Integriertes Verkehrsmanagement Region Frankfurt RheinMain
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- Bärbel Geisler
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1 28./29. November 2005 Integriertes Verkehrsmanagement Region Frankfurt RheinMain Dr.- Ing. Jürg M. Sparmann Hessisches Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen, Wiesbaden Kurzfassung Um die Standortqualität Hessens und insbesondere der Region Frankfurt RheinMain zu sichern ist es notwendig, die Erreichbarkeit des Ballungsraumes dauerhaft sicherzustellen. Darüber hinaus ist es erklärtes Ziel der Landesregierung, die Mobilität in dieser Region dauerhaft zu sichern. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen regional wirksame Lösungen zum Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und für das Verkehrsmanagement entwickelt und umgesetzt werden. Gleichzeitig ist, allein schon aus Gründen der Zuständigkeit, aber auch zur Stärkung der Entwicklungsmöglichkeiten der Gestaltungsspielraum vor Ort zu erhalten. Die Situation in der Region Frankfurt RheinMain ist zum einen gekennzeichnet durch eine polyzentrische Raumstruktur mit starker Pendlerbeziehung nach Frankfurt/Main, aber auch durch ein steigendes Mobilitätsbedürfnis, das durch den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur allein nicht bewältigt werden kann. Daher gewinnen Verkehrsmanagementmethoden zur effektiven Nutzung der vorhandenen Infrastruktur zunehmend an Bedeutung, aber aufgrund der zersplitterten Zuständigkeiten ist das Zusammenwirken auf regionaler Ebene erheblich erschwert. Zur Überwindung der vorhandenen Defizite in der Zusammenarbeit bei der Entwicklung eines regionalen Verkehrskonzeptes haben die kommunalen Gebietskörperschaften der Region Frankfurt RheinMain zusammen mit den Ländern Hessen und Rheinland-Pfalz eine Gesellschaft gegründet, die ivm GmbH, die die Aufgabe hat, sich als Kümmerer in den regionalen verkehrlichen Belangen zu fühlen, Ideen und Konzepte zur Überwindung bestehender Engpässe zu entwickeln, sowie bei der Umsetzung dieser Konzepte moderierend tätig zu werden. In diesem Sinne wirkt die ivm als Dienstleister für die gesamte Region. Mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund und der Hessischen Straßen- und Verkehrsverwaltung verfügt Hessen zwar über starke Partner im jeweiligen Zuständigkeitsbereich, da es jedoch keine institutionalisierte Zusammenarbeit gibt, optimiert jeder in seiner eigenen Zuständigkeit. Die Schnittstellen zwischen dem
2 2 regionalen und lokalen Verkehr, sowie die übergreifende Zusammenarbeit der Verkehrsträger ist nicht sehr stark entwickelt. Hinzu kommt, dass durch Finanzierungsmängel und langfristige Realisierungszeiten für Infrastrukturmaßnahmen der Abbau von Kapazitätsengpässen behindert wird. Desgleichen fehlen netzbezogene Strategien für eine verbesserte Beeinflussung des Verkehrs, insbesondere in den Bereichen abseits der Autobahnen. Die ivm verfolgt einen Lösungsansatz, der grundsätzlich die gesamte Region Frankfurt RheinMain umfasst. Dabei steht der Ansatz intermodaler Lösungen im Vordergrund. Die ivm will durch ihre Arbeit dazu beitragen, dass sich zumindest im Verkehrsbereich ein regionales Bewusstsein bilden kann. Sie steht mit dieser Aufgabenstellung und dem selbst formulierten Anspruch vor großen Herausforderungen, insbesondere aufgrund der Tatsache, dass es keine Zuständigkeitsverlagerungen gibt und Lösungen nur im Konsens durchgesetzt werden können. Ein Schwerpunkt der Arbeit wird die Entwicklung eines Mobilitätsmasterplans sein, in dem alle mobilitätsfördernden Maßnahmen verkehrsmittelübergreifend erfasst werden und der Vorschläge für die zeitliche Umsetzung der Maßnahmen enthalten wird. Da es bei der Mobilitätssicherung nicht nur um den Ausbau des Verkehrsnetzes und den Abbau von Verkehrsengpässen geht, wird der Mobilitätsmasterplan auch wesentliche Impulse beim Ausbau der Telematiksysteme geben, über die neben der Erhöhung der Verkehrssicherheit auch eine Verkehrsbeeinflussung ausgeübt werden kann.
3 28./29. November 2005 Integriertes Verkehrsmanagement Region Frankfurt RheinMain Dr.-Ing. Jürg Sparmann
4 Anforderungen der Region Frankfurt RheinMain Sicherung einer dauerhaften Mobilität Verbesserung der Standortqualität und damit der Wettbewerbsfähigkeit der Region durch gute Erschließung und Erreichbarkeit Schonung der Ressourcen Entwicklung von regional wirksamen Lösungen bei Erhaltung des Gestaltungsspielraums vor Ort keine Verlagerung der Zuständigkeiten (Konsensprinzip)
5 Verkehrsentwicklung Prognose der Verkehrsnachfrage bis 2015 Im Personenverkehr: Eisenbahnverkehr Individualverkehr Luftverkehr Insgesamt Im Güterverkehr: Eisenbahnverkehr Straßengüterfernverkehr Binnenschifffahrt Insgesamt + 32 % + 16 % % + 20 % % + 58 % + 39 % + 64 % Quelle: Bundesverkehrswegeplan 2003
6 Ausgangssituation in der Region Frankfurt RheinMain Polyzentrische Raumstruktur mit starken Pendlerbeziehungen nach Frankfurt/Main Steigendes Mobilitätsbedürfnis Defizite in der Verkehrsinfrastruktur (IV und ÖV) Grenzen des Ausbaus / der Finanzierbarkeit von Infrastrukturmaßnahmen wachsende Sensibilität der Bevölkerung gegenüber Umweltauswirkungen des Verkehrs Zersplitterte Zuständigkeiten mit ausgeprägten lokalen Egoismen, kein regionales Bewusstsein
7 Voraussetzungen zur Sicherung der Mobilität Lückenschlüsse und Engpassbeseitigungen im strategischen regionalen Straßennetz Ausbau der Schieneninfrastruktur Sicherung der Leistungsfähigkeit des Flughafens Vernetzung der Verkehrssysteme Verkehrsmittelübergreifende Optimierung bei der Nutzung des gesamten Verkehrsangebotes durch kollektive und individuelle Verkehrsbeeinflussung umfassende und aktuelle Verkehrsinformation vor und während der Fahrt
8 Defizite und Chancen Starke Partner im Regionalverkehr, aber keine institutionalisierte Zusammenarbeit: jeder optimiert in eigener Zuständigkeit Schnittstellen zwischen regionalen und lokalen Verkehren sind nicht sehr stark entwickelt Finanzierungsmängel und die Realisierungsdauer von Infrastrukturmaßnahmen behindern den Abbau von Kapazitätsengpässen Es fehlen netzbezogene Strategien für eine verbesserte Beeinflussung des Verkehrs und des Verkehrsverhaltens
9 Ziele und politische Vorgaben Staufreies Hessen, Vision und Leitbild Noch bessere und intelligentere Nutzung der vorhandenen Infrastruktur, aber auch intelligenterer Ausbau Optimaler Mitteleinsatz beim Ausbau der Infrastruktur sowie der Verkehrsbeeinflussungs- und Informationssysteme (Infrastrukturmanagement) Vernetzung der Verkehrsdaten und Verkehrsinformationen Einheitliche Kommunikationsstruktur im ÖPNV (RBL- Systeme)
10 Lösungsansätze technisch und organisatorisch Abbau von Zugangshemmnissen im ÖPNV: elektronisches Ticketing, allgemeine Mobilitätsberatung, attraktive Fahrpreisgestaltung, subjektive Sicherheit Gründung einer Gesellschaft als Klammer zwischen IV und ÖV sowie zwischen regionalen und lokalen Verkehren (ivm) Zusammenarbeit der Verkehrsträger in einem Mobilitätsverbund organisieren Vermarktung des integrierten Mobilitätsangebots
11 Zusammenwirken der Beteiligten im Verkehrsmanagement Aufgabenträger für Verkehr in der Region Frankfurt RheinMain Länder, Landkreise, Kommunen ÖV Delegation der Aufgabenwahrnehmung RMV GmbH LNGs IVM GmbH Intermodales, regionales Gesamt- Verkehrsmanagement IV Organisation der Aufgabenwahrnehmung HLSV Straßenverkehrsbehörden/ Straßenbaulastträger regional lokal Ebene 0 Ebene 1 Regieebene
12 Die ivm-philosophie Die ivm ist Kümmerer in den regionalen Belangen Entwickler von Ideen und Konzepten Moderator von Prozessen Dienstleister für die Region Die ivm verfolgt einen intermodalen Ansatz Die ivm unterstützt die Entwicklung eines regionalen Bewusstseins (z.b. durch ein verkehrliches Leitbild) Es erfolgen keine Zuständigkeitsverlagerungen, es herrscht das Konsensprinzip
13 ivm GmbH Gesellschafter ivm GmbH Länder Landkreise Sonderstatusstädte Kreisfreie Städte Hessen Rheinland-Pfalz Darmstadt-Dieburg Groß-Gerau Hochtaunus Main-Kinzig Main-Taunus Offenbach Wetterau Bad Homburg Hanau Rüsselsheim Darmstadt Frankfurt am Main Offenbach Wiesbaden Mainz Angestrebt wird die Erweiterung des Gesellschafterkreises um - Stadt Aschaffenburg - Landkreise Mainz-Bingen, Alzey-Worms, Aschaffenburg und Rheingau-Taunus-Kreis
14 Szenario Einstiegsmodell Finanzierungsmodell Gesamtkosten 2,0 Mio. EUR Finanzierung Land Hessen 1,000 Mio. EUR Gebietskörperschaften 0,356 Mio. EUR Frankfurt 0,644 Mio. EUR Summe 2,000 Mio. EUR bei diesem Modell zahlen die Gebietskörperschaften weiterhin 0,13 EUR/Einwohner und Jahr einschließlich des Rheingau-Taunus-Kreises
15 Aufgaben der ivm GmbH (1) Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen für die Festlegung von Maßnahmen zur Mobilitätssicherung in der Region Frankfurt RheinMain Definition der Ziele, die erreicht werden sollen Analyse der Problembereiche (Engpässe) Bewertung der Planungsprogramme IV/ÖV Entwicklung eines Mobilitätsmasterplans als Rahmenplan für die Umsetzung von Maßnahmen Wirkungskontrolle mit Nachsteuerung
16 Aufgaben der ivm GmbH (2) es gibt Aufgaben, die zweckmäßiger Weise an einer Stelle gebündelt werden: Verkehrsdatenbasis und deren Weiterentwicklung aufgrund neuer Verkehrsbeziehungen Aufbau eines Informationssystems über potentielle Störungen im Verkehrsnetz, z.b. über Baustellen in der gesamten Region Betreuung eines Pendlernetzwerkes Kontaktstelle für die Öffentlichkeit
17 Realisierung von Maßnahmen die Maßnahmen werden nach Zustimmung der Gesellschafter in den bestehenden Zuständigkeiten umgesetzt die Maßnahmen werden nach den bisher gültigen Regelungen finanziert Zuständigkeitsgrenzen übergreifende Maßnahmen werden im Konsens realisiert; die ivm bietet sich hierbei als Moderator an
18 Nutzen durch die ivm Synergien für die effizientere Bewältigung des Verkehrs können freigesetzt werden Gemeinsam getragene intermodale Strategien zur Lösung der Verkehrsprobleme führen zu abgestimmten Vorgehensweisen in der Region Zuständigkeitsgrenzen überschreitende Lösungen werden aufgegriffen und auf einfache Weise umgesetzt die Chancen zur Entwicklung eines regionalen Bewusstseins werden zumindest im Verkehrsbereich wahrgenommen
19 Danke fürs Zuhören
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