Ziel: Erstellung eines kleinen Geldmarktmodells zur Bestimmung des Zinssatzes in einer Ökonomie Geld- und Finanzmärkte zentrale Akteure

Mehr

Zeitinkonsistenz in der Geldpolitik Das Barro/Gordon-Modell

Zeitinkonsistenz in der Geldpolitik Das Barro/Gordon-Modell Prof. Dr. Andreas Thiemer, wisu 2001 e-mail: andreas.thiemer@fh-kiel.de www.wisu.de Zeitinkonsistenz in der Geldpolitik Das Barro/Gordon-Modell A. Thiemer, 2001 1 barro_gordon.mcd, 26.01.2006 Annahmen

Mehr

Prof. Dr. rer. pol. Norbert Konegen. downloads: www.p8-management.de/universität konegen@uni-muenster.de

Prof. Dr. rer. pol. Norbert Konegen. downloads: www.p8-management.de/universität konegen@uni-muenster.de Prof. Dr. rer. pol. Norbert Konegen downloads: www.p8-management.de/universität konegen@uni-muenster.de SS 2014 Die Europäische Zentralbank (EZB) in der Grauzone zwischen Geld- und Fiskalpolitik (monetärer

Mehr

Gliederung: "Europäische Geldpolitik"

Gliederung: Europäische Geldpolitik Gliederung: "Europäische Geldpolitik" Einführung: Problemstellung und Überblick Kapitel I: Auswahl der Teilnehmerstaaten zur Europäischen Währungsunion 1 Zur Geschichte der Europäischen Währungsunion:

Mehr

Das IS-LM-Modell. IK Einkommen, Beschäftigung und Finanzmärkte (Einheit 5) Friedrich Sindermann JKU

Das IS-LM-Modell. IK Einkommen, Beschäftigung und Finanzmärkte (Einheit 5) Friedrich Sindermann JKU Das IS-LM-Modell IK Einkommen, Beschäftigung und Finanzmärkte (Einheit 5) Friedrich Sindermann JKU 12.04.2011 Friedrich Sindermann (JKU) Das IS-LM-Modell 12.04.2011 1 / 1 Überblick Überblick Zentrale Frage:

Mehr

MR-IEB / MR-BAE / LA RS / LA GY

MR-IEB / MR-BAE / LA RS / LA GY Hinweise: Blatt 1 von 6 - Es können insgesamt 60 Punkte erworben werden. Für die Bestnote sind ca. 55 Punkte erforderlich. - Alle 5 Aufgaben sind zu bearbeiten. - Zugelassenes Hilfsmittel: Elektronischer,

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Vorwort 11. Teil 1 Einleitung 15

Inhaltsverzeichnis. Vorwort 11. Teil 1 Einleitung 15 Inhaltsverzeichnis Vorwort 11 Teil 1 Einleitung 15 Kapitel 1 Eine Reise um die Welt 17 1.1 Deutschland, Euroraum und Europäische Union 18 1.2 Die Vereinigten Staaten 25 1.3 Japan 30 1.4 Wie es weitergeht

Mehr

Kapitel 9 Die Geldpolitik eine Zusammenfassung. Prof. Dr. Ansgar Belke Makroökonomik II Wintersemester 2011/12 Folie 1

Kapitel 9 Die Geldpolitik eine Zusammenfassung. Prof. Dr. Ansgar Belke Makroökonomik II Wintersemester 2011/12 Folie 1 Kapitel 9 Die Geldpolitik eine Zusammenfassung Prof. Dr. Ansgar Belke Makroökonomik II Wintersemester 2011/12 Folie 1 Die Geldpolitik eine Zusammenfassung 9.1 Die optimale Inflationsrate 9.2 Moderne Konzepte

Mehr

Übungsaufgaben Makroökonomik

Übungsaufgaben Makroökonomik Abteilung für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Makroökonomik Übungsaufgaben Makroökonomik Besprechung: 14.08.2008 bzw. 02.09.2008 Bitte bringen Sie einen Taschenrechner und das Vorlesungsskript mit!

Mehr

Teil I Einleitung 19. Teil II Die kurze Frist 79

Teil I Einleitung 19. Teil II Die kurze Frist 79 Inhaltsverzeichnis Vorwort 13 Teil I Einleitung 19 Kapitel 1 Eine Reise um die Welt 21 1.1 Deutschland, Euroraum und Europäische Union................................ 22 1.2 Die Vereinigten Staaten....................................................

Mehr

Geldpolitik. 6. Geldpolitik. Lit.: Blanchard/Illing, Kap. 24,25, Romer Kap. 10

Geldpolitik. 6. Geldpolitik. Lit.: Blanchard/Illing, Kap. 24,25, Romer Kap. 10 6. Geldpolitik Lit.: Blanchard/Illing, Kap. 24,25, Romer Kap. 10 Problem der Politik: Langfristig können Politiker sich nicht binden, eine angekündigte Politik durchzuführen. Häug besteht Anreiz, eine

Mehr

Das Geldangebot. 2.1 Wichtige Begriffe. 2.2 Geldschöpfung und -vernichtung. 2.3 Das Multiplikatormodell. 2.4 Die endogen bestimmte Geldmenge

Das Geldangebot. 2.1 Wichtige Begriffe. 2.2 Geldschöpfung und -vernichtung. 2.3 Das Multiplikatormodell. 2.4 Die endogen bestimmte Geldmenge Universität Ulm 89069 Ulm Germany Tino Conrad, MSc Institut für Wirtschaftspolitik Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften Ludwig-Erhard-Stiftungsprofessur Wintersemester 2015/2016 Übung

Mehr

Teil I Einleitung 19. Teil II Die kurze Frist 83

Teil I Einleitung 19. Teil II Die kurze Frist 83 Inhaltsverzeichnis Vorwort 13 Teil I Einleitung 19 Kapitel 1 Eine Reise um die Welt 21 1.1 Ein Blick auf die makroökonomischen Daten................................... 23 1.2 Die Entstehung der Finanzkrise

Mehr

Cobb-Douglas-Produktionsfunktion

Cobb-Douglas-Produktionsfunktion Das Unternehmen // Produktion Cobb-Douglas-Produktionsfunktion Problem Die Cobb-Douglas-Produktionsfunktion ist gegeben durch F (K, L) = K β L 1 β Für welche Werte von β zeigt sie steigende, konstante

Mehr

UNIVERSITÄT DUISBURG-ESSEN

UNIVERSITÄT DUISBURG-ESSEN Termin: Musterklausur SS 2011 Prüfungsfach: Makroökonomik I Prüfer: Prof. Dr. Belke Name, Vorname Studiengang MUSTERKLAUSUR MAKROÖKONOMIK I Hinweise zur Bearbeitung der Klausur Seite 1 Bearbeitungszeit:

Mehr

Olivier Blanchard Gerhard Illing. Makroökonomie. 4., aktualisierte und erweiterte Auflage

Olivier Blanchard Gerhard Illing. Makroökonomie. 4., aktualisierte und erweiterte Auflage Olivier Blanchard Gerhard Illing Makroökonomie 4., aktualisierte und erweiterte Auflage Inhaltsübersicht Vorwort 13 Teil I Kapitel 1 Kapitel 2 Einleitung Eine Reise um die Welt Eine Reise durch das Buch

Mehr

Geld, Kredit und Währung

Geld, Kredit und Währung Johannes Laser Geld, Kredit und Währung 2., aktualisierte und erweiterte Auflage DE GRUYTER OLDENBOURG Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen Vorwort Symbolverzeichnis VII XI XV XVII 1 Geld 1 1.1 Geldmengenaggregate

Mehr

Jahreskurs Makroökonomik, Teil 2

Jahreskurs Makroökonomik, Teil 2 Professor Dr. Oliver Landmann SS 2011 Jahreskurs Makroökonomik, Teil 2 Wiederholungsklausur vom 12. Oktober 2011 Aufgabe 1 (25%) Die Produktionsfunktion einer Volkswirtschaft sei gegeben durch Y = K α

Mehr

1. Betrachten Sie folgendes Modell. Ein repräsentativer Haushalt hat die Periodennutzenfunktion

1. Betrachten Sie folgendes Modell. Ein repräsentativer Haushalt hat die Periodennutzenfunktion AME 18/19, exercises 1 Exercises 3 1. Betrachten Sie folgendes Modell. Ein repräsentativer Haushalt hat die Periodennutzenfunktion ( u c t, n t, M ) t = ln c t χ n1+η t P t 1 + η + ψ ln(m t/p t ) χ, η,

Mehr

Der Geldmarkt. Funktionen d. Geldes. Tauschmittel. Wertaufbewahrungsfunktion. Recheneinheit. Geldnachfrage

Der Geldmarkt. Funktionen d. Geldes. Tauschmittel. Wertaufbewahrungsfunktion. Recheneinheit. Geldnachfrage Der Geldmarkt Funktionen d. Geldes Tauschmittel Wertaufbewahrungsfunktion Recheneinheit Geldnachfrage 2 Anlageformen:Geld und festverzinsliche Wertpapiere Geld für Transaktionen, aber keine Zinsen Wertpapiere:

Mehr

Makroökonomie I/Grundlagen der Makroökonomie

Makroökonomie I/Grundlagen der Makroökonomie Makroökonomie I/Grundzüge der Makroökonomie Page 1 1 Makroökonomie I/Grundlagen der Makroökonomie Kapitel 4: Geld- und Finanzmärkte Günter W. Beck 1 Makroökonomie I/Grundzüge der Makroökonomie Page 2 2

Mehr

Der Transmissionsmechanismus in Krisenzeiten

Der Transmissionsmechanismus in Krisenzeiten Wirtschaft Jürgen Gmeiner Der Transmissionsmechanismus in Krisenzeiten Masterarbeit Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation

Mehr

AVWL II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser. Fragen zur Vorlesung

AVWL II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser. Fragen zur Vorlesung AVWL II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser Fragen zur Vorlesung Version: 11.02.2010 Fragen zu Kapitel 2 Wie zeigt sich grafisch im Geldmenge/Zins Diagramm das Spekulationsmotiv? Das Spekulationsmotiv ist einer

Mehr

Die Geldpolitik Eine Zusammenfassung

Die Geldpolitik Eine Zusammenfassung K A P I T E L 9 Die Geldpolitik Eine Zusammenfassung Prof. Dr. Ansgar Belke Makroökonomik II Wintersemester 2009/10 Folie 1 Die Geldpolitik Eine Zusammenfassung 9.1 Die optimale Inflationsrate 9.2 Moderne

Mehr

2. Aufgaben der Geldpolitik

2. Aufgaben der Geldpolitik 1. Preisstabilität 2. Aufgaben der Geldpolitik 2. Glättung konjunktureller Schwankungen 3. Die Kosten von Inflation und Deflation, Optimale Inflationsrate 4. Ziele der Zentralbanken im Vergleich 5. Wirkungsmechanismen

Mehr

Makroökonomie. 4., aktualisierte und erweiterte Auflage PEARSON

Makroökonomie. 4., aktualisierte und erweiterte Auflage PEARSON . Olivier Blanchard Gerhard Kling Makroökonomie 4., aktualisierte und erweiterte Auflage PEARSON ej.n Imprini von Pearson Educatten München Boston San Francisco Har;o iy, England Don Miiis, Ontario Syonuy

Mehr

Inhaltsverzeichnis. eise um die Welt 17 utschland, Euroraum und Europäische Union 18 e Vereinigten Staaten e es weitergeht 34

Inhaltsverzeichnis. eise um die Welt 17 utschland, Euroraum und Europäische Union 18 e Vereinigten Staaten e es weitergeht 34 II eise um die Welt 17 utschland, Euroraum und Europäische Union 18 e Vereinigten Staaten 25 30 1e es weitergeht 34 ffßj / Eine Reise durch das Buch 41 wr ~' 2.1 Produktion und Wirtschaftswachstum - Das

Mehr

AVWL II (Makroökonomie) Inhalt: Prof. Dr. Frank Heinemann. Technische Universität Berlin. Klausuren aus dem Wintersemester 2007/2008

AVWL II (Makroökonomie) Inhalt: Prof. Dr. Frank Heinemann. Technische Universität Berlin. Klausuren aus dem Wintersemester 2007/2008 Prof. Dr. Frank Heinemann Technische Universität Berlin AVWL II (Makroökonomie) Klausuren aus dem Wintersemester 2007/2008 Inhalt: Scheinklausur: Ersttermin Scheinklausur: Zweittermin Vordiplomsklausur

Mehr

IS-LM-Modell. simultanes Gleichgewicht am Geld- und Gütermarkt. Gleichgewicht: Produktion (Einkommen) = Güternachfrage

IS-LM-Modell. simultanes Gleichgewicht am Geld- und Gütermarkt. Gleichgewicht: Produktion (Einkommen) = Güternachfrage IS-LM-Modell simultanes Gleichgewicht am Geld- und Gütermarkt Gütermarkt: Gleichgewicht: Produktion (Einkommen) = Güternachfrage Investitionen sind endogen Absatz Zinssatz I =(Y,i) mit di dy > 0, di di

Mehr

JK Makroökonomik II: Wiederholungsklausur vom

JK Makroökonomik II: Wiederholungsklausur vom Prof. Dr. Oliver Landmann Dipl.-Vw. Rafael Mentges Freiburg, SS 2016 JK Makroökonomik II: Wiederholungsklausur vom 16.01.2017 Klausur A Bitte auf dem Lösungsblatt angeben! Teil I: Multiple Choice, 10 Fragen

Mehr

Die neue Umsetzung der Geldpolitik und ihre Auswirkungen auf den Geldmarkt (Zusammenfassung)

Die neue Umsetzung der Geldpolitik und ihre Auswirkungen auf den Geldmarkt (Zusammenfassung) Die neue Umsetzung der Geldpolitik und ihre Auswirkungen auf den Geldmarkt (Zusammenfassung) Dewet Moser, Stellvertretendes Mitglied des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank, Geldmarkt-Apéro der

Mehr

Geld- und Finanzsystem

Geld- und Finanzsystem 7. Übung: Geld- und Finanzsystem (Mankiw, Kap. 24, 25 & 26) 1 Aufgabe 1 a) Definieren Sie ein Finanzsystem. Nennen Sie die Gleichartigkeiten und Unterschiede zwischen Anleihen und Aktien. Definition: 2

Mehr

7. Geld und die Nachfrage nach Geld. 8. Geldangebot und Geldpolitik. Übung zur Makroökonomik BA im. Teil 3: Monetäre Aspekte

7. Geld und die Nachfrage nach Geld. 8. Geldangebot und Geldpolitik. Übung zur Makroökonomik BA im. Teil 3: Monetäre Aspekte Übung zur BA im Wintersemester 2010/11 Teil 3: onetäre Aspekte 7. Geld und die Nachfrage nach Geld 8. Geldangebot und Geldpolitik 1) Nennen Sie die Funktionen des Geldes. 1. Geld als Tauschmittel Vermeidung

Mehr

"MAKROÖKONOMIK FÜR BETRIEBSWIRTE" (WiSe 2018/19) - LÖSUNG 9 -

MAKROÖKONOMIK FÜR BETRIEBSWIRTE (WiSe 2018/19) - LÖSUNG 9 - Dr. Michael Paetz - michael.paetz@wiso.uni-hamburg.de "MAKROÖKONOMIK FÜR BETRIEBSWIRTE" (WiSe 2018/19) - LÖSUNG 9 - Aufgabe 1: Interbankenmarkt Die folgende Aufgabe bezieht sich auf das europäische Geldsystem,

Mehr

Einkommensumlaufgeschwindigkeit des Geldes in Deutschland und im Euro Währungsgebiet

Einkommensumlaufgeschwindigkeit des Geldes in Deutschland und im Euro Währungsgebiet Einkommensumlaufgeschwindigkeit des Geldes in Deutschland und im Euro Währungsgebiet (a) Geldmenge M1 1.8 1.6 1.4 1.2 1.0 0.8 0.6 0.4 Deutschland Eurozone 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 (b) Geldmenge

Mehr

Makroökonomik für Betriebswirte

Makroökonomik für Betriebswirte Makroökonomik für Betriebswirte 8. Geldpolitik und die Rolle der Geschäftsbanken Dr. Michael Paetz Universität Hamburg Fachbereich Volkswirtschaftslehre Januar 2018 Email: Michael.Paetz@wiso.uni-hamburg.de

Mehr

Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit - Thema 6: IS - LM Ein (mächtiges) Werkzeug.

Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit - Thema 6: IS - LM Ein (mächtiges) Werkzeug. Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit - Thema 6: IS - LM Ein (mächtiges) Werkzeug. Mario Lackner JKU Linz, Abteilung für Finazwissenschaften. 28. Mai 2009 Was ist das IS-LM-Modell? Im IS LM Modell

Mehr

Geld- und Finanzmärkte

Geld- und Finanzmärkte K A P I T E L 4 Geld- und Finanzmärkte Vorbereitet durch: Florian Bartholomae 4-1 Die Geldnachfrage Geld kann für Transaktionen verwendet werden, bringt jedoch keine Zinsen. Es gibt zwei Arten von Geld:

Mehr

Teil III - Überblick

Teil III - Überblick - Überblick Folie: 1 Wirtschaftskreislauf und Stabilisierungspolitik Geld und Inflation Investition und Wachstum Konjunktur und Beschäftigung Zahlungsbilanz und Wechselkurs Beispiel: Ökonomische Probleme

Mehr

Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser. Kapitel 8 Erwartungsbildung, Wirtschaftsaktivität und Politik

Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser. Kapitel 8 Erwartungsbildung, Wirtschaftsaktivität und Politik Makro II, Prof. Dr. T. Wollmershäuser Kapitel 8 Erwartungsbildung, Wirtschaftsaktivität und Politik Version: 12.12.2011 Erwartungen und Nachfrage: eine Zusammenfassung Erwartungskanäle und Nachfrage Erwartungen

Mehr

CHAPTER 4 CHAPTER4. Financial Markets. Prepared by: Fernando Quijano and Yvonn Quijano

CHAPTER 4 CHAPTER4. Financial Markets. Prepared by: Fernando Quijano and Yvonn Quijano Financial Markets Prepared by: Fernando Quijano and Yvonn Quijano CHAPTER 4 CHAPTER4 2006 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard 4-1 Die Geldnachfrage Wir haben Vermögen

Mehr

a) Erläutern Sie die folgenden Schlüsselbegriffe: Klassische Quantitätstheorie

a) Erläutern Sie die folgenden Schlüsselbegriffe: Klassische Quantitätstheorie a) Erläutern Sie die folgenden Schlüsselbegriffe: Klassische Quantitätstheorie Die klassische Quantitätsgleichung M V = P T stellt eine tautologische Beziehung dar, in der lediglich eine Beziehung zwischen

Mehr

OESTERREICHISCHE NATIONALBANK EUROSYSTEM. KURZFILME DER OeNB. Geldpolitik und Preisstabilität DIDAKTIK

OESTERREICHISCHE NATIONALBANK EUROSYSTEM. KURZFILME DER OeNB. Geldpolitik und Preisstabilität DIDAKTIK OESTERREICHISCHE NATIONALBANK EUROSYSTEM KURZFILME DER OeNB Geldpolitik und Preisstabilität DIDAKTIK 1 DIDAKTIK-INFO Das Didaktik Material besteht aus drei Teilen: Allgemeine Fragen/Basics Gruppenarbeit/Recherchearbeit

Mehr