Globale Verbreitung der Direktsaat
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- Kristin Hofmeister
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1 Globale Verbreitung der Direktsaat Rolf Derpsch, ehemals z. Z. No-tillage Consultant Asunción, Paraguay Symposium Mulch- und Direktsaat Hollabrunn,
2 Was verstehen wir unter Direktsaat?
3 Direktsaat (No-tillage) ist ein Aussaatsystem, bei dem das Saatgut direkt in den unbearbeiteten Boden gelegt wird. Es wird lediglich ein enger Schlitz zum Einbringen des Saatgutes geöffnet und anschließend nach der Saatgutablage wieder geschlossen. Sonst wird keine weitere Bodenbearbeitung durchgeführt. Dauerhafte DS sollte angestrebt werden!
4 Direktsaat schützt den Boden vor Erosion in Hanglagen und ist die Grundlage für eine nachhaltige Landwirtschaft.
5 Die Grundprinzipien de Direktsaat sind: (FAO, 2010) Keine Bodenbearbeitung Permanente Bodenbedeckung Einsatz von Fruchtfolge und Gründüngung = Diversität
6 Fast alle Vorteile de Direktsaat beruhen auf der permanenten Bodenbedeckung
7 Wenn der Boden ganzflächig bearbeitet wird sprechen wir von Mulchsaat nicht aber Direktsaat.
8 In Australien und Kanada werden vor allem Zinkensägeräte für die Direktsaat verwendet. Zinkensägeräte werden leider nicht mit den hohen Mengen an Pflanzenrückständen fertig, die für eine qualitativ hochwertige DS erforderlich sind. soil throw covers most residue
9 Direktsaat mit Scheibengeräten Mais in Direktsaat nach Ölrettich (Derpsch, 2005)
10 Direktsaat mit Scheibengeräten in Paraguay
11 Leistungsfähigkeit der Scheibengeräte Weizenaussaat (rechts) sofort nach der Flachlegung von Crotalaria juncea (links ca. 7 t/ha TM) mit einer Messerwalze Crotalaria j. 83 Tage nach der Aussaat (Derpsch, 2009)
12 Angestrebt wird eine unsichtbare Direktsaat Hier wurde bereits gesät (Derpsch, 2009)
13 Südamerika 55 Millionen ha Direktsaat mit Scheibengeräten (> 70% permanent) werden hier praktiziert. In Südamerika werden praktisch keine Zinkengeräte oder Air Seeders verwendet. (Derpsch, 2009)
14 Eine ganze Landschaft unter Direktsaat in Py Ernte und Aussaat zur gleichen Zeit
15 Cross Slot Direktsaatmaschine (aus Neuseeland) (York-Th. Bayer)
16 Aussaat von Ackerbohnen in eine Grasnarbe Unsichtbare Direktsaat
17 Direktsaat Weizen in East Yorkshire, England Wir müssen die andere Ästhetik in Direktsaat akzeptieren! (York-Th. Bayer)
18 Betriebsgrössen für Direktsaat Direktsaat wird auf Betrieben zwischen ½ ha (z.b. China) bis tausenden von ha (z.b. USA, Kanada, Australien, Argentinien, Brasilien), praktiziert. In den USA schafft 1 AK in Direktsaat ohne fremde Hilfe ca. 400 bis 500 ha, in Australien noch größere Flächen.
19 Direktsaat mit Handsägerät
20 Direktsaat mit tierischer Anspannung in Py
21 Beispiel von Direktsaat in Europa
22 Direktsaat auf Großfarmen in Brasilien 12 DS Maschinen im Einsatz (Semeato, 2005)
23 Fruchtfolgen Das Einhalten adäquater Fruchtfolgen ist im Direktsaat- System unumgänglich und viel wichtiger als unter konventioneller Bodenbearbeitung!
24 Direktsaat ist ein holistisches Anbausystem Fruchtfolge Diversität Nachhaltige Landwirtschaft Direktsaat = keine Gründüngung Bodenbearb. (Derpsch, 2001)
25 GRÜNDÜNGUNG Schwarzhafer (Avena strigosa Schreb) wird in Südbrasilien auf > 3,2 Mill. ha angebaut
26 Die Gründüngung wird mittels einer Messerwalze flachgelegt und abgetötet
27 Flachlegen einer Gründüng. mit Messerwalze
28 Weltweite Verbreitung der Direktsaat.
29 Weltweite Verbreitung der Direktsaat Gesamt 117 Millionen ha Kanada 13,5 USA 26,5 Brasilien 25,5 Paraguay 2,4 Argentinien 25,8 Rest der Welt 3,5 Europa Asien Afrika Australien 17,0 (Derpsch, 2005)
30 Prozentuale Anwendung der Direktsaat in Bezug auf die landwirtschaftliche Nutzfläche 25,0% USA 70,0% Brasilien + 30% 75,0% 30,0% Direktsaat Konventionell 79,0% Argentinien 21,0% 75,0% Paraguay 25,0% Wahrscheinlich wird in wenigen Jahren > 90% der LN Brasiliens und Argentiniens in DS sein.
31 In USA sind 26,5 Millionen ha unter Direktsaat Aber nur 10 12% dieser Fläche ist permanent unter Direktsaat da die Mehrzahl der Farmer hin und wieder Pflügen.
32 In Südamerika dagegen wird > 70% der Fläche unter Direktsaat permanent nicht bearbeitet. (Derpsch, 2009)
33 (CTIC, 2004) Verbreitung der Direktsaat in den USA 2007 = 26,5 Millionen ha 25,3 Mill. ha 9,6 Mill. ha
34 Direktsaat in North Dakota, USA (Ralph Holzwarth)
35 Direktsaat in South Dakota USA (Dwayne Beck)
36 Direktpflanzung von Tomaten in USA (4000 acre) Kalifornien
37 Anwendung der Direktsaat in Brasilien Milhões de hectares BRASIL - EXPANSÃO DA ÁREA CULTIVADA EM PLANTIO DIRETO ( Million ha SAFRA VERÃO/SAFRINHA/INVERNO 25,5 Mill. ha /73 73/74 74/75 75/76 76/77 77/78 78/79 79/80 80/81 81/82 82/83 83/84 84/85 85/86 86/87 87/88 88/89 89/90 90/91 91/92 92/93 93/94 94/95 95/96 96/97 97/98 98/99 99/00 00/01 BRASIL fonte: EMATER RS, EPAGRI-SC, EMATER-PR, CATI-SP, FUNDAÇÃO MS, APDC(CERRADO)
38 Direktsaat von Sojabohnen in Brasilien
39 Entwicklung der Sojabohnen- und Maiserträge in DS kg/ha 800 ha #! $ " #! $ " #! $ " #! $ " #! #! $ " $ " #! $ " # # #!!! $ " $ " $ " Mais # # # # #!!!!! #! #! Soja Soja #! #! #! 30% 30% weniger weniger Dünger Dünger $ " $ $ $ $ $ $ $ $ $ " " " " " " " " " $ " 50% 50% weniger weniger Dünger Dünger #! Jahr (Dijkstra, 1998)
40 Körnerproduktion (Millionen/t) und Gesamtanbaufläche (Millionen/ha) in Brasilien 1,3 Mio ha DS 20 Mio ha DS
41 Millionen Ha Quelle: Casini, C. et al., Agritechnica 2007 Anwendung der Direktsaat in Argentinien ,02% ,8 Mill. ha %
42 MIIL HA.-TN. 80 Anbaufläche ARGENTINA und gesamte Körnerproduktion Area Cultivada y Produccion in Argentinien Total Total Production Total Cropped Area Polinómica (Total Production) Area no convertida en agroecosistemas debido al éxito de la S D y la AMSAP YEARS Source: Roberto Peiretti 2002
43 10 m breite DS-Maschine in Argentinien
44 Wirkungen der Direktsaat in Südamerika Laut CIMMYT ist Direktsaat die wichtigste Technologie, die in den letzten 50 Jahren im MERCOSUR zur Anwendung gekommen ist. Die Direktsaat hat der Bodenerosion und Bodendegradierung Einhalt geboten und hat die Expansion der Landwirtschaft auf marginale Standorte ermöglicht. Darüber hinaus hat das System die Wirtschaftlichkeit der Betriebe erhöht und eine nachhaltige landwirtschaftliche Produktion ermöglicht (Eckboir, 1998).
45 Direktsaat am Erntetag in Brasilien
46 Aussaat einer Gründüngung zur Ernte
47 Direktsaat von Mais in eine Gründüngung in der Schweiz. (Sturny, 2006)
48 Eine nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben sollte immer höchste Priorität bei Landwirten und Beratern haben! Aber auch bei der Regierung!
49 Nachhaltigkeit wozu? Zu unserem Wohl und zum Wohl unserer Kinder sowie der zukünftigen Generationen.
50 Denn der Boden gehört denen die noch nicht geboren sind
51 Keine der bisher vom Menschen entwickelten Technologien ist so wirksam in der Eindämmung der Bodenerosion und der Erreichung einer nachhaltigen Erzeugung von Nahrungsmitteln gewesen wie es heute die Direktsaat ist. (Baker et al., 1996)
52 Iguaçu Fälle vor und nach Anwendung der Direktsaat! ergangenheit Heute
53 Millionen ha Ausdehnung der Direktsaatfläche in den USA und im MERCOSUR (Brasilien, Argentinien, Paraguay, Uruguay) in Millionen ha MERCOSUR USA Million ha fache Ausdeh fache Ausdeh. 4.6-fache 20-fache Ausdeh Ausdeh (Derpsch, 2008)
54 Gründe für die rasche Adoption in Südamerika Effiziente Kontrolle der Bodenerosion Geeignetes Know-How verfügbar in der Region Einsatz von Gründünger Konsistente Empfehlungen, keine Widersprüche Effektive Landwirt zu Landw. Beratung, Null Geheimnisse Einzige Technologie der KL, die empfohlen wurde Keine wesentlichen Kräfte gegen das System Wirtschaftlichkeitsstudien mit Systemansatz verfügbar Publikationen mit praktischen Informationen verfügbar Landwirte müssen in Südamerika konkurrenzfähig sein, da dort keine Subventionen gezahlt werden.
55 Adoption (%) Adoptionsraten der DS in W. Australien Estimated farmer adoption of no-till in WA 2010 = 17 Millionen ha in Au 82% Adoption (WANTFA, 2005)
56 Direktsaat in Australien (Derpsch, 2005)
57 Entwicklung der Fläche unter DS in Paraguay Thousend ha Beginn de GTZ/MAG Projekts zur Bodenkonservierung 2.4 Mill. Ha in (Quelle: CAPECO-MAG)
58 Direktsaatfläche in anderen Ländern Länder Fläche unter Direktsaat (ha) 2007/2008 China Kasachstan Bolivien Uruguay Spanien Südafrika Venezuela (Derpsch, 2009).
59 Direktsaatfläche in anderen Ländern Länder Fläche unter Direktsaat (ha) 2007/2008 Frankreich Finnland Chile Neuseeland Kolumbien Ukraine Russland??? (Derpsch, 2009).
60 Länder/Regionen mit Potenzial zur Verbreitung Länder Potenzial Ukraine Russland Ehem. Sovjet Rep. Osteuropa (Neue EU) Indien Südafrika Afrika (Ghana) sehr hoch sehr hoch hoch mässig - hoch mässig hoch mässig (hoch) (Derpsch, 2007).
61 Begriffsverirrung Die Anwendung der DS in Deutschland wird von der GKB/ECAF mit ha angegeben. Offensichtlich ist hier die Mulchsaat gemeint. Die Anwendung der DS in Deutschland nach der in Amerika üblichen Definition ist verschwindend gering. Sie wird von Experten auf einige Dutzend Bauern bzw. maximal 5000 ha geschätzt.
62 Direktsaat Raps bei Thomas Sander, Sachsen 5. September 2006 November 2006 Raps ist bereits ausgesät
63 Direktsaatpionier Alfons Bunk, Rottenburg, D
64 Direktsaat in Frankreich mit Gründüngung (Alfred Gässler)
65 Direktsaat in Europa Sehr gut (W. Sturny) Problematisch
66 Direktsaat in Europa (W. Sturny) Sehr gut!
67 Direktsaat in der Schweiz
68 Betrieb K. Zaussinger Direktsaat in Österreich
69 Betrieb K. Zaussinger Direktsaat in Österreich
70 Mulchsaat in Österreich
71 Probleme der Mulchsaat Es kann kein Kohlenstoff gespeichert werden Generell bleiben zu wenig Pflanzenrückstände an der Bodenoberfläche Dadurch unzureichender Erosionsschutz Naturgewachsene Bodenstruktur wird zerstört
72 Selten wird in der Mulchsaat in Europa mehr als 10% 15% Bodenbedeckung nach der Aussaat erreicht!
73 Schlussbemerkungen
74 Die DS wird bei sehr unterschiedlichen Boden- und Klimabedingungen praktiziert: Vom Äquator, z.b. Kenia, Uganda bis 52º S, z.b. Malvinen, u. 65º N, z.b. Finnland Von m über NN z.b. Bolivien, Kol. Böden mit 90% Sand, z.b. Australien od. Brasilien, bis 85% Ton, z.b. Brasilien, Py. Von 250 mm Regen, z.b. W. Australien bis 2500 mm, z.b. Brasilien und Chile (Derpsch, 2004)
75 Schließen wir immer noch Augen und Ohren und ignorieren das Potential dieser Technologie? (Derpsch, 2004)
76 Der Pflug als Symbol der Landwirtschaft ist noch immer tief verwurzelt in vielen Kulturen. Vorurteile und Mentalität sind noch immer die größten Hindernisse für die Verbreitung.
77 Erosion, Bodendegradierung und Desertifizierung sind die Konsequenz.
78 Der Wandel muss in unseren Köpfen stattfinden! Wir müssen das Vorurteil der Notwendigkeit der Bodenbearbeitung für die Pflanzenproduktion überwinden.
79 Barrieren die das Wachstum der DS hemmen Kenntnisse darüber wie es gemacht wird, Mentalität (Tradition, Vorurteile), Adäquate Politik, um die Adoption von Direktsaat zu fördern Verfügbarkeit geeigneter Sämaschinen, Verfügbarkeit geeigneter Herbizide. Nicht nur Landwirte müssen diese Barrieren überwinden sondern auch Politiker, Verwaltungskräfte, Wissenschaftler, Berater und Universitätsprofessoren.
80 Direktsaat bietet viele Vorteile
81 Vergleich von KBB und 10 Jahren DS in China
82 Vorzüge der Direktsaat (AAPRESID, 2010) 96% weniger Erosion 66%ige Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs Reduzierte CO2 Emissionen Verbesserte Wasserqualität Höher biologische Aktivität im Boden Erhöhte Bodenfruchtbarkeit Erhöhte Produktion u. geringer Ertragsschwank. Geringere Produktionskosten
83
84
85
86 (THOMAS, 2004)
87 [dt MS/ha] [dt/ha; 15% H2O] [t MF/ha] Ø Ø [dt/ha; 15% H2O] [dt MS/ha; 15% H2O] [dt MS/ha] Langzeitversuch Oberacker, Schweiz: Erträge blé d'automne pois protéagineux, seigle d'automne 250 maïs d'ensilage Ø labour semis direct pois protéagineux labour seigle d`automne semis direct ) Ø 1) maïs sur bandes fraisées labour semis direct maïs épis orge d'automne betteraves sucrières Ø labour semis direct Ø labour semis direct Ø labour semis direct
88 Fazit Die vielen Vorteile der Direktsaat werden sicher auch in Zukunft für hohe Wachstumsraten weltweit sorgen. Dabei werden die höhere Wirtschaftlichkeit des Systems, die Kraftstoffeinsparungen und die positiven Wirkungen auf Boden und Umwelt eine bedeutende Rolle spielen.
89 Weitere Informationen und Links zum Thema Direktsaat Rolf Derpsch No-tillage Consultant Paraguay
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