Quo vadis, homo oeconomice?

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1 und Wirtschaftspolitik Quo vadis, homo oeconomice? Vortragsreihe Wirtschaftswissenschaftliches Denken und Handeln Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp Lehrstuhl für

2 Index Unde venis? Quis es? Quid (non) facis? Quo vadis? Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 2

3 Unde venis? Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 3

4 Unde venis, homo oeconomice? Terminus homo oeconomicus (Vilfredo Pareto Manuale d economia politica, 1906) Vorläufer: economic man (John Kells Ingram A History of Political Economy, 1888) Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 4

5 Quis es? Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 5

6 Quis es, homo oeconomice? Rational entscheidendes und handelndes Individuum (homo oeconomicus) Optimales, d.h. zielgerichtetes und fehlerfreies Verhalten Perfekt vorausschauend Sämtliche bekannte Information berücksichtigend Manchmal schwingt mit: Vollkommene bzw. vollständige Information ABER: Unvollk./unvollstdg. Inf., Risiko & Unsicherheit zulässig Eigennütziges Verhalten & individualistische Präferenzen ABER: Soziale Präferenzen zulässig! (z.b. Altruismus, Becker, 1981; Ungleichheitsaversion, Fehr & Schmidt, 1999) Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 6

7 Quis es? Homo oeconomicus in der VWL Grundzüge der VWL Grundzüge der Mikroökonomie Entscheidungstheorie Spieltheorie und Industrieökonomik Wettbewerbstheorie und politik und Wirtschaftspolitik Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 7

8 Quis es? Grundzüge der Mikroökonomie Konsumententheorie (Nachfragetheorie) Produzententheorie (Theorie der Firma, Angebotstheorie) Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 8

9 Quis es? Grundzüge der Mikroökonomie Konsumententheorie (Nachfragetheorie) Präferenzen (unveränderlich) Präferenzordnung Vollständigkeit, Transitivität, Reflexivität, Stetigkeit Nicht Sättigung, Monotonie, Konvexität Nutzenfunktion (und Budgetrestriktion) NutzenMaximierungsProblem Nachfrage (/ArbeitsAGs )Entscheidung Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 9

10 Quis es? Grundzüge der Mikroökonomie Produzententheorie (Theorie d. Firma, Angebotsth.) Produktionsmöglichkeiten Technische Effizienz Produktionsfunktion Kostenminimierung Gewinnmaximierung und Unternehmensangebot Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 10

11 Quis es? Homo oeconomicus in der VWL Grundzüge der VWL Grundzüge der Mikroökonomie Entscheidungstheorie Spieltheorie und Industrieökonomik Wettbewerbstheorie und politik und Wirtschaftspolitik Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 11

12 Quis es? Entscheidungstheorie Entscheidungen unter Risiko Erwartungsnutzentheorie (von Neumann & Morgenstern, 1944) Entscheidungen unter Unsicherheit Theorie subjektiver Wahrscheinlichkeiten (Savage, 1954; Anscombe & Aumann, 1963) Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 12

13 Quis es? Homo oeconomicus in der VWL Grundzüge der VWL Grundzüge der Mikroökonomie Entscheidungstheorie Spieltheorie und Industrieökonomik Wettbewerbstheorie und politik und Wirtschaftspolitik Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 13

14 Quis es? Spieltheorie und Industrieökonomik Annahmen Individuelle Rationalität (Nutzen /Auszahlungsmaximierung) gegeben das gleichgewichtige Verhalten der Anderen Gemeinsames Wissen (common knowledge) von Spiel und (individueller) Rationalität Bei nicht eindeutigem Gleichgewicht: Gleichgewichtsauswahl / Koordinationsproblem Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 14

15 Quis es? Homo oeconomicus in der VWL Grundzüge der VWL Grundzüge der Mikroökonomie Entscheidungstheorie Spieltheorie und Industrieökonomik Wettbewerbstheorie und politik und Wirtschaftspolitik Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 15

16 Quis es? Homo oeconomicus in der VWL Grundzüge der VWL Grundzüge der Mikroökonomie Entscheidungstheorie Spieltheorie und Industrieökonomik Wettbewerbstheorie und politik und Wirtschaftspolitik Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 16

17 Quid (non) facis? Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 17

18 Quid (non) facis, homo oeconomice? Ist der homo oeconomicus Ansatz realistisch? Zwei Forschungsansätze: Gebe die Annahme perfekter Rationalität auf und ersetze sie durch realistische Formen beschränkter Rationalität Evolutionäre Spieltheorie (Weibull, Vega Redondo, beide 1996, u.v.a.m.) Modellierung beschränkt rationalen Verhaltens (Rubinstein, 1998) Evolution von Präferenzen (z.b. JET special issue, 2001; Dekel et al, 2007) Überprüfe die Implikationen des homo oeconomicus Modells empirisch Experimentelle Wirtschaftsforschung (Handbook, Kagel & Roth, 1995) Verhaltensökonomik (Protagonisten: Thaler, Kahneman & Tversky, Rabin) Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 18

19 Quid (non) facis, homo oeconomice? Evolutionäre Spieltheorie / Lernen in Interaktion Ansatz: makroskopische verhaltensorientierte Perspektive Endliche (kleine) Populationen Unendliche (große) Populationen Evolutionäre Mechanismen Selektion: survival of the fittest, Lernen durch Imitieren Mutation: (zufällige) Generation neuer Verhaltensweisen Vererbung: Weitergabe an Nachfolge Generationen Ergebnisse Charakteristischer Unterschied zwischen kleinen und großen Populationen: spiteful behavior kann sich in kleinen Populationen evolutionär rentieren Bayern München Strategie Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 19

20 Quid (non) facis, homo oeconomice? Aus Sicht der evolutionären Spieltheorie gilt tendenziell: Die Annahme rationalen Verhaltens ist überall da eine gute Approximation, wo Individuen wiederkehrend in identischen Entscheidungssituationen (inter)agieren stark ausgeprägter Selektion ausgesetzt sind quasi anonym in großen Populationen (inter)agieren keine gute Approximation, wo Individuen mit der Entscheidungssituation nicht vertraut sind (d.h. in der kurzen Frist) keiner Selektion ausgesetzt sind Individuen wiederkehrend in kleinen Populationen und mit denselben Personen interagieren (da evolutionärer Ansatz nicht zu rechtfertigen) Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 20

21 Quid (non) facis, homo oeconomice? Experimentelle Wirtschaftsforschung Entscheidungen unter Risiko/Unsicherheit Koordination Kooperation Märkte und Wettbewerb Verhandlungen Soziale Präferenzen Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 21

22 Quid (non) facis, homo oeconomice? Entscheidungen unter Risiko / Unsicherheit Intransitive Entscheidungen (Tversky, 1969) Allais paradox (Allais, 1953) Ellsberg paradox (Ellsberg, 1961) Gesetz der kleinen Zahl (law of small numbers) Rare events, prospect theory (Kahneman & Tversky, 1979) Ausstattungseffekte (endowment effects) Präsentationseffekte (framing) Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 22

23 Quid (non) facis, homo oeconomice? (Experimental) Cognitive Psychology Two systems Heuristics and Biases Overconfidence Choices Two Selves (Kahneman, Thinking, Fast and Slow, 2011) Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 23

24 Quid (non) facis, homo oeconomice? Aus Sicht der experimentellen Wirtschaftsforschung gilt: Die Annahme rationalen Verhaltens ist tendenziell da eine gute Approximation, wo Individuen häufig in ähnlichen Entscheidungssituationen (inter)agieren Individuen stark ausgeprägter Selektion ausgesetzt sind Individuen quasi anonym in großen Populationen (inter)agieren keine gute Approximation, wo Individuen mit der Entscheidungssituation nicht vertraut sind Individuen keiner Selektion ausgesetzt sind Individuen wiederkehrend in kleinen Populationen oder mit den selben Personen interagieren Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 24

25 Quo vadis? Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 25

26 Quo vadis? Forschung unter dem homo oeconomicus Paradigma Mechanismus Design (inkl. Auktionsdesign) Interdependente Präferenzen, Auktion von Güterbündeln Industrieökonomik, Wettbewerbspolitik Zweiseitige Märkte, obfuscation/shrouding Vertikaler Wettbewerb, Wettbewerb behindernde Praktiken, Kronzeugen Regelung(en) Spieltheorie Netzwerktheorie, non common priors Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 26

27 Quo vadis? Forschung abseits des homo oeconomicus Paradigmas Experimentelle Wirtschaftsforschung Korruptionsforschung Marktdesign Design von Online Märkten und Auktionen Personalökonomik Gruppendruck in Teams (peer pressure) Entscheidungstheorie Ambiguität(saversion) u.v.a.m. Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 27

28 Forschungsschwerpunkte Wettbewerb Theorie & Politik Personalökonomik Gesundheitsökonomik Gestaltung optimaler Anreiz und Vergütungssysteme in der Gesundheitsversorgung Quelle: Eigene Darstellung Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 28

29 Vergütung von Krankenhausleistungen Politik Krankenhaus Krankenkassen Chefärzte Patient Ärzte Quelle: Eigene Darstellung Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp 29

Anregende, ergänzende Literatur:

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