Gesund essen Gesund wachsen Das Kleinkind am Familientisch

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1 Gesund essen Gesund wachsen Das Kleinkind am Familientisch

2 KIG 2 international Das Projekt EUREGIO BODENSEE Kinder im Gleichgewicht Folgeprojekt, kurz KIG 2, ist ein EU-Projekt zum Aufbau und zur Weiterentwicklung der Gesundheitsförderung und Primärprävention für Kinder und Jugendliche. Wesentliches Ziel der länderübergreifenden Kooperation rund um den Bodensee ist, Übergewicht und Adipositas erst gar nicht entstehen zu lassen. Das Projekt wird gefördert im Rahmen des Interreg-IV-Programms Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein. Die Maßnahmen und Projekte aller Partner aus der Schweiz, Österreich und Deutschland orientieren sich am Schweizer Lebensphasenmodell und konzentrieren sich auf die ersten vier Altersphasen (0-11 Jahre). Unter der Prämisse Vorbeugen ist besser als Heilen, werden in den nächsten 5 Jahren die unterschiedlichsten Präventionsprojekte auf den Weg gebracht - für unsere Kinder, ihre Lebenswelt und ihre gesunde und normalgewichtige Zukunft. Es ist ein wesentliches Anliegen von Kinder im Gleichgewicht, dass nicht nur die Verhaltensänderung des Einzelnen, sondern vor allem auch die Verhältnisprävention (Umweltfaktoren, Lebensbedingungen) im Mittelpunkt steht. Von großer Bedeutung ist die enge Vernetzung aller Projektpartner und eine auf Erfahrungsaustausch und gemeinsamer Weiterbildung basierende Zusammenarbeit. Projektpartner: Deutschland - Landkreis Ravensburg (Leadpartner) - Landkreis Konstanz - Bodenseekreis - Landkreis Lindau Österreich Schweiz - Vorarlberg aks Gesundheitsvorsorge GmbH - Kanton St. Gallen

3 Kinder können essen wie die GroSSen, sobald sie selbst sitzen können Kinder 4 ahmen ihre Eltern nach - auch beim Essen 4 genießen es, gemeinsam mit ihren Eltern am Tisch zu essen 4 helfen gerne beim Zubereiten 4 sind neugierig auf verschiedene Geschmacksrichtungen Und wie so oft: 7 der Beginn ist entscheidend! In dieser Broschüre erfahren Sie, wie Sie mit klaren Spielregeln und einer Portion Gelassenheit die positive Ess-Entwicklung Ihres Kindes fördern können. Ihr Ravensburger KIG 2-Projektteam Landratsamt Ra ensburg

4 Die Lebensmittel-Pyramide steht Kopf Alter Energiebedarf pro Tag 1 Jahr 950 kcal/tag 2-3 Jahre 1100 kcal/tag Getränke 600 ml 700 ml Brot/ Getreide Kartoffeln/Reis/ Nudeln (gekocht) 80 g 120 g 120 g 140 g Gemüse 120 g 150 g Obst 120 g 150 g Milch/-produkte oder Käse 300 ml 40 g 300 ml 46 g Fleisch/Wurst 30 g 35 g Eier 1-2 pro Woche 1-2 pro Woche Fisch 25 g pro Woche 35 g pro Woche Öl, Margarine, Butter 15 g 20 g Süßigkeiten, Süßgetränke, Zucker 90 kcal* 110 kcal reichlich mäßig sparsam geduldet

5 Tipps zur Lebensmittelauswahl 4 Besser selbst, frisch und regional zubereiten. 4 Tiefkühlgemüse kann eine Alternative zu frischen Produkten sein. 4 Fertiggerichte sollten die Ausnahme sein. 4 Wer Zähne hat, soll kauen und kann aus einem Becher trinken. 4 Getränk Nummer 1 ist Wasser; bei Saftschorlen max. 1 Glas Saft am Tag. 4 Instant/Pulvertee ist KEIN Tee (zuckerreich und teuer). 4 Milch ist KEIN Getränk sondern ein Lebensmittel. 4 Spezielle Kinderlebensmittel (z.b. Kinderfruchtjoghurt, Kinderschnitte, Kindersüßgetränke, Müsliriegel, gesüßte Frühstücksflocken, Gute-Nacht-Breie und Kinderkekse) sind teuer und schaden oft mehr, als dass sie nutzen! 7 Süßes ist fein, bleibt es klein! * Hätten Sie es gewusst? 90 kcal entsprechen bereits z. B. 1 Milky Way Mini oder 1 Mars Mini oder 1 Kugel Eis oder 1 Schokokuss oder 2 Lollys oder 4 Butterkeksen oder 4 Löffelbiskuits!

6 Seien Sie Ihrem Kind ein Vorbild Das Wichtigste vorneweg: Essverhalten wird vor allem durch Nachahmung erworben. Achten Sie deshalb selbst auf ausgewogenes Essen und körperliche Aktivität, seien Sie Vorbild! L 4 Vermeiden Sie Ablenkungen während dem Essen (kein Fernsehen, kein Spielzeug, kein Telefon, kein Lesen) 4 Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nicht ständig isst. Ständiges Essen fördert Übergewicht und Karies 4 Drängen Sie Ihrem Kind kein Essen auf. Es weiß selbst am besten, wann es hungrig oder satt ist. Kein Kind verhungert freiwillig

7 J! Die Grundlage für ein genussvolles und gesundes Essverhalten wird in den ersten 2-3 Lebensjahren gelegt 4 Seien Sie geduldig, verständnisvoll und loben Sie Ihr Kind 4 Essen ist kein Erziehungsmittel. Es ist weder Belohnung noch Strafe 4 Kleinkinder müssen sich an die Vielzahl der Speisen erst gewöhnen. Nur die Vorliebe süß ist angeboren, alle anderen Geschmacksrichtungen muss das Kind erst kennen- und liebenlernen 4 Appetitschwankungen gehören zu den normalen Ernährungsgewohnheiten gesunder Kinder 4 Große Portionen entmutigen Kinder 4 Die Eltern entscheiden was gegessen wird, das Kind wieviel 4 Ihr Kind soll die verschiedenen Lebensmittel in ihrer sensorischen Vielfalt von Geschmack, Beschaffenheit, Farbe und Form auch unzerkleinert mit allen Sinnen kennenlernen. Diese Prägung des Kindes beeinflusst das Essverhalten und die Gesundheit bis ins Erwachsenenalter 4 Beenden Sie jede Mahlzeit bewusst 4 Das Auge isst mit: Achten Sie auf einen schön gedeckten Tisch 4 Nicht zu unterschätzen: Gemeinsame Mahlzeiten in harmonischer Atmosphäre. 4 Tischregeln schaffen Essatmosphäre: z.b. warten bis alle fertig sind 4 Essen soll und darf Spaß machen 4 Das Essen darf auch mal mit den Fingern erforscht werden 4 Wecken Sie die Neugier Ihres Kindes und ermuntern Sie es zum Probieren. Wenn das Essen schön aussieht und gut schmeckt, ist die Lust auf Neues schnell geweckt 4 Ermuntern und loben Sie Ihr Kind, wenn es etwas Neues probiert 4 Unverzichtbar: Bewegung an der frischen Luft und ausreichend Schlaf

8 Über uns: Das Ziel unseres KIG 2 - Regionalprojekt Ravensburg ist es, Sie als Eltern möglichst früh im Leben Ihres Kindes über einen gesunden Lebensstil für sich und ihre Kinder zu informieren, um Übergewicht bei Ihren Kindern erst gar nicht entstehen zu lassen. Dabei kommen Fragen auf wie: - ab wann kann mein Kind am Familientisch mitessen - auf was sollten wir dabei von Anfang an achten und vieles mehr. Oft genug kommt es vor, dass Sie dann unterschiedliche Antworten bekommen. Das Regionalprojekt KIG 2- Kinder im Gleichgewicht Folgeprojekt stellt sich dieser Problematik, hat die richtigen Fachleute in seinen Reihen und kann deshalb klare, verständliche und kompetente Antworten rund um dieses sensible Thema geben. Fragen Sie uns - wir helfen Ihnen gerne! EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung INTERNationale PROJEKTLEITUNG: Landratsamt Ravensburg Petra Laux-Schumpp Friedenstraße Ravensburg Telefon: + 49 (0) kig@landkreis-ravensburg.de