Von Hausaufgaben zu Lernzeiten
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- Lioba Hartmann
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1 Von Hausaufgaben zu Lernzeiten 26. Juni 2013
2 - 2 - Über Sinn und Unsinn von Hausaufgaben Studien* belegen schon seit langem: Der leistungssteigernde Wert von Hausaufgaben kann bis heute nicht empirisch nachgewiesen werden. Bei Mitbetrachtung der häuslichen Hausaufgabensituation ergibt sich sogar ein negativer Effekt in Bezug auf Selbständigkeit und Leistungsmotivgenese, je stärker die elterliche Einmischung und Kontrolle ist. Kinder, Eltern, LehrerInnen und ErzieherInnen äußern sich kritisch zur klassischen Hausaufgabensituation. *Ilse Nilshon Hausaufgaben und selbstständiges Lernen im Projektheft 1/1999 (DJI Deutsches Jugendinstitut e.v. Projekt Lebenswelten als Lernwelten )
3 - 3 - Hausaufgaben machen unzufrieden Puh, das sind zu viele Hausaufgaben, das schaffe ich gar nicht! Schüler Ich kann das nicht. Och, ich mache lieber was anderes! Hm, ich weiß nicht so genau, was wir heute auf haben...
4 - 4 - Hausaufgaben machen unzufrieden Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Aufgabe so bearbeitet werden muss! Eltern Wie kann ich richtig helfen?
5 - 5 - Hausaufgaben machen unzufrieden Lehrer & Erzieher Das Vor- und Nachbesprechen im Unterricht bedarf sehr viel Zeit! Es bringt viel Unruhe im Offenen Ganztag, weil die Kinder unterschiedlich fertig werden. Das Leistungsvermögen der Kinder spiegelt sich nicht wider.
6 - 6 - Hausaufgaben auf dem Prüfstand Seit 2008 Das Kollegium der Bismarckschule arbeitet seit 5 Jahren intensiv an der pädagogischen Weiterentwicklung des Schullebens: Im Zentrum stehen dabei die Kinder, die mit viel Freude zu einem modernen Leistungsgedanken erzogen werden sollen.
7 - 7 - Die Zeit ist reif für Veränderungen Der Alltag unserer OGS bekam viele Neuerungen: Dabei wurden Schulentwicklungsprozesse gemeinsam im Kollegium angegangen, verbindliche Anforderungen geschaffen und immer wieder in den Blick genommen, wie die Kinder in ihren Kompetenzen und ihrem Methodenrepertoire so gesta rkt werden ko nnen, dass sie den Anforderungen unserer Lehrpla ne sehr gut gerecht werden. Einführung des Lernstudios Etablierung des Selbstlernzentrum Erarbeitung didaktisch/methodischer Standards
8 - 8 - Lern- und Leistungskultur für das Kind Unser Credo: Jedes Kind soll in seiner Einzigartigkeit und mit seinen Begabungen erkannt, angenommen und gefördert werden.
9 - 9 - Zielsetzungen und Qualifikationen Wir mo chten erreichen, dass die Kinder: selbstständig fu r ihre Aufgaben Verantwortung u bernehmen. an individualisierten Aufgaben u ben. Schlu sselkompetenzen erreichen wie o o o o Methodenkompetenz z. B. Analysekompetenz, Denken in Zusammenha ngen Selbstkompetenz z.b. Leistungsbereitschaft, Zuverla ssigkeit Medienkompetenz z.b. Gestaltung und Auswahl Sozialkompetenz z.b. Kooperationsfaḧigkeit, Kommunikationsfaḧigkeit
10 Restrukturierung des OGS-Alltags durch Lernzeit Der Vormittagsunterricht wird neu strukturiert, so dass die Lernzeit montags bis freitags fest im Vormittag verankert ist. Nachmittags entfällt die klassische Hausaufgabe, statt dessen wird eine Zeit für individualisiertes Üben geschaffen.
11 Lernzeit im Überblick Umsetzung Jahrgangsteams erarbeiten die Schwerpunkte und Lernzeitpläne gemeinsam: Die Kinder arbeiten selbstständig an ihren Aufgaben. Sie können allein, mit Partner oder in kleinen Gruppen arbeiten. Eine Lehrerin begleitet und unterstützt die Arbeit in der Lernzeit aktiv. Kinder lernen ihre Arbeitsvorhaben selbst zu strukturieren. Die Aufgaben entsprechen inhaltlich dem Unterrichtsstoff, so dass kein Unterricht ausfällt. In Reflexionsgesprächen planen und reflektieren die Kinder ihre Arbeit. Wer den Lernzeitplan erfüllt hat, arbeitet an individualisierten Aufgaben. Ein Abschlusskreis ermöglicht dem Kind, seinen eigenen Übungsbedarf zu erkennen und zu benennen.
12 Die Lernzeitbögen Dokumentation Die klassische Hausaufgabe fällt nachmittags weg. Aufgaben werden von Jahrgangsteams entwickelt. Beispiel 1. Schuljahr Die Kinder beschreiben und reflektieren ihre Arbeitsvorhaben und ihre Leistung selbst. Selbst- und Fremdeinschätzung, Stärken und Übungsbedarf werden gefestigt. Die Eltern werden durch die Lernzeitbögen informiert und müssen sie unterschreiben.
13 Die Lernzeitbögen Themenschwerpunkte Jahrgang 1: Zeitmanagement Jahrgang 2: Selbstkontrolle Jahrgang 3: Kooperative Lernformen Jahrgang 4: Reflexion über den Übungsbedarf
14 Ergänzend zur Lernzeit in der OGS: Das Lernatelier Üben am Nachmittag, was das Kind vormittags selbst beschlossen hat: Nach einem gemeinsamen Beginn arbeiten alle Kinder an ihren Übungsvorhaben und selbst gewählten Aufgaben. Parallel dazu gibt es Intensivübungsgruppen für den Jahrgang 1+2 sowie 3+4, mit stärkerer Anleitung der Lehrerin. Kinder dürfen eigenständig den Wunsch äußern, in diese Intensivgruppe zu gehen, oder werden zugeordnet.
15 Arbeit am Nachmittag Das Lernatelier Auf Hausaufgaben im klassischen Sinn kann verzichtet werden. Sinnvoll für den Nachmittag sind aber Vorbereitende Aufgaben, z.b. Vorarbeiten oder Recherchen für Referate Vertiefende Übungen in Mathematik oder Deutsch, z.b. lesen, kopfrechnen, Wörter und Geschichten schreiben
16 Alles zu seiner Zeit: Hausaufgaben Unser Kollegium hat die Lernzeit zu einem Bestandteil des Unterrichts gemacht und ist überzeugt: Lernzeit ist ein im Kollegium und den Jahrgangsteams erprobtes Konzept, mit Daten belegt und im Alltag geprüft. Lernzeit ist ein gangbarer Weg, auf klassische Hausaufgaben zu verzichten. Lernzeit ist zur Erreichung der Schlu sselkompetenzen definitiv geeignet. Dabei brauchen wir keine klassischen Hausaufgaben mehr, sondern können den Nachmittag für ein eigenverantwortliches und individualisiertes Üben der Kinder frei geben.
17 Vielen Dank für Ihr Interesse!
18 Fragen? Gern! Bismarckschule Städt. Gemeinschafts-Grundschule Primarstufe Bismarckstr Krefeld Schulleitung: Dagmar Schrader, Rektorin Telefon: 02151/ Telefax: 02151/ Schulträger: Stadt Krefeld
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