Julian Müller / Ludwig-Maximilians-Universität / Institut für Soziologie / SS Vorlesung Soziologische Theorien. 2. Juni 2014.

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1 Julian Müller / Ludwig-Maximilians-Universität / Institut für Soziologie / SS 2014 Vorlesung Soziologische Theorien 2. Juni 2014 Michel Foucault

2 Die Geschichte dieser anderen Art des Wahnsinns ist zu schreiben [...]. Konstitutiv ist lediglich die Geste, die den Wahnsinn abtrennt, und nicht die Wissenschaft, die in der nach der einmal vollzogenen Trennung wiedereingetretenen Ruhe entsteht. Ursprünglich ist dabei die Zäsur, die die Distanz zwischen Vernunft und Nicht-Vernunft herstellt. [...W]ir müssen von jener Geste des Einschnitts, jener eingenommenen Distanz, jener zwischen der Vernunft und dem, was sie nicht ist, hergestellten Leere sprechen, ohne uns je auf die Fülle zu stützen, die zu sein sie vorgibt. [...] Man könnte die Geschichte der Grenzen schreiben [...], mit denen eine Kultur etwas zurückweist, was für sie außerhalb liegt. (Wahnsinn und Gesellschaft. Frankfurt a.m. 1973: 7ff.) 2

3 Die Histoire de la folie [Wahnsinn und Gesellschaft] war im Wesentlichen die Geschichte einer Teilung, eines gewissen Schnitts, den jede Gesellschaft vornehmen muss. In diesem Buch [Die Ordnung der Dinge] wollte ich dagegen die Geschichte der Ordnung nachzeichnen; ich wollte aufzeigen, wie Gesellschaften mit der Ähnlichkeit zwischen den Dingen umgehen und wie die Unterschiede zwischen den Dingen beherrscht, zu Netzen angeordnet und durch rationale Schemata erfasst werden können. Die Histoire de la folie ist die Geschichte des Unterschieds, Les Mots et les Choses ist die Geschichte der Ähnlichkeit, der Gleichheit, der Identität. (»Die Ordnung der Dinge«. Interview. In: Geometrie des Verfahrens. Frankfurt a.m. 2009: 15) 3

4 Mir scheint, daß die historische Analyse des wissenschaftlichen Diskurses letzten Endes Gegenstand nicht einer Theorie des wissenden Subjekts, sondern vielmehr einer Theorie diskursiver Praxis ist. (Die Ordnung der Dinge. Frankfurt a.m. 1974: 15) 4

5 Wäre nicht eine Diskursanalyse möglich, die in dem, was gesagt worden ist, keinen Rest und keinen Überschuß (von Bedeutung), sondern nur noch das Faktum seines historischen Erscheinens voraussetzt? Man müßte dann eben die diskursiven Tatsachen nicht als autonome Kerne vielfältiger Bedeutungen behandeln, sondern als Ereignisse und funktionelle Elemente, die ein sich allmählich aufbauendes System bilden. Der Sinn einer Äußerung wäre nicht definiert durch den Schatz der in ihr enthaltenen Intentionen [...], sondern durch die Differenz, die sie an andere, wirkliche und mögliche, gleichzeitige oder in der Zeit entgegengesetzte Äußerungen anfügt. (Die Geburt der Klinik. Frankfurt a.m. 1973: 15) 5

6 Die Beschreibung der diskursiven Ereignisse stellt eine völlig andere Frage: wie kommt es, daß eine bestimmte Aussage erschienen ist und keine andere an ihrer Stelle? (Archäologie des Wissens. Frankfurt a.m. 1981: 42) 6

7 Die verschiedenen Werke, die verstreuten Bücher, diese ganze Masse von Texten, die einer selben diskursiven Formation angehören und so viele Autoren, die sich gegenseitig kennen und nicht kennen, kritisieren, für nichtig erklären, ausräubern, sich wieder begegnen, ohne es zu wissen, und hartnäckig ihre vereinzelten Diskurse in einem Gewebe überkreuzen, das sie nicht beherrschen, dessen Ganzes sie nicht wahrnehmen und dessen Ausmaß sie schlecht ermessen, alle diese Gestalten und diese verschiedenen Individualitäten kommunizieren nicht nur durch die logische Verkettung der Propositionen, die sie vorbringen [...]; sie kommunizieren durch die Form der Positivität ihres Diskurses. Oder genauer: diese Positivitätsform [...] definiert ein Feld, wo sich möglicherweise formale Identitäten, thematische Kontinuitäten, Begriffsübertragungen und polemische Spiele entfalten können. Daher spielt die Positivität die Rolle dessen, was man ein historisches Apriori nennen könnte. (Archäologie des Wissens. Frankfurt a.m. 1981: 183f.) 7

8 [I]ch will damit ein Apriori bezeichnen, das nicht Gültigkeitsbedingung für Urteile, sondern Realitätsbedingung für Aussagen ist. Es handelt sich nicht darum, das wiederzufinden, was eine Behauptung legitimieren könnte, sondern die Bedingungen des Auftauchens von Aussagen, das Gesetz ihrer Koexistenz mit anderen, die spezifische Form ihrer Seinsweise und die Prinzipien freizulegen, nach denen sie fortbestehen, sich transformieren und verschwinden. (Archäologie des Wissens. Frankfurt a.m. 1981: 184) 8

9 Die Hypothese, die ich heute abend entwickeln möchte, um den Ort [...] meiner Arbeit zu fixieren: Ich setze voraus, daß in jeder Gesellschaft die Produktion des Diskurses zugleich kontrolliert, selektiert, organisiert und kanalisiert wird [...]. (Die Ordnung des Diskurses. Frankfurt a.m. 2001: 10f.) 9

10 In einer Gesellschaft wie der unseren kennt man sehr wohl Prozeduren der Ausschließung. Die sichtbarste und vertrauteste ist das Verbot. Man weiß, daß man nicht das Recht hat, alles zu sagen, daß man nicht bei jeder Gelegenheit von allem sprechen kann, daß schließlich nicht jeder beliebige über alles beliebig reden kann. [...] Es gibt in unserer Gesellschaft noch ein anderes Prinzip der Ausschließung: kein Verbot, sonder eine Grenzziehung und eine Verwerfung. Ich denke an die Entgegensetzung von Vernunft und Wahnsinn. [...] Vielleicht ist es gewagt, den Gegensatz zwischen dem Wahren und dem Falschen als ein drittes Ausschließungssystem zu betrachten [...]. (Die Ordnung des Diskurses. Frankfurt a.m. 2001: 11ff.) 10

11 Dieser Wille zur Wahrheit stützt sich, ebenso wie die übrigen Ausschließungssysteme, auf eine institutionelle Basis: er wird zugleich verstärkt und ständig erneuert von einem ganzen Geflecht von Praktiken wie vor allem natürlich der Pädagogik, dem System der Bücher, der Verlage und der Bibliotheken, den gelehrten Gesellschaften einstmals und den Laboratorien heute. Gründlicher noch abgesichert wird er zweifellos durch die Art und Weise, in der das Wissen in einer Gesellschaft eingesetzt wird, in der es gewertet und sortiert, verteilt und zugewiesen wird. (Die Ordnung des Diskurses. Frankfurt a.m. 2001: 15) 11

12 Man muß wohl auch einer Denktradition entsagen, die von der Vorstellung geleitet ist, daß es Wissen nur dort geben kann, wo die Machtverhältnisse suspendiert sind, daß das Wissen sich nur außerhalb der Befehle, Anforderungen, Interessen der Macht entfalten kann. [...] Eher ist wohl anzunehmen, daß die Macht Wissen hervorbringt (und nicht bloß fördert, anwendet, ausnutzt); daß Macht und Wissen einander unmittelbar einschließen; daß es keine Machtbeziehung gibt, ohne daß sich sich ein entsprechendes Wissensfeld konstituiert, und kein Wissen, das nicht gleichzeitig Machtbeziehungen voraussetzt und konstituiert. Diese Macht/ Wissen-Beziehungen sind darum nicht von einem Erkenntnissubjekt aus zu analysieren, das gegenüber dem Machtsystem frei oder unfrei ist. Vielmehr ist in Betracht zu ziehen, daß das erkennende Subjekt, das zu erkennende Objekt und die Erkenntnisweisen jeweils Effekte jener fundamentalen Macht/Wissen-Komplexe und ihrer historischen Transformationen bilden. (Überwachen und Strafen. Frankfurt a.m. 1977: 39) 12

13 Die Macht, denke ich, muß analysiert werden als etwas, was zirkuliert und nur als Verkettung funktioniert. Sie ist niemals hier und dort anzutreffen, sie liegt nie in den Händen gewisser Leute, sie läßt sich nicht aneignen wie Reichtum oder ein Gut. Die Macht funktioniert. Die Macht verteilt sich über Netze, und in diesem Netz zirkulieren die Individuen nicht nur, sondern sind stets auch in der Position, diese Macht zugleich über sich ergehen zu lassen wie sie auszuüben. [...] Das Individuum ist also nicht das Gegenüber der Macht; es ist eine ihrer ersten Wirkungen. Das Individuum ist ein Machteffekt. (In Verteidigung der Gesellschaft. Frankfurt a.m. 2001: 44f.) 13

14 Die Geschichte dieser»mikrophysik«der Strafgewalt wäre also eine Genealogie oder ein Stück der Genealogie der modernen»seele«. [...] Psyche, Subjektivität, Persönlichkeit, Bewußtsein, gewissen, usw.; [...] Der Mensch, von dem man uns spricht und zu dessen Befreiung man einlädt, ist bereits in sich das Resultat einer Unterwerfung, die viel tiefer ist als er. Eine»Seele«wohnt in ihm und schafft ihm eine Existenz, die selber ein Stück der Herrschaft ist, welche Macht über den Körper ausübt. Die Seele: Effekt und Instrument einer politischen Anatomie. (Überwachen und Strafen. Frankfurt a.m. 1977: 41f.) 14

15 Weiterführende Literatur Clemens Kammler / Rolf Parr / Ulrich Johannes Schneider (Hg.): Foucault Handbuch. Stuttgart Bernhard Dotzler:»Foucault, der Diskurs, die Medien«. In: Alexander Roesler / Bernd Stiegler (Hg.): Philosophie in der Medientheorie. München 2008, Gilles Deleuze: Foucault. Frankfurt a.m

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