Projektbeschreibung DEIN Körper gehört DIR. -Theaterpädagogisches Projekt zur Prävention von sexualisierter Gewalt an Mädchen und Jungen-
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- Innozenz Winkler
- vor 7 Jahren
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1 Vorarlberger Damm Berlin-Friedenau info@lagstb.de Tel.: 030 / Projektbeschreibung DEIN Körper gehört DIR -Theaterpädagogisches Projekt zur Prävention von sexualisierter Gewalt an Mädchen und Jungen- Kontaktperson: Katrin Freese (Diplom Sozialpädagogin, Spiel- und Theaterpädagogin BuT ) Tel.: , tp.freese@gmail.com Das Projekt wird gefördert durch:
2 Die Zielgruppen Das Angebot richtet sich an: 3. bis 6. Schulklassen, ihre Klassenlehrer_innen und weitere begleitenden Pädagog_innen der Schule sowie Eltern. Umfang und Struktur der Durchführung Das Projekt umfasst: 1. Vorgespräch mit Lehrkräften und anderen pädagogischen Fachkräften 2. einen Elternabend 3. Arbeit in der Klasse an drei Projekttagen (jeweils vier Unterrichtsstunden) im wöchentlichen Abstand 1. Vorgespräch mit Lehrkräften und anderen pädagogischen Fachkräften: Die Pädagog_innen erhalten: - Informationen über Inhalt, Ablauf und Struktur des Projekts - Informationsmaterial für Handlungsschritte bei Vorfällen, Hilfe- und Beratungsstellen, Literaturhinweise - Hinweise auf Filme u.a. Medien, anhand derer das Thema weiterhin bearbeitet werden kann - Tipps für eigenes Verhalten: Wo fängt Grenzüberschreitung an? Es werden Gespräche geführt über: - methodische/didaktische Überlegungen - die Situation in jeweiliger Schule / Klasse, um die Arbeit individuell zu modifizieren und evtl. besondere Schwerpunkte zu setzen 2. Elternabend: Die Eltern erhalten - Information über Inhalte des Projekts, Täterstrategien (incl. Internet) sowie Präventionsund Hilfemöglichkeiten, - Informationsmaterial für Eltern - Ratschläge zum Schutz der Kinder - Tipps für Gespräche mit den Kindern - Adressen von Beratungsstellen - Literatur- u. a. Hinweise zum Finden weiterführender Informationen Eine Szene wird für die Eltern aufgeführt und anhand derer eine der Arbeitsmethoden vorgestellt. 2
3 3. Arbeit und Training mit der Klasse: Szenenische Darstellungen Durch die Aufführung interaktiver Szenen mit typischen Grenzüberschreitungen werden Täterstrategien aufgedeckt und den Kindern bewusst gemacht. Die Kindern erkennen die Verstrickungen. Die Szenen werden anhand verschiedener Methoden bearbeitet. Spiel- und theaterpädagogische Arbeit / Übungen: Die Kindern üben und Reflektieren selbstbestimmtes Verhalten zur Wahrnehmung und Grenzwahrung. Sie werden angeleitet, eigene Beispiele spielerisch- theatral umzusetzen, positive Lösungen zu erarbeiten und zu spielen. Übungen zur Eigen- und Fremdwahrnehmung in spielerischen Situationen, Gefühlsidentifikation Die Kinder werden befähigt: - angenehme, unangenehme, komische Gefühle zu erkennen und zu artikulieren - gute und schlechte Geheimnissen auseinander zu halten - angenehme und unangenehme Berührungen voneinander zu unterscheiden Sie werden sensibilisiert, um grenzverletzendes Verhalten wahrzunehmen, einzuordnen und dabei ein Gespür für die eigenen Grenzen zu entwickeln. Übungen zum Verhaltenstraining Die Kinder lernen, üben und trainieren: - sich einer Vertrauensperson mitzuteilen (Unterschied zu petzen, wie und wem können sie sich anvertrauen, sich Gehör verschaffen) - wie und wo sie sich Hilfe holen können - das Verhalten "Fremden" gegenüber - den Umgang mit Grenzverletzungen durch vertraute Personen - Möglichkeiten, sich zu schützen: Nein!! und "Stopp"-sagen lernen, Übungen zur Grenzwahrung und Selbstbehauptung - eine kindgemäße Sprache zur Sexualität Wissensvermittlung Ein Kind, dem Grenzverletzungen widerfahren, ist nicht allein. Schuldig sind allein die Täter_innen. Der Kindernotdienst wird vorgestellt und die Kindernotrufnummer zum parat Haben erlernt. Die Schüler_innen lernen die Kinderrechte kennen. (UN-Kinderrechtskonventionen) Insbesondere das Recht auf gewaltfreies Aufwachsen und das Recht auf Privatsphäre werden den Kindern vermittelt und im Zusammenhang mit einem Fragebogen Wer darf was? erläutert und diskutiert. Die Kinder erlernen die drei Fragen für schwierige Situationen: 1. Habe ich ein gutes Gefühl? 2. Weiß eine vertraute Person, wo ich bin? 3. Kann ich Hilfe holen, wenn ich welche brauche? Sie werden über Täterstrategien im Internet informiert. Die Grundprinzipien der gewaltfreien Kommunikation werden erlernt und spielerisch erprobt. 3
4 Die Übungen werden z.t. mit Jungen und Mädchen separat durchgeführt, um auf geschlechtsspezifische Unterschiede im Verhalten eingehen zu können. Die Teilnahme der Klassenlehrer_innen während des gesamten Projekts ist eine wesentliche Voraussetzung für die Durchführung. Die Ziele des Projektes Übergeordnete Ziele Hauptanliegen und -ziel des Projekts ist es, sexualisierter Gewalt an Mädchen und Jungen präventiv entgegen zu wirken. Das impliziert mannigfaltige Lern- und Trainingsziele für die Kinder, aber auch für die Lehrer_innen und andere begleitenden Pädagog_innen sowie die Eltern. Die Ziele für die Kinder: Der eigene Körper wird positiv wahrgenommen. Die Kinder können ihre eigenen Körpergrenzen wahrnehmen. Die Kinder können sich behaupten mit Stimme und Körperausdruck. Eigene Gefühle werden wahr genommen, eingeordnet und benannt. Das Kind weiß, dass es seinen Gefühlen trauen kann. Schuldgefühle werden erkannt und benannt. Schamgefühle werden erkannt und benannt. Das eigene Verhalten kann reflektiert werden. Fremdes grenzverletzendes Verhalten kann erkannt, benannt und eingeordnet werden. Es wird erkannt, dass eigenes Handeln etwas bewirkt (Selbstwirksamkeit). Die Kinder können klar benennen und Nein sagen, wenn Situationen ihnen unangenehm sind. Sie kennen eine angemessene Sprache zur Sexualität Es ist bekannt, wo und wie sich das Kind Hilfe holen kann. Wichtige Regeln in Gefahrensituationen sind bekannt. Das Kind ist in seinem Selbstvertrauen gestärkt. Die Ziele für Lehrkräfte und andere pädagogische Fachkräfte: Sie erringen mehr Sachkompetenz zum Thema sexualisierte Gewalt und zur Prävention. Täterstrategien können sie erkennen. Sie sind für Orte, wo Grenzüberschreitungen geschehen können, sensibilisiert. Sie können präventive Inhalte und Haltungen sowie methodische Ansätze in den schulischen Alltag integrieren. Sie können eigenes Verhalten überprüfen und reflektieren. Sie fühlen sich bestärkt, mit ihren Schüler_innen unbefangen über heikle Themen zu reden. Sie kennen Beratungs- und Hilfsangebote. Die Ziele für die Eltern: Sie sind für Orte, wo Grenzüberschreitungen geschehen können, sensibilisiert. (z.b. Sportvereine, neue Medien, soziales Umfeld) Sie sind für Täterstrategien sensibilisiert. 4
5 Sie reflektieren ihr eigenenes Handeln in ihrer Rolle als Elternteil bezüglich der Intimsphäre ihrer Kinder. Eigene Ängste gegenüber dem Thema Sexueller Missbrauch sind abgebaut. Sie wissen besser, wie sie ihre Kinder stärken und schützen können. Sie nehmen die Kinder in ihren Gefühlen ernst und respektieren diese. Sie kennen Beratungs- und Hilfsangebote. Die Methoden und partizipatorische Ansätze der Theaterpädagogik Die Kinder sind während des gesamten Projektes aktiv beteiligt. Anhand von interaktiv vorgespielten Szenen, werden Täterstrategien (z.b. Ausnutzung von Hilfsbereitschaft von Kindern) aufgedeckt. Durch Formen von Forumtheater sowie in Spielen und Übungen lernen Kinder an sich selbst, wie Situationen auf alle Beteiligten wirken, da sie die Rollen selber einnehmen und ausprobieren können. So geht die Arbeit deutlich über ein Rollenspiel hinaus: Die Kinder können z.b.: - die Rolle eines Kindes, welches auf der Straße angesprochen wird, selbst einnehmen und die Lösung durch das Spiel erproben (Lösung: weggehen) - in Szenen eingreifen und die Figur, die von Grenzüberschreitung betroffen ist, dirigieren. (Lösung: Das Geheimnis brechen) - Vorschläge zum Verhalten einer Figur machen, was diese tun kann, wenn sie Grenzüberschreitung erfährt oder erfahren hat (Lösung: sich jemanden anvertrauen) - Situationen von Grenzverletzungen aus der eigenen Lebenswelt einbringen, um mit theaterpädagogischer Unterstützung eine positive Lösung zu erarbeiten und zu proben. Die Schüler_innen erarbeiten sich einen kompetenten Umgang mit Macht- und Ohnmachtsstrukturen sowie der eigenen Grenzwahrung. Sie finden und spielen mit Unterstützung selbst stärkende Lösungen. Somit werden sie in ihrer Resilienz gestärkt und ihre Handlungskompetenz wird erweitert. Spiel- und Theater spricht Kinder nicht allein auf kognitiver Ebene an, sondern ermöglicht ein Handlungslernen über die unmittelbare emotionale und körperliche Erfahrung. Theater bietet einen geschützten Raum, in dem soziale Verhaltensweisen erprobt und neue Handlungsmuster sowie Problemlösungsstrategien entwickelt werden können. Diese werden ganzheitlich gespeichert, gehen in Handlungsrepertoire der Kinder ein und können im Alltag wieder abrufbar gemacht werden. Nicht zuletzt ist es uns wichtig, dass die Kinder auch bei diesem ernsten Thema Spaß haben und lachen können. Die Kosten Dank der Förderung durch die Werner-Coenen-Stiftung beläuft sich der Preis für eine begrenzete Anzahl an Projektdurchläufen auf 100,00 Eigenbeteiligung pro Schulklasse. 5
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