Skript zur Vorlesung Allgemeine Evolutionsbiologie WS 2016/2017 A. Franzke & M. Koch. Vorlesung 9

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Skript zur Vorlesung Allgemeine Evolutionsbiologie WS 2016/2017 A. Franzke & M. Koch. Vorlesung 9"

Transkript

1 Vorlesung 9 Vorgeschichte prägt evolutionären Wandel. Bei der positiv-frequenzabhängigen Selektion sind die häufigen Genotypen fitter. Die Abb im Futuyma macht deutlich, dass es dann zwei stabile Gleichgewichte gibt und nicht nur eins, wie bei der negativ-frequenzabhängigen Selektion. Ein Allel, was also anfänglich häufiger ist, wird schließlich fixiert werden. Eine Warntracht (für Giftigkeit) von Schmetterlingen, kann hier ein anschauliches Beispiel sein. Genotypen, die von der vorherrschenden Tracht abweichen, werden gefressen, weil die Warnung nicht funktionierte und die richtige Mehrheits- Warntracht wird so fixiert. Bei einem Heterozygotennachteil ( underdominance ) gibt es ebenfalls zwei stabile Gleichgewichte A1A1 und A2A2: Wenn ein Allel A1 mit geringer Frequenz in eine monomorphe A2A2-Population durch Mutation oder Genfluss gelangt, wird es wegen seiner Seltenheit fast nur in Heterozygoten vorliegen und wegen des Heterozygotennachteils sofort wieder ausselektiert. Solche Verhältnisse liegen wohl bei einigen Chromosomen-Neuanordnungen (Inversionen, Translokationen) vor. Heterozygote haben hier wegen auftretender Meiosefehler eine geringere Fertilität. In diesem Zusammenhang noch mal der Verweis auf die adaptiven Landschaften ( Futuyma : Abb. 12.7), die gleichsam den evolutionären Weg (Richtung des Allelfrequenzwandels) vorgeben: Bei der gerichteten Selektion wird (im Zwei-Allelfall ) das bessere Allel fixiert (Gipfel erreicht), beim Heterozygotenvorteil wird von jedem Startpunkt aus ein stabiles Polymorphismusgleichgewicht erreicht, beim Heterozygotennachteil wird je nach Startpunkt der eine oder andere monomorph homozygote Zustand evolvieren. Interaktion Selektion & genetische Drift. Die bisherigen Überlegungen zur Theorie der natürlichen Selektion haben die Effekte von genetischer Drift außer Acht gelassen. Wenn die Selektion sehr stark ist und die Population sehr groß ist, s >> 1 / (4Ne), dann ist der Effekt der genetischen Drift vernachlässigbar. Umgekehrt, wenn s << 1 / (4Ne) ist, dann spielt die genetische Drift eine große Rolle und das Allel ist nahezu selektionsneutral. Durch den Einfluss der genetischen Drift erreichen Populationen nie die rein durch die Genotypenfitness bestimmten Gleichgewichte: Nur schwach vorteilhafte Allele gehen in kleinen (!) Populationen durch genetische Drift leicht verloren. Schwach nachteilige Allele werden in kleinen Populationen evtl. sogar fixiert (z.b. bei Bottleneckereignissen). Durch genetische Drift gemeinsam mit Selektion kann so auch ein Übergang von einem Adaptationsgipfel zu einem anderen, über ein Tal hinweg, erfolgen. Die lokalen Chromosomenrassen bei einem australischen Grashüpfer (Vandiemenella viatica) sind wohl durch das Zusammenspiel von genetischer Drift und natürlicher Selektion erklärbar (White 1978): In kleinen Populationen wurden bestimmte Chromosomenmutationen (Translokationen/Inversionen) durch genetische Drift fixiert und eine Selektion durch Heterozygotennachteil, bedingt durch gestörte Meiosen mit aneuploiden Gameten, hält diese Chromosomenrassen aufrecht. Kraft der Selektion. Bis in die 1940/50er Jahre war die auf Darwin zurückgehende Ansicht vorherrschend, dass natürliche Selektion eher nur kleine Intensitäten aufweist und durch sie hervorgerufene Änderungen demnach auch sehr langsam passieren. Aufsehenerregend waren dann einige Beobachtungen, wo die natürliche Selektion offensichtlich wohl sehr stark war und schnell zu Änderungen geführt hat. Ein besonders beeindruckendes Beispiel war der Industriemelanismus beim Birkenspanner Biston betularia (engl. peppered moth ) in England: Mit Beginn der Industriellen Revolution stieg in industrialisierten Gegenden der Anteil der schwarzen (melanistischen) Form des Spanners ( carbonaria morph ) von etwa 1% auf 90% an: seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts durch Museumskollektionen dokumentiert). Die normale gräuliche Form ( typica morph, weiß mit schwarzer Zeichnung, vgl. peppered ) nahm dementsprechend ab. Aus den vorliegenden Daten ließ sich ein Selektionskoeffizient von s = 0,33 ableiten, was bedeutet, dass sich die schwarze Form schon nach etwa 100 Generationen durchsetzen kann. Bereits in den 1890er Jahren gab es folgende, gängige Hypothese dazu: Die mit der Industrialisierung einhergehende Luftverschmutzung führte zu einem Rückgang von (grauem) Flechtenbewuchs auf Baumstämmen und gleichzeitig zu einer dunklen Färbung der Stämme durch Ruß. Dadurch war die graue Form des Birkenspanners weniger getarnt und wurde dementsprechend durch Vögel gefressen, so dass die melanistische Form stark zunahm. Kritisiert wurde schon seinerzeit, dass Vögel eigentlich nicht unbedingt die Fressfeinde von Nachtfaltern sind. In 1950er Jahren führte der britische Entomologe Henry Bernard David Kettlewell ( ) umfangreiche Experimente durch und bestätigte insgesamt die Hypothese. Man kann seine experimentellen Ansätze allerdings auch kritisieren: Die oft gezeigten Fotos mit schwarzen bzw. dunklen Spannern auf der Borke von Bäumen zeigen z.b. aufgeklebte Tiere mit ausgebreiteten Flügeln bei Fütterexperimenten. Tagsüber nimmt der Spanner aber eigentlich eine zusammengeklappte Ruhehaltung ein und das wohl auch eher in durch Blätter beschatteten Bereichen der Baumkrone. Durch technische Maßnahmen ist die Luftverschmutzung seit etwa

2 stark zurückgegangen und die Frequenz der schwarzen Form seitdem wieder auf wenige Prozent zurückgegangen ( Futuyma : Abb ). Der Unterschied in den beiden Formen liegt in nur einem Allelunterschied an einem Locus. Die Carbonaria-Morphe verfügt hier über ein dominantes Allel. Dieses Allel ist wohl nur einmal und erst vor evolutionär kürzerer Zeit entstanden: van t Hof et al Industrial Melanism in British Peppered Moths Has a Singular and Recent Mutational Origin. Science, 332, Die Experimente von Kettlewell wurden in den 1990er Jahren vom britischen Genetiker und Evolutionsbiologen Michael Majerus ( ) überprüft und wegen teilweiser (!) Nichtreproduzierbarkeit der früheren Ergebnisse methodisch kritisiert. Diese, nicht generelle Kritik an Kettlewells Schlussfolgerungen wurde in der Folge von Antievolutionisten gleichsam als Beweis für ihren Standpunkt missbraucht. Das wurde insbesondere durch ein Buch einer Journalistin, die Kettlewell darin Wissenschaftsbetrug vorwarf, entsprechend angefeuert. (Ein Teil der Ergebnisse von Majerus wurden erst 2011, also postum, veröffentlicht.) Strategie & Stabilität. Insbesondere die Ausführungen zur sexuellen Selektion (s.o.) vielleicht noch mal an das abgefahrene Verhalten der Laubenvögel zurückdenken machen deutlich, dass viele Merkmale/Verhaltensweisen von Organismen weniger dem survival dienen, als vielmehr dazu, Chancen zu erhöhen sich erfolgreich zu reproduzieren. Selektion durch abiotische Umweltfaktoren führt(e) zu (meist) naheliegenden evolutionären Lösungen (Adaptationen). Anpassungen an die biotische Umwelt Organismen der eigenen oder anderer Arten sind dabei häufig nicht so einfach zu durchschauen. Die besondere Qualität dieser Beziehungen besteht darin, dass die anderen eben auch reagierend evolvieren: Eine schwarze und eine rosa-glitzernde Beute-Art konkurrieren um Nahrungsressourcen, eine lebt also auf Kosten der anderen. Ein Räuber spezialisiert sich durch Selektion und Adaptation auf die Jagd der zahlenmäßig häufiger vorkommenden Beute-Art. Die andere wird zahlenmäßig zunehmen und der Räuber wird sich evtl. auf die nun häufiger vorkommende Beute anpassen. Bei solchen evolutionären Spielen hängt der Erfolg der Mitspieler wie immer bei Spielen von der Reaktion der Mitspieler/Gegner ab. Evolutionäre Spiele sind aus der Mitspielersicht oft eigentlich vielleicht eher Selektionskriege. Spieltheorie & evolutionäre Strategien. Die in den 1970er Jahren entstandene Soziobiologie sucht nach ultimaten Ursachen von Verhalten und verwendet dabei auch spieltheoretische Ansätze. Die Spieltheorie ist ein Teilgebiet der Mathematik, das Entscheidungssituationen modelliert, in denen mehrere Beteiligte das Ergebnis gegenseitig beeinflussen. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist das sogenannte Gefangenendilemma. Zwei Komplizen werden isoliert verhört und haben folgende Möglichkeiten: 1.) Verrat des Anderen mit eigenem Freispruch plus Belohnung und fünf Jahre Haft für den Verratenen. 2.) Gegenseitiger Verrat führt für beide zu drei Jahren Haft. 3.) Schweigen führt zu Freispruch für beide, aber ohne eine Belohnung. Die Spieltheorie hat insbesondere in den Wirtschaftswissenschaften bisher 8 Nobelpreise für die Ableitung von Entscheidungsverhalten eine große Bedeutung. Für ein Verständnis der Evolutionären Spieltheorie ist entscheidend, dass die Mitspieler hier natürlich keine (!) rationale Strategiewahl treffen oder informiert sind. Die Spieler in der Evolution suchen (aktiv) keine Lösung, sondern schlechte Strategien stehen einfach nur unter negativer Selektion. Evolutionär stabile Strategie. Ein Pionier der Evolutionären Spieltheorie war der britische, theoretische Biologe John Maynard Smith ( ), auf den das (spieltheoretische) Konzept der evolutionär stabilen Strategie (ESS, evolutionary stable strategy ) zurückgeht. Smith & Price The Logic of Animal Conflict. Nature 264, Eine evolutionär stabile Strategie (ESS) ist eine Evolutionsstrategie, die durch keine Alternativstrategie verbessert werden kann, unter der Voraussetzung, dass genügend Mitglieder der Population diese anwenden. Smith (1982): An ESS or evolutionarily stable strategy is a strategy such that, if all the members of a population adopt it, no mutant strategy can invade.. Adulte Nachkommen haben folgende Möglichkeitspaare : 1.) Elternhaus verlassen (abwandern) oder nicht und 2. sich selber fortzupflanzen oder nicht. Daraus ergeben sich folgende Kombinationen (Strategien): 1.) Abwandern und sich nicht fortpflanzen ist evolutionär gesehen sinnlos. 2.) Zuhause bleiben und eigene Familie gründen hat den Vorteil von Ressourcen eines etablierten Reviers und elterlicher Hilfe. Wenn alle Geschwister diese Strategie verfolgen, kommt es sicherlich zu Konkurrenz. 3.) Abwandern und eine eigene Familie zu gründen ist deshalb eine bekannte ESS bei Säugetieren. 4.) Nicht Abwandern und (zeitweilig) auf eigene Reproduktion verzichten und dafür Geschwister großziehen kann auch eine ESS sein (z.b. beim Biber s.u.). Falken & Tauben. Falke (aggressiv, riskierend) und Taube (nicht aggressiv) charakterisieren idealisierte phänotypische Grundstrategien in (Ressourcen-)Konflikten. Mal folgende Annahmen: Es gibt 50 Punkte für einen Sieg, 0 Punkte für eine Niederlage und -100 Punkte für eine ernste 2

3 Verletzung und -10 Punkte für Zeitverlust bei einer langen Auseinandersetzung. Falken greifen an und siegen (Fitnessgewinn) oder werden schwer verletzt bzw. getötet (Fitnessverlust) wenn sie auf einen anderen Falken treffen und gewinnen bzw. verlieren in 50% der Fälle diesen Wettkampf (50 Punkte Gewinn bzw. 100 Punkte Verlust). Tauben greifen nicht an und fliehen, wenn sie auf einen Falken treffen (weder Gewinn noch Verlust) und der Falke gewinnt immer. Wenn zwei Tauben aufeinandertreffen, veranstalten sie einen langwierigen Anstarrwettkampf mit einem beiderseitigen Zeitverlust, der 10 Punkte kostet und sie gewinnen bzw. verlieren zu 50% diesen Wettkampf. Die Gewinnertaube bekommt dann netto also nur 40 Punkte. Für die verschiedenen Kombinationen des Zusammentreffens ergibt sich dann (in etwa) folgende Auszahlungsmatrix: Auszahlung für Falke Gegner Taube Falke ½ Gewinn ½ Kosten Gewinn Taube 0 ½ Gewinn Man kann hieraus ableiten, dass Taube keine ESS ist, obwohl in unserem Beispiel jede Taube im Mittel 15 Punkte bekommt: Ein seltener Falkenmutant wird sich in einer reinen Taubenpopulation immer ausbreiten. Eine reine Falkenstrategie kann möglicherweise eine ESS sein, wenn bei einem Zusammentreffen von zwei Falken der Fitnessgewinn größer als die Fitnesskosten sind. Wenn hier allerdings die Kosten größer als der Gewinn sind in unserem Beispiel wären der durchschnittliche Gewinn für jeden Falken -25 Punkte wird sich ein Phänotypen-Mix aus Falken und Tauben in der Population ergeben, z.b. Beispiel 5/12 Tauben zu 7/12 Falken mit 6 1/4 Punkten durchschnittlicher Prämie für jeden. Ey immer nur arbeitsblattausteilende Biolehrerinnen! auch mal mit dem Kollegen Musik & Religion fächerübergreifend zusammenarbeiten: Es gibt noch weitere Strategien: Der Vergelter macht erst auf Taube und verhält sich bei Angriff doch wie ein Falke. Der Angeber spielt erst den Falken und ist bei Angriff dann doch eine Taube. (Seltsamerweise ist die Taube aus den Lehrbüchern bei Smith & Price (1973, s.o.) eine Mouse ). Rote-Königin-Hypothese. Das Red Queen principle geht ursprünglich auf den, wohl etwas schräg gewesenen, US-amerikanischen Evolutionsbiologen Leigh Van Valen ( ) zurück: Van Valen A new evolutionary law. Evolutionary Theory 1, Bei dieser breit angelegten Analyse von Fossilien verschiedener Organismengruppen stellte er fest, dass die Aussterbewahrscheinlichkeit nicht vom evolutionären Alter der Gruppe abhängt. Eine phylogenetisch alte Gruppe ist also trotz offensichtlich langer Erfolgsgeschichte, die durch ihre Adaptationen bedingt ist, genauso durch sich ändernde Bedingungen vom Aussterben bedroht wie eine unerfahrene, evolutionär junge Gruppe. Jede Gruppe muss also ständig ein evolutionäres Wettrüsten betreiben, um im Spiel zu bleiben. Das ist vielleicht besonders anschaulich, wenn man Räuber-Beute-Beziehungen betrachtet: ein Beispiel für Koevolution im engeren Sinne: Gemeinsame Evolution von zwei oder mehr ökologisch interagierenden Arten, wobei jede Art durch die Selektion der anderen evolviert. Koevolution im weiteren Sinne: Die (einseitige) Evolution einer Art durch Interaktion mit einer anderen Art oder einfach auch als die stammesgeschichtliche Auseinanderentwicklung ökologisch assoziierter Arten. Der Begriff Rote Königin nimmt Bezug auf die Schachfiguren-Königin aus dem Kinderbuch Alice im Spiegelland (Lewis Carroll, 1871), die an einer Stelle sagt: Hierzulande musst du so schnell rennen, wie du kannst, wenn du am gleichen Fleck bleiben willst.. Die Rote Königin wurde später auch bemüht, um die Evolution von Sexualität bzw. Phänomene der sexuellen Selektion zu erklären: Bell The Masterpiece Of Nature: The Evolution and Genetics of Sexuality. Ridley The Red Queen: Sex and the Evolution of Human Nature. (Nochmal kurz zu Van Valen. Hier findet man ganz erstaunliche Texte aus seiner Feder von Liedern, die er wohl zur allgemeinen Freude in seinen Vorlesungen vorgesungen hat: Altruismus versus Egoismus. Altruismus bedeutet ganz allgemein, ein auf Kosten eines Gebers gehendes uneigennütziges Verhalten, von dem andere Individuen (Empfänger) profitieren. Es ist bei Verhaltensweisen zunächst nicht immer einfach zu entscheiden, ob ein Verhalten wirklich altruistisch ist. Die edlen Wächter bei Erdmännchen (Suricata suricatta, südliches Afrika, insbesondere Savannen, Kolonien mit bis zu 30 Individuen), die die anderen Erdmännchen vor einem angreifenden 3

4 Beutegreifer warnen, handeln wohl nicht wirklich altruistisch, sondern eher nur egoistisch: Wächter fallen dem Angreifer nie zum Opfer, weil sie ihn als Erster sehen und dann in ihren nah gelegenen Bau flüchten und sie halten auch nur dann Wache, wenn sie satt sind (also ohnehin nichts anderes zu tun haben) und niemand anderes Wache schiebt. Durch individuelle Selektion ist hier also ein Verhalten evolviert, dass darüber hinaus evtl. auch einen Nutzen für die Gruppe hat. Auch das kooperative Graben bei den eusozialen Nacktmullen (Heterocephalus glaber, s.o.) ist wohl nur ein Abfallprodukt individueller Grabtrieb-Befriedigung. In der Evolutionsbiologie sind daher insbesondere Erklärungsansätze von Verhaltensweisen interessant, die in einem engeren Sinne altruistisch sind: Individuelle Verhaltensweisen, durch die die Fitness eines anderen Individuums zu Kosten der eigenen Fitness erhöht wird. (Nochmal: Fitness bedeutet Zahl der Nachkommen, die zur eigenen Reproduktion gelangen). Solche altruistischen Verhaltensweisen sind z.b. elterliche Fürsorge, (zeitweiliger) reproduktiver Altruismus, also der Verzicht auf eigene Nachkommen oder sogar ein altruistischer Selbstmord, z.b. bei Kolonieverteidigungen. Es erscheint (zunächst) nicht möglich, dass sich durch natürliche Selektion ein Allel durchsetzt, dass altruistisches Verhalten zugunsten eines anderen Individuums fördert. Die Selektionseinheit des (Neo)Darwinismus ist ja das Individuum. Darwin sprach in diesem Zusammenhang von einer special difficulty, which at first appeared to me insuperable, and actually fatal to my whole theory (zentrales Darwinismus-Paradoxon). Familienprotektion & reproduktiver Altruismus Verwandtenselektion. Im Tierreich findet man häufig elterliche Verhaltensweisen, die der Familienprotektion dienen: Vogelmamas beschützen ihr Nest mit Nachkommen, aber nicht das der Nachbarin. Durch das erstgenannte Verhalten schützt die Mutter letztlich ihre eigenen Allele, die ja in ihren eigenen Nachkommen zu einem größeren Anteil vorhanden ist, als im Nachwuchs der Nachbarin. Solche Verhaltensweisen sind also durch die Verwandtenselektion ( kin selection ) erklärbar: Form der natürlichen Selektion, bei der Allele unterschiedlich vermehrt werden, weil sich Individuen abhängig vom Verwandtschaftsgrad gegenseitig Hilfe leisten und dadurch den Fortpflanzungserfolg steigern (eine Form der Genselektion, s.o.). Die Verwandtenselektion kann auch reproduktiven Altruismus erklären: Individuen, die anderen Artgenossen bei der Aufzucht ihrer Jungen helfen und dafür zeitweilig oder permanent auf eine eigene Fortpflanzung verzichten. Verwandtenselektion Hamiltons Regel. Das Konzept der Verwandtenselektion wurde insbesondere vom britischen Evolutionsbiologen William Donald Hamilton ( ) theoretisch ausgearbeitet. Hamilton The genetical evolution of social behaviour. I & II. Journal of Theoretical Biology 7, 1 16 & Für das Konzept der Verwandtenselektion ist die sogenannte Gesamtfitness ( inclusive fitness ) entscheidend: Summe aus direkter Fitness (Anzahl der Allele, die durch eigene Nachkommen weitergegeben werden) und der indirekten Fitness (Anzahl der Allele, die über Verwandte an die nächste Generation weitergegeben werden). Die Theorie der inklusiven Fitness ist die Basis der Hamilton-Regel: Altruismus entsteht durch natürliche Selektion nur dann, wenn der (indirekte) Fitnessgewinn b ( benefit ) für den Altruisten letztlich größer ist als die Fitnesskosten c ( costs ), die er dafür investieren muss. Dies ist abhängig vom Verwandtschaftsgrad zwischen Helfer und Nutznießer. Formelmäßig ausgedrückt: Altruismus evolviert nur dann, wenn c < r b, wobei r der Verwandtschaftskoeffizient ist ( relatedness ), der die Wahrscheinlichkeit angibt, mit der ein Allel in zwei Individuen durch gemeinsame Abstammung vorkommt. Kinder und Eltern bzw. Geschwister teilen untereinander im Durchschnitt 50% ihrer Allele, hier ist r = 0,5. Zwischen Großeltern und Enkeln, bzw. zwischen Halbgeschwistern beträgt r = 0,25, zwischen Uroma und Urenkeln, bzw. zwischen Cousinen ist r = 0,125. (Haldane: I would lay down my life for two brothers or eight cousins.) Altruistischer Selbstmord (c =1) kann also dann durch Selektion evolvieren, wenn der Altruist sein Leben z.b. für mindestens 3 (b = 3) Geschwister (r = 0,5) opfert (1 < 0,5 3): c < r b. Beim reproduktiven Altruismus sieht die Hamilton-Regel formelmäßig so aus: c r 0 < b r i (c = Zahl der Nachkommen, die der Altruist nicht hat, r0 = Verwandtschaftsgrad des Altruisten zu eigenen Kindern, b = Zahl der Nachkommen, die der Nutznießer durch den Altruisten mehr hat, ri = Verwandtschaftsgrad zu den Nachkommen des Nutznießers). Wenn man auf ein eigenes Kind (c = 1, r0 = 0,5) verzichtet, muss man seiner Schwester helfen 3 (b = 3) zusätzliche Neffen (ri = 0,25) großzuziehen (1 0,5 = 0,5 < 3 0,25 = 0,75). Das Konzept der inklusiven Fitness und der Verwandtenselektion war die Basis für die Etablierung der Soziobiologie der Begriff wurde 1975 durch ein gleichnamiges Buch des bedeutenden US-amerikanischen Evolutionsbiologen und Ameisenforschers E. O. Wilson geprägt und insbesondere für die genozentrischen Sichtweisen à la Richard Dawkins, die er in seinem Buch The Selfisch Gene von 1976 popularisierte (s.u.). Beiden Autoren ging es insbesondere auch darum, die vorher vertretene Hypothese zu widerlegen, dass soziobiologische Phänomene wie Altruismus auf eine Gruppenselektion im Sinne eines zum Wohle der Gruppe (Wynne-Edwards 1962) zurückzuführen sind (s.o.). Verwirrender- und unglücklicherweise verwendete aber Wilson für seine auf Verwandtschaft basierenden Sichtweisen 4

5 leider auch den Begriff Gruppenselektion. Etwa 30 Jahre (!) nach der sehr einflussreichen Veröffentlichung von Sociobiology hat E. O. Wilson (und andere) seine Ansicht zum Thema und das muss man erst mal bringen allerdings inzwischen deutlich geändert und tritt nun vehement für eine sogenannte Multilevel-Selektion (s.u.) ein, die auch eine Selektion auf der Ebene von Gruppen einschließt. Wilson & Wilson Rethinking the theoretical foundation of sociobiology. The Quarterly Review of Biology, 82, ): Multilevel selection theory (including group selection) provides an elegant theoretical foundation for sociobiology in the future, once its turbulent past is appropriately understood.. Hier geht es allerdings nicht um eine (abzulehnende) naïve group selection gleichsam in der Population zum Wohle der Gruppe entstehend, sondern hier liegt der Fokus auf einer between-group selection. (Das Thema Gruppenselektion wird aber sicherlich noch länger kontrovers diskutiert.) Verwandtenselektion & Eusozialität. Mit der Verwandtenselektion kann möglicherweise auch die evolutive Entstehung von Eusozialität erklärt werden: Der Begriff meinte ursprünglich das Sozial- und Fortpflanzungssystem staatenbildender Insekten (z.b. Termiten, Hymenopteren wie Ameisen, Bienen und Wespen). Als eusozial gelten daneben unter anderem auch die Nacktmulle. Folgende Bedingungen müssen für echte Eusozialität erfüllt sein: Nur ein Weibchen (Königin), oder wenige pflanzen sich fort, die meisten Nachkommen der Königin sind reproduktiv altruistisch, Nachkommen verlassen die Familie nicht (Multigenerationsfamilie) und häufig herrscht eine Arbeitsteilung vor (Ammen, Soldaten, Arbeiter). Bei den Arbeiterinnen der Bienen (und auch bei anderen Hymenopteren) beträgt der Verwandtschaftskoeffizient r durch Haplodiploidie 0,75: Die Arbeiterinnen haben alle einen Vater, der aus einem unbefruchteten (unreduzierten) Ei hervorgegangen ist. In dieser nahen Verwandtschaft zwischen den Arbeiterinnen sah Hamilton (1964) die Ursache für die Evolution von Eusozialität. Tatsächlich haben aber bei einigen Arten nicht immer alle Arbeiterinnen alle einen gemeinsamen Vater und sind also deutlich weniger verwandt miteinander sind da, sich die Königin auf ihrem Hochzeitsflug mit mehreren Männchen paart. Da darüber hinaus Staatenbildung auch bei diploiden Termiten vorkommt, wurde in der Folgezeit angenommen, dass die nahe Verwandtschaft für die Evolution von Eusozialität wohl keine wesentliche Rolle spielt (E. O. Wilson & Hölldobler 2005). Andere neuere Befunde sprechen allerdings evtl. auch wieder eher für Hamiltons These: Das ursprüngliche Paarungssystem der eusozialen Insekten war wohl die Monogamie: Hughes et al Ancestral Monogamy Shows Kin Selection Is Key to the Evolution of Eusociality. Science 320, Monogamie, Monogamie mit Helfern und Eusozialität können also evtl. als ein Kontinuum betrachtet werden. Monogamie mit Helfern. Ein monogames Paarungssystem bietet gute Voraussetzungen, dass eigene Nachkommen Helfer bei der elterlichen Fürsorge werden: Der Verwandtschaftskoeffizient r zu jüngeren Geschwistern beträgt hier 0,5, was ja dem Verwandtschaftskoeffizienten zu eigenen Kindern entspricht. Beim Europäischen Biber (Castor fiber) sind adulte Nachkommen (unter Einbuße direkter Fitness) eine Zeit lang Helfer. Wie schon angedeutet, kann solch ein reproduktiver Altruismus besser verstanden werden, wenn man die Verhältnisse vom Standpunkt der Allele, statt vom Standpunkt Individuum betrachtet, man also eine genozentrische Sichtweise einnimmt. Altruismus bei Pflanzen? Auch von Pflanzen wurden Verhalten berichtet, bei denen Verwandtschaft anscheinend eine Rolle spielt. Bei Experimenten mit der annuellen Cakile edentula (Brassicaceae, N-Amerika) zeigte sich, dass die Pflanzen offensichtlich nah verwandte Individuen erkennen können: In einem gemeinsamen Topf mit Fremden wurde vergleichsweise mehr Wurzelmasse produziert ( below-ground competitive ability ): Dudley & File Kin recognition in an annual plant. Biology Letters 3, Bei ähnlichen Experimenten mit einem Springkraut aus N- Amerika zeigte sich neben solch einer belowground competition, dass nah verwandte Pflanzen in einem gemeinsamen Topf vergleichsweise längere und verzweigtere Stängel angelegt haben, die zu weniger gegenseitiger Beeinträchtigung führen ( cooperation ). Guillermo & Murphy Kin recognition: Competition and cooperation in Impatiens (Balsaminaceae). American Journal of Botany 96, An einer Stelle formulieren die Autoren vorsichtig Are these potentially altruistic responses?. In einem ganz anderen Zusammenhang taucht der Begriff Altruismus bei Pflanzen auch noch auf: Für den Evolutionsbiologen William E. Friedman ist das durch doppelte Befruchtung hervorgegangene Endosperm der Angiospermen gleichsam ein altruistischer Embryo : Friedman Organismal duplication, inclusive fitness theory, and altruism: Understanding the evolution of endosperm and the angiosperm reproductive syndrome. PNAS 92, Kooperationen zwischen Unverwandten Reziproker Altruismus. Die Theorie der inklusiven Fitness (s.o.) kann mit der Verwandtenselektion eine Reihe von Phänomenen der sozialen Evolution sehr gut erklären. Es gibt im Organismenreich aber auch Kooperationen zwischen Individuen. Die 5

6 Evolution solcher Verhaltensweisen kann durch natürliche Selektion mit dem Konzept des reziproken Altruismus erklärt werden: Trivers The evolution of reciprocal altruism. Quarterly Review of Biology 46, Abwechselnd sind die beteiligten Individuen Geber (Altruist) bzw. Empfänger (Nutznießer). Die Gesamtkosten des reziprok altruistischen Verhaltens sind kleiner als der Gesamtnutzen. Damit so eine Beziehung langfristig aufrechterhalten werden kann, müssen Mechanismen vorhanden sein um Betrüger zu erkennen. Die Evolution von Kooperationen wurden später auch mit spieltheoretischen Ansätzen im Kontext des Gefangenendilemmas (s.o.) behandelt (TIT-FOR-TAT-Strategie): Axelrod & Hamilton The Evolution of Cooperation. Science 211, Ein gleichnamiges Buch erschien 1984: Der Autor Robert M. Axelrod (*1943) ist ein USamerikanischer Politikwissenschaftler. Verhaltensweisen von sozialer Körperpflege ( allogrooming ), die bei Primaten vorkommen, sind Beispiele für solche reziproken Altruismen. Gene & Phänotyp Genozentrismus. Evolution kann als nie endendes Spiel betrachtet werden (s.o.). Aus klassischer (neo)darwinistischer Sicht sind die Spieler die Individuen bzw. Phänotypen mit ihren Genotypen. Die Ausführungen zur inklusiven Fitness bzw. Verwandtenselektion (s.o.) legen es nahe, die Sache evtl. andersherum zu betrachten: Die Spieler können ja auch die Genotypen mit ihren Phänotypen sein (Einheiten der Selektion, s.o.). Eine solche, genozentrische Sichtweise wurde stark durch den britischen Evolutionsbiologen Richard Dawkins (*1941) propagiert und vor allem popularisiert: 1976 erschien sein einflussreiches Buch The Selfish Gene, wirklich ein faszinierendes Buch eines jüngeren Mannes mit Witz und Leidenschaft. Pflichtlektüre! Die Spieler sind hier also egoistische Gene, besser gesagt Allele (!), die konkurrieren. Die Allele sind für Dawkins immaterielle Informationseinheiten ( Replikatoren ) und der Körper, der diese Allele trägt, ist eine survival machine, der Phänotyp ist also lediglich das Vehikel des Genotyps. In welchem individuellen Körper die Allele stecken, ist dabei irrelevant. (Richard Dawkins ist ein, vielleicht manchmal auch schon etwas zu aggressiv-sendungsbewusster Atheist. Auf Youtube gibt es so einige Videos, die ihn rhetorisch verdammt geschickt in öffentlichen Diskussionen in dieser Mission zeigen.) Erweiterter Phänotyp. Seine streng genozentrische Sicht der Dinge führte Dawkins in seinem 1982 erschienen Buch The Extended Phenotype weiter aus. Zunächst lautete der Untertitel The Gene as the Unit of Selection, später dann The Long Reach of the Gene (deutsche Ausgabe 2010: Der erweiterte Phänotyp Der lange Arm der Gene ). Der neodarwinistische Phänotyp ist die Summe aller äußeren Merkmale eines Genotyps bzw. Individuums, der erweiterte Phänotyp umfasst die Summe aller (!) Effekte eines Allels, die auch Effekte außerhalb des eigenen Körpers sein können, die insbesondere durch Allele für bestimmte Verhaltensweisen bedingt sind. (Dawkins 1982: All effects of a gene [im Sinne von Allel] upon the world. Erweiterte Phänotypen sind z.b. Vogelnester, Biberdämme oder Spinnennetze. Erweiterter Phänotyp Parasitismus. Fälle, bei denen Allele von Parasiten den Phänotyp von Wirten (Verhaltensweisen) zur eigenen Fitnesssteigerung beeinflussen, sind besonders eindrucksvolle Beispiele für erweiterte Phänotypen: Fische, deren Augenlinsen von Diplostomum-Saugwürmern parasitiert sind, halten sich in der Nähe der Wasseroberfläche auf, wo sie Beute von Wasservögeln werden, in denen der Parasit seinen Entwicklungszyklus beendet. Zerkarien (Larvenform) des kleinen Leberegels (Dicrocoelium dendriticum) manipulieren die von ihnen befallene Ameise so, dass diese auf Grashalme etc. klettern und sich dort durch einen Mandibelkrampf festbeißt und so mit größerer Wahrscheinlichkeit von Wiederkäuern (Endwirt) gefressen wird. (Vor der Ameise gibt es noch ein Stadium in Schnecken.) Woran starb Hamilton? Aufgaben Welchen Verwandtschaftsgrad hat man zu sich selbst, welchen zu einem eineiigen Zwilling? Sie haben die Wahl Ehefrau bzw. -mann und einziges Kind oder 2 Brüder zu retten. Welche Wahl sollten sie aus evolutionärer Sicht treffen? Lesen Sie doch einfach mal das Egoistische Gen in den Weihnachtsferien. Was versteht Dawkins unter einem Mem? 6

A.6 Altruismus, Egoismus

A.6 Altruismus, Egoismus Entwurf eines Beitrags für Evolution: Ein interdisziplinäres Handbuch, herausgegeben von Philipp Sarasin und Marianne Sommer. J. B. Metzler Verlag, Stuttgart. A.6 Altruismus, Egoismus Als evolutionsbiologische

Mehr

Inclusive Fitness und Soziobiologie

Inclusive Fitness und Soziobiologie Inclusive Fitness und Soziobiologie Lektion 10, 7. Jan. 2004 Populations-und Evolutionsbiologie Florian Schiestl 1) Altruismus und Kin selection 2) Evolution von Sozialverhalten wichtige Begriffe: Mutualismus:

Mehr

Altruismus bei sozialen Insekten - Die Evolution der Eusozialität -

Altruismus bei sozialen Insekten - Die Evolution der Eusozialität - Altruismus bei sozialen Insekten - Die Evolution der Eusozialität - Insektenstaaten sind geschlossene Verbände Arbeiter pflanzen sich nie fort 1. Definition für Eusozialität: Kooperation bei der Brutpflege:

Mehr

8. Evolution (Teil II): Koevolution

8. Evolution (Teil II): Koevolution 8. Evolution (Teil II): Koevolution Darwinsche Evolution bedeutet zunächst einmal Konkurrenz wie können mehrere Arten gemeinsam evolvieren? was passiert, wenn die Arten ihre Fitnesslandschaften gegenseitig

Mehr

Evolution von Kooperation: Termiten, die anderen sozialen Insekten Judith Korb

Evolution von Kooperation: Termiten, die anderen sozialen Insekten Judith Korb Der Biologie-Preis 2007 wurde Frau Judith Korb, Osnabrück, für ihre bedeutenden wissenschaftlichen Arbeiten zur Soziobiologie der Termitenstaaten verliehen. Evolution von Kooperation: Termiten, die anderen

Mehr

Wissenschaftlicher Kontext Darley und Latané Bystander-Effekt (1968)

Wissenschaftlicher Kontext Darley und Latané Bystander-Effekt (1968) Wissenschaftlicher Kontext Darley und Latané Bystander-Effekt (1968) Warum helfen Menschen anderen?/warum nicht? 1) Soziobiologischer Ansatz: Altruismus (Hamilton 1964) 2) Sozialpsychologischer Ansatz:

Mehr

Inhalt 1 Einleitung 2 Kriminalität und Biologie 3 Evolution

Inhalt 1 Einleitung 2 Kriminalität und Biologie 3 Evolution Inhalt 1 Einleitung... 1 1.1 Das Verhältnis von Kriminologie und (Evolutions-)Biologie... 2 1.1.1 Die moderne Biokriminologie... 2 1.1.2 Die Bedeutung der Evolutionstheorie... 4 1.2 Evolutionstheorie und

Mehr

Mechanismen der Evolution. Übersicht. Lamarck und Darwin Variation natürliche Selektion, sexuelle, künstliche Gendrift Artbildung adaptive Radiation

Mechanismen der Evolution. Übersicht. Lamarck und Darwin Variation natürliche Selektion, sexuelle, künstliche Gendrift Artbildung adaptive Radiation Mechanismen der Evolution 1 Übersicht Lamarck und Darwin Variation natürliche Selektion, sexuelle, künstliche Gendrift Artbildung adaptive Radiation 2 Jean Baptiste de LAMARCK... der häufige Gebrauch eines

Mehr

Evolutionsbiologie. Evolutionstheorie. Neue Synthese Inclusive Fitness Soziobiologie Evolutionspsychologie 80er

Evolutionsbiologie. Evolutionstheorie. Neue Synthese Inclusive Fitness Soziobiologie Evolutionspsychologie 80er Evolutionsbiologie Evolutionstheorie Lamarck 18. Jahrhundert Darwin 19. Jahrhundert Neue Synthese 40er Inclusive Fitness 60er Soziobiologie 70er Evolutionspsychologie 80er Nothing in Biology Makes Sense

Mehr

Übersicht. Lamarck und Darwin Variation natürliche Selektion, sexuelle, künstliche Gendrift Artbildung adaptive Radiation

Übersicht. Lamarck und Darwin Variation natürliche Selektion, sexuelle, künstliche Gendrift Artbildung adaptive Radiation Evolution 1 Übersicht Lamarck und Darwin Variation natürliche Selektion, sexuelle, künstliche Gendrift Artbildung adaptive Radiation 2 Jean Baptiste de LAMARCK... der häufige Gebrauch eines Organs [stärkt]

Mehr

INHALT. 1. Einleitung 2. Genetik des Verhaltens 3. Evolution des Verhaltens

INHALT. 1. Einleitung 2. Genetik des Verhaltens 3. Evolution des Verhaltens GENE UND VERHALTEN INHALT 1. Einleitung 2. Genetik des Verhaltens 3. Evolution des Verhaltens 1. EINLEITUNG Ursache und Resultat 1 Gehirn Verhalten DNA Umgebung Körper: strenge Regeln; Gehirn: plastisch

Mehr

Evolutionäre Psychologie

Evolutionäre Psychologie Evolutionäre Psychologie Von Habib Günesli 15.11.2006 Zum Inhalt Drei Artikel Evolutionsbiologische Mutmaßungen über Vaterschaft Rolle des Vaters für die frühe Entwicklung des Kindes Eltern-Kind-Beziehung

Mehr

VERHALTEN. (Bilder von Stefan Johnen, Manfred Rogl)

VERHALTEN. (Bilder von Stefan Johnen, Manfred Rogl) VERHALTEN (Bilder von Stefan Johnen, Manfred Rogl) Warum singt eine männliche Amsel? Warum singt eine männliche Amsel? Vier mögliche Antworten zeigen 4 Erklärungsebenen für Verhalten : 1) Weil ihre Larynxmuskulatur

Mehr

Evolution, Kultur und Kriminalität

Evolution, Kultur und Kriminalität Evolution, Kultur und Kriminalität Über den Beitrag der Evolutionstheorie zur Kriminologie Bearbeitet von Christian Laue 1. Auflage 2010. Buch. x, 450 S. Hardcover ISBN 978 3 642 12688 8 Format (B x L):

Mehr

2) Können Sie allein aus den gegebenen Zahlen ablesen welches der beiden Allele einen Selektionsvorteil besitzt?

2) Können Sie allein aus den gegebenen Zahlen ablesen welches der beiden Allele einen Selektionsvorteil besitzt? Ihre Namen: Übung 2: Populationsgenetik 2, Drift und Selektion In der Vorlesung haben Sie ein Modell für Selektion kennengelernt. Heute wollen wir uns mit Hilfe von Simulationen intensiver mit den Konsequenzen

Mehr

Evolutionsfaktoren. = Gesamtheit der Gene aller Individuen einer Population bleibt nach dem HARDY-WEINBERG-Gesetz unter folgenden Bedingungen

Evolutionsfaktoren. = Gesamtheit der Gene aller Individuen einer Population bleibt nach dem HARDY-WEINBERG-Gesetz unter folgenden Bedingungen Evolutionsfaktoren 1 Genpool = Gesamtheit der Gene aller Individuen einer bleibt nach dem HARDY-WEINBERG-Gesetz unter folgenden Bedingungen gleich: keine Mutationen alle Individuen sind für Umweltfaktoren

Mehr

Evolutionspsychologische Emotionstheorien I: Grundlagen

Evolutionspsychologische Emotionstheorien I: Grundlagen Evolutionspsychologische Emotionstheorien I: Grundlagen 2. Vererbung 3. natürliche Patricia Buggisch Justus-Liebig-Universität Gießen 2006 2. Vererbung 3. natürliche Einleitung - Biologische Evolution

Mehr

Inspektionsverhalten bei Guppies

Inspektionsverhalten bei Guppies Inspektionsverhalten bei Guppies 2 kleine Guppies (s. Pfeile) aus einer größeren Gruppe nähern sich einem gefährlichen Räuber und inspizieren ihn als Paar. Sie riskieren dabei ihr Leben. Wie kann solch

Mehr

Soziale Insekten: Darwins Dilemma

Soziale Insekten: Darwins Dilemma Was ist Fitness? Soziale Insekten: Darwins Dilemma Es ist notwendig, die Begriffe Fortpflanzungserfolg, Fitness und Altruismus noch einmal zu präzisieren, weil der wissenschaftliche Sprachgebrauch nicht

Mehr

Darwin'sche Evolutionstheorie

Darwin'sche Evolutionstheorie Darwin'sche Evolutionstheorie Hauptseminar Mathematische Biologie Prof. Dr. Lukacova Referent: Eric Bastendorf 14.02.2012 Inhalt Die Evolution des genetischen Systems Rückblick in die Populationsgenetik

Mehr

Kapitel 13. Evolutionäre Spieltheorie. Einleitung. Evolutionäre Biologie. Übersicht 2. Alternative: Biologische Evolutionstheorie

Kapitel 13. Evolutionäre Spieltheorie. Einleitung. Evolutionäre Biologie. Übersicht 2. Alternative: Biologische Evolutionstheorie Übersicht : Evolutionäre Spieltheorie Einleitung Evolutionäre Biologie Evolutionäre Spieltheorie: Idee Gefangenendilemma (Beispiel) Evolutionäre Stabilität Beispiele Wiederholtes Gefangenendilemma Chicken-Spiel

Mehr

Kooperation. - die Ökologie des Sozialverhaltens - Konkurrenz. Erhöhung der Fitness auf Kosten der Artgenossen

Kooperation. - die Ökologie des Sozialverhaltens - Konkurrenz. Erhöhung der Fitness auf Kosten der Artgenossen Kooperation - die Ökologie des Sozialverhaltens - Konkurrenz Erhöhung der Fitness auf Kosten der Artgenossen Kooperation Erhöhung der eigenen Fitness und der des Kooperationspartners p Warum sind nicht

Mehr

Kapitel 13. Evolutionäre Spieltheorie. Einleitung. Evolutionäre Biologie. Übersicht 2. Alternative: Biologische Evolutionstheorie

Kapitel 13. Evolutionäre Spieltheorie. Einleitung. Evolutionäre Biologie. Übersicht 2. Alternative: Biologische Evolutionstheorie Übersicht : Evolutionäre Spieltheorie Einleitung Evolutionäre Biologie Evolutionäre Spieltheorie: Idee Gefangenendilemma (Beispiel) Evolutionäre Stabilität Beispiele Wiederholtes Gefangenendilemma Chicken-Spiel

Mehr

1. Genetische Vielfalt innerhalb einer Population

1. Genetische Vielfalt innerhalb einer Population Biologie für Nebenfächler Prof. Dr. W. Stephan 1. Genetische Vielfalt innerhalb einer Population Zentraler Begriff der Populationsgenetik und Evolutionsbiologie Ohne genet. Variation gäbe es keine Evolution

Mehr

4.3 Unterrichtsmaterialien

4.3 Unterrichtsmaterialien 4.3 Unterrichtsmaterialien Jonathan Jeschke und Ernst Peller Material 1: Karten zum Ausdrucken und Ausschneiden Eigenschaften von Säugetieren I 4 Von r-strategen und K-Strategen sowie schnellen und langsamen

Mehr

II ÜBERLEBENSSTRATEGIEN...

II ÜBERLEBENSSTRATEGIEN... Inhaltsverzeichnis I GRUNDLAGEN... 1 1 Verhaltensbiologie: Inhalte und Geschichte... 3 1.1 Was ist Verhalten?... 3 1.2 Warum Verhaltensforschung?... 6 1.3 Geschichte der Verhaltensbiologie: ein kurzer

Mehr

Verhalten (Ethologie)

Verhalten (Ethologie) (Ethologie) Was ist Verhalten? Unter Verhalten versteht man in der Ethologie Bewegungen, Körperhaltungen und Lautäußerungen eines Tieres sowie äußerlich erkennbare Veränderungen, die der Kommunikation

Mehr

Inhalt. Streitfall Evolution 11

Inhalt. Streitfall Evolution 11 Inhalt Streitfall Evolution 11 Die größte Show im Universum 15 1. Wie wäre die Welt ohne die Evolution? 15 2. Wer hat Angst vor der Evolution? 16 3. Was ist Evolution? 18 4. Warum ist die Evolutionstheorie

Mehr

Evolutionäre Grundlagen des Sozialverhaltens

Evolutionäre Grundlagen des Sozialverhaltens Evolutionäre Grundlagen des Sozialverhaltens Kooperation I: Modelle ZÜR-02 Wichtige Stichwörter Mutualismus Reziproker Altruismus Gefangenen-Dilemma Das Schwarzfahrer-Problem ( free-rider problem) cheater

Mehr

Grundlagen der Vererbungslehre

Grundlagen der Vererbungslehre Grundlagen der Vererbungslehre Zucht und Fortpflanzung Unter Zucht verstehen wir die planvolle Verpaarung von Elterntieren, die sich in ihren Rassemerkmalen und Nutzleistungen ergänzen zur Verbesserung

Mehr

Edward O. Wilsons Thesen zum Altruismus Ihre Bedeutung und Grenzen für Moral. Dietmar Pils WIEN für

Edward O. Wilsons Thesen zum Altruismus Ihre Bedeutung und Grenzen für Moral. Dietmar Pils WIEN für Edward O. Wilsons Thesen zum Altruismus Ihre Bedeutung und Grenzen für Moral Dietmar Pils WIEN für Zur Klärung dieser Frage Altruismus Bestimmung, Formen von Altruismen Beitrag der Biologie (der Biologisten)

Mehr

Von der Mikro- zur Makroevolution... (1) Einige Bemerkungen zur Evolution von Organen und der höheren Taxa

Von der Mikro- zur Makroevolution... (1) Einige Bemerkungen zur Evolution von Organen und der höheren Taxa Von der Mikro- zur Makroevolution... (1) Einige Bemerkungen zur Evolution von Organen und der höheren Taxa Wie funktioniert Evolution im Kleinen? Evolution beinhaltet nicht nur Artbildung, sondern auch

Mehr

Aggression Charlotte Neubrand & Prof. Dr. Ute Harms

Aggression Charlotte Neubrand & Prof. Dr. Ute Harms Beispielaufgabe 3 - 2 - Aggression Das Champions-League-Spiel FC Valencia gegen Inter Mailand im März 2007 hat sich nach dem Abpfiff zum blutigen Faustkampf entwickelt. Nach dem 0:0 brach eine Massenschlägerei

Mehr

Madagaskar ist eine Insel im Indischen Ozean, die vor der Ostküste Südafrikas liegt. Sie beherbergt eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt.

Madagaskar ist eine Insel im Indischen Ozean, die vor der Ostküste Südafrikas liegt. Sie beherbergt eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Beispielaufgabe 1 - 2 - Wie Arten entstehen Madagaskar ist eine Insel im Indischen Ozean, die vor der Ostküste Südafrikas liegt. Sie beherbergt eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Eine Tiergruppe

Mehr

Aggression Charlotte Neubrand & Prof. Dr. Ute Harms

Aggression Charlotte Neubrand & Prof. Dr. Ute Harms Beispielaufgabe 3 - 2 - Aggression Das Champions-League-Spiel FC Valencia gegen Inter Mailand im März 2007 hat sich nach dem Abpfiff zum blutigen Faustkampf entwickelt. Nach dem 0:0 brach eine Massenschlägerei

Mehr

Mathematik in der Evolutionsbiologie

Mathematik in der Evolutionsbiologie Mathematik in der Evolutionsbiologie Vom Konflikt zwischen Mendelianern und Biometrikern zur modernen Populationsgenetik Wolfgang Stephan Abt. Evolutionsbiologie LMU München Reaktionen auf Darwins Evolutionstheorie

Mehr

Skript zur Vorlesung Allgemeine Evolutionsbiologie WS 2018/2019 A. Franzke & M. Koch. Vorlesung 3

Skript zur Vorlesung Allgemeine Evolutionsbiologie WS 2018/2019 A. Franzke & M. Koch. Vorlesung 3 Vorlesung 3 Postneodarwinistische Periode. Hier später genaueres werden zunächst nur schlagwortartig einige Entwicklungen der Evolutionsbiologie genannt, die zeitlich nach der Ausarbeitung der Synthese

Mehr

Peter M. Kappeler. 3., korrigierte und erganzte. Spri ringer

Peter M. Kappeler. 3., korrigierte und erganzte. Spri ringer Peter M. Kappeler 3., korrigierte und erganzte Spri ringer I GRUNDLAGEN 1 1 Inhalte und Geschichte 3 1.1 Was ist Verhalten? 3 1.2 Verhaltensforschung? 6 1.3 Geschichte der Verhaltensbiologie: ein kurzer

Mehr

Der Kampf ums Überleben

Der Kampf ums Überleben Einführungstext - 2 - Der Kampf ums Überleben Seit den Anfängen des Lebens auf der Erde verändern sich die Lebewesen ständig. Unzählige Arten starben aus und neue Arten haben sich entwickelt. Aber nicht

Mehr

Madagaskar ist eine Insel im Indischen Ozean, die vor der Ostküste Südafrikas liegt. Sie beherbergt eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt.

Madagaskar ist eine Insel im Indischen Ozean, die vor der Ostküste Südafrikas liegt. Sie beherbergt eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Beispielaufgabe 1 - 2 - Wie Arten entstehen Madagaskar ist eine Insel im Indischen Ozean, die vor der Ostküste Südafrikas liegt. Sie beherbergt eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Eine Tiergruppe

Mehr

Evolutionstheorien und -faktoren erforschen S 2. Colourbox II/I2. Thinkstock

Evolutionstheorien und -faktoren erforschen S 2. Colourbox II/I2. Thinkstock Evolutionstheorien und -faktoren erforschen Reihe 4 Verlauf Material S 2 LEK Glossar M1 Colourbox t h c i s n a r o V Thinkstock Evolutionstheorien und -faktoren erforschen Reihe 4 M2 Verlauf Material

Mehr

Behaviorismus Geht von "tabula rasa" aus. Verhalten wird nur von Erfahrungen und externen Reizen beeinflusst, nicht durch Gene.

Behaviorismus Geht von tabula rasa aus. Verhalten wird nur von Erfahrungen und externen Reizen beeinflusst, nicht durch Gene. Begriffe, Definitionen, Mechanismen Verhaltensbiologie Tierisches Verhalten aus bio. Sicht mit bio. Methoden analysieren 4-Analysebenen 1. Proximale Ursachen: Schlüsselreize, Hormone, Neurobio 2. Entwicklung:

Mehr

Biologische Psychologie I Kapitel 2

Biologische Psychologie I Kapitel 2 Biologische Psychologie I Kapitel 2 Evolution, Genetik und Erfahrung Von Dichotomien zu Beziehungen und Interaktionen Früher (z.t. auch heute noch) gestellte Fragen zum Verhalten: physiologisch oder psychologisch?

Mehr

Übung 3: Populationsgenetik 3, Komplexere Formen natürlicher Selektion

Übung 3: Populationsgenetik 3, Komplexere Formen natürlicher Selektion Ihre Namen: Übung 3: Populationsgenetik 3, Komplexere Formen natürlicher Selektion In dieser Übung werden Sie sich mit komplexeren Formen der Selektion beschäftigen. Bitte beachten Sie, dass man in diesem

Mehr

Evolution. Biologie. Zusammenfassungen. Semesterprüfung Freitag, 17. Juni Evolutionstheorien Lamarck/Darwin. Evolutionsfaktoren

Evolution. Biologie. Zusammenfassungen. Semesterprüfung Freitag, 17. Juni Evolutionstheorien Lamarck/Darwin. Evolutionsfaktoren Biologie Evolution Zusammenfassungen Semesterprüfung Freitag, 17. Juni 2016 Evolutionstheorien Lamarck/Darwin Evolutionsfaktoren Auswirkungen der Selektion Artbildung Phylogenie Steffi ENTHÄLT INHALTE

Mehr

Anregende, ergänzende Literatur:

Anregende, ergänzende Literatur: Spieltheorie (Winter 2008/09) 1-1 Prof. Dr. Klaus M. Schmidt 1 Einführung Anregende, ergänzende Literatur: Schelling, Thomas C., The Strategy of Conflict, Cambridge (Mass.): Harvard University Press, 1960

Mehr

- 2 - Bei den Schmuckfedern des männlichen Pfaus handelt es sich um ein sogenanntes sekundäres Geschlechtsmerkmal.

- 2 - Bei den Schmuckfedern des männlichen Pfaus handelt es sich um ein sogenanntes sekundäres Geschlechtsmerkmal. Beispielaufgabe 2 - 2 - Was Frauen wollen und wie Männer konkurrieren Der blaue Pfau ist vor allem wegen des farbenprächtigen Männchens bekannt. Er ist an Hals, Brust und Bauch leuchtend blau gefärbt und

Mehr

Marianne Sommer. J. B. Metzler Verlag, Stuttgart. Biologische Anpassung ist zum einen ein Prozess, bei dem sich Organismen derart ändern,

Marianne Sommer. J. B. Metzler Verlag, Stuttgart. Biologische Anpassung ist zum einen ein Prozess, bei dem sich Organismen derart ändern, Entwurf eines Beitrags für, herausgegeben von Marianne Sommer. J. B. Metzler Verlag, Stuttgart. A.2 Anpassung Biologische Anpassung ist zum einen ein Prozess, bei dem sich Organismen derart ändern, dass

Mehr

Zusammenfassung des Textes von Franz M. Wuketits - Soziobiologie, Kap. 4 und 5, S

Zusammenfassung des Textes von Franz M. Wuketits - Soziobiologie, Kap. 4 und 5, S Zusammenfassung des Textes von Franz M. Wuketits - Soziobiologie, Kap. 4 und 5, S. 51-109 Kap. 4 - Wettbewerb, Konflikt und Kooperation In der Natur herrscht grundsätzlich eine Wettbewerbssituation, es

Mehr

Dynamik von Genen in Populationen

Dynamik von Genen in Populationen Dynamik von Genen in Populationen Thomas Spießer 01.08.2007 Zusammenfassung Evolution ist die Veränderung der vererbbaren Merkmale einer Population von Lebewesen von Generation zu Generation. 1 Das Studium

Mehr

VL: Schöpfungslehre, Anthropologie, Eschatologie -Systematischer Teil-

VL: Schöpfungslehre, Anthropologie, Eschatologie -Systematischer Teil- Prof. Dr. Lucia Scherzberg WS 09/10 VL: Schöpfungslehre, Anthropologie, Eschatologie -Systematischer Teil- Professur für Systematische Theologie Gebäude A4 2, Zi. 3.27 Tel. 0681/302-4377 LScherzberg(at)t-online.de

Mehr

Zur Koordination der einzelnen Mitglieder ist ein Austausch von Informationen nötig.

Zur Koordination der einzelnen Mitglieder ist ein Austausch von Informationen nötig. 4. Sozialverhalten Die meisten Tiere leben individuell (solitär) und kommen nur während der Paarung zusammen. Eher selten leben Tier in geordneten Sozialverbänden (Sozietäten). Man unterscheidet: Aggregation

Mehr

Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Tutorium SS 2016

Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Tutorium SS 2016 Biologie I/B: Klassische und molekulare Genetik, molekulare Grundlagen der Entwicklung Tutorium SS 2016 Fragen für die Tutoriumsstunde 5 (27.06. 01.07.) Mendel, Kreuzungen, Statistik 1. Sie bekommen aus

Mehr

Taube und Falke. Czauderna Peter, Duerre Max. Taube und Falke p.1/15

Taube und Falke. Czauderna Peter, Duerre Max. Taube und Falke p.1/15 Taube und Falke Czauderna Peter, Duerre Max Taube und Falke p.1/15 Taube und Falke: Spielidee Das Tauben und Falken Modell ist ein symmetrisches -Personenspiel mit S 1 = S =. Motivation: In einer Population

Mehr

Diskrete dynamische Systeme in der Populationsgenetik Hofbauer J., und Sigmund K.: Evolutionary Games and Population Dynamics, Cambridge

Diskrete dynamische Systeme in der Populationsgenetik Hofbauer J., und Sigmund K.: Evolutionary Games and Population Dynamics, Cambridge Diskrete dynamische Systeme in der Populationsgenetik Hofbauer J., und Sigmund K.: Evolutionary Games and Population Dynamics, Cambridge Dominik Urig Saarbrücken, den 10.01.2012 Inhaltsangabe 1 Biologische

Mehr

D Spieltheorie und oligopolistische Märkte

D Spieltheorie und oligopolistische Märkte D Spieltheorie und oligopolistische Märkte Verhaltensannahmen in der Markttheorie, die bisher analysiert wurden Konkurrenz: viele sehr kleine Wirtschaftssubjekte, die für sich genommen keinen Einfluss

Mehr

Evolutionär stabile Strategien

Evolutionär stabile Strategien Evolutionär stabile Strategien Thomas Luxenburger 06.12.2011 LITERATUR: Josef Hofbauer, Karl Sigmund: Evolutionary Games and Population Dynamics, Kapitel 6: Evolutionary stable strategies Gliederung 1

Mehr

- 2 - Bei den Schmuckfedern des männlichen Pfaus handelt es sich um ein sogenanntes sekundäres Geschlechtsmerkmal.

- 2 - Bei den Schmuckfedern des männlichen Pfaus handelt es sich um ein sogenanntes sekundäres Geschlechtsmerkmal. Beispielaufgabe 2 - 2 - Was Frauen wollen und wie Männer konkurrieren Der blaue Pfau ist vor allem wegen des farbenprächtigen Männchens bekannt. Er ist an Hals, Brust und Bauch leuchtend blau gefärbt und

Mehr

Die Evolutionsstabilität von Verhaltensstrategien

Die Evolutionsstabilität von Verhaltensstrategien Die Evolutionsstabilität von Verhaltensstrategien Dargestellt und verifiziert mit Hilfe einfacher Excel-Simulationen ROLAND KÖPPL Online-Ergänzung MNU 65/8 (1.12.2012) Seiten 1 5, ISSN 0025-5866, Verlag

Mehr

Peter Kappeier. Verhaltensbiologie. Mit 130 Abbildungen. 4y Springer

Peter Kappeier. Verhaltensbiologie. Mit 130 Abbildungen. 4y Springer SC h Peter Kappeier Verhaltensbiologie Mit 130 Abbildungen 4y Springer Inhaltsverzeichnis I GRUNDLAGEN 1 1 Verhaltensbiologie: Inhalte und Geschichte 3 1.1 Was ist Verhalten? 3 1.2 Warum Verhaltensforschung?

Mehr

Hochentwickeltes Sozialverhalten

Hochentwickeltes Sozialverhalten Hochentwickeltes Sozialverhalten Was ist Sozialverhalten? Was ist höheres Sozialverhalten? Kennzeichen: spezifische Beziehungen zwischen Individuen, die sich durch bestimmtes Verhalten bzw. bestimmte Leistungen

Mehr

1. Mendelsche Vererbung, Stammbäume:

1. Mendelsche Vererbung, Stammbäume: 1. Mendelsche Vererbung, Stammbäume: typische Stammbäume atypische Stammbäume 2. Allelische und nicht-allelische Mutationen, Komplementationstests 3. Hardy-Weinberg Gleichgewicht 4. Mutation und Selektion,

Mehr

Verhaltensbiologie. 26. Juni 2007

Verhaltensbiologie. 26. Juni 2007 Verhaltensbiologie 26. Juni 2007 Geschichte der Verhaltensbiologie in Münster Konrad Lorenz (1903-1989) Nobelpreis 1973 Foto: H. Kacher Geschichte der Verhaltensbiologie in Münster Bernhard Rensch (1900-1990)

Mehr

Genetik für Studierende der Bioinformatik

Genetik für Studierende der Bioinformatik Genetik für Studierende der Bioinformatik Freie Universität Berlin, Institut für Informatik Peter Robinson Wintersemester 2014/2015 4. Übungsblatt (mit ) Diskussion am 11. Dezember 2014 Aufgabe 1. dieser

Mehr

1 Einleitung und Fragestellung

1 Einleitung und Fragestellung 1 Einleitung und Problemstellung 1 1 Einleitung und Fragestellung Bei Tieren, die in Gruppen leben kommt es vor, daß einige Gruppenmitglieder auf eigene Reproduktion verzichten. Kommen zu diesem Verzicht

Mehr

3 empfindet Ausbildung als langweilig, bricht Studium mit. Universität Edinburgh. 3 schreibt sich in Cambridge ein, studiert Botanik, schliesst

3 empfindet Ausbildung als langweilig, bricht Studium mit. Universität Edinburgh. 3 schreibt sich in Cambridge ein, studiert Botanik, schliesst Stichwortliste zu Charles Darwin 3 geboren 1809 Shrewsbury, Westengland 3 frühes Interesse an der Natur 3 Vater Arzt schickt Charles zum Medizinstudium an die Universität Edinburgh 3 empfindet Ausbildung

Mehr

TITELMASTERFORMAT DURCH KLICKEN BEARBEITEN

TITELMASTERFORMAT DURCH KLICKEN BEARBEITEN TITELMASTERFORMAT DURCH KLICKEN BEARBEITEN PROSEMINAR SOZIOLOGISCHE FORSCHUNG Vorlesung Wirtschaftssoziologie VL 3: Sind wir alle Egoisten? - Exemplarische Anwendungen zum Kapitel ältere Klassiker der

Mehr

Genetische Besonderheiten der Honigbiene Apis mellifera

Genetische Besonderheiten der Honigbiene Apis mellifera Genetische Besonderheiten der Honigbiene Apis mellifera Ausbildung zum Bienenwirtschaftsmeister Mai 2012 Christian Boigenzahn Sonderfall Parthenogenese (Jungfernzeugung) = eingeschlechtliche Vermehrung:

Mehr

Züchtung alter Landsorten vs. neuer Elitesorten. Red Queen Situation. Progressiver Ansatz. Konservierender Ansatz

Züchtung alter Landsorten vs. neuer Elitesorten. Red Queen Situation. Progressiver Ansatz. Konservierender Ansatz Züchtung alter Landsorten vs. neuer Elitesorten Konservierender Ansatz Eigenschaften bewahren ( Kriterien) Eignung für lokale Wertschöpfung Progressiver Ansatz Unterscheidbarkeit durch Registermerkmale

Mehr

Skript zur Vorlesung Allgemeine Evolutionsbiologie WS 2018/2019 A. Franzke & M. Koch. Vorlesung 8

Skript zur Vorlesung Allgemeine Evolutionsbiologie WS 2018/2019 A. Franzke & M. Koch. Vorlesung 8 Vorlesung 8 Genetische Theorie der natürlichen Selektion. Natürliche Selektion ist das zentrale und als unterschiedlicher Fortpflanzungserfolg definiert ein gleichsam einfaches Konzept der Evolutionstheorie,

Mehr

KAPITEL I.1 Historische und evolutionsbiologische Wurzeln der Bindungsforschung

KAPITEL I.1 Historische und evolutionsbiologische Wurzeln der Bindungsforschung KAPITEL I.1 Historische und evolutionsbiologische Wurzeln der Bindungsforschung I.1.1 Bindung und Bindungstheorie Bindung (attachment) ist die besondere Beziehung eines Kindes zu seinen Eltern oder Personen,

Mehr

Die Erbinformation ist in Form von Chromosomen = Kopplungsgruppen organisiert

Die Erbinformation ist in Form von Chromosomen = Kopplungsgruppen organisiert Die Erbinformation ist in Form von Chromosomen = Kopplungsgruppen organisiert Chromosom Chromatin Ausschnitt aus DNA-Doppelhelix Nukleosomen (Chromatin) Chromatinfaden höherer Ordnung Teil eines Chromosoms

Mehr

Man kann Menschen nur verstehen, wenn man sie als Produkte der Evolution sieht...

Man kann Menschen nur verstehen, wenn man sie als Produkte der Evolution sieht... Man kann Menschen nur verstehen, wenn man sie als Produkte der Evolution sieht... Thomas Junker DIE EVOLUTION DES MENSCHEN C. H. Beck Wissen München: C. H. Beck Verlag, 2006. 128 Seiten. 23 Abb. ISBN 3-406-53609-3

Mehr

DARWINS ERBE DOSSIER EVOLUTION

DARWINS ERBE DOSSIER EVOLUTION DOSSIER EVOLUTION DARWINS ERBE Charles Darwins Buch «Vom Ursprung der Arten» revolutionierte in der Mitte des vorletzten Jahrhunderts die Wissenschaft. Darwins Ideen stehen am Anfang der Evolutionsforschung.

Mehr

Spieltheorie mit. sozialwissenschaftlichen Anwendungen

Spieltheorie mit. sozialwissenschaftlichen Anwendungen Friedel Bolle, Claudia Vogel Spieltheorie mit sozialwissenschaftlichen Anwendungen SS 2010 Simultane Spiele 1. Einführung: Spiele in Normalform Nash-Gleichgewicht Dominanz 2. Typen von Spielen Gefangenendilemma

Mehr

Zur Koordination der einzelnen Mitglieder ist ein Austausch von Informationen nötig.

Zur Koordination der einzelnen Mitglieder ist ein Austausch von Informationen nötig. 4. Sozialverhalten Die meisten Tiere leben individuell (solitär) und kommen nur während der Paarung zusammen. Eher selten leben Tier in geordneten Sozialverbänden (Sozietäten). Man unterscheidet: Aggregation

Mehr

Es geht auch ohne Beziehungsstress. In der Tierwelt haben einige Arten gelernt, den Nachwuchs

Es geht auch ohne Beziehungsstress. In der Tierwelt haben einige Arten gelernt, den Nachwuchs Es geht auch ohne Beziehungsstress. In der Tierwelt haben einige Arten gelernt, den Nachwuchs ohne Partner zu zeugen. Die Weibchen machen sich ihre Jungen selber. Ganz ohne Sex. Text: Mahn Es gehttilo

Mehr

Udo Rudolph Technische Universität Chemnitz

Udo Rudolph Technische Universität Chemnitz Vorlesung: Evolutionäre Theorien des Verhaltens 2 Udo Rudolph Technische Universität Chemnitz Institut für Psychologie Allgemeine und Biopsychologie 1 Einführung: Zur Geschichte der Evolutionären Psychologie

Mehr

Züchtung alter Landsorten vs. neuer Elitesorten

Züchtung alter Landsorten vs. neuer Elitesorten Züchtung alter Landsorten vs. neuer Elitesorten Konservierender Ansatz Eigenschaften bewahren ( Kriterien) Eignung für lokale Wertschöpfung Progressiver Ansatz Unterscheidbarkeit durch Registermerkmale

Mehr

Anhang. Die Grenzen der Gesamtfitness

Anhang. Die Grenzen der Gesamtfitness Anhang Die Grenzen der Gesamtfitness Eine wichtige Rolle bei der Erklärung der biologischen Herkunft von Altruismus und fortgeschrittener sozialer Organisation spielt heute die theoretische Genetik. Da

Mehr

Carl von Linné ( )

Carl von Linné ( ) Carl von Linné (1707-1778) Begründer der Systematik, teilte Pflanzen nach Blütenorganen und Tiere nach anatomischen und physiologischen Merkmalen ein. Seine Erkenntnisse waren für die späteren Evolutionsvertreter

Mehr

Modellierung von ökologischen Systemen und Evolutionsprozessen

Modellierung von ökologischen Systemen und Evolutionsprozessen ierung von ökologischen Systemen und Evolutionsprozessen Vom heiko.hamann@uni-graz.at Artificial Life Lab Zoologie 12.10.2010 Inhalt Einschub: Der Ruin des Spielers Einschub: Der Ruin des Spielers Wie

Mehr

Von der Mikro- zur Makroevolution... (2)

Von der Mikro- zur Makroevolution... (2) Von der Mikro- zur Makroevolution... (2) Biologische Strukturbildung im Ausleseprozeß Aus der Erkenntnis heraus, daß man durch kleine, zufällige Änderungen am Erbgut über viele Generationen hinweg durch

Mehr

Grundkurs Q 2: Inhaltsfeld: IF 6 (Evolution) Inhaltliche Schwerpunkte: Basiskonzepte:

Grundkurs Q 2: Inhaltsfeld: IF 6 (Evolution) Inhaltliche Schwerpunkte: Basiskonzepte: Grundkurs Q 2: Inhaltsfeld: IF 6 (Evolution) Unterrichtsvorhaben I: Evolution in Aktion Welche Faktoren beeinflussen den evolutiven Wandel? Unterrichtsvorhaben II: Evolution von Sozialstrukturen Welche

Mehr

Spiel 1: Spielerische Simulation der Hardy-Weinberg-Regel

Spiel 1: Spielerische Simulation der Hardy-Weinberg-Regel Spiel : Spielerische Simulation der Hardy-Weinberg-Regel Spielbrett, Box Genpool, Taschenrechner Wichtig! Das Spiel wird fünf Runden gespielt!. Ziehen Sie aus dem Genpool ohne Hinschauen insgesamt 54 Individuen.

Mehr

c) Weil es paarungsbereite Weibchen anlockt und/oder Rivalen aus seinem Territorium fernhält. [allgemein: Frage nach der biologischen Funktion]

c) Weil es paarungsbereite Weibchen anlockt und/oder Rivalen aus seinem Territorium fernhält. [allgemein: Frage nach der biologischen Funktion] Übungsaufgaben zum Kooperier 1/7 Allgemein: 1. Definiere die Begriffe (1) Altruismus, (2) Mutualismus und (3) Reziprozität und grenze anschließend (4) Altruismus von Mutualismus/Reziprozität ab. (1) (2)

Mehr

b) Nennen Sie vier hinreichende Bedingungen für Evolution. b) Anzahl fortlaufender Einsen von rechts. c) Sind in a) oder b) Plateaus enthalten?

b) Nennen Sie vier hinreichende Bedingungen für Evolution. b) Anzahl fortlaufender Einsen von rechts. c) Sind in a) oder b) Plateaus enthalten? Übungsblatt LV Künstliche Intelligenz, Evolutionäre Algorithmen (), 204 Exercise. Evolution a) Finden Sie zwei Evolutionsbeispiele auÿerhalb der Biologie. Identizieren Sie jeweils Genotyp, Phänotyp, genetische

Mehr

{slide=beispiel: Wirkung von Selektions- und Mutationsdruck beim Coli-Bakterium}

{slide=beispiel: Wirkung von Selektions- und Mutationsdruck beim Coli-Bakterium} Wenn man davon ausgeht, dass Mutation und Rekombination andauernd stattfinden, so müsste die Variabilität innerhalb einer Population ständig wachsen. Dem ist aber nicht so, weil sich nur bestimmte Genveränderungen

Mehr

Kapitel 51. Verhalten. Verhalten: nicht nur in Tieren. 51. Verhalten. Zwei Typen von Fragen. Wie? Wieso? Evolution Ökologie. Escherichia coli.

Kapitel 51. Verhalten. Verhalten: nicht nur in Tieren. 51. Verhalten. Zwei Typen von Fragen. Wie? Wieso? Evolution Ökologie. Escherichia coli. Kapitel 51. Verhalten Verhalten: nicht nur in Tieren Escherichia coli Dodder 1 John Tooker 3 51. Verhalten Zwei Typen von Fragen Wie? Physiologie Molekularbiologie What an animal does, and how it does

Mehr

Beschreiben Sie in eigenen Worten die Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten zwischen Gendrift, Isolation und Separation.

Beschreiben Sie in eigenen Worten die Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten zwischen Gendrift, Isolation und Separation. smechanismen (1) Beschreiben Sie in eigenen Worten die Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten zwischen Gendrift, Isolation und Separation. Gemeinsamkeiten: Gendrift, Isolation und Separation führen mit hoher

Mehr

Pinschertage der OG Bonn Grundlagen der Zucht

Pinschertage der OG Bonn Grundlagen der Zucht Pinschertage der OG Bonn 31.05. - 01.06.2008 Grundlagen der Zucht von Ralf Wiechmann Der Phänotyp Ist die Gesamtheit der wahrnehmbaren Merkmale eines Organismus. das äußere Erscheinungsbild das Aussehen,

Mehr

Gruppenselektion: wenn Sozialparasiten trotz Selektionsvorteil den Kürzeren ziehen

Gruppenselektion: wenn Sozialparasiten trotz Selektionsvorteil den Kürzeren ziehen Linzer biol. Beitr. 43/1 85-96 025.7.2011 Gruppenselektion: wenn Sozialparasiten trotz Selektionsvorteil den Kürzeren ziehen A. TIEFENBRUNNER, M. TIEFENBRUNNER & W. TIEFENBRUNNER A b s t r a c t : Group

Mehr

Übung C: Quantitative Genetik

Übung C: Quantitative Genetik Ihre Namen: Übung C: Quantitative Genetik TEIL 1: ÜBUNGEN MIT GENUP Um Sie mit einigen Begriffen aus der Vorlesung über Quantitative Genetik vertraut zu machen, verwenden wir ein Programm namens GENUP.

Mehr

Proseminarvortrag. Markov-Ketten in der Biologie (Anwendungen)

Proseminarvortrag. Markov-Ketten in der Biologie (Anwendungen) Proseminarvortrag Markov-Ketten in der Biologie (Anwendungen) von Peter Drössler 20.01.2010 2 Markov-Ketten in der Biologie (Peter Drössler, KIT 2010) Inhalt 1. Das Wright-Fisher Modell... 3 1.1. Notwendige

Mehr