Geschäftsprozessflexibilität durch Service-orientierte Architekturen
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- Gabriel Winkler
- vor 8 Jahren
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1 Geschäftsprozessflexibilität durch Service-orientierte Architekturen - grundlegende Zusammenhänge und weiterer Forschungsbedarf - Frank Termer, Volker Nissen, Nathalie Wessels Stuttgart, 23. September Seite 1
2 Inhalt 1. Ausganglage und Motivation 2. Forschungsfrage und Methodik 3. Eigenschaften flexibler Geschäftsprozesse 4. Eigenschaften flexibler Architekturen 5. Umsetzung flexibler Architekturen durch SOA 6. Geschäftsprozessflexibilität durch SOA 7. Limitationen / Ausblick / Diskussion Seite 2
3 Rolle der IT im Wandel Quelle: [Arthur D. Little] Seite 3
4 Motivation Herausforderung: schnelle Anpassungsfähigkeit des Unternehmens an veränderte Rahmenbedingungen im Wettbewerb diese Fähigkeit hängt zunehmend von der Veränderungsfähigkeit der Unternehmens-IT ab. Architektur: Quelle: [NRT12] grundlegende Organisation eines Systems, welche sich in den Komponenten und deren Beziehungen zueinander sowie zum Systemumfeld manifestiert Ziel: Flexibilität in der IT steigern um damit die Flexibilität durch die IT zu erhöhen Quelle: [HS11] Seite 4
5 Wie wirkt IT auf den Unternehmenserfolg? Quelle: [WPR97] Seite 5
6 Wie kann eine flexible IT-Architektur zur Unternehmensflexibilität beitragen? (flexible) IT- Architektur X Unternehmensflexibilität unterstützt ermöglicht align / enable Flexibilität der Geschäftsprozesse Unternehmens -Strategie / Ziele bestimmt Seite 6
7 Service-orientierte Architektur Eine SOA wird definiert als offene, agile, erweiterbare, verbundene, komponierbare Architektur, die aus autonomen, [ ], interoperablen, auffindbaren und potenziell wiederverwendbaren Services besteht. Ein Service ist ein Softwareelement mit einer klar definierten Leistung. Quelle: [Er05] Quelle: [KBS05] Seite 7
8 Forschungsfrage In welchem Umfang kann SOA zur Flexibilisierung von Geschäftsprozessen beitragen? Seite 8
9 Flexibilität die Fähigkeit eines Systems, auf System- oder Umweltveränderungen unter Berücksichtigung gegebener Ziele durch Anpassung von Struktur und / oder Verhalten zu reagieren oder sie zu antizipieren. Strukturflexibilität: Bestandteile eines Systems können hinzugefügt oder ausgetauscht werden Verhaltensflexibilität: Ereignisse können zu einem anderen Zeitpunkt eintreten, Sach- und Formalziele können in der inhaltlichen Ausgestaltung variieren oder Attribute bzw. Variablen sind bei der Verarbeitung veränderbar Quelle: [Wa11] Seite 9
10 Methode und Vorgehensweise Literaturanalyse nach FETTKE [Fe06] Schlagworte Flexibilität, Service-orientierte Architektur, SOA, Geschäftsprozess und Prozess Zeitschriften Wirtschaftsinformatik sowie HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik Tagungsbände der Internationalen Tagung Wirtschaftsinformatik sowie der Multikonferenz Wirtschaftsinformatik Suche in wissenschaftlichen Datenbanken Jahre 2000 bis Seite 10
11 Eigenschaften flexibler Geschäftsprozesse Neue Aufgaben können zu Prozessen hinzugefügt werden. Nicht mehr gebrauchte Aktionen können gelöscht / entfernt werden. Die Reihenfolge von Aufgaben innerhalb eines Prozesses kann verändert werden. Es können neue Routen durch den Prozess definiert werden. Rollen innerhalb eines Prozesses können angepasst werden. Bedingungen zur Ablaufsteuerung können verändert werden. Die alternative Nutzung von Ressourcen innerhalb eines Prozesses ist möglich. Quelle: [Al07] Seite 11
12 Kriterien für flexible Geschäftsprozesse Flexible Prozesse berücksichtigen eine Überlappung von Prozessplanung und Prozessausführung. berücksichtigen die Kontextsensitivität. integrieren die beteiligten Mitarbeiter bzw. erlauben die Selbstorganisation der beteiligten Personen. erkennen Umweltveränderungen (Umweltmonitoring). besitzen Referenzwissen (Kenntnisse über aktuelle Prozesse). können durch die Verbindung von unternehmensinternen Prozessbausteinen erstellt werden (Prozessorchestrierung). können mit anderen Prozesse gekoppelt und entkoppelt werden (Prozesschoreografie). besitzen eine geringe Komplexität (Anzahl der Prozessvarianten). Quellen: [Al09], [Al98], [BK08], [FLW11], [Ku10], [SW05], [We12], [WF10] Seite 12
13 Eigenschaften flexibler Architekturen Eine flexible Architektur besitzt Komponenten mit klar definierten Schnittstellen (Grundsatz des systematischen Aufbaus; GoM). erfüllt die Forderung nach Modularität. erfüllt die Prinzipien der losen Kopplung und hohen Kohäsion. erfüllt die Fähigkeit der Interoperabilität. ist selbstähnlich. ist in der Lage, durch Selbstorganisation seine Struktur zu verändern. verfügt über Wissen über die Architektur. weist eine geringe Komplexität auf. orientiert sich an der Forderung nach Redundanzfreiheit. ermöglicht das Umsetzen von Änderungen durch Parametrierbarkeit. Quellen: [AGS05], [AS04], [Gr00], [HS11], [NRT12] Seite 13
14 Überlappung von Planung und Ausführung Kontextsensitivität Integration der Mitarbeiter Umweltmonitoring Referenzwissen Prozessorchestrierung Prozesschoreografie Komplexitätsreduktion Eigenschaften flexibler Architekturen und Kriterien flexibler Geschäftsprozesse Eigenschaften flexibler Architekturen Kriterien flexibler GP Systematischer Aufbau Modularität lose Kopplung hohe Kohäsion Interoperabilität Selbstähnlichkeit Selbstorganisation Wissen über Architektur geringe Komplexität Parametrierbarkeit Seite 14 Legende: Eigenschaft wirkt positiv Eigenschaft wirkt negativ; leer = kein Zusammenhang
15 Systematischer Aufbau Modularität lose Kopplung hohe Kohäsion Interoperabilität Selbstähnlichkeit Selbstorganisation Wissen über Architektur geringe Komplexität Parametrierbarkeit Umsetzung der Eigenschaften flexibler Architekturen durch Eigenschaften einer SOA Eigenschaften flexibler Architekturen Eigenschaften einer SOA lose gekoppelte Services Entwurfsstandards Modularität jeder Service kann Teil einer SOA werden Service-Broker Seite 15 Service-Bus Servicedokumentation Servicekatalog Kapselung Aufruf über definierte Schnittstellen Legende: trägt zu Umsetzung bei; leer = kein Zusammenhang
16 Überlappung von Planung und Ausführung Kontextsensitivität Integration der Mitarbeiter Umweltmonitoring Referenzwissen Prozessorchestrierung Prozesschoreografie Komplexitätsreduktion Erfüllungsgrad der Kriterien flexibler GP durch Eigenschaften einer SOA Kriterien flexibler GP Eigenschaften einer SOA lose gekoppelte Services Entwurfsstandards Modularität jeder Service kann Teil einer SOA werden Service-Broker ( ) Service-Bus Servicedokumentation Servicekatalog Kapselung Aufruf über definierte Schnittstellen Seite 16 Legende: Eigenschaft setzt Kriterium positiv um Eigenschaft setzt Kriterium negativ um; leer = kein Zusammenhang
17 Limitationen und weiterer Forschungsbedarf Quantifizierung der Wirkungszusammenhänge ist auf Grund der gewählten Methode nicht möglich empirische Untersuchung der Zusammenhänge Kennzahlen zu den Eigenschaften erarbeiten weiterer Forschungsbedarf 1. Unterstützung des Umweltmonitorings durch SOA => Service-Broker weiterentwickeln? 2. Eigenschaften einer SOA stehen der Komplexitätsreduktion flexibler GP entgegen => Balance zwischen Serviceentwurf und Komplexität Definition der Flexibilität ausreichend? Ist SOA besser als andere Architekturkonzepte (Client-Server; Peer-to-Peer) geeignet, Flexibilität von GP zu unterstützen? Seite 17
18 Vielen Dank Frank Termer Technische Universität Ilmenau Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Medien Institut für Wirtschaftsinformatik Fachgebiet Wirtschaftsinformatik für Dienstleistungen Postfach D Ilmenau Seite 18
19 Quellen [AGS05] Andresen, K.; Gronau, N.; Schmid, S.: Ableitung von IT-Strategien durch Bestimmung der notwendigen Wandlungsfähigkeit von Informationssystemarchitekturen. In (Ferstl, O.K.; Sinz, E.J.; Eckert, S.; Isselhorst, T., Hrsg.): Wirtschaftsinformatik Physica-Verlag, Heidelberg, [Al98] Allweyer, T.: Adaptive Geschäftsprozesse. Gabler, Wiesbaden, [Al07] Alexopoulou, N.; Nikolaidou, M.; Chamodrakas, Y.; Martakos, D.: Enabling On-the-fly Business Process Composition through an Eventbased Approach. In (Sprague, R.H., Hrsg.): Proceedings of the 41st HICSS. IEEE Computer Society Press, Los Alamitos, California, [Al09] Allweyer, T.: Geschäftsprozessmanagement. 3. Auflage. W3L-Verlag, Herdecke, [AS04] Aier, S.; Schönherr, M.: EAI als Enabler flexibler Unternehmensarchitekturen. In (Has-selbring, W.; Reichert, M., Hg.): Enterprise Application Integration. GITO, Berlin, [BK08] Becker, J.; Kahn, D.: Der Prozess im Fokus. In (Becker, J.; Kugeler, M.; Rosemann, M., Hrsg.): Prozessmanagement. Springer, Berlin [u.a.], [Er05] Erl, T.: Service-oriented architecture. concepts, technology, and design. Prentice-Hall PTR, Upper Saddle River, New Jersey [u.a.], [Fe06] Fettke, P.: State-of-the-Art des State-of-the-Art. Wirtschaftsinformatik Bd.48(4), 2006; S [FLW11] Ferstl, O.K.; Leunig, B.; Wagner, D.: Analyse und Handhabung unvollständig planbarer Geschäftsprozesse. In (Sinz, E.J.; Bartmann, D.; Bodendorf, F.; Ferstl, O.K., Hrsg.): Dienstorientierte IT-Systeme für hochflexible Geschäftsprozesse. Schriften aus der Fak. WI und AI der Universität Bamberg. Band 9. Univ. Bamberg Press, Bamberg, [Gr00] Gronau, N.: Modellierung von Flexibilität in Architekturen industrieller Informations-systeme. In (Schmidt, H., Hrsg.): Modellierung betrieblicher Informationssysteme. MobIS 2000, [HS11] Heinrich, L.J.; Stelzer, D.: Informationsmanagement. Grundlagen, Aufgaben, Methoden. 10. Auflage. Oldenbourg, München, [KBS05] Krafzig, D.; Banke, K.; Slama, D.: Enterprise SOA : service-oriented architecture best practices. Prentice Hall, Upper Saddle River, New Jersey, [Ku10] Kurz, M.: BPM 2.0. Kollaborative Gestaltung von Geschäftsprozessen. In (Schumann, M.; Kolbe, L.M.; Breitner, M.H.; Frerichs, A., Hrsg.): Multikonferenz Wirtschafts-informatik Universitätsverlag, Göttingen, [NRT12] Nissen, V.; Rennenkampff, A. von; Termer, F.: Agile IT-Anwendungslandschaften als Strategische Unternehmensressource. HMD Praxis der WI (284), 2012; S [SW05] Scheer, A.; Werth, D.: Geschäftsprozessmanagement und Geschäftsregeln. In (Institut für WI im DFKI, Hrsg.): Veröffentlichungen des Instituts für WI, Saarbrücken, [Wa11] Wagner, D.; Suchan, C.; Leunig, B.; Frank, J.: Methode zur Analyse der Flexibilität von IS. In (Sinz, E.J.; Bartmann, D.; Bodendorf, F.; Ferstl, O.K., Hrsg.): Dienstorientierte IT-Systeme für hochflexible Geschäftsprozesse. Schriften aus der Fakultät WI und AI der Universität Bamberg. Band 9. Univ. Bamberg Press, Bamberg, [We12] Weske, M.: Business process management. concepts, languages, architectures. 2. Auflage. Springer, Berlin [u.a.], Seite 19 [WF10] Wagner, D.; Ferstl, O.K.: Erhöhte Abbildungstreue von Geschäftsprozessmodellen durch Kontextsensitivität. In (Engels, G.; Karagiannis, D.; Mayr, H.C., Hrsg.): Modellierung GI, Bonn, 2010.
20 Fragen / Diskussion Seite 20
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