Vorstellung der Hinweise zur Nahmobilität Strategien zur Stärkung des Fuß- und Radverkehrs auf Quartiers- und Ortsteilebene
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- Lukas Hermann
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1 Technische Universität München Vorstellung der Hinweise zur Nahmobilität Strategien zur Stärkung des Fuß- und Radverkehrs auf Quartiers- und Ortsteilebene Workshop Nahmobilität bewegt! FGSV Arbeitsausschuss Grundsatzfragen der Verkehrsplanung in Kooperation mit dem Forum Mensch und Verkehr der SRL e.v. Prof. Dr.-Ing. Gebhard Wulfhorst TUM Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung Leiter des FGSV AK Hinweise zur Nahmobilität Darmstadt,
2 Mitarbeit: Herzlichen Dank! Dipl.-Verk.wirtsch. Torsten Belter, München Dipl.-Geogr. Paul Bickelbacher, München Dr.-Ing. Dirk Boenke, Köln Dipl.-Ing. Max Bohnet, Hamburg Dipl.-Ing. Andrea Dittrich-Wesbuer, Dortmund Dipl.-Ing. Axel Fleischer, Frankfurt am Main Dr.-Ing. Michael Frehn, Dortmund Dipl.-Ing. Peter Gwiasda, Köln M.A. Thorsten Koska, Wuppertal Dipl.-Ing. Franz Linder, Köln Dipl.-Ing. Sabina Morkisz, Ingolstadt Prof. Dr.-Ing. Iris Mühlenbruch, Essen Dipl.-Geogr. Hélène Pretsch, Frankfurt Prof. Dr.-Ing. Oscar Reutter, Wuppertal Dipl.-Ing. Katalin Saary, Darmstadt Dr.-Ing. Peter Sturm, Darmstadt Dipl.-Geogr. Ilka Eigner, München Dipl.-Ing. Christine Weis-Hiller, München Dipl.-Ing. Rainer Widmann, Wuppertal korrespondierend: Dipl.-Ing. Juliane Krause, Braunschweig + zahlreiche Reviewer (!)
3 Gute Gründe für Nahmobilität Nahmobilität ist eine Voraussetzung für lebendige Orte. Nahmobilität ist eine wesentliche Säule des Stadtverkehrs. Nahmobilität ist lokale Wirtschaftsförderung. Nahmobilität ist flächeneffizient. Nahmobilität ist klima- und umweltfreundlich. Nahmobilität ist bezahlbar. Nahmobilität ist einfach und sozial. Nahmobilität ist für eine alternde Gesellschaft von zentraler Bedeutung. Nahmobilität ist gesund.
4 Wichtige Rahmenbedingungen für Nahmobilität Nahmobilität braucht Ziele in der Nähe. Nahmobilität braucht die Vernetzung. Nahmobilität braucht Platz. Nahmobilität braucht besonderen Schutz. Nahmobilität braucht das richtige "Klima". Nahmobilität braucht bessere Instrumente und Datengrundlagen. Nahmobilität braucht spezifische Prozessgestaltung. Nahmobilität ist Alltag und sollte jeden Tag mehr wertgeschätzt werden.
5 Nahmobilität Nahmobilität bezieht sich auf kurze Wege, auf Angebote und Gelegenheiten, die es ermöglichen, Aktivitäten in der Nähe, im Quartier oder Ortsteil auszuüben. Der zunehmend verwendete Begriff der Nahmobilität ist dabei aus wissenschaftlicher Sicht zunächst nicht auf einzelne Verkehrsarten ausgerichtet. Die damit verbundenen Strategien beziehen sich jedoch auf eine Stärkung des Fuß- und Radverkehrs in integrierten, lokalen Konzepten. Nähe: Kurzstrecke, Quartier/Ortsteil, historische Innenstadt, gewachsenes Stadtviertel, neues Wohnquartier, Arbeitsumfeld, nicht pauschal, wenige 100 m bis zu etwa 2 km. Mobilität: aktive Mobilität, Förderung Fuß-/Radverkehr, von Rollator bis Pedelec, aber keine Radschnellwege ÖV als Rückgrat für Multimodalität, aber kein Nahverkehr Ruhender Kfz-Verkehr steht Nahmobilität tendenziell im Wege, Parkraummanagement, Car-/Bike-Sharing integrieren,
6 Bausteine der Nahmobilität Siedlungsstruktur gestalten (2.2) Öffentlichen Raum in Wert setzen (2.4) Verkehrsangebote entwickeln (2.5) Attraktivität vermarkten (2.6) Strategien zur Stärkung des Fuß- und Radverkehrs auf Quartiers- und Ortsteilebene Mobilitätsverhalten erkunden (2.1) Erreichbarkeit aufzeigen (2.3) Konzepte integrieren (3.1) Akteure beteiligen (3.2/3.3) Umsetzung finanzieren (3.4)
7 Trendwende? Mobilitätsverhalten erkunden (2.1) mehr Nahmobilität / weniger Pkw-Verkehr. Wegehäufigkeit und Modal-Split der Wohnbevölkerung in Frankfurt am Main (Gesamtverkehr). Quelle: Stadt Frankfurt, 2012
8 Nähe braucht Vielfalt! Siedlungsstruktur gestalten (2.2) Städtebauliche Dichte (Kompaktheit) als Grundlage. Nahversorgung! Nutzungsmischung schafft Gelegenheiten. Wahlmöglichkeiten als Eigenschaft von Netzwerken (Quelle: Krug, 2006)
9 Erreichbarkeit vernetzt. Erreichbarkeit aufzeigen (2.3) A i = j D Erreichbarkeit = Siedlungsstruktur x Verkehrsangebot j f c ( ij) Gelegenheiten räumlich verorten (Angebote schaffen!) Fußwege/Radrouten netzfein abbilden (Qualitäten schaffen!) Fußläufige Erreichbarkeit von Lebensmittelmärkten in der Region Kassel. Berechnung der Einzugsbereiche auf Basis eines Fußwegenetzes. (Quelle: GGR/Planersocietät 2012)
10 Make space a value. Öffentlichen Raum in Wert setzen (2.4) Straßenraumaufteilung und Gestaltung von Wegen und Plätzen ( Städtebauliche Dimensionierung ) Verträgliche Geschwindigkeiten / Verkehrssicherheit. Abwechslungsreiche Straßenräume verkürzen wahrgenommene Distanz vielfältige Randnutzungen tragen zu subjektiver Sicherheit bei. barrierefreie Gestaltung für alle Bevölkerungsgruppen ( Design für alle ).
11 Netze knüpfen. Verkehrsangebote entwickeln (2.5) Netzstruktur (Hierarchie) entwickeln, mit möglichst direkten Routen zwischen wichtigen Standorten. Umwege vermeiden. Knotenpunkte sicher und komfortabel gestalten (Freigabezeiten erhöhen, Wartezeiten vermeiden, ). Abstellanlagen für den Radverkehr sicherstellen; Parkraummangement. ÖV, Car-Sharing, Bike-Sharing zur multi-/intermodalen Vernetzung.
12 Marketing für Nahmobilität. Attraktivität vermarkten (2.6) Information durch Wegeleitsysteme Zielgruppenspezifische Kommunikation Motivation für das Zu-Fuß-Gehen und Radfahren
13 Nahmobilität ist Teil des Ganzen. Konzepte integrieren (3.1) Nahmobilitätskonzepte als strategische Planungsaufgabe entwickeln. Nahmobilität als integralen Bestandteil in klassischen Plänen (VEP, Stadtentwicklung, Quartiersgestaltung, ) verankern.
14 Nahmobilität ist ein Prozess. Akteure beteiligen (3.2/3.3) BewohnerInnen und NutzerInnen sind DIE Nahmobilitäts-Experten. Politische Unterstützung an der Spitze und vor Ort notwendig. Verwaltung und Organisation professionell managen. Lokale Gruppen / Interessensvertreter einbeziehen. zielgruppenspezifische Prozesse zur Beteiligung gestalten.
15 ohne Moos nix los Umsetzung finanzieren (3.4) vergleichsweise geringer finanzieller Aufwand aber doch zentral. Verankerung von Planung und Projekten im (kommunalen) Haushalt (oder/ergänzend: Nahmobilitätspauschale ) Fördermöglichkeiten ausloten (z.b. Städtebauförderung/GVFG, Erlöse aus Stellplatzablöse/Parkraummanagement, privatwirtschaftliche Unterstützung, ) Bundes- und landespolitische Programme (z.b. Klimaschutz, Aktionsplan NRW, ) entwickeln und nutzen Kreativität / Spielräume bewahren!
16 Bausteine der Nahmobilität Siedlungsstruktur gestalten (2.2) Öffentlichen Raum in Wert setzen (2.4) Verkehrsangebote entwickeln (2.5) Attraktivität vermarkten (2.6) Strategien zur Stärkung des Fuß- und Radverkehrs auf Quartiers- und Ortsteilebene Mobilitätsverhalten erkunden (2.1) Erreichbarkeit aufzeigen (2.3) Konzepte integrieren (3.1) Akteure beteiligen (3.2/3.3) Umsetzung finanzieren (3.4)
17 Relevanz der Nahmobilität Mobilitätsmuster: Verteilung der Wegelängen Wahrnehmung der Bedeutung: Ressourcenbereitstellung Langstreckenmobilität: < 10% aller Wege länger als 30km Mittlere Weglängen: ca. 30% aller Wege zwischen 5 und 30km Nahmobilität : > 60% aller Wege kleiner 5 km Verteilung von: - Finanziellen Ressourcen und Investitionen - Verwaltungsangestellten - Datenverfügbarkeit - Fachexperten - Gesetzgebungsgewalt - Finanzielle Anerkennung / Bestrafung von Nutzern - Relevanz der Nahmobilität (in Anlehnung an Jim Walker, Walk21)
18 Weiterer Entwicklungs-/Handlungsbedarf Verbesserung der Datengrundlagen Modellgestützte Abbildung von Wirkungen Verankerung der Nahmobilität in übergeordneten Politiken Integration der Nahmobilität im Straßenraumentwurf Bereitschaft zum Experiment Berücksichtigung der Kostenvorteile Gezielte, standortbezogene finanzielle Förderung Identifikation und Vernetzung der Akteure in Bewegung bleiben!
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