Krautwëschdaag. Sektioun vun der

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1 Krautwëschdaag Sektioun vun der

2 Mariä Himmelfahrt (15. August) Das Fest Mariä Himmelfahrt, bei uns ein gebotener Feiertag, wurde zuerst am 18. Januar gefeiert; im Jahre 582 verlegte die Kirche es auf den 15. August, an das Ende des Sommers. Dieses Fest trägt auch den Namen Mariä-Krautweihe, weil in vielen Teilen Luxemburgs Sitte ist, dass an diesem Tag der Priester verschiedene in einem Büschel (Wësch) zusammengebundene Kräuter segnet, die von den Gläubigen in die Kirche gebracht wurden. Im Volksmund heisst dieses Fest auch noch Léiffrawëschdag oder Krautwëschdaag. Die Krautweihe an sich stammt aus vorchristlicher Zeit. Dort wurde das Krautopfer dem Erntegott als Dank für die gute Ernte dargebracht. Damit die Menschen diese alten heidnischen Bräuche und Götter zu vergessen sollten, wurde die Krautweihe in ein kirchliches Fest mit übernommen. Der alte Brauch der Kräuterweihe hat sich aus Legenden um Maria entwickelt. Nach einer dieser Legenden liessen die Apostel das Grab der Gottesmutter noch einmal öffnen, aber sie fanden darin nicht mehr den Leichnam, sondern Blumen. Welche Kräuter werden nun in den Kräuterbüschel eingebunden? Diese Frage lässt sich sehr schwer beantworten, und ist auch von der Gegend abhängig. Die Zahl sowie die Art der Pflanzen ist nirgentwo gleich, und reicht von 9 bis über 100. Es gibt jedoch Kräuter, die überall wiederzufinden sind. Gemüse und Feldfrüchte Heilpflanzen Möhre, Zwiebel, Hafer, Gerste, Weizen Beifuss, Dill, Donnerkraut, Johanniskraut (Hartheu), Kornblume, Liebstöckel, Pfefferminze, Salbei, Wermuth, Echte Kamille, Eisenhart, Estragun, Klette, Knoblauch, Kümmel, Wilde Möhre, Schmalblättriges Weidenröschen (Muttergotteshärchen), Nachtschatten, Rainfarn, Safran, Storchschnabel, Tausendguldenkraut, Majoran Seit 1989 sammeln die Naturfreunde Kräuter, um sie zu Wischen zusammenzubinden. Diese werden am 15. August dann in die Kirche gebracht, um sie dort vom Priester segnen zu lassen. Nach der Messe werden sie an die Gläubigen verteilt. Natürlich können wir nicht alle möglichen Kräuter in den Wisch tun. Viele Pflanzen sind heute selten geworden und stehen unter Naturschutz. Auch nicht geschützte Pflanzen, die nur in einzelnen Exemplaren zu finden sind, werden wir nicht abpflücken. Wichtig ist, dass wir nur die Pflanze nehmen, wenn wir sie absolut sicher wiedererkennen. Folgende Pflanzen werden von uns in den Wisch gebunden: Schmalblättriges Weidenröschen ; Wilder Majoran; Johanniskraut; Wermuth; Rainfarn, Echte Kamille, Wilde Möhre, Pfefferminze (oder Zitronenmelisse); Gemeine Schafgarbe Hinzu kommen eine Möhre, eine Zwiebel, sowie Hafer, Gerste und Weizen. Zu Hause wird der gesegnete Wisch aufgehängt; die Möhre und die Zwiebel wird entfernt und in einer Suppe verarbeitet.

3 Wilder Majoran Wilder Dost Origanum vulgare Findet als Gewürz Verwendung; stärkt den Magen; regelmässige Einnahme härtet gegen Erkältungskrankheiten ab Tüpfel-Hartheu Johanniskraut Hypericum perforatum Bekannte alte Heil- und Zauberpflanze; Schmerzstillend und zusammenziehend als Wundkraut;als Nervenmittel beruhigend und krampflösend; auch bei Verdauungsstörungen einsetzbar Bekannte alte Heil- und Zauberpflanze; wirkt gegen Erkrankungen des Magens und des Darmes und allgemein bei Esstörungen Gemeine Schafgarbe Achillea millefolium

4 Zur Kräftigung der Beine, bei Krampfadern; auch als Wurmmittel verwendbar Gemeiner Rainfarn Tanacetum vulgare Wermuth Arthemisia absinthium Appetitanregend und verdaungsfördernd, hilft bei vielen Magenbeschwerden; kann auch als Likör oder mit Wein angestzt werden;in der Hömopathie findet er bei schweren Nervenproblemen Anwendung Stauden Feuerkraut Schmalblättriges Weidenröschen Epilobium angustifolium Nicht als Heilpflanze verwendbar. Im Sommer bildet die Pflanze weisse, haarähnliche Samen, die vom Winde verweht werden und somit zur Verbreitung der Pflanze beitragen. Der luxemburgische Name der Pflanze (Muttergotteshärchen) bezieht sich auf diese Tatsache, und ist daher die Grundpflanze für den Kräuterwisch.

5 Wirkt auf die Unterleibsorgane und auf die Verdaung Wilde Möhre Daucus carota Meistgebrauchte Heilpflanze, vor allem bei entzündlichen Krankheiten;innerlich als beruhigendes und kramplösendes Mittel, also auch bei Verdauungsproblemen; Echte Kamille Matricaria chamomilla Bei Verdauungsproblemen, Ueberlastung der Verdauung Ross-Minze Mentha spicata und verschiedene Zuchtformen