Stärkung der Erreichbarkeit als Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit
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- Frank Hummel
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1 Erreichbarkeit: ein maßgebliches Kriterium für Chancen im Raum Carsten Gertz, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Technische Universität Hamburg Institut für Verkehrsplanung und Logistik Stärkung der Erreichbarkeit als Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit 1
2 Sicherung der Erreichbarkeit als Voraussetzung für Daseinsvorsorge Die schwierige Definition von Erreichbarkeit Gould 1969: Erreichbarkeit ist [...] ein schwer zu fassender Sachverhalt [...], einer dieser alltäglichen Begriffe, den jeder benutzt, bis man vor der Aufgabe steht ihn zu definieren und zu messen Handy/Niemeier 1997: Es gibt keinen umfassenden, besten Ansatz zur Messung von Erreichbarkeit, weil unterschiedliche Gegebenheiten und Einsatzwecke unterschiedliche Ansätze notwendig machen Bhat/Handy/Kockelman/Mahmassani/Chen/Weston 2000: Die Leichtigkeit mit der ein Individuum eine gewünschte Aktivität, an einem gewünschten Ort, mit der gewünschten Transportart zu einer gewünschten Zeit nachgehen kann. 2
3 Dimensionen der Erreichbarkeit Siedlungsstruktur verfügbare Gelegenheiten Fahrzeit, Kosten, Aufwand Verkehrsdimension Erreichbarkeit von Aktivitätsgelegenheiten Zeitdimension Zeitbeschränkungen Bedürfnisse, Fähigkeiten, Möglichkeiten individuelle Dimension Quelle: modifiziert nach Geurs, van Wee 2004 Beispiel Distanzindikator für Erreichbarkeit Erreichbarkeit der City Hannover in 15 Min 3
4 Beispiel Konturindikator für Erreichbarkeit Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen mit dem MIV in 30 Minuten in der Region Hannover Werkzeuge: GIS und integriertes Flächennutzungs- und Verkehrsmodell Für viele planerische Fragen von Verkehr und Infrastruktur sind GIS-Analysen ausreichend Komplexere Fragestellungen erfordern Integriertes Flächennutzungs- und Verkehrsmodell (z. B. LAN der TUHH) 4
5 Erreichbarkeit: Perspektivenwechsel von der Infrastruktur Abb.:Horn Der Motor diktiert, 1992 Erreichbarkeit: Perspektivenwechsel von der Infrastruktur zu dem Aufwand für Raumüberwindung für die Aktivitäten des Alltags Abb.:Mauer, Hubert Resch,
6 Regionale Analysebeispiele Daseinsvorsorge (I) Erreichbarkeit von Grundschulen im Kreis Stade zu Fuß Mit dem MIV Regionale Analysebeispiele Daseinsvorsorge (II) Welche Infrastrukturen haben welche Einzugsbereiche? Auswertungen auch für den ÖV möglich! 6
7 Regionales Szenariobeispiel Daseinsvorsorge Erreichbarkeiten von Ärzten im Landkreis Lüchow-Dannenberg im MIV 2013 Szenario beispielhaft! Regionales Beispiel Standortbewertung Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen mit dem ÖV von Wohnungsneubauprojekten in Hamburg 7
8 Szenario veränderte Erreichbarkeiten bei steigenden Energiepreisen Annahmen: Szenario Ölpreis 200 USD/bbl, Benzinpreis 2,20 /l Tägliche Distanz bei gleichen Treibstoffausgaben (115 /Monat) Quelle: eigene Darstellung TUHH Erreichbarkeit als Chance Ausbalancieren des klassischen Zielkonfliktes im Verkehrsbereich Mobilität und damit Teilnahmechancen sichern Verträgliche Abwicklung des Verkehrs Gestaltungsebenen: Verkehrsangebot (Infrastruktur und Betrieb) Raumstruktur (Verteilung der Gelegenheiten, Qualität Mischung, Kompaktheit) 8
9 Erreichbarkeit: Risiken Selektive Interpretation der Ergebnisse 9
10 Erreichbarkeits defizite Erreichbarkeit kein Generell übergeordnetes Priorisierungskriterium in der Grundkonzeption BVWP 2015 (BMVBS 2013, S. 39) BMVBS: Grundkonzeption BVWP, S. 30 Prognose Netzauslastung Straße 2025 Dunkelblau: häufige Staugefahr > 300 h p.a. (insg km) Blau: gelegentliche Staugefahr > 100 h p.a. (insg km) BMVBS: aus finanziellen Gründen Ausbau nur bei häufiger Staugefahr zu erwarten. Allein hierfür wären 22 Mrd. notwendig (Annahme 10 Mio EUR / km) BMVBS: Grundkonzeption BVWP, S
11 Erreichbarkeit: regional differenzierte Standards notwendig Was ist als Entfernung akzeptabel??? Unbefriedigt zeigt sich Herr P. Neugebauer nach Ankauf eines verkehrsgünstig gelegenen Grundstücks bei Hamburg: Das Überschreiten des Bahnkörpers ist auch Anliegern nicht gestattet. (LORIOT 1968) 11
12 Carsten Gertz, Univ.-Prof. Dr.-Ing. TU Hamburg-Harburg Institut für Verkehrsplanung und Logistik Postfach W Hamburg Tel.: + 49 / 40 / Fachkongress Leitlinien der niedersächsischen Raumordnungspolitik Hannover
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