Protokoll der Jurysitzung am Auftraggeber Stadt Ebersberg Bauamt Marienplatz 1 Ebersberg
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- Frieda Vogt
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1 Protokoll der Jurysitzung am Auftraggeber Stadt Ebersberg Bauamt Marienplatz 1 Ebersberg Seite 1
2 Teilnehmer: Obergutachter Walter Brilmayer, Bürgermeister Stadt Ebersberg Thomas Spindler, Leiter Bauamt, Stadt Ebersberg Prof. Hermann Brenner, Landschaftsarchitekt, Landshut Prof. Ludwig Wappner, Architekt, München Josef Riedl, Stadtrat Ebersberg Elisabeth Platzer, Stadträtin Ebersberg Gerd Otter, Stadtrat Ebersberg Philipp Goldner, Stadtrat Ebersberg Sachverständige Berater Erik Ipsen, Geschäftsleiter, Stadt Ebersberg Christian Stalla, Abteilungsleiter Hochbau, Stadt Ebersberg Eugen Ogrodnik, Landratsamt Ebersberg Christian Pfeiffer, Abteilungsleiter Tiefbau, Stadt Ebersberg Vorprüfung Johann Peter Kellerer, Architekt, München Anne Kellerer, München Zeit und Ort von 9.00 bis Uhr im Sitzungssaal im Rathaus Ebersberg Herr Bürgermeister Brilmayer begrüßt die Anwesenden und eröffnet die Sitzung um 9.00 Uhr. Er bedankt sich bei der Jury und den Sachverständigen für ihre Bereitschaft zur Mitwirkung und wünscht ein gutes Gelingen. Herr Professor Wappner wird einstimmig zum fachlichen Vorsitzenden der Jury gewählt. Herr Kellerer erläutert kurz die Prüfpunkte der Vorprüfung. Von allen Arbeiten liegen sowohl Pläne als auch Einsatzmodelle vor. Danach werden im Informationsrundgang die Ergebnisse der Vorprüfung vorgestellt. In einem weiteren Rundgang, bei dem sowohl die Stadt Ebersberg wie auch die Fachjuroren Vor- und Nachteile der einzelnen Vorschläge aus ihrer Sicht im Detail darlegen, werden in der anschließenden Diskussion die fünf Arbeiten insbesondere 1
3 in Hinblick auf die städtebauliche Einfügung, Wohnqualität, Dichte sowie eine in einer ersten Stufe durchführbare Realisierbarkeit eingehend erläutert. In der nachfolgenden ausführlichen Diskussion werden die Arbeiten 1001, 1003, 1005 von der Jury als nicht weiterzuverfolgend beurteilt. Kurzbeurteilung Arbeit 1001 Die städtebauliche Anordnung der Baukörper- Finger wirkt auf den ersten Blick zwar gezielt, löst sich aber bei näherer Betrachtung soweit auf, dass der städtebauliche Gedanke nicht mehr ablesbar ist. Insbesondere die teilweise beliebig erscheinende Stellung der Gebäude zueinander aber auch zur abfallenden Topografie schafft durch die Anordnung der Baukörper unklare Situationen und fehlenden Wiedererkennungswert. Des Weiteren stellt die Jury in Frage, ob die großzügige Verzahnung der nicht weiter definierten Grünflächen am Rande des Landschaftsschutzgebiets notwendig ist. Die Grünflächen werfen auch Fragen des Eigentums und der Pflege auf. Eine Umsetzung von Bauabschnitten scheint möglich, wobei auch hier die willkürliche Stellung der teilweise sehr langen Gebäude nicht nachvollziehbar ist. Die vorwiegend Nord-Süd orientierte Wohntypologie wird hinterfragt. Positiv sind die fußläufige Durchwegung und Verbindung der einzelnen Finger zu würdigen. 2
4 Arbeit 1003 Die städtebauliche Gliederung des neuen Quartiers durch einen zentralen Grünzug wird positiv gewertet. Leider erscheinen die beiden Siedlungsgruppen in ihrere Organisation und in ihrer Gebäudestellung zu steif. Das notwendige Überfahren des Grünzuges wird nicht gewünscht. In Hinblick auf den ersten Bauabschnitt ist die Weiterentwicklung mit den bestehenden Gebäudetypen von Süden in das neue Quartier zu beliebig. Auch die einheilichen giebelständigen Einzelhäuser als Randbebauung zur Landschaft entspricht nicht der gewünschten Ortsrandausbildung. 3
5 Arbeit 1005 Städtebaulich überrascht die Arbeit durch eine außergewöhnliche Artikulation von Quartiersarrondierung im Süden und einen weiten Grünzug mit punktförmiger Bebauung im nördlichen Teil. Die Unangemessenheit der bis zu 9-geschossigen Punktbebauung wird kritisch gesehen, ebenso die ungelöste Frage der notwendigen Erschließungen. Insbesondere der erste Bauausschnitt mit kleiner und großer Bebauung in direkter Nachbarschaft kann nicht überzeugen. Insgesamt eine zu städtisch interpretierte Antwort auf die Fragestellung nach ortsspezifischer Identität. Die beiden Arbeiten 1002 und 1004 verbleiben in der Engeren Wahl. Für diese werden wie folgt schriftliche Beurteilungen angefertigt: 4
6 Engere Wahl Arbeit 1002 Die Arbeit überzeugt durch ihre klare Clusterstruktur, die sich selbstbewusst als neues Quartier an den bestehenden Siedlungsbestand anschließt. Die vorgestellte Formulierung des Stadtrandes als klare bauliche Einfassung wird akzeptiert. Das im Norden vorgesehene Clusterband wird, da im Flächennutzungsplan nicht als Siedlung ausgewiesen nicht als mit den städtebaulichen Zielen vereinbar und kritisch gesehen. Die strukturell auf Hofstrukturen aufbauende Morphologie ist möglich. Eine hofseitige Erschließung und Öffentlichkeit im Inneren sowie Privatheit von Gärten nach außen wird anerkannt. Leider fehlen konkretere Aussagen zur Ausgestaltung. Auch fehlen Aussagen zur Durchwegung des Quartiers. Unbeantwortet sind die Fragen der Parkierungen. Die als Erschließungsachse das Quartier von Westen nach Osten Zur Gass durchlaufende Straße ist als zweiter Verkehrsabfluß denkbar, überzeugt jedoch nicht in ihrer Ausformulierung. Die Arbeit lässt hohe Flexibilität gerade in Bezug auf bauabschnittsweiser Umsetzung erwarten. Jedoch wird ein hohes Maß an städtischem Engagement und Gestaltungswillen als Voraussetzung für ein Gelingen gesehen. Beispielsweise wären Festlegungen z.b. der Außenkanten als Eckmarkierung zur Sicherung der Strukturelemente im Sinne von Baulinien festzulegen. 5
7 Problematisch werden die übergreifenden Eigentumsverhältnisse gesehen. Die nicht erkennbaren Möglichkeiten für freistehende Einfamilienhäuser sind von gravierendem Nachteil. Engerer Wahl Arbeit 1004 Das neue Quartier dockt sich selbstbewußt an die Bestandsstrukturen an. Die Kompaktheit der Siedlung steht im dankbaren Kontrast zu dem entstehenden grünen Band im Westen, das sich mit dem im Norden vereint. Die klaren Parzelierungsvorgaben insbesondere der innenliegenden Stadthäuser, die hohe Ausformulierung der Baukörper und angebotenen Wohntypologien ist anerkennenswert und nicht von Nachteil bei der späteren Umsetzung. Die angebotenen Kettenhäuser im zentralen Bereich der neuangelegten Siedlung weisen richtigerweise einen hohen Anteil von Ost-west gerichteten Baukörper aus. Die im Norden platzierten Wohnhöfe greifen aus der Umgebung Bekanntes auf, müssten in der Ausführung jedoch sensibel ausgeführt werden. Das Verrücken dieser der Baukörper ist richtig und in Einklang mit der Topographie. Die Situierung der Kita auf der Gemeinbedarfsfläche im Westen als Leuchtturmgebäude ist verständlich. 6
8 Die Erschließungsräume zeichnen sich durch eine hohe Differenziertheit aus und sind bis zu den Fußwegen hin plausibel belegt. Die parallel zum Hang verlaufenden Straßen lassen eine angenehme Hinwendung zur Landschaft erkennen. Eine Umsetzung in einer ersten Realisierungsstufe ist möglich. Allerdings könnten auf Grund der derzeitigen Eigentumsverhältnisse nur eine erste Reihe der Kettenhäuser umgesetzt werden. Die Atriumhäuser im Osten sind möglich, müssen in Ihrer Dichte und Höhenentwicklung überdacht werden. Nach eingehender Diskussion wird die Arbeit 1004 von allen Seiten als die Zielführendere gesehen und diese mehrheitlich zur weiteren Bearbeitung empfohlen. Nach der Entscheidung werden von den fünf Verfassern abgegebene Urheberschaftserklärungen geöffnet und den Arbeiten zugeordnet. Die Verfasser werden gebeten, die Ergebnisse nicht vor der öffentlichen Ausstellung in Ebersberg zu veröffentlichen. Am werden die Arbeiten von Uhr bis Uhr im Rathaus in Ebersberg der Öffentlichkeit vorgestellt. Herr Bürgermeister Brilmayer bedankt sich für das Engagement und die konstruktive Vorgehensweise bei der Beurteilung der Arbeiten des Plangutachtens und beschließt die Besprechung um Uhr. Die Verfasser der Arbeiten sind: Tarnzahl Kennzahl Verfasser W3 Schweiker Breitung Frey, Peter Schweiker, Alexander Frey, Rosenheim Laux Architekten, Ina Laux, Prof. Dr. Gunther Laux, München Voith Architektur und Stadtplanung, Peter Voith, München Wenzl Architekten, Erwin Wenzl, Passau Schober Architektur + Stadtplanung, Petra Schober, München Mitarbeiter Quirin Stoiber, Die Grille, selbstständige Landschaftsarchitekten Harry Dobrzanski - - 7
9 Modellfotos
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