Gemeinsame Pressemitteilung

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1 Gemeinsame Pressemitteilung Köln, Halbzeit auf dem Kölner Ausbildungsstellenmarkt Gemeinsame Halbjahresbilanz von Arbeitsagentur, IHK und Handwerkskammer - Mehr Ausbildungsstellen für geeignete Bewerber erforderlich - Zu viele Jugendliche befinden sich in Warteschleifen - Abkehr der Jugendlichen von der Lehre birgt Gefahr für die betriebliche Ausbildung im dualen System Darin waren sich die Beteiligten einig: Der Ausgleich auf dem Ausbildungsmarkt soll in Köln wieder gelingen. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten auch in diesem Jahr Agentur für Arbeit Köln, Industrie- und Handelskammer zu Köln und Handwerkskammer zu Köln wieder sehr eng zusammen. Die Halbzeit des Berufsberatungsjahres (Oktober des Vorjahres bis Ende September 2006) war Anlass für die Partner, gemeinsam eine Zwischenbilanz zu ziehen und die bisherigen Ergebnisse und Erkenntnisse darzustellen. Alle waren sich einig: Köln benötigt noch dringend mehr Ausbildungsplätze für geeignete Bewerber. Die beiden großen Kölner Kammern und die Agentur für Arbeit ziehen eine durchaus differenzierte Bilanz zur Halbzeit auf dem Kölner Ausbildungsstellenmarkt. Die Industrieund Handelskammer zu Köln weist in ihrer vorläufigen Bilanz ein Plus von 83 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen (+8,3 Prozent) aus, auch die Handwerkskammer zu Köln verzeichnet ein Plus von 16 Verträgen (+2,5 Prozent). Ende März suchten noch junge Kölner mithilfe der Agentur für Arbeit Köln einen Ausbildungsplatz. Ihnen standen unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. Das ergibt rein rechnerisch eine Relation von 76 noch unbesetzten Stellen für je 100 noch nicht vermittelte Bewerber. Im Vorjahresmonat betrug die Relation noch 106 zu 100. Derzeit sehe ich noch keine Entspannung auf dem Kölner Ausbildungsstellenmarkt und die Kölner Wirtschaft muss gewaltige Anstrengungen unternehmen, damit sich die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zum Jahresende wieder schließt, bewertet Peter Welters, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln, die aktuelle Situation. Doch mit einem Anstieg der freien Ausbildungsplätze allein, so Welters, wären die Probleme auf dem Kölner Ausbildungsstellenmarkt nicht gelöst. So zeigte die aktuelle Schulabgängerbefragung des Schulamtes für die Stadt Köln, dass nur noch gut 34 Prozent der Kölner Schulabgänger den Wunsch äußerten, eine betriebliche Ausbildung zu beginnen. Zwei Jahre zuvor waren es noch gut 39 Prozent. Viele Jugendliche befinden sich in den Warteschleifen der Berufskollegs oder der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen der Agentur für Arbeit. Doch diese sind oft nur Reparaturbetrieb. Die Verbesserung der Ausbildungsbefähigung von Jugendlichen muss durch eine individuelle Förderung in den unteren Klassen der allgemein bildenden Schulen erreicht werden. Nach der Schulentlassung ist oft der Zug schon abgefahren. Hinzu kommt, dass das bewährte Modell des Ineinandergreifens von Theorie und betrieblicher Praxis in der betrieb- IHK und HWK mehr Verträge als im Vorjahr Im März 76 Stellen pro 100 Bewerber Arbeitsagentur: Keine Entspannung Alternativen oft Reparaturbetrieb

2 Gemeinsame Pressemitteilung vom , Seite 2 lichen Ausbildung zum Auslaufmodell zu werden droht, wenn immer weniger Schulabgänger ihren beruflichen Einstieg hierüber wählen, so Welters. Mittlerweile haben knapp die Hälfte der Jugendlichen, die aktuell noch einen Ausbildungsplatz suchen, schon vor einem Jahr oder noch früher das Schulsystem verlassen. Dennoch sollte sich kein Jugendlicher jetzt entmutigen lassen. Wer bei einem Rückstand in der ersten Halbzeit der Ausbildungssuche verzweifelt, hat in der zweiten Hälfte kaum noch Chancen, das Spiel zu drehen. Und die Entwicklung der vergangenen Jahre hat gezeigt: auch in der zweiten Halbzeit wird auf dem Ausbildungsmarkt noch viel bewegt, macht Welters den jungen Menschen Hoffnung. Im Stadtgebiet Köln hatten bis 29. März insgesamt junge Menschen einen Ausbildungsvertrag in einem der vielen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsberufe unterschrieben. Das sind 83 mehr als zum Vorjahresstichtag, also ein Plus von 8,3 Prozent. Dabei legten gewerblich-technische und kaufmännische Ausbildungen gleichermaßen zu. Der Anstieg entspricht der Entwicklung im Gesamtbezirk der IHK Köln, zu dem außer Köln die Stadt Leverkusen sowie der Oberbergische Kreis, der Rheinisch-Bergische Kreis und der Rhein-Erft-Kreis gehören. Hier liegt die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverträge mit sogar um 256 oder 14,4 Prozent über der Zahl des Vorjahresstichtages. "Wir freuen uns über diesen Trend", sagte Dr. Gerald Püchel, stellvertretender Hauptgeschäftsführer und Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK Köln, gestern in Köln. Allerdings spiegelten die Zahlen zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht die Entwicklung am Lehrstellenmarkt für das gesamte Ausbildungsjahr, das erst am 30. September endet, wieder. "Gleichwohl ist die IHK Köln zuversichtlich, dass die Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen in Köln und der Region auch dieses Jahr den Pakt für Ausbildung erfüllen und genügend Ausbildungsplätze für alle willigen und fähigen Jugendlichen anbieten werden", ist Püchel überzeugt." Die Halbjahresbilanz der Handwerkskammer fällt durchwachsen aus. In Köln sind in den vergangenen sechs Monaten 645 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen worden, das sind 2,5 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Allerdings gab es einen zweistelligen Rückgang bei den Lehrverträgen des Handwerks im Raum Bonn/Rhein- Sieg und im Oberbergischen Kreis. Daher ist der Trend im Bezirk der Kölner Handwerkskammer insgesamt rückläufig, die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse reduzierte sich von auf (minus von vier Prozent). Eine Prognose für das Ausbildungsjahr 2005/2006 ist aber noch nicht möglich, da gerade erst knapp 30 Prozent der insgesamt für das Ausbildungsjahr zu erwartenden Ausbildungsverträge vorliegen, erläutert der für Berufsbildung zuständige Geschäftsführer der Handwerkskammer, Heinz Varnhagen. Er weist darauf hin, dass in der Internet-Lehrstellenbörse der Hand- Betriebliche Ausbildung = Auslaufmodell? Nicht entmutigen lassen! IHK: Bereits Ausbildungsverträge Plus 8,3 Prozent Zuversichtlich

3 Gemeinsame Pressemitteilung vom , Seite 3 Die Ausbildungsplatzbörse der Industrie- und Handelskammer lässt sich über die Internetadresse aufrufen. Auf den Internetseiten der Handwerkskammer findet sich eine Lehrstellenbörse unter der Adresse Den Ausgleich auf dem Ausbildungsmarkt haben sich die Kölner Arbeitsagentur, IHK und HWK gemeinsam mit der Stadt Köln, dem DGB und den ARBEITGEBERN Köln für die nächste Zeit auf die Fahnen geschrieben. Gemeinsam schreiben sie über Kölner Unternehmen an, um für mehr Ausbildung zu werben. Unterstützt werden sie dabei von verschieden Ausbildungsbörsen, wie beispielsweise die der Kölner Wirtschaftjunioren am 6. Mai im Gürzenich. Auch die vielfältig geplanten Aktionen der Kölner Medien zur Gewinnung zusätzlicher Ausbildungsstellen unterstützen die Akteure. Und am 29. Mai, dem bundesweiten Tag des Ausbildungsplatzes werden die Berufsberatungs- und Vermittlungsfachkräfte zusätzlich persönlich bei Kölner Betrieben Stellen einwerben. Zahlreiche Aktivitäten und Aktionen

4 Anlage 1 Agentur für Arbeit Köln Controlling und Finanzen Ausgewählte Daten der Berufsberatung (März 2006) RATSUCHENDE Aktueller Berichtszeitraum Veränderung gegenüber Vormonat Vorjahresmonat absolut % absolut % Ratsuchende d. Berufsberatung , ,9 davon: männlich , ,4 weiblich , ,3 davon: Deutsche , ,2 Ausländer/-innen , ,4 BERUFSAUSBILDUNGSSTELLEN 1. gemeldete Berufsausbildungsstellen Ende des Berichtsmonats , ,0 2. unbesetzt Ende d. Berichtsmonats , ,9 AUSBILDUNGSSTELLENBEWERBER/-INNEN 1. gemeldete Bewerber/-innen Ende des Berichtsmonats , ,9 davon: männlich , ,7 weiblich ,3 18 0,9 davon: Deutsche , ,6 darunter für: Ausländer/-innen , ,9 - Metallberufe , ,9 - Elektroberufe , ,3 - Bau- und Baunebenberufe , ,7 - Waren- und Dienstleistungskaufleute ,7 46 4,9 - Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufe , ,7 - Körperpfleger, Gästebetreuer, Hauswirtschafts- u. Reinigungsberufe ,9 6 1,5 2. noch nicht vermittelte Bewerber/-innen , ,6 darunter: - Ausländer/-innen ,1 53 9,2 - Noch nicht vermittelte Bewerber/-innen aus dem Vorjahr , ,3 Relation unbesetzte Berufsausbildungsstellen/noch nicht vermittelte Bewerber/-innen - Vormonat: 0,9 - Vorjahresmonat: 1,1 Quelle: Informationsangebot der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) Hinweis: Bei den dunkel eingefärbten Daten liegt offensichtlich ein Erfassungsfehler vor. Sie scheinen übererfasst. Dies wird derzeit geprüft. 0,8

5 Agentur für Arbeit Köln Controlling und Finanzen Anlage 2 Eckdaten der Berufsberatung nach regionalen Teilmärkten im Zeitvergleich (Berichtsmonat März 2006) Merkmale/ Teilmärkte Veränderungen gegenüber dem Berichtsjahr 2005/2006 (Oktober September 2006) März /2005 absolut in % Gemeldete Berufsausbildungsstellen (Oktober- März 2006) Köln ,0 NRW ,8 Bundesgebiet West ,2 Bundesgebiet ,6 Unbesetzte Berufsausbildungsstellen (Ende März 2006) Köln ,9 NRW ,1 Bundesgebiet West ,8 Bundesgebiet ,4 Gemeldete Ausbildungsstellenbewerber/ innen (Oktober- März 2006) Köln ,9 NRW ,2 Bundesgebiet West ,4 Bundesgebiet ,3 Noch nicht vermittelte Ausbildungsstellenbewerber/innen (Ende März 2006) Köln ,6 NRW ,6 Bundesgebiet West ,6 Bundesgebiet ,8 Quelle: Informationsangebot der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) Hinweis: Bei den dunkel eingefärbten Daten liegt offensichtlich ein Erfassungsfehler vor. Sie scheinen übererfasst. Dies wird derzeit geprüft.

6 Noch nicht vermittelte Bewerber für Berufsausbildungsstellen nach ausgewählten Merkmalen Berichtsjahr: 2005/2006 Berichtsmonat: März 2006 Region: 357 AA Köln Merkmal Vorjahresmonat Berichtsmonat Veränderung gegenüber Vorjahr abs % männlich weiblich abs % männlich weiblich abs % Insgesamt Insgesamt , , ,6 nach Schulbildung/-abschluss Kein Schulabschluss 34 1, , ,0 mit Hauptschulabschluss , , ,1 Mittlerer Bildungsabschluss , , ,2 Fachhochschulreife 158 7, , ,3 Hochschulreife , , ,5 nach besuchter Schule/Schulart Allgemeinbildende Schulen , , ,1 Berufsbildende Schulen , , ,4 Hochschulen und Akademien 92 4, , ,3 Kein Schulbesuch 99 4, , ,1 nach Staat Deutschland , , ,3 Ausland , , ,2 nach Alter 15 Jahre und jünger 112 5, , ,1 16 Jahre , , ,8 17 Jahre , , ,2 18 Jahre , , ,8 19 Jahre , , ,1 unter 20 Jahren , , ,0 20 Jahre 216 9, , ,9 21 Jahre 150 6, , ,7 22 Jahre 80 3, , ,0 23 Jahre 79 3, , ,2 24 Jahre 36 1, , ,9 unter 25 Jahren , , ,3 25 Jahre und älter 52 2, , ,5 Behinderte Menschen Behinderte Menschen 109 5, , nach Schulabgangsjahr im Berichtsjahr , , ,7 im Vorjahr , , ,7 in früheren Jahren , , ,6 Wegen fehlender Werte ergibt die Summe der einzelnen Kategorien nicht die ausgewiesene Gesamtzahl der Fälle. Datenstand: