Anregende, ergänzende Literatur:
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- Gundi Hummel
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1 Spieltheorie (Winter 2008/09) 1-1 Prof. Dr. Klaus M. Schmidt 1 Einführung Anregende, ergänzende Literatur: Schelling, Thomas C., The Strategy of Conflict, Cambridge (Mass.): Harvard University Press, 1960 (Taschenbuch, ca. 22,01 EUR). Dixit, Avinash und Barry Nalebuff, Thinking Strategically, W.W. Norton, 1993 (Taschenbuch, ca. 17,28 EUR) Nalebuff, Barry und Adam Brandenburger, Co-opetition, Harper Collins 1997 (Taschenbuch, ca. 18,10 EUR) Nasar, Sylvia, A Beautiful Mind: A Biography of John Forbes Nash, Jr., Simon and Schuster, 1998 (gebunden, ca. 16,14 EUR). Der Film A Beautiful Mind wurde mit 4 Oscars ausgezeichnet, u.a. Bester Film Gegenstand der Spieltheorie Entscheidungssituationen, in denen das Ergebnis von den Entscheidungen mehrerer, interagierender Wirtschaftssubjekte abhängig ist: Strategische Interaktion. Spieltheorie ist eine wesentliche Ergänzung zur traditionellen (individuellen) Entscheidungstheorie. Sie wird deshalb auch interpersonelle Entscheidungstheorie genannt. Klaus M. Schmidt 2007
2 Spieltheorie (Winter 2008/09) 1-2 Prof. Dr. Klaus M. Schmidt 1.2 Wichtige Anwendungsgebiete Wettbewerb: Entscheidungen über Preise, Mengen, Marktzutritt, Produktdifferenzierung oder F & E auf Oligopolmärkten; Verhandlungen: z.b. über Tarifverträge, Handelsliberalisierung, oder Abrüstung; Auktionen: optimales Bieterverhalten, Design von Auktionen; Kooperation: Bereitstellung öffentlicher Güter in kleinen Gruppen, Vertrauen; Konflikte: strategisches Verhalten in Streiks, Handelskriegen oder militärischen Auseinandersetzungen; Politische Ökonomie: Politische Interaktion, Wettbewerb und Kooperation verschiedener Regierungen oder Zentralbanken in einem gemeinsamen Wirtschaftsraum (Geld-, Steuer-, Außenhandelspolitik); Organisationen: Interaktion zwischen den Mitarbeitern und Managern einer Unternehmung/Organisation;...
3 Spieltheorie (Winter 2008/09) 1-3 Prof. Dr. Klaus M. Schmidt 1.3 Historische Entwicklung der Spieltheorie Ernst Zermelo (1913): mathematische Analyse von Gesellschaftsspielen, Nullsummenspiele, Rückwärtsinduktion. Emile Borel (1920s): gemischte Strategien. John von Neumann und Oskar Morgenstern, The Theory of Games and Economic Behavior (1944): vnm Nutzenfunktionen, nicht-kooperative vs. kooperative Spieltheorie. Reinhard Selten (1965, 1975): dynamische Spiel, teilspielperfekte Gleichgewichte. John Harsanyi ( ): Spiele mit unvollständiger Information. John Maynard Smith (1972): Evolutionäre Spieltheorie : Siegeszug der nicht-kooperativen Spieltheorie, Erklärung zahlreicher Phänomene in der Industrieökonomik, Außenhandelstheorie, Makroökonomik, politischen Ökonomie, etc.. Entwicklung der Vertragstheorie basierend auf Erkenntnissen und Methoden der Spieltheorie. Erfolgreiche Anwendungen bei UMTS Auktionen,
4 Spieltheorie (Winter 2008/09) 1-4 Prof. Dr. Klaus M. Schmidt B2B und B2C Commerce, Energiemärkten, etc. Nobelpreise: 1994: John Nash, John Harsanyi und Reinhard Selten 1996: James Mirrlees, William Vickrey (Mechanismen Design) 2001: George Akerlof, Michael Spence und Joseph Stiglitz (Informationsökonomie) 2002: Daniel Kahnemann, Vernon Smith (Experimentelle Spieltheorie) 2005: Robert Aumann und Thomas Schelling 1.4 Die Rationalitätshypothese Alle Entscheidungsträger verhalten sich rational, d.h., sie versuchen unter den gegebenen Bedingungen ein möglichst hohes Nutzenniveau zu erreichen und unterliegen dabei keinen intellektuellen Beschränkungen. Normative Interpretation: Es wird nicht behauptet, dass alle Individuen tatsächlich vollkommen rational sind. Es wird vielmehr gefragt: Was bedeutet überhaupt Rationalität bei strategischer Interaktion?
5 Spieltheorie (Winter 2008/09) 1-5 Prof. Dr. Klaus M. Schmidt Was sind rationale Erwartungen? Wie sollte ein Gleichgewicht bei rationalem Verhalten definiert werden? In dieser Interpretation ist die Spieltheorie ein Zweig der Philosophie. Positive Interpretation: Auch wenn reale Individuen zweifellos nur beschränkt rational sind, wird sich langfristig doch nur rationales Verhalten durchsetzen: Menschen lernen und passen ihr Verhalten an; erfolgreiches Verhalten wird durch soziale Normen (vielleicht auch durch Gene) an die nächsten Generationen weitergegeben. Analyse vollkommen rationalen Verhaltens sollte (im Großen und Ganzen) tatsächliches Verhalten gut vorhersagen. 1.5 Experimentelle Überprüfung der Spieltheorie Viele Vorhersagen werden bestätigt Einige Experimente deuten aber darauf hin, dass es systematische Abweichungen von den Vorhersagen der Spieltheorie gibt. Interpretation dieser Abweichungen ist ein heißes Forschungsthema.
6 Spieltheorie (Winter 2008/09) 1-6 Prof. Dr. Klaus M. Schmidt 1.6 Abgrenzungen und Aufbau der Vorlesung Kooperative versus nicht-kooperative Spieltheorie Statische versus dynamische Spiele Vollständige versus unvollständige Information Theoretische Vorhersagen und experimentelle Evidenz Viele Anwendungen und Beispiele aus allen Bereichen der Ökonomie
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